Abends zufüttern?

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IndieRina
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von IndieRina »

Irgendwie bin ich genervt von meinen Brustwarzen. Wieso sind die so empfindlich? Es reicht, dass die Kleine mal einen halben Tag lang nicht alle zwei Stunden, sondern alle anderthalb Stunden trinken will - schon sind sie wieder so entzündet, dass ich den nächsten Tag nur mit Schmerzmitteln stillen kann. Die Brustwarzen sollten doch mal langsam abhärten, finde ich 😒

Die Federwiege ist bei unserer Minimaus übrigens super angekommen. Wir haben sie gestern in der abendlichen Unzufriedenheits-Phase ausprobiert. Sie war sofort ruhig, hat mit offenen Augen dagelegen und vor sich hin gestarrt. Mein Mann findet das Teil allerdings etwas unheimlich. Weil es sie "ruhigstellt" ohne unsere Nähe und ein bisschen muss ich ihm da recht geben. Es fühlt sich komisch an. Er meint, die Kleine wäre nur in Schockstarre verfallen und finde es in Wahrheit gar nicht gut darin. Das glaube ich allerdings nicht. Das Wippen macht sie halt etwas komatös 😉
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FräuleinPfoetchen
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

Ich kann deinen Mann gut verstehen, mir ging es so mit dem Pucken. Das hat auch super geholfen aber mir kam es vor, als würde ich mein Kind fesseln.

Trotzdem denke ich wirklich nicht, dass euer Kind in Schockstarre ist, sondern vielmehr, dass es einfach schön ist, denn es ist ein bisschen wie im Bauch:
Diese runde Haltung ein bisschen wie Embryonalstellung, das Licht ist nur gedämpft und dann ist immer alles in Bewegung.

Zu den Brustwarzen habe ich leider keine Tipps, weil ich damit nur am Anfang zu tun hatte und da half einfach, möglichst viel nackt lassen und Muttermilch drauf verteilen.
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MamaMonster
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von MamaMonster »

Schwer zu sagen, wegen der BW, frag doch mal einen Mod. Sind sie denn entzündet? Rissig? Ich glaube, die Nährstoffwerte können etwas damit zu tun haben. Ich hatte oft Milchbläschen (autsch), da war das sicher so.Und natürlich die Stilltechnik. Habt ihr noch künstliche Sauger (Schnuller)?

Mit der Federwiege hat er natürlich nicht ganz unrecht, die bewirkt schon so eine Art Minitrance (wie schnelles Gehen mit Tragetuch ja auch). Aber für uns fand ich es beieinem achtsamen Umgang trotzdem vertretbar. Und meine Erfahrung damit ist, dass die Kinder schon zeigen können, ob sie sie mögen und wie lange/oft, wenn man darauf achtet. Mein Sohn mochte sie nie. Meine Tochterschlief sehr gerne darin, aber nur etwa ein Schläfchen pro Tag, selten zwei kurze. Wenn wir sie öfter reingelegt hatten, verschob sie die Schrei/Clusterphase einfach und wurde eher heftiger, als müsse sie Nähe aufholen. Bei einemSchläfcgen war das nicht so. Und auch beim reinlegen, als sie die Wippe etwas kannte, hat man schon gemerkt, ob sie sich entspannt (also noch beim reinlegen) oder eher anspannt. Und auch drin blieb sie unzufrieden, wenn sie nicht wollte oder Schmerzen hatte. Wir haben die Wippe also am frühen Abend genutzt um in Ruhe essen und dem Grossen mal einfach eine Geschichte vorlesen zu können. Wir nutzen sie übrigens immer noch, hier hat sich die Anschaffung gelohnt.
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IndieRina
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von IndieRina »

MamaMonster hat geschrieben: 15.03.2019, 09:38 Schwer zu sagen, wegen der BW, frag doch mal einen Mod. Sind sie denn entzündet? Rissig? Ich glaube, die Nährstoffwerte können etwas damit zu tun haben. Ich hatte oft Milchbläschen (autsch), da war das sicher so.Und natürlich die Stilltechnik. Habt ihr noch künstliche Sauger (Schnuller)?
Sie sind dann halt knallrot. Rissig weiß ich nicht - da sind schon so ne Art Risse drin, aber ich glaube das ist einfach die "Öffnung", wo die Milch rauskommt?

Was meinst du mit Nährstoffwerten?

Über die Stilltechnik hab ich ja oben schon geschrieben - tagsüber läuft es gut, nachts macht sie manchmal den Mund nicht weit genug auf.

Schnuller haben wir, nutzen sie aber eigentlich nicht. Es beruhigt sie nicht wirklich, halt genau wie der Finger.
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Krachbum
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von Krachbum »

Hey,

bei mir hilft momentan Kokosöl. Lanolin hat hier nie etwas gebracht, Heilwolle auch nicht.

LG und gute Besserung!
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banänsche
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von banänsche »

Huhu IndieRina,

dein Beitrag hat mich ein bisschen an unsere eigene Situation momentan erinnert - mein erstes Kind ist auch von 2015, jetzt kam noch ein kleines Baby mit sechs Wochen dazu. Der kleine zeigt abends genau das gleiche Verhalten, wie Du auch beschrieben hast *lach* Allerdings hat er seine wachste Phase im Moment zwischen halb elf Uhr nachs und zwei Uhr morgens. Ich schreib Dir mal, was bei uns so funktioniert im Moment, vielleicht ist ja was für Dich dabei :)

Zu den Brustwarzen: Hast Du die Kombi aus Lanolin (dick auftragen) und Heilwolle mal ausprobiert? Das hat bei mir beim ersten Kind super geholfen, und diesmal dazu geführt, dass ich erst gar keine Probleme bekommen hab, obwohl er in den ersten Tage teilweise stundenlang an der Brust war. Dazu immer dick Lanolin nach dem Stillen auftragen, dann einen dicken Batzen Heilwoll drauf und bis zum nächsten Stillen drauflassen. Das Lanolin muss vor dem Stillen auch nicht abgewaschen werden. Ist eine fettige Angelegenheit, hat bei mir aber wirklich gut geholfen.

Zur Frage, ob die Milch abends reicht...die haben wir uns in den ersten Wochen auch gestellt. Haben in den ersten Tagen nachts auch etwas zugefüttert - meistens hat mein Mann hier eine Mahlzeit überbrückt (teilweise mit minimal Pre, teilweise mit abgepumpter Mumi, im Becher gefüttert), damit ich einmal ein bisschen Schlaf am Stück bekommen hab. Inzwischen machen wir es so, dass mein Mann abends vorschläft, ich geh dann gegen halb elf ins Bett, und er bringt in mir um 2 Uhr zum Nachtschlaf. Die Zeit dazwischen bringt er ihn mir, wenn er Hunger bekommt. Ich bin nachts dann viel entspannter, wenn ich schon ein bisschen Schlaf hatte. Außerdem hab ich immer alles am Bett gebunkert (Süßigkeiten in Massen, Trinken, gutes Lesefutter, Windeln, damit man nicht mehr aufstehen muss). Damit fällt es mir nachts viel leichter, wenn der Zwerg längere Wachphasen hat. Hat Deine Kleine immer noch die ausgeprägten Clusterphasen? Bei uns ist es inzwischen eher so, dass ich das Gefühl habe, dass er sich regelrecht überfrisst - er spuckt auch in Massen...er hatte aber auch ganz lange Phasen, wo er tagsüber lange trinken wollte - da hab ich ihn einfach gelassen, wenn die Brustwarzen es mitgemacht haben. Zum "Espresso"-Trinkverhalten - meiner macht das auch gerne, wenn er mal kacken muss oder wenn die Windel nass ist ;) Was er im ersten Fall ganz gerne mag, wenn man ihn auf den Rücken legt und die Beinchen anhockt - am liebsten mit nackten Beinchen und viel Hautkontakt. Dabei kann er sich oft ganz gut entspannen.

Ich hatte beim ersten Kind übrigens auch Probleme mit der Milchmenge und kann nicht bestätigen, dass Kinder dadurch gezwungenermaßen lethargisch werden. Der Große war wahnsinnig unruhig in der Zeit, aber auch tagsüber. Von daher kann ich aber gut verstehen, dass Du Sorge hast, ob Deine Kleine satt wird - ich hab das bis heute nicht richtig verdaut, und jetzt beim Zweiten kommt da auch einiges wieder hoch...allerdings: Der Kleine ist auch unruhig, und der nimmt bombig zu. Das kann also auch andere Gründe haben ;) Ich war am Anfang auch geneigt, für alles Hunger verantwortlich zu machen. Fazit: Kann daran liegen, MUSS aber nicht ;)

Zur Schlafsituation: Puuh, das klingt megaanstrengend, mit nähebedürftigem Kleinkind. Könnt ihr die beiden vielleicht in "Schichten" betreuen, so dass der jeweils andere in der Zeit schlafen kann? Ich finds zwar schade, dass man dann nicht mehr so viel voneinander sieht, aber bei uns würde es gerade nicht anders gehen. Inzwischen fällt mir das auch deutlich leichter, meinen Mann machen zu lassen, auch wenn man hört, das gerade ein Kind quäkt. Beim ersten wäre ich da sofort aus dem Bett gesprungen...inzwischen dreh ich mich genüßlich um und denke mir "Der macht das schon..." *lach* Vielleicht kann dann derjenige, der gerade mit Schlafen dran ist, bei eurem größeren Kind schlafen, damit es nicht das Gefühlt hat, allein zu sein. Dass nur Du dann akzeptiert wirst, ist natürlich superätzend...ich glaube, ich würde versuchen, ihm tagsüber, wenn er gut gelaunt ist, immer wieder zu erklären, dass Du nachts nicht immer bei ihm sein kannst. Und darauf hoffen, dass mit der Zeit dann auch Papa als Trost akzeptiert wird. Oder ihn fragen, ob es etwas gibt, was ihm nachts zur "Überbrückung" helfen könnte, bis Du da bist - vielleicht ein Kuscheltier? Und dann vor dem Schlafengehen nochmal dran erinnern, dass Du nicht immer sofort für ihn dasein kannst. Ist nur Brainstorming, aber ich glaub, so würde ich es mal probieren.

Nochmal kurz zu den Brustwarzen und den Schmerzen: Deine Kleine hat(te) keinen Mundsoor, oder? (erkennt man an weißen Pünktchen im Rachenraum). Das hatte mein Zwerg damals, er hatte mich damit angesteckt und die Schmerzen waren aus der Hölle...ich musste daran danken, weil Du schreibst, dass Du beim Stillen in ein Mulltuch beißen musstest und Schmerzmittel nimmst. Ich hab auch lange gedacht, die Anlegetechnik sei schuld, war sie im Endeffekt aber nicht. Und meine Hebamme hat das damals nicht erkannt. Vielleicht lässt Du nochmal jemand anderen draufschauen? Ich hab hier auch schon gelesen, dass man die lasern lassen kann, damit hab ich aber selbst keine Erfahrung. Wenn Du Bedenken wegen ihrer Saugtechnik hast, lass auf jeden Fall künstliche Sauger (Schnuller, Fläschchen) weg - das kann Probleme an der Brust unheimlich verstärken (weiß ich leider aus eigener Erfahrung). Falls ihr zufüttern möchtet - bechern ist wirklich kinderleicht und es gibt auch diverse Anleitungsvideos im Netz.

Und: Cool, dass sie die Federwiege mag! Die ist bei uns auch viel im Einsatz, besonders bei meinem Mann, der auch immer schon mit Problemen im Nacken- und Schulterbereich zu kämpfen hat. Zu Deinen Bedenken bezüglich "Ruhigstellen": Wenn man es leisten kann, finde ich Beruhigen mit Körpernähe (sprich, Stillen oder Tragen) auch besser. Wenn das gerade nicht geht, finde ich, ist die Federwiege ein prima Hilfsmittel, das seine Berechtigung hat. Ich schaffe auch noch nicht mehr als zwei "Trageeinheiten" pro Tag - und ich kann auch gut verstehen, dass mein Mann ihn nachts nicht zwei Stunden durch die Wohnung schleppen will. Dann ist mir ein schlafendes oder entspanntes Kind in der Federwiege lieber als ein schreiendes auf dem Arm ;)
Oh mann, das ist ganz schön viel Text geworden...vielleicht ist ja was für Dich dabei. Sei unbekannterweise gedrückt - schmerzende Brustwarzen in Kombination mit der Frage, ob das Kind wohl satt wird, ist eine so fürchterliche Kombi und ich fühle mit Dir!

Liebe Grüße vom banänsche
seit Mai 2015 Mama vom Pfläumchen
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IndieRina
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von IndieRina »

Liebe Banänsche,

ich wollte dir längst für deine liebe Antwort danken! Ja witzig, da sind wir ja fast in derselben Situation 😃 Danke für die ganzen Tipps. Momentan ist es mit den Brustwarzen etwas besser geworden (toitoitoi) und zwar durch Silberhütchen. Vorher hatte ich ja schon Zinnhütchen, aber die drückten irgendwie. Die Silberhütchen hab ich jetzt immer an im BH und deshalb ist Stillen tagsüber gar kein Problem mehr und gar nicht mehr schmerzhaft! Nachts, wenn icj die Hütchen nicht zwischen den Stillmahlzeiten trage, werden sie dann wieder leicht wund - und morgens nach Anlegen der Hütchen dann wieder besser.

Mein Großer will immer noch fast jede Nacht an mich gedrückt daliegen, aber zum Glück gibt es seltener Schreianfälle, wenn das grad wegen Stillens nicht geht. Also nur noch etwa jede dritte Nacht statt mehrmals pro Nacht 😉

Tagsüber ist er aber weiter sehr eifersüchtig und sagt "ich will das Baby hauen" und sowas. Da müssen wir wohl alle noch eine Weile durch.

Ich bin da übrigens genau wie du - wenn ich schon ein, zwei Stündchen schlafen konnte, macht mir das Gewecktwerden gar nicht so viel aus. Leider ist unser Abend recht eng getaktet, sodass keiner vorschlafen kann. Aber die letzten Nächte ist die Kleine nach der obligatorischen Clusterphase immer ganz gut gegen 21:30 Uhr mit mir zusammen eingeschlafen. Sie liegt dann in meinem Arm, Köpfchen auf meinem Oberarm/Achsel, saugt an meinem Ringfinger und schläft so nach 20 bis 30 Minuten ein. Und wacht erst zweieinhalb Stunden später wieder auf zur nächsten Mahlzeit. Meinen Großen hätte ich aus Angst vor SIDS ja nie so schlafen lassen, aber man ändert sich anscheinend 🙈😉

Die Federwiege nehmen wir jetzt doch nur selten. Wenn mein Rücken so gar nicht mehr tragen kann oder ich dringend mal 15 Minuten alleine essen will. Aber ich denke, wir werden sie nach dem einen Leihmonat zurückschicken.
Mama von Knopf (09/15) und Knöpfin (02/19)
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IndieRina
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von IndieRina »

Hallo,

weil ihr hier alle so lieb wart und mir so geholfen habt, will ich natürlich nicht nur von Problemen, sondern auch von schönen Entwicklungen berichten.

Also: Das Stillen läuft hier nun problemlos! Es ist total schön, das Baby nimmt gut zu und ist zufrieden. Weh tut es nur noch, wenn die Kleine in den Abendstunden mal ganz wild saugt mit viel An- und Abdocken. Aber dann nehme ich sie meist ab und trage stattdessen. Das Fläschchen hab ich weg geräumt. Tagsüber habe ich zwischen den Stillmahlzeiten die Silberhütchen drauf, die weiterhin gute Dienste leisten. Nachts schläft die Kleine nun manchmal 5 bis 6 (!) Stunden am Stück. Und dann habe selbst ich tatsächlich mal diese prallen Milchbrüste, von denen ich angenommen hatte, jede Frau müsste sie haben 😄

Kleine Anekdote am Rande: Als das neulich erstmals so war, stillte ich nachts und dachte "komisch, was hängt denn da für ein langes dünnes Haar an meiner anderen Brustwarze?" Es war ein Milchstrahl 😄😄😄
Mama von Knopf (09/15) und Knöpfin (02/19)
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Regenbogen3141
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von Regenbogen3141 »

Das freut mich sehr zu lesen! Genieße es :)
mit Motte 09/2018 und Raupe 02/2021
FräuleinPfoetchen
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

Wie schön zu lesen! :D
<3
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