Schmerzhaftes Stillen und wunde Brustwarzen.

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Jonida
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Re: Schmerzhaftes Stillen und wunde Brustwarzen.

Beitrag von Jonida »

Teazer hat geschrieben: 06.02.2019, 00:11 Liebe Jonida,

herzliche willkommen im SuT und herzlichen Glückwunsch zur Geburt.

Die Gute Nachricht zuerst: Nachdem es zwei Wochen dauerte, bis Deine Tochter das Geburtsgewicht wieder erreicht hatte, ist die Gewichtsentwicklung danach stabil.

Ich vermute, dass Deine Tochter durch Flasche, Stillhütchen und Fingerfeeding eine Saugverwirrung entwickelt hat und daher nicht mehr mit der richtigen Technik an der Brust trinkt. Das lässt sich aber wieder beheben. :)

Mein Vorschlag wäre, eine feste Menge Milch mit dem Brusternährungsset (BES) zuzufüttern, parallel am Anlegen zu arbeiten und natürlich die Brustwarzen wieder gesund zu pflegen. Was hältst Du davon?

Viele Grüße,
Teazer (Stillmodteam)
Vielen Dank für die Antwort! Das machen wir auch jetzt. Seit Einer Woche kriegt sie nur die Brust und ich versuche nur eine Seite pro Stillmahlzeit und dann tue ich abpumpen, damit die Brust Zeit um sich zu erholen. Wenn sie Clusterfeeding macht, nach 2 Stunden stillen, kriegt sie über das Set an der Brust 50 ml und dann habe ich ein bisschen Ruhe. Das über die Schlter Anlegen ist momentan besser für die Schmerzen, und obwohl sie in der Position so gut saugt und die Schnerzen auszuhalten sind, ist die Brustwarze verformt. Wir pben uns weiter und hoffe, dass es klappt.

Liebe Grüße
Jonida
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Teazer
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Re: Schmerzhaftes Stillen und wunde Brustwarzen.

Beitrag von Teazer »

Guten Morgen!
Jonida hat geschrieben: 06.02.2019, 00:48 Vielen Dank für die Antwort! Das machen wir auch jetzt. Seit Einer Woche kriegt sie nur die Brust und ich versuche nur eine Seite pro Stillmahlzeit und dann tue ich abpumpen, damit die Brust Zeit um sich zu erholen.
Kannst Du gut und schmerzfrei pumpen? Falls nicht, erholen sich die Brustwarzen durchs Pumpen nicht schneller als beim Stillen.
Wenn sie Clusterfeeding macht, nach 2 Stunden stillen, kriegt sie über das Set an der Brust 50 ml und dann habe ich ein bisschen Ruhe.
Wann clusterfeedet sie? Wieviel fütterst Du in 24h zu? Wieviel pumpst Dunin 24h?
Das über die Schlter Anlegen ist momentan besser für die Schmerzen, und obwohl sie in der Position so gut saugt und die Schnerzen auszuhalten sind, ist die Brustwarze verformt. Wir pben uns weiter und hoffe, dass es klappt.
Hast Du es schon mit der asymmetrischen Anlegetechnik probiert? Wenn die Brustwarzen verformt sind, dann stimmt etwas mit der Technik nicht.

Wie pflegst Du Deine Brustwarzen?
Viele Grüße von Teazer (Stillmodteam)

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Re: Schmerzhaftes Stillen und wunde Brustwarzen.

Beitrag von Jonida »

Guten Morgen,

Wann clusterfeedet sie? Wieviel fütterst Du in 24h zu? Wieviel pumpst Dunin 24h?

seit zwei Tagen will sie auch tagsüber zwischen 10 und 14 Uhr jede 30Minuten an die Brust und meistens abends zwischen 17 und 21Uhr. Ich stille sie nach Bedarf, meistens will sie jede 2 Stunde, abends dann fast jede Stunde oder 45 Minuten bis 21oder 22Uhr, dann um 24Uhr und dann schläft sie 4-5Stunden so ungefähr bis 4 oder 5Uhr und dann wieder jede 2 Stunde. Ich tue abpumpen, wenn ich ihr nur eine Seite anbiete. Die Fütterung hat meine Hebamme mir empfohlen, weil sie sicher gehen wollte, dass es genug Milch da ist.
02.02. gefüttert 210ml, abgepumpt 5x (Menge 360ml)
03.02. Fütterung 220ml, Abpumpen 7x (Menge 345ml)
04.02. Fütterung 140ml, Abpumpen 6x (Menge 390ml)
05.02. Fütterung 120ml, Abpumpen 5x (Menge 350ml)

Hast Du es schon mit der asymmetrischen Anlegetechnik probiert? Wenn die Brustwarzen verformt sind, dann stimmt etwas mit der Technik nicht.

Das habe ich auch probiert und ist trotzdem schmerzhaft. Ich habe das Gefühl als meine Brust irgendwo eingeklemmt ist und es brennt an den Seiten. Am Freitag dachte meine Hebamme, dass ich eher Angst vor Schmerzen hatte, weil das Anlegen gut aussah, aber gestern hat sie die neuen Wunden gesehen. Gestern habe ich sogar mit ihr verschieden Positionen probiert und eigentlich von außen sieht alles gut, ich sehe fast kaum Brustwarzenhof und das Saugen sieht auch sehr gut aus, aber das Stillen ist sehr schmerzhaft und danach ist die Brustwarze wie ein Lippenstift verformt. Meine Hebamme meinte, mehr weiß sie auch nicht und vl hat sie eine Blockade, die das Problem macht.

Wie pflegst Du Deine Brustwarzen?
[/quote]
Am Anfang habe ich Lansinoh und Heilwolle und Mam-Kompresse, das hat nicht wirklich geholfen, dann hat mir eine Stillberaterin Medigel, Hydrogel-Pads und Ibuprofen empfohlen, das hat geholfen, als ich eine Stillpause machte, und jetzt helfen die auch nicht. Hab auch zweimal Rotlichttherapie gemacht. Aktuell probiere ich Silberhütchen, hat meine Hebamme, die mir empfohlen.

Ich bin momentan hoffnungslos, mal schauen wie lange ich es noch aushalten werde.
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Teazer
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Re: Schmerzhaftes Stillen und wunde Brustwarzen.

Beitrag von Teazer »

Jonida hat geschrieben: 06.02.2019, 10:07 seit zwei Tagen will sie auch tagsüber zwischen 10 und 14 Uhr jede 30Minuten an die Brust und meistens abends zwischen 17 und 21Uhr. Ich stille sie nach Bedarf, meistens will sie jede 2 Stunde, abends dann fast jede Stunde oder 45 Minuten bis 21oder 22Uhr, dann um 24Uhr und dann schläft sie 4-5Stunden so ungefähr bis 4 oder 5Uhr und dann wieder jede 2 Stunde.
Das klingt völlig normal. Insbesondere abends ist Clusterfeeding bei den meisten Babys üblich.
Ich tue abpumpen, wenn ich ihr nur eine Seite anbiete.

Möchtest Du denn pumpen? Du hast offensichtlich genügend Milch, um voll zu stillen. Du pumpst sogar mehr ab, als Du zufütterst. Das kann ggf. sogar nach hinten losgehen. Daher sollten wir uns gemeinsam gut überlegen, ob das Pumpen in Eurem Fall Sinn macht.
Die Fütterung hat meine Hebamme mir empfohlen, weil sie sicher gehen wollte, dass es genug Milch da ist.
Es ist praktisch, dass Du gut pumpen kannst. Ein Hinweis darauf, dass genügend Milch vorhanden ist, ist das jedoch per se nicht. Es gibt viele Frauen, die problemlos voll stillen, jedoch nur ein paar Tropfen gewinnen können. Von daher ist es schön, dass es bei Dir so toll klappt, für Eure Stillbeziehung ist es jedoch nicht notwendig.

Zuverlässige Aussagen über genügend Milch kann man aufgrund des Gewichtsverlaufs und der Ausscheidungen machen. Beides ist aktuell unauffällig.
Das habe ich auch probiert und ist trotzdem schmerzhaft. Ich habe das Gefühl als meine Brust irgendwo eingeklemmt ist und es brennt an den Seiten.
Wurde das Zungenbändchen und der Gaumen bereits untersucht?
Am Anfang habe ich Lansinoh und Heilwolle und Mam-Kompresse, das hat nicht wirklich geholfen, dann hat mir eine Stillberaterin Medigel, Hydrogel-Pads und Ibuprofen empfohlen, das hat geholfen, als ich eine Stillpause machte, und jetzt helfen die auch nicht. Hab auch zweimal Rotlichttherapie gemacht. Aktuell probiere ich Silberhütchen, hat meine Hebamme, die mir empfohlen.
Die sind toll. Achte jedoch auf gute Hygiene. Wie oft hast Du denn mit dem Lanolin gecremt? Waren die Brustwarzen durchgehend feucht?

Wie sehen die Brustwarzen aktuell aus? Wund, gerissen, ...? Du kannst mir gerne ein Foto per PN schicken, wenn Du magst.
Ich bin momentan hoffnungslos, mal schauen wie lange ich es noch aushalten werde.
Ich kann Dich gut verstehen. ((())) Ich bin jedoch sicher, dass wir den Grund für Deine Schmerzen herausfinden und es dann stetig besser wird. Möchtest Du es mit mir zusammen anpacken?
Viele Grüße von Teazer (Stillmodteam)

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Re: Schmerzhaftes Stillen und wunde Brustwarzen.

Beitrag von octomom »

Guten Morgen Jonida,

oh man, als ich gerade deinen Beitrag gelesen habe, habe ich mich in die Zeit von vor 3 1/4 Jahren, direkt nach der Geburt meiner ersten Tochter, zurückversetzt gefühlt.

Ich hatte auch ab kurz nach der Geburt wunde und blutende und schrecklich schmerzende Brustwarzen. Wir haben gemeinsam mit meiner Hebamme auch alles Mögliche ausprobiert... Ich vermute jetzt (mittlerweile ist Kind Nr. 2 da und da ging das Stillen absolut problemlos von Anfang an), dass ich im Krankenhaus zu früh zu lang und vermutlich falsch angelegt habe – und dann war es schon zu spät für meine Brustwarzen, weil man ja nicht einfach mal ein paar Tage aufhören kann, damit sie sich erholen können :?
Meine (recht kleinen) Brustwarzen waren auch verformt nach dem Trinken und aufgrund der Verletzungen sind sie es dann auch jetzt danach teilweise geblieben – aber das hat meine Stillfähigkeit dann langfristig keineswegs beeinträchtigt.

Also, als Allererstes möchte ich dir ganz viel Mut machen: Die blutenden Brustwarzen haben bei mir nach etwa einem Monat, dank Stillhütchen, dazu komme ich gleich, so viel "Schutz" drum rum gehabt, dass das Bluten aufgehört hat. Dann habe ich etwa einen weiteren Monat mit Stillhütchen gestillt und dann Stück für Stück die Hütchen wieder abgewöhnt (1x am Tag ohne, 2x am Tag usw., bis ich komplett ohne Hütchen stillen konnte). Danach haben wir noch lange weitergestillt (vllt auch gerade wegen der komplizierten Anfangszeit?). (Größtenteils) schmerzfrei wurde es bei mir wegen dieser Vorgeschichte allerdings erst nach ca. 3 Monaten. Allerdings hat sich das Durchhalten sich total gelohnt! :D Ich konnte meine Tochter zwei Jahre lang stillen – bis zur nächsten Schwangerschaft, in der dann leider irgendwann die Milch ausblieb, weshalb wir dann das Stillen beenden mussten.

Was mir in der schwierigen Anfangszeit geholfen hat:
- Brüste vorwärmen vor dem Stillen (in der Zeit hat mein Mann die Kleine getragen), damit die Milch schneller kommt, wenn ich anlege
- bequeme Stillpositionen (da hast du ja schon alles ausprobiert ;) )
- Wenn die Brüste vorgewärmt sind, schon mal ein wenig ausstreichen und der Kleinen mit einem Löffel reichen, damit sie schon ein wenig in den Magen bekommen hat und nicht so gierig trinkt, sobald ich sie an die Brust lasse
- die besagten Donuts, die du auch ausprobiert hast
- tagsüber immer oben ohne rumlaufen und
- immer, immer, immer wieder Lanolin, Lanolin, Lanolin. Ganz dick! Dass die Brustwarzen bloß nicht austrocknen
- und eben Stillhütchen, einfach nur, damit die Verletzungen abheilen. Lieber mit Stillhütchen stillen, dachte ich mir dann, bevor ich wegen der Schmerzen ganz aufhöre, zu stillen... :(

(Multimam hatte ich auch ausprobiert, war aber nicht sooo hilfreich, da meine Brustwarzen ja nicht geschwollen, sondern wirklich wund waren)

Übrigens hat mein Körper, sobald die Kleine aufgewacht ist / sich gemeldet hat zum Trinken, sich in einen richtigen Schockzustand versetzt, weil ich solche Angst vor den wiederkehrenden Schmerzen hatte. Ich kann das also wirklich sehr gut nachvollziehen, was du schreibst! :heul

Ich wünsche dir ganz viel Kraft! :knutsch Ihr schafft das!
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Teazer
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Re: Schmerzhaftes Stillen und wunde Brustwarzen.

Beitrag von Teazer »

Danke für Deine PN, Jonida. Ich antworte hier, damit ich alle Infos an einem Ort habe.
Jonida hat geschrieben:06.02.2019, 18:05 Nach jedem Stillen tue die mit Muttermilch einschmieren und dann entweder Lanolin oder Medigel
Lass die Muttermilch weg. Das Lanolin wirkt besser. Die Brustwarzen sollten nicht an der Luft sein. Es macht Sinn auch zwischen dem Stillen nachzugremen, damit die Brustwarzen durchgehend feucht sind.
und zu Hause tagsüber benutze ich kein BH in der Nacht dann BH mit Donuts.
Donuts sind klasse. Ohne BH reibt meist der Stoff und reizt.
Seit gestern habe ich die Silberhütchen probiert, ich tue ein paar Tropfen Muttermilch in das Hütchen und dann auf die BW, aber die sind nicht so angenehm. Wenn ich die Hütchen und BH dran habe, läuft die ganze Zeit Milch nach, da die drücken.
Das ist Teil des Wirkmechanismus. So sind die Brustwarzen immer umspült. Manche Hütchen sind jedoch unangenehm zu tragen, weil die Kanten drücken. Wenn sie nicht bequem sind, nutze lieber Lanolin.
Ich würde gerne einfach stillen und gar nicht abpumpen oder BES benutzen, aber beim Abpumpen habe ich nicht so starke Schmerzen wie beim Stillen und wenn noch was über BES läuft dann ist sie schneller fertig und tut nicht so weh.
Das kann ich verstehen. Nur hat dann Deine Tochter auch nicht so viel Möglichkeiten das richtige Stillen zu üben.
Wenn ich eine Mahlzeit Pause machen könnte, damit die Brüste sich erholen können, was wäre die beste Möglichkeit sie zu füttern (mit dem Becher und Löffel war sie nach 20ml total wütend, dass es nicht so schnell ging).
Bechern muss man üben. Wurde es Dir denn gezeigt? Vielleicht hilft Dir das weiter.

Du könntest ansonsten den Softcup von Medela nutzen. Aber auch dieser ist nur eine Abwandlung der Becherfütterung.

Ich kann Deinen Impuls zwischendurch auszusetzen nachvollziehen. Die Heilung wird es jedoch nicht beschleunigen. Das tut nur gute Pflege und das Beheben der Ursache.

Außerdem hat Deine Kleine ja nicht nur Hunger und Durst, sondern auch ein Saugbedürfnis. Das lässt sich stillfreundlich nur mit dem Nuckeln am kleinen Finger befriedigen. Beim Stillen hat sie das alles im All-inclusive-Paket.
Das Stillen in der Nacht ist am schlimmsten.

Nachts ist man durch die Müdigkeit oft nicht so konzentriert beim Anlegen. Wenn es weh tut, löse sie von der Brust und lege sie bestmöglich an. Irgendwann klappt das auch ohne Hilfe, aber jetzt braucht sie noch Deine Unterstützung.
Die Zunge hat die Stillberaterin gesehen, meinte das Problem ist, dass sie die Zunge oben am Gaumen hält und ich habe mit ihr Übungen gemacht. Sie kann die Zunge gut über die untere Lippe strecken und vom Löffel kann sie wie eine Katze trinken, aber wird wütend wenn sie 100ml vom Löffel trinken muss. Den Gaumen hat niemand untersucht.
Es wäre wichtig, dass Du Eure KiÄ da mal drauf schauen lässt. Es gibt Sonderformen des Gaumens, die das Stillen erschweren, und bei denen man anders anlegen muss.

Viele Babys trinken übrigens nicht so viel bei einer Mahlzeit. Kleinere Portionen reichen und verhindern ein Überfüttern.

Ich begleite Dich gerne hier. Wir bekommen das sicher gemeinsam hin.

Octomom, vielen Dank für Deinen Beitrag. Es ist sehr wichtig, dass hier im Forum nicht nur die Stillberaterinnen zu Wort kommen. Der Austausch untereinander ist genauso wichtig. Ich möchte nur auf ein paar Punkte eingehen.
octomom hat geschrieben: 07.02.2019, 10:10 Ich vermute jetzt (...), dass ich im Krankenhaus zu früh zu lang und vermutlich falsch angelegt habe
Es ist sehr wichtig, dass kurz nach der Geburt angelegt wird, damit die Milchbildung in Gang gesetzt wird. Bei richtiger Technik kann das Baby theoretisch 24h am Tag an der Brust verbringen, ohne dass die Brustwarzen Schaden nehmen. Verletzungen entstehen in erster Linie durch nicht korrektes Anlegen. Das passiert vielen Müttern - auch Stillberaterinnen ;) - und kann mit guter Betreuung behoben werden. Leider hat das medizinische Fachpersonal aber oft nicht die Zeit oder das Wissen, um gut zu unterstützen und dann wird es oft schlimmer.
tagsüber immer oben ohne rumlaufen
Das ist bei verletzten Brustwarzen nicht empfehlenswert. So verkrusten die Wunden und werden beim nächsten Stillen wieder aufgerissen. So werden die Wunden leider immer größer und die Heilung dauert deutlich länger.
und eben Stillhütchen, einfach nur, damit die Verletzungen abheilen. Lieber mit Stillhütchen stillen, dachte ich mir dann, bevor ich wegen der Schmerzen ganz aufhöre, zu stillen... :(
Das ist natürlich ein wichtiger Punkt, den wir nicht aus den Augen verlieren dürfen. ABER: Stillhütchen sind bei verletzten Brustwarzen nicht indiziert. Sie deckeln das Problem nur, lösen aber nicht die Ursache. Außerdem bringen sie selbst noch zusätzliche Probleme mit sich. Du schreibst ja selbst, wie lange es dauerte, sie abzugewöhnen. Ich rate daher von der Benutzung ab. Jonidas Baby lernt das korrekte Anlegen nicht durch die Nutzung eines Stillhütchens. Und im dümmsten Fall tut das Stillen damit noch mehr weh. Die korrekte Saugtechnik kann mit Stillhütchen einfach nicht erreicht werden.
Viele Grüße von Teazer (Stillmodteam)

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Re: Schmerzhaftes Stillen und wunde Brustwarzen.

Beitrag von Jonida »

Hallo an alle,

erstmal Danke für die Tipps und Sorry, dass ich mich heute nicht früher gemeldet habe, aber wir waren heute den ganzen Tag unterwegs, beim Osteopathen und bei einer Stillberaterin. Die Osteopathin hat eine Verspannung zwischen den Schultern, am Nacken und im Kiefer festgestellt. Sie denkt, die Verspannung macht auch die Probleme beim Stillen, heute war die erste Behandlung, nächste Woche haben wir nochmal einen Termin.

Die Stillberaterin hat den Mund untersucht, meinte die Zunge und der Gaumen ist in Ordnung, aber sie hatte eine Verspannung in der Wangenmuskulatur und deswegen nach einiger Zeit beim Stillen wird der Mundwinkel kleiner als 160° und durch die Verspannung kommt auch die Einklemmung und die Verletzungen an der Brust. Ich muss die Wangen massieren und die untere Lippe. Bis die Verspannung besser ist, soll ich auf der linken Seite, die am schlimmsten von den Wunden ist, am Anfang nur 5 Minuten stillen, dann die Seite wechseln und wenn sie einschläft und der Winkel wieder kleiner wird oder ich wieder Schmerzen habe, ablösen und entweder neu anlegen oder wieder die Seite wechseln, kurz gefasst muss ich Wechselstillen machen und in verschiedenen Positionen, damit nicht nur eine Stelle von der Brust belastet wird. Die kleine hat auch einen hohen Saugbedürfnis, was momentan leider an meiner Brust nicht geht, dafür muss sie am Zeigefinger nuckeln.

Sie hat auch das Füttern, nicht verstanden, meinte, dass sie mehr Milch hat, als sie eigentlich braucht und ich muss versuchen nicht abzupumpen und nicht zu Füttern durch BES. Bei mir wird der MSR von allein jede 2 Stunde ausgelöst und beide Brüste laufen ständig nach, und wenn ich nicht jede zwei Stunde stille, kommt die Milch auf der linken seit von allein spritzend raus, das mag die kleine nicht, weil sie den Kopf dann nach hinten zieht und sich verschluckt. Das ist heute auch bei der Stillberaterin passiert, deswegen meinte sie, sie hat mehr Milch als sie braucht und vom Gewicht ist alles im grünen Bereich.

Zudem bekam ich heute Rotlichttherapie. Mal schauen jetzt ob es besser wird. Ich habe bis jetzt sie einmal so wie die Stillberaterin mir empfohlen hat, ist schwierig, weil sie auch ständig weint und ich muss immer gut für das Anlegen aufpassen und ständig den Unterkiefer korrigieren aber von den Schmerzen her, war deutlich besser. Und nicht pumpen zu müssen und nicht füttern ist wirklich wie Urlaub für mich.
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Re: Schmerzhaftes Stillen und wunde Brustwarzen.

Beitrag von Teazer »

Das klingt alles in Allem richtig gut. :) Ich stimme der Kollegin voll und ganz zu, was das Zufüttern angeht. Hatte ja das gleiche schon geschrieben. Auch die anderen Maßnahmen klingen schlüssig und sinnvoll.

Aktuell ist das Stillen noch Arbeit, aber wenn sich die Verspannungen lösen, wird es sicher bald besser.

Danke für die Fotos. Beim aktuellen Zustand solltest Du tunlichst auf durchgehende Feuchtigkeit achten. Es wäre auch gut, wenn Du regelmäßig vor dem Lanolin Octenisept aufsprühst (kurz trocknen lassen) oder das Lanolin mit einer Wund- und Heilsalbe abwechselst (Reste vor dem Stillen abwischen). Es wird etwas dauern, bis die Brustwarzen ganz abgeheilt sind, aber es wird sicher stetig besser.

Da Du vor Ort eine Stillberaterin hast, stellt sich die Frage, ob Du von mir hier weiter begleitet werden möchtest. Meist ist es nicht so gut, wenn zu viele Ratgeber Input geben. Zu viele Köche ... . Was meinst Du?
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Re: Schmerzhaftes Stillen und wunde Brustwarzen.

Beitrag von Jonida »

[/quote]Aktuell ist das Stillen noch Arbeit, aber wenn sich die Verspannungen lösen, wird es sicher bald besser.[/quote]
Stimmt, das Stillen Arbeit ist, aber im Vergleich mit dem frühen Zustand, fühlt sich heute Abend wie Urlaub für mich.

[/quote]Danke für die Fotos. Beim aktuellen Zustand solltest Du tunlichst auf durchgehende Feuchtigkeit achten. Es wäre auch gut, wenn Du regelmäßig vor dem Lanolin Octenisept aufsprühst (kurz trocknen lassen) oder das Lanolin mit einer Wund- und Heilsalbe abwechselst (Reste vor dem Stillen abwischen). Es wird etwas dauern, bis die Brustwarzen ganz abgeheilt sind, aber es wird sicher stetig besser.[/quote]
Danke, ich mache dann auch Octenisept vorher, und heute habe ich zusätzlich Medigel gekauft, ist auch Wundheilungcreme.

[/quote]Da Du vor Ort eine Stillberaterin hast, stellt sich die Frage, ob Du von mir hier weiter begleitet werden möchtest. Meist ist es nicht so gut, wenn zu viele Ratgeber Input geben. Zu viele Köche ... . Was meinst Du?[/quote]
Ich hätte keinen Termin ausgemacht, weil dachte es passt, wenn meine Hebamme denkt, dass alles in Ordnung ist, aber weil du geschrieben hattest, dass ich den Mund untersuchen lassen soll und das Stillen nicht schmerzhaft sein soll, habe ich die Stillberaterin angerufen und ich hatte Glück, dass sie so schnell einen Termin für mich hatte. Ich danke dir vielmals ich hätte nach 5 Wochen Kampf fast abgestillt.
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Re: Schmerzhaftes Stillen und wunde Brustwarzen.

Beitrag von Teazer »

Liebe Jonida,

schön, dass Du uns gefunden hast. Ich bin gerne für Dich da, falls Du mich brauchst. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie es ist, lange unter Schmerzen zu stillen. Von daher freue ich mich ganz besonders, dass ich Dir weiterhelfen konnte.
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