Bitte um Stillberatung. Andauernde Schmerzen in Brust

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Sal
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Bitte um Stillberatung. Andauernde Schmerzen in Brust

Beitrag von Sal »

Hallo zusammen!

Ich freue mich, hier sein zu können!
Ich wende mich mit meiner derzeitigen Stillsituation an euch, die mich arg belastet. Es sind schon viele Tränen geflossen und ich wünsche mir so sehr, dass ich den Dreh noch kriege und auf mich eine schöne, entspannte Stillzeit wartet.

Kurze Eckdaten:
Ich bin Ende 20 und Mitte Dezember das erste Mal Mama von einem Jungen geworden. Er wog bei Geburt knapp über 4000g auf 55cm. Er nimmt super zu, wir sind aktuell bei 5100g. Milch ist also ausreichend vorhanden. Ich laufe auch regelmäßig aus, selbst wenn er nicht angelegt ist.
Ich konnte ihn nach einer Geburt ohne Schmerzmittel direkt anlegen. Das Stillen wurde in dem Krankenhaus in dem ich entbunden habe, gut unterstützt. Ich habe ambulant entbunden und habe zuhause dann direkt begonnen, nach Bedarf zu stillen. Ich stille v.a. in der Wiege- oder der Football-Position. Nach der Geburt habe ich einige Tage im Liegen gestillt(seitlich), da ich auf Grund von heftigen Geburtsverletzungen nicht sitzen konnte. Leider habe ich das "verlernt", ich würde gerne wieder mehr im Liegen stillen, vor allem nachts, aber es gelingt nur mäßig.
Er hat bislang außer an meiner Brust nur ab und an an meinen Fingern gesaugt, Flasche oder Schnuller kennt er nicht. Ich stille ihn nach Bedarf. Gegen Mittag hat er mal eine längere Schlafpause von etwa 2-3 Stunden. Ansonsten kommt er meist nach etwa 1,5-2 Stunden. Nachts schafft er ab und an auch mal 3 Stunden, einmal hatten wir 4 Stunden Schlafpause.
Zu Beginn hatte ich wunde Brustwarzen, die ich aber nach guten 14 Tagen gut in den Griff bekam. Ich versuche ihn gut anzulegen, es gelingt allerdings zugegebenermaßen nicht immer. Leider. Denn wenn er nicht gut angelegt ist, merke ich es sofort. Ich versuche ihn asymmetrisch anzulegen, allerdings macht er oft den Mund nicht weit genug auf. Ist er gut angelegt, so passiert es häufig, dass er nach und nach mit der UNterlippe "hochrutscht" und dann nach einigen Minuten doch nur noch die Brustwarze im Mund hat. Das ist für uns beide anstrengend, weil ich ihn dann immer wieder löse und neu anlege.
Ich beschreibe kurz sein Trinkverhalten: Er trinkt idR so 10 Minuten eine Brust, recht intensiv. Anschließend bekommt er bei Bedarf noch die zweite Brust, er nimmt sie aber nicht immer. Mein Milchspendereflex ist sehr heftig und tut mir auch sehr weh, er verschluckt sich oft zu Beginn der Stillmahlzeit. Ich versuche manchmal den ersten Schwall abzufangen und auslaufen zu lassen, sodass er nicht so arg überfordert ist. Beim Trinken schnalzt er immer wieder mit der Zunge. Es scheint, als verliere er den Saugschluss und muss neu ansaugen. Das schmerzt sehr. Er trinkt also kurz aber heftig. HInterher sind meine Warzenhöfe manchmal leicht angeschwollen. Es scheint mir manchmal, als wären diese auch viel zu groß, als dass er sie ganz (oder zu großem Teil) in den Mund bekommen könnte.
Beim Kinderarzt wurde vergangene Woche ein Mundsoor festgestellt (im Anfangsstadium, bislang war nur die Zunge betroffen und er sah erste leichte Schlieren in den Wangentaschen). Diesen behandeln wir seither mit Nystaderm Mundgel. Meine Brustwarzen behandele ich mit. Der Pilz ist bei ihm im Rückgang. Zuerst dachte ich an einen Brust-Soor. Habe aber zur Zeit eher etwas anderes im Verdacht. Lasse mich aber gern von einem anderen überzeugen, wenn ihr eine Idee/Meinung habt..

Nun zu meinen Schmerzen: Beim Stillen schmerzen mir sowohl die Brustwarzen als auch die Brust. Der Schmerz wird während des Stillens nicht besser, er ist leicht erträglicher, wenn er korrekt angedockt ist. Der Schmerz bleibt auch nach dem Stillen. Er betrifft die Brustwarze und zieht dann nach hinten weg in die Brust, Richtung Rücken, vor allem die Brust-Außenseiten sind betroffen. Manche Nacht konnte ich dann schon nicht auf der Seite liegen, geschweige denn schlafen. Ich greife immer mal auf Schmerzmittel zurück, was ich wirklich ungern und sonst nur äußerst selten (in der Schwangerschaft und unter der Geburt gar nicht) tu. Das zeigt für mich persönlich, dass es ein heftiger Schmerz ist. Zu meinem Mann sagte ich, ich würde lieber nochmal die Geburtsschmerzen ertragen, als unter diesen Schmerzen noch weiter zu stillen.
Der Schmerz ist schneiden und brennend. Ab und an juckt die Brust, aber nicht regelmäßig, das kann also auch mit dem Milcheinschuss zu tun haben. Wie gesagt tut mir der Milchspendereflex noch extrem weh, da weiß ich aber nicht, ob das vielleicht normal ist und ob sich das noch einpendeln kann.
Berührungen der Brustwarzen tun weh und die Brust reagiert dann direkt mit diesen beschriebenen Schmerzen. Auch wenn ich arg fröstele bekomme ich diese Schmerzen.
Auch konnte ich beobachten, dass meine Brustwarzen sich farblich verändern, wenn ich den Schmerz spüre. Dem bin ich erst in den vergangenen Tagen auf die Schliche gekommen. Deshalb einmal kurz beschrieben, wie meine Brustwarzen aktuell aussehen:
Die Brustwarzenspitze ist zum Teil lila/bläulich verfärbt und es wirkt etwas geschwollen. Ich dachte erst an einen Bluterguss. Dieses ist immer so, mittlerweile unabhängig vom Schmerz. Schmerzt die Brust(warze), so wird aber alles lila -bläulich, also auch der Teil, der ohne Schmerz normal rosig ist.
Außerdem kommt es vor, dass sich die Brustwarzenspitze beim heftigen Schmerz zum Teil weißlich verfärbt. Deshalb dachte ich, dass es sich eventuell um einen Vasospasmus handeln könnte? Dazu habe ich in der Linksammlung gelesen. Allerdings verfärbte sich bislang nie die ganze Warze, sondern immer nur teile davon weiß. Und eben Teile davon lila/blau.
Ich habe hiervon versucht Fotos zu machen, weiß aber nicht ob es angemessen ist zu fragen, ob die sich jemand anschauen würde..?!
Da noch in dem Leitfaden nach Medikamenten gefragt wurde: Ich nehme Schilddrüsen Hormone (L-Thyroxin) auf Grund einer Unterfunktion. Sollte es nun ein Vasospasmus sein, und sollte ich ihn dann mit Magnesium/Calcium behandeln, dann müsste ich diese Mittel abends nehmen, auf Grund des Thyroxins, richtig?

So, ich hoffe, ich konnte eine gut umfassende Schilderung der Situation geben. Und ich hoffe so sehr, dass jemand mit mir drüber schreiben mag.
AUch wenn der Bericht recht sachlich und vielleicht nüchtern klingt, so ist die Situation sehr belastend für mich und ich sitze häufig weinend beim Stillen. Ich weine vor Schmerz aber ich weine auch meiner geliebten Stillbeziehung hinterher. Ich habe Angst, irgendwann zu resignieren und abzustillen. Das würde mein Herz brechen.

Ich grüße euch herzlich.
Sal
Babymuck 12/2018
Sal
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Re: Bitte um Stillberatung. Andauernde Schmerzen in Brust

Beitrag von Sal »

Ich wollte zu seinem Trinkverhalten noch hinzufügen, dass er manchmal die Brustwarze „beißt“/quetscht, meinem Gefühl nach um die Milchmenge zu drosseln.
Babymuck 12/2018
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AllerLiebst
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Re: Bitte um Stillberatung. Andauernde Schmerzen in Brust

Beitrag von AllerLiebst »

Herzlich Willkommen!

Ich bin keine Stillberaterin, würde aber auf Basis eigener Erfahrung und dem, was ich hier im Forum gelernt habe sagen, dass Du eine sehr genaue Beschreibung von Vasospasmen geliefert hast. Die Art und Dauer des Schmerzes, die Kälteempfindlichkeit, die Verfärbung sprechen sehr deutlich dafür. Ich kann deine Verzweiflung gut nachvollziehen. Beim ersten Kind habe ich lange gebraucht, um herauszufinden, woher diese fiesen Schmerzen kommen. Auch den Verdacht auf Brustsoor kenne ich.
Ich würde es mit Magnesium und Calcium versuchen. Es meldet sich aber sicher noch eine Stillmod, die Dir genaueres dazu sagen kann. Achte darauf, die Brust warm zu halten. Viele Frauen haben auch Schwierigkeiten mit Druck auf den Brustwarzen, z.B. durch eng sitzende BHs. Sauberes Anlegen ist auch sehr wichtig, aber darauf achtest Du ja schon.

Gute Besserung!
Liebe Grüße von A. mit Knöpfchen (05/13) voraus, Pünktchen (11/16) an der Hand und Flöhchen (03/19) im Tuch.
bluestar
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Re: Bitte um Stillberatung. Andauernde Schmerzen in Brust

Beitrag von bluestar »

Liebe Sal,
Ich bin auch nur Laie, aber ich hatte eine Zeitlang ähnliche Probleme und wollte dir ein paar Gedanken dalassen.
Vasospasmen haben oft einen Auslöser, zB extremer Schmerz. Kann es sein dass du dich mit dem Soor Deines Babies angesteckt hast, das tut dann ziemlich weh und davon kommt dann der Vasospasmus? Mit was behandelst du denn deine Brustwarzen? Das Mundgel wird häufig noch empfohlen, ist aber für die brustwarzen nicht wirklich geeignet. Hast du die Gelegenheit da mal jemanden draufschauen zu lassen, bzw kannst du sobald sich ein Stillmod meldet bestimmt auch mal ein Foto schicken. Du kannst also durchaus beides haben, die Schnerzen Dir du beschreibst können auch auf einen Brustsoor hindeuten soweit ich weiß...
Also man kann durchaus beides haben. Und: das schnalzen das du beschreibst kann auf ein zu kurzes Zungenbändchen hindeuten, wurde die Zunge deines Babies mal angeschaut? Auch wegen dem Quetschen? Das kann übrigens auch Vasospasmen auslösen! Dazu können Dir die Stillmods dann auch noch mehr sagen.

Es tut mir leid dass du so leiden musst, ich kenne diese furchtbaren Gedanken (und Schmerzen) nur zu gut. Halt durch, nimm schmerzmittel (das darfst du!) und du hast hier eine super Beratung, das wird bestimmt wieder!
Alles Liebe!
+ die Kleine *04/ 2018
Sal
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Re: Bitte um Stillberatung. Andauernde Schmerzen in Brust

Beitrag von Sal »

Hallo ihr zwei!

Ich bedanke mich von ganzem Herzen dafür, dass ihr meinen Beitrag gelesen und euch Zeit zum Kommentieren genommen habt. Das fühlt sich so gut an!

Ich war mir bislang bzgl des Vasospasmus so unsicher, weil halt nicht die ganze Brustwarze weiß wird und eben nicht immer/dauerhaft.
Ich versuche die Brust gut warm zu halten.
Magnesium habe ich heute 300mg genommen, Calcium habe ich besorgt. Fang ich morgen mit an. Muss auf Grund des Thyroxins beides abends nehmen.

Interessant ist für mich, dass es eigentlich, wenn ich bluestar richtig verstehe, nur eine Reaktion ist und einen Auslöser haben muss.
Ich war wegen dem Verdacht auf Brustsoor beim Gyn. Obwohl ich sonst viel von ihm halte - er hatte so gar keine Ahnung. Er gab mir eine einmal Dosis Flucanozol mit(150mg), was etwas witzlos ist bei dem eigentlichen Schema das bei Brustsoor empfohlen wird.
Meine Brustwarzen waren meiner Meinung nach nicht oder nur kurz betroffen. Ich behandele sie mit der Nystaderm Suspension. Es klebt ganz blöde.. was wird denn heute empfohlen statt des Mundgels?
Blöd ist, dass ich nicht immer sofort nach dem Stillen dazu komme, die Brustwarze zu waschen und einzuschmieren, was ja empfohlen wird. Er hat den ganzen Abend geweint und ist nun nach dem Stillen auf mir eingeschlafen....

Achso: das Zungenbändchen ist ausreichend lang. Das sagen sowohl die Hebamme als auch der Kinderarzt. Er bekommt seine Zunge auch über die Lippen.
Interessant, dass auch das Quetschen Vasospasmus auslösen kann, ich überlege gerade ob das etwa zeitgleich aufkam. Hätte ich es mir mal nur notiert...

Es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine ist!
Babymuck 12/2018
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AllerLiebst
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Re: Bitte um Stillberatung. Andauernde Schmerzen in Brust

Beitrag von AllerLiebst »

Ich glaube nicht, dass zwingend die ganze BW weiß werden muss. Bei mir war es oft nur die Spitze oder Teile davon. Das Quetschen oder generell eine unsaubere Saugtechnik kann mWn Vasospasmen begünstigen.
Vielleicht kannst Du Dir Waschlappen/Creme/Einmalstilleinlagen schon vor dem Stillen im Reichweite legen. Dann kannst Du sie draufschmieren, sobald er auf Dir eingeschlafen ist.

Wegen der Soorbehandlung: Das Mundgel empfehlen Apotheken gern für die Brust, wenn sie sich nicht auskennen oder nichts anderes da haben. Ich hab es aus Verzweiflung auch schon probiert, aber das klebrige Zeug auf der ohnehin angegriffenen BW ist echt Mist. Es gibt den gleichen Wirkstoff (Nystatin) auch als Creme. Telefonier mal die Apotheken durch und frag, ob sie die haben oder beschaffen können. Und sag am besten gleich dazu, dass Du ein Präparat ohne Zinkoxid willst. Viele Pilzcremes sind für Babypopos gedacht und enthalten beides.
Liebe Grüße von A. mit Knöpfchen (05/13) voraus, Pünktchen (11/16) an der Hand und Flöhchen (03/19) im Tuch.
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AllerLiebst
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Re: Bitte um Stillberatung. Andauernde Schmerzen in Brust

Beitrag von AllerLiebst »

Ach, ich sehe gerade, dass die Absätze ein bisschen durcheinander geraten sind. Sorry, bin am Handy ... Ich hoffe, es ist trotzdem einigermaßen lesbar.
Liebe Grüße von A. mit Knöpfchen (05/13) voraus, Pünktchen (11/16) an der Hand und Flöhchen (03/19) im Tuch.
Sal
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Re: Bitte um Stillberatung. Andauernde Schmerzen in Brust

Beitrag von Sal »

Danke, AllerLiebst.
Nach der Creme schaue ich mal.

Die Sachen habe ich mir in Reichweite gelegt, es ging schon besser.
Wobei auf mir schlafen heute Nacht nicht ging. Ich hatte die schlimmste Nacht bisher, die Linke Brust schmerzt so dermaßen, dass ich ihn beim Tragen nichtmal gegenhalten kann. Das ist eine Katastrophe;-(
Sie schmerzt so doll
Babymuck 12/2018
LariZZa
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Re: Bitte um Stillberatung. Andauernde Schmerzen in Brust

Beitrag von LariZZa »

Das klingt für mich auch nach Vasospasmus, ich bin aber ebenfalls keine Stillberaterin, sondern selber Betroffene Mutter. Meine Brustwarzen haben sich auch nie komplett verfärbt. Einen konkreten Auslöser bei mir wüsste ich auch nicht.


In der Linksammlung Stillwissen gibt es auch Informationen dazu: viewtopic.php?f=2&t=124858
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Re: Bitte um Stillberatung. Andauernde Schmerzen in Brust

Beitrag von SchwarzwaldMama »

Guten Morgen,
Ich bin auch keine Stillberaterin, bin mir aber sicher dass sich noch eine melden wird.
Was mir einfällt ist, wenn dir die Brustwarze so weh tut und Druck darauf (duschen etc.) den Schmerz verstärkt, kannst du es mal mit Brust-Donuts versuchen.
Das nimmt den Druck von der empfindlichen Stelle.
Ich suche dir gleich den Link dazu raus.
Liebe Grüße von der Schwarzwaldmama mit der Zaubermaus (17.06.2018)
Geliebt, gestillt, getragen und familiengebettet
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