Milchspendereflex bleibt aus

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deidamaus
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Re: Milchspendereflex bleibt aus

Beitrag von deidamaus »

Das sich ein Kind mit zehn Monaten abstillt, ist praktisch ausgeschlossen. Ihr Verhalten deutet nicht auf "freiwilliges" Abstilen hin, sondern zeigt in Richtung Stillstreik. Dies kann eventuell bedingt durch ihre Erkrankung sein, d.h. sie hat vielleicht Schmerzen beim Stillen (im Mund, im Rachen).

Biete weiterhin regelmäßig die Brust an, aber ungezwungen, d.h. nicht aufdrängen und halte deine Milchbildung durch Abpumpen (nach Bedarf, alle 3 h für mindestens 20 min finde ich übertrieben) aufrecht.

Liebe Grüße
deidamaus
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tale2000
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Re: Milchspendereflex bleibt aus

Beitrag von tale2000 »

vielen dank für die antwort!

auch wenn ich nicht genau weiss, was ein stillstreik ist, tönt es nur schon vom namen her freundlicher und auch eher treffend. auch wenn ich fast ergänzen würde, dass es ein fast trinkstreik ist, aus der flasche trinkt sie ja auch nicht...
wenn ich es mir recht überlege, haben die stillschwierigkeiten mitte dezember begonnen, als die kleine maus:

-anfing zu krabbeln
-sich an dingean hochzog
- 4 zähne auf einmal drückten
- 2 wochen vor dem einsetzen meiner ersten periode nach der schwangerschaft

da tauchten bereinzelt die ersten erfolglosen stillversuche auf. mit der zeit haben sie sich fast unbemerkt vermehrt, bis am letzten freitag, während der krankheit der höhepunkt erreicht wurde und nichts mehr ging.

letzte nacht hat sie gegen 22 im halbschlaf die brust genommen und ist beim nuckeln eingeschlafen. nach 10-15min kam tatsächlich ein msr. sie hat dann, ich meinte fast widerwillig, getrunken. auf jeden fall hat sie nicht so lange getrunken, dann hat sie sich weggedreht und geschumpfen. ich musste sie dann mit schnuller tragen, bids sie einschlief. gegen 4 (dazwischen war sie viel wach, wollte aber keinen busen) trank sie dann an der prallen linken brust recht lange, irgendwann schimpfte sie, ich hatte das gefühl sie wollte mehr trinken, aber der msr blieb aus. ich habe sie dann mit schnuller getragen, mit entblössten brüsten. sie hat es immer wieder probiert und ist irgendwann unter ganz leisem protest eingeschlafen. morgens um 7 wollte sie auch wieder ganz deutlich mehr von der brust trinken, als sie hergab...

dann gab ihr ihr 30ml aus dem fläschchen, die sie ganz langsam in drei etappen innerhalb 1h getrunken hat. heute gegen 10 uhr wollte sie auch wieder an den busen, sie hat es wirklich fest probiert, aber der msr blieb aus und sie hat die geduld verloren, jetzt schläft sie.

seit heute hat sie wieder deutliches interesse an der brust und ich finde es so schade, dass der msr ausbleibt... ich denke, JETZT muss ich ganz fest dran bleiben, damit das wieder klappt. sie ist wieder gesund und möchte wieder! ich habe grosse angst, ich könnte mit dem geben vom fläschchen ihr interesse an der brust verlieren... wieviel fläschchen verträgt es wohl? was gibt es für alternativen?

sie ist seit mitte september an den drei tagen, die ich arbeite in der kita und kriegt dort nach bedarf das fläschchen, teils mit pre teils mit muttermilch, je nachdem wieviel ich pumpen kann. das hat unser stillverhältnis bis jetzt nie gestört, daher habe ich ihr in den letzten tagen auch die flasche gegeben. ich frage mich allerdings nun schon etwas, wie sinnvoll das ist...

seit wir die verzögerten msr probleme haben, hat sie sich angewöhnt die zeit bis zum msr zu vertreiben. sie nimmt zuerst die brust saugt intensiv, dann pause (spielen, aus dem fenster schauen, an der brustwarze den pinzettengriff üben usw.) dann wieder etwas saugen, dann wieder pause und irgendwann setzte der msr ein und sie trank. nachts nimmt sie in der pause den schnuller und dreht sich weg, kommt wieder spuckt den schnuller raus und zieht weiter. wenn jetzt nach 4-5mal immer noch kein mst ist, will sie nicht mehr oder weint oder beides... wie kann ich sie animieren länger dran zu bleiben? es kommt ja schon milch, das höre ich und sehe es auch, wenn ich drücke... aber die scheint irgendwie weniger cool zu sein, als die mit msr... ich trinke schlückgenweise wasser, atme ruhig, manchmal schaue ich sie innig an, manchmal denke ich an etwas anderes... sie unterbricht mich ja auch immer in den pausen...

ach, ich möchte so gern, dasses wieder klappt... :-(
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Re: Milchspendereflex bleibt aus

Beitrag von Individuum »

Liebe tale,

es scheint einfach wahnsinnig viel zusammen zu kommen. Fühl dich gedrückt ((())) Vielleicht hat deidamaus noch bessere Ideen aber ich würde nach wie vor sagen: nimm alles Druck raus aber bleib dran. Wir hatten auch schonmal einen Stillstreik und es war zum Verzweifeln. Wahrscheinlich würde ich an deiner Stelle:

- Calcium und Magnesium wie in dem Artikel empfohlen einnehmen
- meine Brüste frei zugänglich machen, d.h. oben ohne bzw mit freier Brust (ich habe so Stillhemden) mit ihr spielen und kuscheln
- v.a. im Halbschlaf die Brust anbieten und keinen Zwang ausüben
- mich versuchen gut zu entspannen und abzulenken und zu trinken beim Stillen (lässt sie es zu, dass du vlt ein Buch liest oder Musik hörst?), damit die Gedanken erst gar nicht zum MSR driften können
- Flasche weglassen

Ich weiß nicht aber von meinem Gefühl her würde ich die Flasche komplett weg lassen. Dann lieber was im Becher anbieten, wenn du unsicher bist. Es kann sein aber muss nicht, dass es was mit der Flasche zu tun hat. Mal sehen was deidamaus sagt.
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Re: Milchspendereflex bleibt aus

Beitrag von tale2000 »

danke für deine worte :-)

ich verbringe jetzt den heutigen tag bei meiner schwester und den kids. meine eltern sind auch da, es herrsch gute stimmung und ist eine angenehme atmosphäre, das tut gut, nach der krankheit zu hause... ich habe der maus nach dem schlafen in der traghilfe direkt die brust zugänglich gemacht. sie hat sie gern genommen und hat etwas getrunken, niemals genug für einen msr, aber es war ttrotzdem schön.

seither hat sie etwas brei gegessen und wasser getrunken, jetzt habw ich diese angetrunkene seite abgepumpt, auch kein msr nach 20min...

ich nehme diesen calcium magnesium cocktail, allerdings habe ich die hohe dosis auf zweimal aufgeteilt, die ich jeweils morgens und abends nehme, so eine brust wie gestern, war für mich unangenehm und sie wollte nichtmal daraus trinken. ...gut heute täte sie es vielleicht, das kann ich ja noch probieren...

ich habe viel oben ohne mit ihr gespielt, abens vor dem zu bett gehen und morgens, das war auch schön und erinnert sie immer wieder daran zu trinken. nachts ist der busen ohnehin immer zugänglich für sie. eine kuschelmaus ist sie leider nicht, sie ist sehr aktiv und will immer turnen und die treppe hoch und aufstehen usw...

das mit dem halbschlaf habe ich mit dem luemai heute probiert, mache ich am nachmittag dann auch wieder

das stillem mit ihr geht sooo kurz, da lohnt es sich nicht mal, das buch auftuschlagen... ich müsste die zeit mal stoppen, aber ich bin sicher keine 30sec bis zur ersten pause... ich trinke wasser (ausser nachts im bett, das könnte ich auch noch probieren), ich atme ruhig, ich versuche zu entspannen, indem ich mir sage, es geht ihr gut, auch wenn jetzt oder heute kein msr kommt, sie ist gesund usw. und schaue aus dem fenster... aber eben, es dauert nicht lange...

die flasche kann ich heute gut weglassen. morgen muss ich wieder arbeiten die nächsten drei tage. das heiss, sie bekommt dort wieder das fläschen, aber das idt ja ein völlig anderes setting... ich hoffe, das wird ok mit der abgeeben morgens, jetzt wo wir immer zusammdn waren ist es für beide so schwierig... :-(
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Re: Milchspendereflex bleibt aus

Beitrag von tale2000 »

ach mann, jetzt bin ich wieder an einem tiefpunkt angelangt... kein msr den ganzen tag, weder beim stillen noch beim pumpen (20min pumpen=20ml). ich fühl mich immer mehr als versager irgendwie. mein baby kommt zu mir, verlangt die brust und alles was ich im moment zu stande bin ihr zu geben, ist ein mikriges portiönchen vordermilch.

jetzt beim zubett gehen, hat sie ordentlich gezogen, aber wieder nichts. sie ist erschöpft eingeschlafen. ich mache mir langsam sorgen um ihren gesundheitlichen zustand. sie trinkt ja kaum etwas. und die par löffel milchbrei, könnens ja nicht sein, bei ihrer aktuvität. muss ich sie wohl langsam wägen?

langsam verliere ich alle hoffnung und habe nur noch angst auch die milch gänzlich zu verlieren.
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Re: Milchspendereflex bleibt aus

Beitrag von Individuum »

Liebe tale, ich kann mitfühlen wie es dir gerade geht. Es ist wirklich zum Verzweifeln. Die Frage, die sich mir stellt, ist ob du wirklich wirklich jeden MSR spürst oder nicht doch diese auch unbemerkt von Statten gehen? Sag mal:

Wie viele Urin/Stuhlwindeln hat dein Baby? Haben sie diese rapide verringert?
Hörst oder siehst du das Schlucken bei ihr? Manche können das ja gar nicht ausmachen ob und wie oft ihr Baby schluckt und merken auch den MSR nicht.

Und falls also wirklich so plötzlich gar kein MSR mehr kommt, ist die Frage woran das liegen könnte. Vielleicht schreibst du deidamaus nochmal eine Nachricht ob sie dich begleiten könnte durch diese schwere Zeit, denn ich glaube, sie hat hier nur zufällig reingeschaut? Oder allgemein ein Stillmod. Vielleicht gibt es auch medizinische/körperliche Ursachen dafür? Da kenne ich mich leider nicht aus.
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Re: Milchspendereflex bleibt aus

Beitrag von Individuum »

Achso und: Die Milch wirst du so schnell nicht verlieren. In dem Alter deiner Kleinen ist die Brust erstaunlich flexibel. Und du hast ja gesehen wie viel du abgepumpt hast 😲 Irgendwie glaube ich nicht, dass das so schnell an dem Magnesium und Calcium lag...
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Re: Milchspendereflex bleibt aus

Beitrag von tale2000 »

danke, individuum, deine beiträge sind immer ein hoffnungsschimmer :-)

meine kleine ist eher eine nervöse trinkerin, liegt vielleicht daran, dass von beginn weg die milch immer sehr schnell kam und sie sich fast verschluckte.
wenn ich sie ansetze, läuft es normalerweise so (also bis letzten freitag lief es so, jetzt läuft ja gar nichts) sie saugt und zappelt dabei rum, atmet angestrengt, fuchtelt rum, lässt los, kommt wieder, manchmal reisst sie sich an den haaren. anfangs hört man mehr schluckgeräusche, die dann etwas seltener werden. dann kommt der msr und die milch. dann schluckt sie schnell und regelmässig, atmtet regelmässig, beruhigt sich körperlich, macht langsamere bewegungen, ganz ruhig ist sie nie. wenn sie loslässt, tropft oder spritzt die milch. also ich behaupte, ich weiss ganz genau, wann was passiert...
es gab auch schon fälle, da habe ich den msr nicht gespürt. hörte aber das regelmässige schlucken, das geschah etwa 10mal seit ich stille. normalerweise spüre ich ihn sehr stark, manchmal schon eher schmerzhaft.

sie hat schon viel weniger nasse windeln als sonst, aber sie hat nasse windeln und auch stuhl. ehrlich gesagt, bin ich schon eher erstaunt, dass bei der geringen flüssigkeitszufuhr noch verhältnismässig viel urin kommt. aber es passiert schon, dass sie stundenlang kein pipi macht. morgens ist die windel bis jetzt jeweils ganz nass gewesen und tagsüber vielleicht noch 3 mehr oder weniger nasse windeln. stuhl hat sie normalerweise töglich, jetzt krankheitsbedingt täglich mehrmals, und zwar immer nach dem zäpfchen... heute ohne zäpfchen wieder 1mal stuhl. ich gebe ihr aber häufig wasser zu trinken, vor allem mit dem brei... aber das ist auch relativ wenig.

ich hab soooo leere und weiche brüste, darum mache ich mir sorgen wegen der milch... und wenn sie jetzt nachts aufwacht und nicht wieder einschlafen kann, denke ich natürlich sofort, es ist wegen hunger/durst... mann, wenn das nur wieder gut kommt... :-(
mit der kleinen Bohne (März 2018)
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Re: Milchspendereflex bleibt aus

Beitrag von tale2000 »

die situation wird immer verfahrener. sie weckt mich nun alle 30min, probiert es und weint herzzerreissend, weil nichts kommt. sie probiert es aber nur recht kurz. ich habe gerade mal zeit die wasserflasche zu mir zu nehmen und den deckel abzuschrauben. dann muss ich sie schon wieder beruhigen. zurück an die brust, will sie dann höchstens noch 1mal, dann wieder so kurz. dann weint sie noch mehr und überstreckt sich und schreit, wenn sie nochmals in die nähe der brust kommt. dann schläft sie wieder bis zum nächsten versuch.

ich werde ihr mal pulvermilch geben müssen am morgen, wenn sie nach dem aufwachen und einem versuch im wachzustand auch so weint. ich kann mich bei so einer nacht nicht ein bisschen erholen und werde nur noch gestresster, als ich es ohnehin schon bin.

meine freundlin meinte, dass sie es schon mehr und länger versuchen wird, wenn sie "wirklich" hunger hat. ich habe sie jetzt aber in den letzten 36h nicht einmal stillen können (gestern früh 30ml pulver, war das einzige) und sie signalisiert ja schon sehr deutlich, dass sie trinken möchte...

ich glaube, ich verliere sie langsam... :-((((
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Re: Milchspendereflex bleibt aus

Beitrag von SchwarzwaldMama »

Guten Morgen,

Ich bin natürlich kein Profi, aber irgendwie klingt es bei euch nach Saugverwirrung, kann das sein?
Ich möchte dir gerne ein paar Links zum Nachlesen hier im Forum da lassen.
Falls du das alles schon gelesen hast, und trotzdem nicht weiter weißt, gibt es noch die Möglichkeit eine der Stillmods per PN anzuschreiben.
Ich drücke dir die Daumen, dass eure Stillbeziehung sich wieder normalisiert.

viewtopic.php?f=2&t=87388

viewtopic.php?f=2&t=80601

viewtopic.php?f=2&t=81455

Ich finde es übrigens echt toll dass du dran bleiben willst!
Liebe Grüße von der Schwarzwaldmama mit der Zaubermaus (17.06.2018)
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