Stillen und die eigene Karriere

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Lösche Benutzer 24566

Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Lösche Benutzer 24566 »

Bei meiner Mutter hätte ich sie so ab 5/6 Monaten auch mal einen Abend gelassen, das geht aus organisatorischen Gründen aber nicht (= anderes Land). Schwiegers (~3h Autofahrt weg) "dürfen" gelegentlich für 1-2h aufpassen, wenn wir bei ihnen auf Besuch sind und Besorgungen machen. Ich time es für gewöhnlich so, dass ich dann gerade gestillt habe und sie schläft. Da Knirpsine extrem gerne auf meinem Schwiegervater schläft, binde ich die beiden wenn sie am Wegdösen ist ins Tragetuch, dann wird einschlafgetragen und danach entspannen sie hauptsächlich auf dem Sofa - also alles im Rahmen.

Ihre Patentante + Partner haben aber schon ein paar abends auf sie aufgepasst (ca. 4h). Sie wohnen um die Ecke und ich vertraue ihnen 100% - ich bin aber sowieso eher der Typ "es braucht ein Dorf" und da ist ganz viel Liebe zwischen Patenpärchen und Knirpsine.

Dass darauf drängen ist für mich aber trotzdem ein riesiges Warnsignal. Der Verbindung zwischen Mutter (und oft Vater) und Kind ist in den ersten Jahren einfach auf so vielen Leveln sehr symbiotisch. Wir sind nur wirklich glücklich, wenn unser Kind glücklich ist und sie merkt definitiv auch wenn man bei uns was im Argen liegt. Würde mein Bauchgefühl bei der Betreuungsperson nicht mitspielen, würde es mir echt schlecht gehen - und meinem Mann ebenso. Wenn mein Mann die Bedürfnisse seiner Frau und seines Kindes nicht respektieren könnte - und das schließt die Bedürfnisse nach Sicherheit und Nähe ein - wäre er die längste Zeit mein Mann gewesen. Das gleiche gilt für Männer die ihre Mütter über ihre Partnerinnen stellen - ich hab manchmal das Gefühl, einige Herren haben nur Kinder in die Welt gesetzt, um Mami endlich glücklich zu machen. Schaurig.
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Kirschquark
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Kirschquark »

Arnat hat geschrieben: 18.01.2019, 06:44 Das auquartieren aus meinem Bett sodass mein Mann wieder bei mir schlafen kann stelle ich mit schwierig vor, solange sie noch so oft nachtd trinkt.
Ich hoffe das legt sich bald... Bzw frage ich mich, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Sie ist so kuschelbedürftig und isst wie gesagt noch kekne großen Mengen. Aber vll wird dad wirklich bald anders...sie ist nun ja erst genau 13monate
Du könntest auch Dich aus- und Deinen Mann wieder einquartieren. Papa-Kind-Bett klappte und klappt hier immer gut. Anfangs noch mit abgepumpter Milch, später dann mit Pre und dann mit Wasser.
Wenn Du nicht da bist, dann ist auch der Brust- und Milchgeruch nicht da. Sollte es gar nicht funktionieren besteht ja immer noch die Möglichkeit Dich zu wecken.
Ich bin jeweils nach 7 zw.6 Monaten wieder im Dreischichtsystem eingestiegen, Nr. 2 hat noch Tandemgestillt, Nr. 3 hat sich kurz nach seinem 2. Geburtstag selbst abgestillt.
LG
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sanilii
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von sanilii »

Bärchen kommt mit Pause von 8-22 Uhr super klar, obwohl er noch nicht wirklich viel isst. Meine Brüste machen das generell aber auch gut mit.
Bei den Großeltern bzw bei Uroma bleibt er auch mehrere Stunden, schlafen haben wir noch nicht versucht, weil mir das einfach nicht wichtig ist. Mit Papa kann er super kuschelnd und mit Schnuller einschlafen, zur Not mit "runterkommen" in der Emei vorher. Die kurze Zeit bei der TaMu ging generell mit Schnuller und Kuscheltier hinlegen auch.
Sonja mit Bärchen *4/17 und kleiner Hummel *9/20

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Arnat
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Arnat »

Ja, ich glaube ich muss das mal probieren- das papa bei ihr schläft und ich auf der couch.
Ein größeres Bett geht erst wenn wir eine bezahlbare größere Wohnung haben... Wir wohnen zu viert auf 65 qm... Und von daher ist es platzmäßig wirklich sehr eng.

Wir warten derzeit auf den Kita platz...wir sind Listenplatz eins in der Unikita aber es kann sein dass da erst herbst was frei wird...was ich nicht hoffe! Dann müssen wir sehen ob wir in einer städtischen schnell was finden. Mit Milchflasche den Mann drüben schlafen lassen... Ja, das finde ich gerade sehr gut. Er hat jetzt elternzeit...da konnen wir das versuchen.
Muss jetzt zu ihr. Sie schläft seit gestern irgendwie nicht so wie sonst. Das heißt sie turnt seit gestern abend auf mir rum und war um vier uhr morgens hellwach...
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Arnat
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Arnat »

Glyzinie hat geschrieben: 17.01.2019, 19:18 Die Große freut sich doch sicher auch über einen Nachmittag oder Abend.
Klar - das sollte auch drin sein. Allerdings ist es schon gut, wenn ich mit ihr mal wieder eine längere Mutter Tochter Zeit habe, in der sie mich nicht nur völlig müde und abgelenkt erlebt, weil die Kleine mich nachts nicht schlafen lässt oder ich mit den sonstigen häuslichlichen Pflichten beschäftigt bin. Sie ist aus meiner Jugendbeziehung entstanden und wir waren bis vor fünf Jahren alleine - ich hatte noch studiert und uns mit schlecht bezahlten Jobs über Wasser gehalten - nie war ich mit ihr im Urlaub oder hatte sonderlich viel Zeit um mit ihr ausflüge zu machen. Dann kam mit der Erleichterung durch den Zusammenzug mit dem Vater meiner zweiten Tochter und meinem Berufsstart und dem damit deutlich besseren finanziellen Stand psychisch ein ziemliches Tief - irgendwie ist da die ganze last abgefallen und ich war so erschöpft obwohl ich es noch nie so leicht und angenehm in meinem Leben hatte...schräg, ich weiß

Auch der Gedanke an noch ein Kind war Stress für mich...aber ich liebe meinen Mann und wusste er wünscht es sich so sehr. meine schwangerschaft hat mich Gefühlsmäßig in eine Achterbahn geschleudert - ich habe mich gefreut und mir gleichzeitig gedacht:
Jetzt hast du während deiner studienzeit so wenig Zeit für dich gehabt und so vieles was andere Studenten machen nicht erleben können - und jetzt, wo deine Tochter groß ist und du viele Freiheiten hast und so tolle Reisen nun mit deiner 13 jährigen gemeinsam.machen könntest kannst du mit baby dann wieder nicht...karrieremäßig hättest du jetzt endlich wieder auch mehr Luft als andere, die erst jetzt mit kinderkriegen anfangen etc...

Nun ja...und deshalb, weil ich so viel.gegrübelt habe, habe ich in der schwangerschaft und davor mit meiner Großen auch nicht viel gemacht.
Wir schieben dieses Vorhaben schon so lange vor uns her...und es ergeben sich mit teenis so viel bessere Gespräche wenn man mal gemeinsam aus dem alltag draußen ist.

Im Herbst wollen wir drei oder vier Tage wegfahren und baby und Papa daheim lassen.
Puh... Jetzt habe ich mehr geschrieben als ich wollte.
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von 08u11 »

Ah okay: dann sieht das Ganze schon noch mal ein bisschen anders aus.

Bis in den Herbst hinein ist Deine Kleine ja aber schon über 1,5 Jahre (oder sogar schon fast 2?) In dem Alter waren bei meinen Kindern 2 Übernachtungen ohne Mama problemlos möglich. 3 waren eher die Ausnahme, gingen aber auch.
Nina mit A. (11/2008), J. (03/2011), Minimaus (28/01/15), Babyzwerg (15/02/2019) und Weihnachtsengel im Herzen (Januar 2018, 10. Woche)
Glyzinie
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Glyzinie »

Also meiner trinkt ja auch noch so 2-4x am Tag. Aber eine Nacht würden wir wohl auch getrennt überstehen. Da kommt er nur abends und noch 1x spätabends im Normalfall, manchmal lässt er das auch aus. Unsere längstePause waren knapp 24h, das habe ich dann ziemlich gemerkt. Nun ist er aber bisher Einzelkind und wir wollen es vor drei Jahren gar nicht.

Also im Herbst ist ja noch hin, da kann sich vieles tun. Das mit deiner Tochter kann ich gut verstehen aber ich würde mich nicht von Omas oder sonstigen Verwandten stressen lassen.
Evtl. würde ich das Beistellbett auch anstreben, von da aus riechen sie die Milch weniger.
Mit eiligem Piffi (11/2016)
Yllana
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Yllana »

Ich hol das hier mal wieder hoch, im RL versteht mich eh keiner....

Ich arbeite in der IT Branche und habe recht schnell nach der Geburt wieder mit 25 Stunden angefangen (der Papa passt auf, klappt super).
Früher war es bei meiner Tätigkeit völlig normal 1-2 mal im Monat 3-4 Tage auf Dienstreise zu sein. Aufgrund von Budget Restriktionen war das jetzt länger auf ein Minimum reduziert. Jetzt hatte ich es aber schon das zweite mal, dass ich eine Dienstreise, die ich eigentlich hätte machen können und die auch wichtig gewesen wäre wegen dem Stillen abgesagt habe.
Ich kann schwer einschätzen wie es beruflich weiter geht, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass ich durch meine Weigerung zu Reisen Nachteile in der Aufgabenverteilung habe (zwingen kann und will mich zum Glück niemand). Ich habe mit einem Kollegen gesprochen, der nicht reisen kann, weil er alleinerziehender Vater ist und der nimmt schon definitiv Nachteile wahr....

Ich will eigentlich nicht Abstillen. Und meine Tochter will auch nicht. Mein erstes Stillerlebnis war traumatisch und nach 5 Wochen vorbei, deshalb habe ich dieses mal so eine riesige Barriere vor dem Abstillen. Ich will auch keine weiteren Kinder, das ist voraussichtlich meine letzte Stillzeit. Aber in meinem Umfeld herrscht eh eher Verwunderung dass ich überhaupt noch stille, geschweige denn Verständnis dass ich berufliche Nachteile in Kauf nehmen würde.

Aber selbst wenn ich es jetzt erst mal durchziehe und meinen Arbeitgeber Arbeitgeber sein lasse, wie lange kann ich das durchziehen? Trau ich mich wirklich mit 2 Jahre altem Kleinkind noch Dienstreisen abzusagen?

Ich weiß gar nicht was ich jetzt hören will.....
Aber ich schick es jetzt einfach trotzdem ab, vielleicht hat noch jemand einen schlauen Rat oder eine ermutigende Geschichte....
Mit der Großen (08/15) und der Kleinen (11/17)
Mambu
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Mambu »

Ich weiß nicht, ob ich dich ermutigen kann oder ob dir das irgendwie weiterhilft.
Ich arbeite auch in der IT-Branche und bin vor dem Baby Boy jede Woche ca. drei Tage auf Dienstreise gewesen.
Jetzt kann ich das nicht mehr machen. Ich arbeite 24 Stunden und bin alleinerziehend.
Einmal im Monat fahre ich für ein bis drei Nächte mit dem Baby Boy zu einem anderen Standort meiner Firma. Im Hotel kostet das nicht mehr und im Büro oder in angemieteten Konferenzgebäuden stellt mein Arbeitgeber mir einen Raum zur Kinderbetreuung zur Verfügung und ich habe eine Baysitterin, die sich dort um den Baby Boy kümmert. An manchen Terminen zahle ich die selbst, an anderen Terminen gibt es einen Zuschuss vom Arbeitgeber.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, abzustillen.

Vielleicht kannst du da auch etwas mit deinem Arbeitgeber aushandeln?

Vielleicht geht es ja auch, dass du mal eine Nacht wegbleibst, wenn dein Kind ein bisschen älter ist?
Mit Baby Boy, der manchmal schon ein Big Boy ist 08/2017 ❤️ - ohne Mann 💪
Tefira
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Registriert: 04.04.2017, 00:12

Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Tefira »

@Yllana: Dein Kind ist ja nun auch schon 14-15 Monate alt, oder? Ich würde in diesem Alter nicht unbedingt davon ausgehen, dass stillen und verreisen einander ausschließen. 08u11 schrieb ja auch schon etwas in die Richtung, wobei vielleicht die Kinder da ein bisschen älter waren? Unser Kleiner hat ab etwa dem Alter (vielleicht 1-2 Monate später?) alle paar Wochenenden mal bei Oma und Opa zu übernachtet. Zuerst mal nur eine Nacht, aber sehr bald auch 2-3 Nächte. Gestillt habe ich, bis er ca. zwei Jahre alt war, die Trennungen haben der Stillbeziehung also keinen Abbruch getan. Das heißt natürlich nicht, dass das bei euch genauso funktioniert, aber vielleicht macht es dir ein bisschen Mut, dich heranzutasten und auszuprobieren, was geht.

@Arnat: Eine spannende Familienkonstellation habt ihr da. Ich finde es schön, wie du versuchst, deiner großen Tochter auf ganz eigene Weise Raum und Aufmerksamkeit zu geben! Und wie du nebenher auch deine Ziele nicht aus den Augen verlierst.

@Mutterhenne: Das liest sich toll! Darf ich fragen, in welchem Fachbereich (grob) du arbeitest? In meinem Fach (im kulturwissenschaftlichen Bereich) gab es vor ca. 10 Jahren die ersten Stillbabys und Kleinkinder auf Konferenzen. Und an meinem eigenen Institut hat eine alleinerziehende Mutter den Lehrstuhl inne, die da eine große Offenheit lebt. Was mir insofern auch wirklich das Leben erleichtert hat, als ich wenig Hemmungen hatte, mein Baby in der finalen Phase meiner Dissertation ins Büro mitzunehmen. Ich finde es toll gerade auch als Signal für Nachwuchswissenschaftlerinnen, wenn du da einen offenen Umgang lebst!

Zum Thema: Ich habe in den ersten 9 Monaten nach der Geburt unseres jüngeren Kindes den Großteil meiner Dissertation geschrieben, unter großem Druck, weil ich noch vor Auslaufen des Studienplans fertig werden wollte/musste. Das Stillen habe ich persönlich dabei eher als Unterstützung empfunden, weil es eine einfache Art war, das Baby zu beruhigen, und ich währenddessen noch arbeiten konnte. Allerdings hatte das Baby angenehm lange Stillabstände in der Nacht (ca 3 Stunden) und war auch sonst extrem pflegeleicht. Trotzdem gab es oft kurze Nächte mit nur 4-5 Stunden Schlaf, weil ich viel in der Nacht gearbeitet habe. Das war von der Belastung her auch rückblickend betrachtet schon sehr grenzwertig, aber ich bin sehr froh, diesen Abschnitt gut abgeschlossen zu haben.

Als meine Tochter klein war, habe ich im zweiten Lebenshalbjahr teilweise an Publikationen und Konferenzbeiträgen gearbeitet. Dafür hatte ich dann meistens stundenweise Betreuung. Und es war sehr viel anstrendender als bei meinem Sohn und hat insbesondere bei nahenden Deadlines unguten Stress erzeugt. Mit 13-14 Monaten habe ich sie dann bei einer Tagesmutter eingewöhnt, ab da ging es dann ganz gut, weil ich Arbeitszeiten hatte, auf die ich mich verlassen konnte. Wobei ich mich erinnere, dass sie, ähnlich, wie du es beschreibst, Arnat, um ein Jahr herum eine sehr anstrengende Phase mit häufigem nächtlichen Aufwachen/Stillen hatte. Danach wurde das aber wieder besser. Abgestillt habe ich dann mit ca. eineinhalb (nachträgtlich mit ziemlich schlechtem Gewissen), nicht um zu arbeiten, sondern weil ihre fordernde Art nach Milch zu verlangen in mir so starke Widerstände ausgelöst hat.

Ich habe überhaupt keinen guten Rat, Arnat, außer dass ich denke, dass es lohnt Verschiedenes auszuprobieren, um einen Weg zu finden, der für alle möglichst zufriedenstellend ist (Schlafsituation ändern, Stillsituation ändern, Betreuungssituation ändern, was auch immer...). Kinder sind unterschiedlich, aber es ist oft auch beim eigenen Kind schwer vorauszusagen, wie es worauf reagiert. Vielleicht funktioniert ja auch etwas, was man gar nicht vermutet hätte!
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