Nach 8 Jahren ists mal gut...

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Moogie
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Nach 8 Jahren ists mal gut...

Beitrag von Moogie »

Diesen Satz hasse ich ja. Das andere meine Stillzeit bestimmen wollen. Ich habe immer gesagt, dass ich meine Kinder selbst entscheiden lassen möchte. Bei Krümel hat mich das schon wahnsinnig genervt als er in der Schwangerschaft immer öfter stillen wollte und es weh tat wegen der Schwangerschaft. Wir haben letztlich durchgehalten und er hat sich mit 3 Jahren und 10 Monaten selbst abgestillt.

Keks stillt jetzt 3 Jahre und 3 Monate und es kotzt mich zunehmend an. Er hängt sehr an mir, wenn ich ihn lassen würde stillt er dauernt.
Mein Arzt würde gern meine nötige Medikation umstellen weil die stillfreundliche Variante leider nicht die optimale ist. Zudem muss ich mich dringend um mich bzw. meine gesundheit kümmern da ich stark übergewichtig bin und diverse Begleiterkrankungen habe. Von daher wäre ein abstillen auch gut für meine Gesundheit. Schlaf bekomme ich nachts mit Stillen auch nicht wirklich da Keks fummelt wenn er trinkt. Das nervt mich so kolossal dass ich nicht schlafen kann sobald er rüber kommt. Wenn ich Glück habe erst ab 5 Uhr morgens, wenn ich Pech habe schon um 1 Uhr oder sogar noch etwas früher.

Ich habe mir vorgenommen bis Ende diesen Jahres abzustillen, würde das aber auch gern sofort in Angriff nehmen.
Ich hab diese Woche schon versucht ihm zu sagen dass die Brust nachts schlafen muss und ich auch schlafen möchte. Er kann Wasser trinken und viel kuscheln wenn er mag. Das klappt nur jede zweite Nacht. Er macht ein heidentheater wenn ich nein sage. Ich hab schon überlegt sofort abzustillen ohne langsamen Übergang, aber ich weiß dass das nicht gut wäre.

Hat jemand gute Tipps für mich? Ich hab wirklich keine Lust mehr.
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Siduri
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Re: Nach 8 Jahren ists mal gut...

Beitrag von Siduri »

Gute Tipps leider nicht, der Große hat sich selbst abgestillt und die Kleine ist ja noch nicht mal 2. Aber zu dem hier
Moogie hat geschrieben: 21.11.2018, 11:46 Ich hab schon überlegt sofort abzustillen ohne langsamen Übergang, aber ich weiß dass das nicht gut wäre.
möchte ich fragen: Ist das dein Gefühl, also dass das für euch beide, ganz individuell, nicht gut ist? Oder ist das mehr ein "Die Erziehungsratgeber/Das Internet/Meine Erbtante/ ... sagen, das ist nicht gut"? Denn bei zweiteres möchte ich dich ermutigen, nochmal hinzusehen. Mein Großer ist zB ein Mensch, der Klarheit braucht. "Ein bisschen, immer weniger" ist für ihn nur verwirrend. Wenn ich etwas für uns entscheide, dann muss ich es ihm ganz klar mitteilen, ihm einen Rahmen für die Umstellung geben und ggf seinen Frust begleiten. Ich muss mir sicher sein und meine Entscheidung entschlossen umsetzen, dann kann er viel besser mit.
Die Kleine ist da ganz anders, für die würde das zitierte stimmen.
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Siduri
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Re: Nach 8 Jahren ists mal gut...

Beitrag von Siduri »

... zweiterem ...
Sorry, Autocorrect :oops:
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Moogie
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Re: Nach 8 Jahren ists mal gut...

Beitrag von Moogie »

Siduri hat geschrieben: 21.11.2018, 12:08 Ist das dein Gefühl, also dass das für euch beide, ganz individuell, nicht gut ist? Oder ist das mehr ein "Die Erziehungsratgeber/Das Internet/Meine Erbtante/ ... sagen, das ist nicht gut"?
Ich denke es ist eher ein Ratgeberding. Wenn ich vier Tage auf Fortbildung bin ist das auch kein Problem für ihn.

Ich glaub ich weiß grad einfach nicht wo ich ansetzen soll.
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Re: Nach 8 Jahren ists mal gut...

Beitrag von bettibeutlin »

Moogie, das klingt sehr anstrengend und Kräfte zehrend ((( )))

Ich hab jetzt leider keine Erfahrung mit einem so großen Stillkind, kann aber berichten, wie es mit meinem Mittleren gelaufen ist.

M. War ein großer Busenfreund und hat mich ab ca 6 Monate bis 18 Monate teils stündlich geweckt. Als er etwas über 18 Monate alt war, fand ich den Zeitpunkt passend um ihn nachts abzustillen (Zähne alle da, sicher in der Krabbelstube angekommen, kein Infekt...).
Ich habe ihm also an Tag x bereits morgends erklärt, dass die Brust sehr müde ist und nachts ausruhen muss, damit sie Tags Milch für ihn machen kann. Das habe ich tagsüber mehrfach wiederholt und erklärt, dass er zum Einschlafen stillen kann, aber dann erst wieder wenn es hell ist (zum Glück war Sommer). Als er nachts stillen wollte, habe ich ihn daran erinnert, was ihm gar nicht gefallen hat, er hat sicher 45 Minuten geschrieen und getobt (in meinem Arm). Irgendwann konnte ich dann zu ihm durchdringen und ihm anbieten, dass wir zusammen wieder ins Bett gehen, er mit mir doll kuscheln und schnullern kann und er war einverstanden. In dieser Nacht hat er nicht mehr nach Stillen gefragt. In der darauf folgenden schon, ließ sich aber deutlich schneller beruhigen mit kuscheln und Schnuller. Die dritte Nacht hat er durchgeschlafen und seitdem wachte er normalerweise nur einmal pro Nacht auf und schlief mit Kuscheln wieder ein. Aus dem Familienbett ist er kurz vor dem 4. Geburtstag ausgezogen. Phasenweise kommt er nachts noch zu uns ins Bett.

Tagsüber habe ich M. Mit 2 Jahren 3 Monaten abgestillt, da ich wieder schwanger war (und auch keine Lust mehr hatte). Er stillte zu dem Zeitpunkt nur noch vor dem Einschlafen. Am Abend des Aschermittwoch habe ich mit den Kinder darüber gesprochen, dass jetzt die Fastenzeit beginnt und danach Ostern kommt, und M. erklärt, dass die Milch nur noch bis Ostern reicht und ich ihn danach nicht mehr stille. Das habe ich dann tatsächlich jeden Abend wieder besprochen (und ein Geschenk vom Osterhasen in Aussicht gestellt). Am Ostersonntag fragte M. dann abends noch einmal nach, war aber damit zufrieden, dass ich ihn erinnerte dass die Milch jetzt leer sei. Das wars. Er hat nie wieder gefragt, wollte als letztes Jahr seine Schwester geboren war nochmal Milch probieren, ich habe ihm ausgestrichene Milch aus dem Becher gegeben - hat ihm nicht geschmeckt.

Ich hatte allerdings tagsüber im Vorfeld die Stillgelegenheiten nach und nach immer mehr eingeschränkt. Also nicht mehr beim Abholen aus der Krabbelstube, nicht mehr auf dem Spielplatz, generell nur noch zu Hause...

Jetzt habe ich unheimlich viel geschrieben... vielleicht hilft dir irgendetwas davon weiter.
Liebe Grüße von bettibeutlin

mit dem Charmeur (12/2011), Mogli (12/2013) und die Schnucke (11/2017)
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Re: Nach 8 Jahren ists mal gut...

Beitrag von Mamalinchen »

Moogie, ich fand die Idee einer langsamen Reduktion auch schöner. Praktisch hat das bei meiner Kleinen nicht funktioniert. Sie ist da einfach kein Typ für. Deshalb habe ich sie mit 2 3/4 Jahren komplett abgestillt. Gestört hat mich vor allem das Genuckel am Morgen, einschlafstillen hätte sie ruhig noch länger könnnen. Das ließ sich aber nicht nicht machen, so dass ich dann nachdem sie ein paar Tage bei meinen Eltern im Urlaub war, ganz abgestillt habe. Es war ein paar Nächte wirklich doof, aber seitdem schläft sie länger, kommt nachts höchstens zum Kuscheln.
Wenn du wirklich keine Lust mehr hast, ist das schon eine gute Voraussetzung.
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Re: Nach 8 Jahren ists mal gut...

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Bei allem ist es wichtig, sich sicher zu sein. Und das auszustrahlen.
Und manchmal ist eben ein 100%iges Nein einfacher für alle als nur gewisse Stillzeiten zu vereinbaren.
Und er darf wütend sein - natürlich.
Aber das muss Dir kein schlechtes GEfühl machen. Daher ist ja die Sicherheit so wichtig. Er ist dann zwar traurig, spürt aber Deine Sicherheit und kann Trost bei Dir finden.
Deine Gesundheit ist enorm wichtig. Auch für Deine Kinder. Du musst auch auf Dich achten.

Bei mir haben sich viele gesundheitliche Probleme übrigens deutlich entschärft, als ich angefangen habe, wirklich mal abzunehmen. Aber auch dazu braucht es ja Ruhe und Zeit für sich selbst. Ich weiß nicht, ob der Rat jetzt übergriffig ist - ich hadere ja selbst seit Jahren mit meinem Gewicht und war schon sehr gesundheitlich eingeschränkt dadurch. Deshalb erlaube ich es mir einfach mal.

Gute Nerven für Dich!!!
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Jule
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Re: Nach 8 Jahren ists mal gut...

Beitrag von Jule »

Ich schließe mich Sandküste an. Ich selber habe das so aber auch erst richtig zufriedenstellend bei Nr 3 geschafft. Und auch da, weil sie da nicht so fordernd war und auch andere Sachen wichtig ...aber ich glaube auch es war meine innere Klarheit.
Bei mir hat es geklappt zu reduzieren und dann aufzuhören, ich hatte aber insofern Glück, dass sie sich mit fast 3 auch nicht mehr satt trank und in Kombi mit abends ausreichend essen klappte es nachts dann schnell (sie ist aber auch mein einziges gutschlafendes Kind )
Liebe Grüße von Jule mit den Mädels 06/05 und 08/07 und dem Mini-Weihnachtsmädel '13
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Re: Nach 8 Jahren ists mal gut...

Beitrag von Moogie »

Sandküste hat geschrieben: 21.11.2018, 12:53
Bei mir haben sich viele gesundheitliche Probleme übrigens deutlich entschärft, als ich angefangen habe, wirklich mal abzunehmen. Aber auch dazu braucht es ja Ruhe und Zeit für sich selbst. Ich weiß nicht, ob der Rat jetzt übergriffig ist - ich hadere ja selbst seit Jahren mit meinem Gewicht und war schon sehr gesundheitlich eingeschränkt dadurch. Deshalb erlaube ich es mir einfach mal.

Ich bin dabei. Allerdings werden die nächsten Schritte dabei auch einfacher wenn ich nicht stille. Unter anderem deswegen muss das jetzt bald mal sein :-)
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Re: Nach 8 Jahren ists mal gut...

Beitrag von Sabina »

Ich habe jeweils erklärt, dass das Kind stillen darf solange das Licht im Schlafzimmer an ist (war im Winter). Wenn ich dann um 23 h oder so ins Bett bin habe ich nochmals gestillt, das Licht ausgemacht und die ersten zwei Nächte das traurige, auch mal wütende Kind ausgehalten, getröstet, ihm erklärt, dass ich nachts nicht mehr stillen mag etc. Natürlich habe ich auch bereits am Tag vor der ersten Nacht mit dem Kind darüber gesprochen. Nach zwei, drei Nächten waren die Tobsuchtsanfällen ausgestanden und es wurde besser. Durchgeschlafen haben wir trotzdem nicht. 😄
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