Hilfe: Milchstau - Mastitis - Medikamente

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ynnetch
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Hilfe: Milchstau - Mastitis - Medikamente

Beitrag von ynnetch »

Hallo,

Nach längerer Forenabstinenz melde ich mich leider mit einem unschönen Problem zurück, nämlich einer Mastitis.

Wie kam es dazu? Ich arbeite seit Anfang Oktober wieder, das war stilltechnisch kein Problem. Schon länger ging bei mir, wie auch schon in der ersten Stillzeit, die Milch auf der linken Seite stark zurück, trotz aller Gegenmaßnahmen. Vor einigen Wochen hatte ich dort dann auch einen heftigen Riss an der Brustwarze, der stark geschmerzt hat. Zusätzlich sind wir umgezogen und durch den ganzen Stress habe ich einfach aufgehört, links zu stillen.

Das Umzugswochenende war für mich sehr stressig und am Montag danach war ich körperlich heftig am Ende. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat sich dann der Milchstau entwickelt. Es hat gleich sehr weh getan und sich ganz anders angefühlt als meine früheren Staus, deshalb war ich gleich Mittwoch morgen bei meiner Gyn. Diagnose war Milchstau, die restliche Milch sollte raus.

Jetzt weiß ich, dass die klassische Therapie bei Milchstau Ruhe ist. Ich hatte aber letzte Woche eine sehr wichtige Schulung und habe den Stau wohl nicht ernst genug genommen. Stattdessen bin ich Mittwoch und Donnerstag mit Schmerzmitteln arbeiten gegangen. Ich habe regelmäßig versucht, Milch auszustreichen (meist erfolglos, manchmal wenige Tropfen) und habe am Mittwoch Abend einmal meine Kleine trinken lassen. Das Ergebnis davon war aber nur eine blutige Brustwarze und starke Schmerzen.

Bis zum Wochenende waren die Schmerzen mal mehr, mal weniger schlimm. Ich habe etwa einmal täglich Ibuprofen genommen. Am Sonntag hatte sich ein harter schmerzhafter Knubbel am oberen Teil der Brustwarze gebildet (der ursprüngliche Stau war unten an der Brust gewesen). Auch mit meiner Handmilchpumpe kam nichts raus, auch nicht, wenn an der anderen Seite ein Kind trank. Gestern auf der Arbeit waren die Schmerzen fast weg, abends dafür umso schlimmer.

Heute war ich wieder bei meiner Ärztin. Diagnose: Mastitis. Sie hat mir Antibiotika verordnet, eine elektronische Milchpumpe, eine halbe Abstilltablette und Retterspitzumschläge, mich außerdem bis Ende der Woche krank geschrieben. Wenn es nicht besser wird, „muss der Radiologe gucken, was da sonst noch ist“.

Nachdem ich die halbe Stadt nach einer Milchpumpe abgeklappert habe, hab ich in der ersten Sitzung damit immerhin einen großen dickflüssigen Tropfen rausbekommen. Das Antibiotikum nehme ich auch schon.

Was mir Sorgen macht:
- Die Retterspitzumschläge riechen echt krass. Ist das echt ungefährlich für meine Einjährige, wegen ätherischen Ölen und Atemkrämpfen?
- Ich soll eine halbe Tablette Dostinex nehmen; nicht zum Abstillen, sondern weil das ggf beim Entleeren hilft. Ich habe Angst, dass meine Milch auf der anderen Seite dadurch zu stark abnimmt. Habt ihr da Erfahrungen?
- Der Halbsatz mit dem Radiologen macht mir Angst. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist es doch nur ein Stau bzw. eine Mastitis, wieso reden wir da von Radiologie?

Es wäre toll, wenn ihr mir helfen oder zumindest virtuell Händchenhalten könntet.
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pqr
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Re: Hilfe: Milchstau - Mastitis - Medikamente

Beitrag von pqr »

ynnetch


Das mit der Abstilltablette halte ich für nicht sinnvoll.
Oft hat es bei längerer Stillzeit kaum Wirkung, worst case stillst Du versehentlich ab.
Soweit ich weiss, kann bei Mastitis weitergestillt werden.
Und ich glaube, Retterspitzumschläge sind auch nicht mehr up to date.
Viele Grüße
pqr

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Re: Hilfe: Milchstau - Mastitis - Medikamente

Beitrag von pqr »

Ergänzung
(Ich bin nur Mama, keine Stillberaterin.)
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
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Re: Hilfe: Milchstau - Mastitis - Medikamente

Beitrag von pqr »

Ich hab noch das zu Milchstau und Mastits gefunden
viewtopic.php?f=2&t=128484&p=1937119#p1937119
Viele Grüße
pqr

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ynnetch
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Re: Hilfe: Milchstau - Mastitis - Medikamente

Beitrag von ynnetch »

Vielen Dank!

Ich hab noch mal nachgeguckt, Retterspitz enthält soweit ich sehen kann keine der „gefährlichen“ ätherischen Öle wie Kampher etc.

Mit der elektrischen Pumpe habe ich gestern den schmerzhaften Knubbel lösen können. Tiefer in der Brust befindet sich aber noch ein großer harter Knoten, der nicht wehtut.

Sollte ich jetzt weiterpumpen, bis der Knoten sich auch löst? Oder rege ich damit die Milchproduktion unnötig an?
07/15 Schnuppsi
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pqr
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Re: Hilfe: Milchstau - Mastitis - Medikamente

Beitrag von pqr »

Kannst Du Dein Kind an der netroffenen Brust trinken lassen, das löst meist besser als jede Puumpe?
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
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Re: Hilfe: Milchstau - Mastitis - Medikamente

Beitrag von Flutine »

Liebe ynnetch,

erstmal eine virtuelle Umarmung für dich!

Ich bin zwar keine Stillberaterin, aber ich hatte vor ein paar Tagen einen heftigen Milchstau (allerdings ohne Entzündung) und wollte berichten, was mir geholfen hat.

Bei mir kam es ganz plötzlich über Nacht und war eindeutig von Sorgen ausgelöst. Unsere Hunde waren 11 Stunden lang weg und ich hatte echt Angst um sie. Kurz vor Mitternacht kamen sie wieder und am nächsten Morgen war der Milchstau da. Sehr schmerzhaft, mehrere Knoten und es ging nichts auszustreichen. Ich habe mir dann ein homöopathisches Mittel gesucht, was zu meinem Zustand passte (kenne mich etwas aus, zur Selbstbehandlung reicht es meistens) und habe außerdem noch mit Stadelmanns Stillöl massiert. Nach einer halben Stunde kam die Milch zum fließen und ich konnte etwas ausstreichen und abtrinken lassen. Inzwischen ist die Brust noch etwas empfindlich, aber weich und schmerzfrei.

Ich weiß ja nicht, was du insgesamt von Homöopathie hältst, aber vielleicht gibt es ja einen guten Homöopathen oder eine Hebamme, die sich da suskennt in deiner Nähe und dir helfen können. Gerade wenn es eine psychische Komponente wie Sorgen oder Stress gibt, schlägt das passende Mittel bei mir meist gut und schnell an.

Das Stillöl dient etwas streng nach Kreuzkümmel, ist aber ungefährlich für die Kleinen und vielleicht statt Retterspitz einen Versuch wert.

Vielleicht hilft dir ja etwas davon.
Ich hoffe auf jeden Fall, dir geht es bald besser!
Mit Mäuschen 6/18 und Knöpfchen 11/20 :)
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Re: Hilfe: Milchstau - Mastitis - Medikamente

Beitrag von Flutine »

Entschuldige die Schreibfehler, hab das Mäuschen an der Brust ;)
Mit Mäuschen 6/18 und Knöpfchen 11/20 :)
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Angua
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Re: Hilfe: Milchstau - Mastitis - Medikamente

Beitrag von Angua »

Hallo,
ynnetch hat geschrieben: 13.11.2018, 13:55 Heute war ich wieder bei meiner Ärztin. Diagnose: Mastitis. Sie hat mir Antibiotika verordnet, eine elektronische Milchpumpe, eine halbe Abstilltablette und Retterspitzumschläge, mich außerdem bis Ende der Woche krank geschrieben. Wenn es nicht besser wird, „muss der Radiologe gucken, was da sonst noch ist“.
Antibiotika ist evtl indiziert, Abstilltablette klingt mir auch seltsam, Retterspitz hatte ich auch, Kind ließ sich davon nicht beeindrucken, allerdings hab ich hier danach gelesen, dass manche Mütter davon heftigen Ausschlag kriegen. Quark- und Kohlwickel wurden mir noch empfohlen. Einfach nur kühlen ist auch schon besser als nichts.

Radiologie: falls du da "Krebs" hörst: musst du nicht. Aber in der Brust passieren bei Milchstau manchmal spannende Dinge, die man von außen eben nicht sieht und mit Ultraschall (und Kenntnis) dann erkennen kann.

Ruhe ist auf jeden Fall wichtig und weiter stillen gehört zur Therapie, aber ich hab dann letztlich auch an der einen Brust abgestillt nach einer heftig (und untypisch) verlaufenden Mastitis, weil es selbst zugedröhnt in Sachen Schmerzen nicht ging und das Kind (damals noch sehr klein) dann irgendwann die "schwache" Seite auch gar nicht mehr wollte. Man kann ein Kind aber auch mit einer Brust voll ernähren und auf der 95er Perzentile in Sachen Größe halten (was dich beruhigen soll und nicht direkt ermuntern es auf der erkrankten Seite deshalb gleich bleiben zu lassen).

Man hört es vielleicht, ich berichte hier auch nur aus eigener Erfahrung und dem, was ich mir dazu angelesen hab.

Es wird alles gut!
Die Große 11/2014
Der Kleine 12/2017

Herzliche Einladung zum Nähwochenende bei Stuttgart!
ynnetch
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Re: Hilfe: Milchstau - Mastitis - Medikamente

Beitrag von ynnetch »

pqr hat geschrieben: 14.11.2018, 11:04 Kannst Du Dein Kind an der netroffenen Brust trinken lassen, das löst meist besser als jede Puumpe?
Sie nimmt sie nicht mehr gern und in der aktuellen Situation mit der offenen Wunde gebe ich sie ihr auch nur ungern. :/
07/15 Schnuppsi
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