Hilfe beim Abstillen gesucht. Kind 18 Monate.

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Neddy
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Hilfe beim Abstillen gesucht. Kind 18 Monate.

Beitrag von Neddy »

Hallo ihr Lieben,

Ich weiß, dass es den Abstill-Plauder-Strang gibt, aber ich denke ich brauche dabei konkrete Hilfe und Unterstützung.

Mein Sohn ist nun 18 Monate alt und ich bin in der 11. Woche schwanger.
Seit ca. zwei Wochen schmerzen meine Brustwarzen wirklich extrem. Und inzwischen merke ich dass die Milch weniger wird. Mein Sohn stillt tagsüber noch 2-3 mal, manchmal auch nur 1mal. In der Nacht hat er bis Sonntag auch so 2-3mal gestillt. Jedes Stillen, vor allem Nachts ist sehr schmerzhaft für mich und es schlägt mir mittlerweile sehr auf die Psyche, da mir von dem Schmerz übel wird (tagsüber ist mir dauerübel).
Also hatte ich mich dazu entschlossen nun abzustillen und wollte dies mit der Methode nach Gordon tun. Gestartet haben wir Sonntag Nacht. Ich wusste mein Sohn würde wütend werden und schreien, etc. Aber hat sich dann vor lauter Aufregung übergeben (so hat er vorher noch nie geweint) so dass ich dann abgebrochen habe und ihn wieder gestillt habe... (was wahrscheinlich ein großer Fehler war...) seitdem sind die Nächte katastrophal. Er will nur noch auf mir schlafen oder mit Brust im Mund. 😪
Er braucht gerade die Rückversicherung dass er in Sicherheit ist hab ich das Gefühl...

Ich bin da gerade total verunsichert. Auf der einen Seite besteht der Wunsch abzustillen, zum einen weil es so schmerzt und zum andern weil ich eigentlich nicht Tandemstillen möchte. Auf der anderen Seite, wollte ich IHN bestimmen lassen wann er sich abstillt, auch wenn das erst in 3 Jahren wäre... meine Gefühle sind da gerade total durcheinander. (Wahrscheinlich Schwangerschaftsbedingt 😅) ich habe Angst ihm zu schaden wenn ich ihn abstille (was wahrscheinlich fölliger Humbug ist) aber auch Angst davor Tandem zu stillen...
Gibt es eine "sanfte" Methode Nachts abzustillen? Wenn ja wie sieht die aus? Ist Gordon da das einzige Modell?

Vielleicht könnt ihr mir ja helfen :) auch beim Ordnen meines Gedankenkarussells..

Liebe Grüße
Annette
Liebe Grüße von Neddy
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Grashüpfer
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Re: Hilfe beim Abstillen gesucht. Kind 18 Monate.

Beitrag von Grashüpfer »

Liebe Annette,
dass das Stillen zu Beginn der Schwangerschaft unangenehm ist, war bei mir genauso und der Grund, warum wir am Ende abgestillt haben. Die Ausgangssituation war allerdings schon anders als bei euch, ich schreib dir jetzt aber trotzdem, weil vielleicht was dabei ist, was euch helfen kann.
Nachts abgestillt haben wir schon vorher, so halbwegs nach Gordon mit immer längeren Stillpausen. Dafür haben wir allerdings auch mehrere Versuche gebraucht.
Tagsüber gings noch ne Weile, das war auch nicht so unangenehm. Und wurde mehr oder weniger von alleine weniger. Am Ende gabs nur noch das Einschlafnuckeln, das sich aber gerne mal über eine Stunde gezogen hat. Und das fand ich furchtbar. Ich habe ihm dann erklärt, dass mir das weh tut und er trotzdem nuckeln darf solange ich unsere Gute-Nacht-Lieder singe. Solange war es erträglich. Und nach ein paar Tagen hat er von selbst gesagt, dass er nicht mehr möchte, weil Mama aua.
Ich weiß, dein Sohn ist noch deutlich jünger, aber ich denke, dass es auf jeden Fall wichtig ist, dass du ihm erklärst, was los ist. Tust du ja sicher eh. Und als für uns hilfreich hat sich auch die von vorgegebene Zeitbegrenzung herausgestellt. Notfalls habe ich halt etwas schneller gesungen :D
Fachlich hab ich keine Ahnung und überlasse gerne den Profis das Feld. Aber nur so zum Anschluss: ganz ganz sicher schadest du deinem Sohn nicht, wenn du dich entscheidest, abzustillen. Er hat sicher mehr davon, wenn du liebevoll seine Enttäuschung mit ihm aushälst, als wenn du widerwillig stillst.

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Re: Hilfe beim Abstillen gesucht. Kind 18 Monate.

Beitrag von Mondenkind »

Ich melde mich heute Abend oder morgen.
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Re: Hilfe beim Abstillen gesucht. Kind 18 Monate.

Beitrag von Mondenkind »

Entschuldige bitte, es ist mit dem Melden etwas später geworden als geplant.
Neddy hat geschrieben: 01.11.2018, 07:50 Ich bin da gerade total verunsichert. Auf der einen Seite besteht der Wunsch abzustillen, zum einen weil es so schmerzt und zum andern weil ich eigentlich nicht Tandemstillen möchte. Auf der anderen Seite, wollte ich IHN bestimmen lassen wann er sich abstillt, auch wenn das erst in 3 Jahren wäre...
Es ist völlig ok, erst das eine vorgehabt zu haben und nun seine Meinung zu ändern. Du bist wieder schwanger, es ist unangenehm für dich zu stillen und du möchtest nicht Tandem stillen. Zwei gute Gründe abzustillen, das ist völlig legitim. Und mit 18 Monaten und dem derzeitigen Stillverhalten ist es unwahrscheinlich, dass er sich in naher Zukunft selbst abstillt. Also darfst du das in die Hand nehmen. Du schadest deinem Kind damit nicht. Klar ist das erstmal schwer für ihn, das wird ihm aber nicht dauerhaft schaden. Er wurde schon jetzt länger gestillt als die meisten Kinder hierzulande :wink:
Neddy hat geschrieben: 01.11.2018, 07:50 Gibt es eine "sanfte" Methode Nachts abzustillen? Wenn ja wie sieht die aus? Ist Gordon da das einzige Modell?
Es gibt noch weitaus mehr Methoden abzustillen, keine Frage. Aber wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du relativ zügig abstillen, oder? Abstillen nach Gorden ist auf einen Zeitraum von 10 Tagen angelegt. Beim Abstillen nach Gordon überlegst du dir einen Zeitraum von 7 Stunden, in denen dir das Nicht-Stillen am wichtigsten wäre. Für welchen Zeitraum hattest du dich entschieden? Bis zu dem Zeitpunkt machst du alles wie immer, incl. in den Schlaf stillen. In den ersten 3 Nächten , wenn dein Kind im entsprechend Zeitraum aufwacht, darfst du es kurz stillen, aber ohne dass es an der Brust einschläft.
Es darf in Deiner Nähe alleine einschlafen, du kannst ihm den Rücken streicheln oder was auch immer, aber nicht wieder stillen und v.a. nicht an der Brust einschlafen.

Dein Kind wird vermutlich sehr wütend oder traurig sein, aber das ist ok. Das musst du akzeptieren und respektieren und ihm dabei beistehen, ohne das geht es nicht. Es hat ein Recht darauf, wütend zu sein.

Nach dem 7-Stunden-Zeitraum machst du wieder alles wie früher auch.

In den nächsten 3 Nächten verzichtest du ganz auf das Stillen im entsprechenden Zeitraum. Wenn Dein Baby aufwacht, kuschelst Du es für ein paar Minuten, aber stillst nicht. Dann legst du es wach wieder hin. Das Hinlegen im wachen Zustand ist ein wichtiger Teil des Abstillens nach Gorden, weil es dem Baby beibringt mit stückweise weniger Hilfe und Kontakt einzuschlafen.

In den nächsten 4 Nächten wird das Baby auch nicht mehr hochgenommen, sondern bekommt nur noch den Rücken geklopft. Dieser Teil vom 10-Nächte-Programm nach Gordon betrifft letztlich nicht mehr das Stillen, sondern ursprünglich geht es bei diesem Programm auch darum, dass die Kinder alleine einschlafen. Ob dich das betrifft, entscheidest du. Du kannst es auch weglassen.

Möchtest du erstmal den Fokus auf nachts legen, weil es dich da am meisten belastet und später den Tag angehen oder gleich auch den Tag mit in Angriff nehmen?

Hast du Unterstützung durch deinen Partner?
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Re: Hilfe beim Abstillen gesucht. Kind 18 Monate.

Beitrag von Schokoflocke »

Ich habe zweimal in der Schwangerschaft abgestillt, bzw. nachts abgestillt, meine Kinder waren so ca. im Alter deines Kindes (einer etwas jünger, einer etwas älter). Ich konnte das Genuckel nicht mehr ertragen, war aber auch emotional nicht sooooo stabil, dass ich das Weinen ertragen konnte (und dein Kind hat sich ja sogar übergeben, ihr Armen!). Mein Mann hat dann jeweils die Nacht übernommen, der war einfach besser in der Lage den Protest liebevoll zu begleiten. Nach ein paar Tagen Weinen beim Schlafengehen haben sie sich daran gewöhnt mit Papa ins Bett zu gehen. Er hat dann im Kinderzimmer geschlafen und ich im Schlafzimmer. Alles Gute euch! Es ist nicht einfach, aber es geht schon!
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Re: Hilfe beim Abstillen gesucht. Kind 18 Monate.

Beitrag von Neddy »

Mondenkind hat geschrieben: 04.11.2018, 21:22 Möchtest du erstmal den Fokus auf nachts legen, weil es dich da am meisten belastet und später den Tag angehen oder gleich auch den Tag mit in Angriff nehmen?

Hast du Unterstützung durch deinen Partner?

Danke erstmal für deine Antwort. :) vor allem geht es mir erstmal um das Abstillen in der Nacht. Tagsüber stillen wir eh nur noch 1-2 mal und das kann ich gut aushalten.

Mein Partner würde mich auf jeden Fall unterstützen, allerdings führt Schlafmangel bei ihm zu starken Migräneanfällen, was das ganze komplizierter macht. Aber grundsätzlich würde er mich definitiv unterstützten.


Jaa ich bin tatsächlich momentan in einem Gefühlschaos was das ganze angeht. Aber ich weiß auch dass ich vor der Geburt (und das nicht zu knapp) abstillen möchte. Ich denke ich werde noch 1-2 Wochen die zähne zusammen beißen und durchhalten. Ich hoffe dass dann die Zeit der Übelkeit vorbei ist, denn dann habe ich auch wieder mehr Kraft die Trauer und Wut meines Sohnes beim Abstillen auszuhalten.
Ich werde auf jeden Fall berichten wie es weiter läuft.
Liebe Grüße von Neddy
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Re: Hilfe beim Abstillen gesucht. Kind 18 Monate.

Beitrag von Grashüpfer »

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Re: Hilfe beim Abstillen gesucht. Kind 18 Monate.

Beitrag von Neddy »

Schokoflocke und Grashüpfer euch danke ich ebenfalls für eure Antworten. Es tut gut Erfahrungsberichte anderer Mütter zu lesen. :)
Liebe Grüße von Neddy
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Re: Hilfe beim Abstillen gesucht. Kind 18 Monate.

Beitrag von Plueschwuschel »

Hier noch ein Erfahrungsbericht: Mir ging es um die 11. Woche wie Dir, insbesondere das Stillen im Liegen war mir unerträglich.

In dieser Zeit bin ich aus dem Familienbett ausgezogen, meine Tochter war schon einige Monate daran gewöhnt, vom Papa ins Bett gebracht zu werden. Ich wollte vor allem das Dauernuckeln abstellen, das sie gezeigt hat, wenn wir nebeneinander schliefen. Wurde sie wach, habe ich das durchs Babyfon gehört und dann max. 10min im Sitzen gestillt, danach die Kleine zurückgegeben. Sie hat nie länger als ein paar Minuten protestiert und schlief immer sehr schnell wieder ein - Vater und Kind entwickeln da ganz eigene Strategien, um miteinander auszukommen.
Nach einigen Wochen meldete sie sich nachts nur noch 1-2x, mittlerweile schläft sie durch, jede 2. Nacht verlangt sie mal etwas Wasser und ganz selten ist sie frühmorgens so untröstlich, dass ich sie nur mit der Brust beruhigen kann.
Ansonsten ist sie so ziemlich weg vom Stillen: Abends zum Einschlafen nuckelt sie einige Sekunden. Nur wenn ich sie zum Mittagsschlaf hinlege, nuckelt sie bis zum Einschlafen.
Ich habe allerdings den Verdacht, gar keine Milch mehr zu produzieren, vllt resultiert daraus das gesunkene Interesse.

Die Schmerzen ließen bei mir übrigens um die 15. Woche nach, da war ich erleichtert. Aktuell bin ich in der 21. Woche und meine Kleine ist knapp 16 Monate alt - ich wollte ursprünglich nicht abstillen, nun fühlt es sich aber stimmig an, wie sie sich von der Brust "wegentwickelt".
So kann ich nur dafür plädieren, auf das eigene Bauchgefühl zu hören :)
Nur drei können einander in die Mitte nehmen: Schulkind E. (12/11), Kindergartenkind H. (07/17), Baby P. (03/19)

und Sternenkind Jannis (07/10)
Neddy
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Re: Hilfe beim Abstillen gesucht. Kind 18 Monate.

Beitrag von Neddy »

Heute gibts ein Update von mir.
Uns wurde die Entscheidung wann wir abstillen abgenommen. Am Mittwoch hat L. Kaum noch Milch raus bekommen und hat sich jedesmal so beschwert, dass wir beschlossen haben nicht mehr zu stillen. Das haben wir also jetzt seit Mittwoch abend nicht mehr. L. hat es besser aufgenommen als gedacht. Die erste Nacht war sehr anstrengend und mit viel Wut und Protest verbunden. Aber der Mittagsschlaf und auch die letzte Nacht waren echt gut. Er ist ohne Protest und einfach nur kuschelnd eingeschlafen und hat sogar 8h durchgeschlafen.


Soweit so gut. Jetzt hab ich aber das Problem, dass sich das bisschen Milch was in der rechten Brust noch ist wohl staut. Pumpe hab ich leider keine mehr und kann ich auch frühestens heute Nachmittag besorgen. Was mach ich denn jetzt außer kühlen? Ausstreichen funktioniert nicht wirklich :/
Liebe Grüße von Neddy
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