Abendliches stilldrama und zu wenig gewichtszunahme

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Danilop
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Abendliches stilldrama und zu wenig gewichtszunahme

Beitrag von Danilop »

Hallo, ich brauche dringend Hilfe. Vielen Dank fürs lesen, sehr lange.. meine Tochter kam am 31.07. mit 4120g bei 52 cm zur Welt. Der Stillstart war okay. Seit über einer Woche nun leider große Probleme. Jeden Abend Clustert sie stundenlang. Damit kann ich gut leben. Leider wird sie mindestens einmal am Abend total unruhig an der brust, brüllt, weint dicke Tränen, dockt an und ab, wird immer hektischer, zieht die Brustwarze lang.. kein stillpositionswechsel, kein brust wärmen oder massieren hilft, auch kein brustwechsel. Das einzige was hilft ist sie in meine trage zu tun und sie darin zu stillen. Auch dabei ist die erst noch aufgebracht, beruhigt sich aber irgendwann und ich kann sie auch wieder abnehmen und normal weiterstillen. Wenn ich Pech habe geht es später nochmal von vorne los. Tagsüber trinkt sie alle 1,5 h (stillende zu stillsnfang) für ca 40 Minuten (20 Minuten pro brust). Nachmittags gibt es meist eine längere Pause (2-3h), in der sie schläft. Nachts trinkt sie alle 2-3h für ca 20-30min, teilweise schläft sie nach einer brust weiter.
Ich habe eine Schilddrüsenubterfunktion und nehme l-thyroxin 75 (war diese Woche zur Kontrolle, Ergebnis steht noch aus). Ich nehme auch folio. Sie hatte nach der Geburt eine neugeboreneninfektion, die mit Antibiotika behandelt wurde. Im kh habe ich 3x geringe Mengen zugefüttert. (Flasche) 2x weil der Blutzucker wert nicht passte, einmal, weil sie nach dem milcheinschuss und einem Milchdrstau die Brust verweigerte. Ich habe dann kurzfristig mit stillhütchen gestillt an der Brust, an der der Milchfrau hauptsächlich auftrat (rechts). Stillhütchen verweigert sie jetzt, auch Fläschchen. Zum Zeitpunkt der u3 hatte ich schon das Problem, dass die rechte Brust zeitweise verweigert wurde, mittlerweile sind es abends beide. Letzte Woche hatte ich für ein Inge Tage weniger Milch, mittlerweile fühlt es sich wieder nach mehr an (es plätschert, ihr Mund ist voller Milch, beide Brüste laufen aus), manchmal fühlen sie sich aber leer an. Die Brüste sind sehr groß (h-Körbchen), in der Schwangerschaft aber nicht gewachsen. Mein erstes Kind könnte ich nicht stillen, habe es nach 3 Monaten und vielen Versuchen aufgegeben. (Nach Geburt nicht gesaugt, im kh schon zugefüttert auf Druck der Station, stillen nur mit ,stillhütchen, saugverwirrung dank Flasche, Brüste verweigert).
Gewichtsenwicklung 31.08 Geburt 4120g
2.8. kh 3940g
04.08. hebamme 4020
06.08. hebamme 4120
07.08. 4170 hebamme
08.08. hebamme 4180
09.08. 4190 hebamme
10.08. 4220 hebamme
13.08. hebamme 4270
14.08. hebamme 4280
16.08. hebamme 4300
21.08. hebamme 4400
27.8. Kinderarzt 4600
30.08. hebamme 4680
06.09. hebamme 4820
13.09. hebamme 4950

In den letzt b beiden Wochen hat sie nur 140 bzw 130g zugenommen.
Sie hat ausreichend Urin- und stuhlwindeln. Stuhl bestimmt 8xtäglich. In den letzten Tagen teilweise leicht grünlich, sonst senffarben. Sie ist pflegeleicht und gut entwickelt, schläft ausreichend. Wachphasen tagsüber 1-2h. Abends beim clustern schläft sie immer nur für 5-10 Minuten ein, ab spätestens 23.30 Uhr, meist früher, Nachtschlaf mit trinkunteebrechungen.
Danilop
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Re: Abendliches stilldrama und zu wenig gewichtszunahme

Beitrag von Danilop »

Achso ich bin Vegetarierin
Grizelda
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Re: Abendliches stilldrama und zu wenig gewichtszunahme

Beitrag von Grizelda »

Hallo Danilop,
ich bin nur Mutter, kein Stillprofi, daher kann ich zum Gewicht nichts sagen. Da melden sich sicher noch die Stillmoderatoren bei Dir.

Was mir aber spontan eingefallen ist bei Deinen Worten ist eine Zeit, in der meine Tochter auch jeden Abend fast eine Stunde geweint hat. Da war sie etwa so alt wie Deine Tochter jetzt und die Hebamme nannte es die abendliche Schreistunde und meinte, die Kinder würden so die Eindrücke des Tages verarbeiten und außer für sie da zu sein, könne man nicht viel tun. Bei uns half Trage gut, aber auch hüpfen auf dem Pezziball, ruhiges Summen. Und bei meinem Mann hat sie sich besser beruhigt als bei mir, wahrscheinlich weil er selbst ruhiger war als ich. Der Arme musste dann danach immer mich auch noch beruhigen, weil ich meine Fähigkeiten als Mutter in Frage gestellt habe.
Was ich sagen will: nicht jedes Weinen ist Hunger und vielleicht ist die Nähe in der Trage genau das, was Deine Tochter in dem Moment braucht.
Liebe Grüße von Grizelda mit großer Maus (08/17) und besonderem kleinen Mann (03/20)
Danilop
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Re: Abendliches stilldrama und zu wenig gewichtszunahme

Beitrag von Danilop »

Vielen Dank für die Antwort, den Gedanken hatte ich auch schon. Allerdings trinkt sie in der trage, ohne trinken beruhigt sie sich auch nicht und sie trinkt ja auch noch weiter, wenn ich sie wieder rausgenommen habe, dann auch erstmal ruhig.
Sam
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Re: Abendliches stilldrama und zu wenig gewichtszunahme

Beitrag von Sam »

Mein Sohn macht das ähnlich, wenn ein Bäuerchen feststeckt oder der Bauch weh tut und er pupsen muss. Könnte es daran liegen? Auch bei ihm hilft es, ihn längere Zeit aufzurichten. Leider bin ich nicht so geschickt dass ich ihn in der Trage stillen kann, ich dachte immer das liegt an meinem grossen Busen, aber da scheine ich falsch zu liegen :)
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Danilop
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Re: Abendliches stilldrama und zu wenig gewichtszunahme

Beitrag von Danilop »

Ja, das ist mir auch schon passiert. Allerdings ist dann das Problem schnell behoben. Ich habe die marsupi, die kann ich durch die klettverschlüsse weiter stellen, dann geht das mit dem stillen. War grade wieder nötig. Jetzt liegt es aber eindeutig an zu wenig Milch. Sie hat in der Nacht zu wenig getrunken und Zack, Milch „weg“..
koalina
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Re: Abendliches stilldrama und zu wenig gewichtszunahme

Beitrag von koalina »

Wie geht es euch?
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mit Krümel (*15) und Krümelchen (*17)

Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

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Teazer
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Re: Abendliches stilldrama und zu wenig gewichtszunahme

Beitrag von Teazer »

Liebe Danilop,

herzlich willkommen im SuT. :D
Danilop hat geschrieben: 14.09.2018, 22:56 Seit über einer Woche nun leider große Probleme. Jeden Abend Clustert sie stundenlang. Damit kann ich gut leben. Leider wird sie mindestens einmal am Abend total unruhig an der brust, brüllt, weint dicke Tränen, dockt an und ab, wird immer hektischer, zieht die Brustwarze lang.. kein stillpositionswechsel, kein brust wärmen oder massieren hilft, auch kein brustwechsel. Das einzige was hilft ist sie in meine trage zu tun und sie darin zu stillen. Auch dabei ist die erst noch aufgebracht, beruhigt sich aber irgendwann und ich kann sie auch wieder abnehmen und normal weiterstillen. Wenn ich Pech habe geht es später nochmal von vorne los.
Das ist ein Verhalten, das wohl viele Eltern kennen. Es ist wahnsinnig anstrengend, aber Du tust schon genau das Richtige: Nähe geben, Brust anbieten, da sein. Mehr geht in dieser Situation leider nicht. Zum Glück geht diese Phase auch wieder vorbei.
Tagsüber trinkt sie alle 1,5 h (stillende zu stillsnfang) für ca 40 Minuten (20 Minuten pro brust). Nachmittags gibt es meist eine längere Pause (2-3h), in der sie schläft. Nachts trinkt sie alle 2-3h für ca 20-30min, teilweise schläft sie nach einer brust weiter.
Das ist prinzipiell eine normale Stillfrequenz in diesem Alter.
Ich habe eine Schilddrüsenubterfunktion und nehme l-thyroxin 75 (war diese Woche zur Kontrolle, Ergebnis steht noch aus).

Es ist für die Milchbildung sehr wichtig, dass Deine Schilddrüse gut eingestellt ist. Wurden auch die freien Werte bestimmt?
Ich nehme auch folio. Sie hatte nach der Geburt eine neugeboreneninfektion, die mit Antibiotika behandelt wurde. Im kh habe ich 3x geringe Mengen zugefüttert. (Flasche) 2x weil der Blutzucker wert nicht passte, einmal, weil sie nach dem milcheinschuss und einem Milchdrstau die Brust verweigerte. Ich habe dann kurzfristig mit stillhütchen gestillt an der Brust, an der der Milchfrau hauptsächlich auftrat (rechts). Stillhütchen verweigert sie jetzt, auch Fläschchen. Zum Zeitpunkt der u3 hatte ich schon das Problem, dass die rechte Brust zeitweise verweigert wurde, mittlerweile sind es abends beide. Letzte Woche hatte ich für ein Inge Tage weniger Milch, mittlerweile fühlt es sich wieder nach mehr an (es plätschert, ihr Mund ist voller Milch, beide Brüste laufen aus), manchmal fühlen sie sich aber leer an.
Das ist normal. Die meiste Milch wird während des Stillens gebildet.
Die Brüste sind sehr groß (h-Körbchen), in der Schwangerschaft aber nicht gewachsen. Mein erstes Kind könnte ich nicht stillen, habe es nach 3 Monaten und vielen Versuchen aufgegeben. (Nach Geburt nicht gesaugt, im kh schon zugefüttert auf Druck der Station, stillen nur mit ,stillhütchen, saugverwirrung dank Flasche, Brüste verweigert).
Mensch, da hast Du ja schon etwas durchgemacht. (((()))) Dieses Mal wird es sicher besser laufen. Gerne begleite ich Dich.
Gewichtsenwicklung 31.08 Geburt 4120g
2.8. kh 3940g
04.08. hebamme 4020
06.08. hebamme 4120
07.08. 4170 hebamme
08.08. hebamme 4180
09.08. 4190 hebamme
10.08. 4220 hebamme
13.08. hebamme 4270
14.08. hebamme 4280
16.08. hebamme 4300
21.08. hebamme 4400
27.8. Kinderarzt 4600
30.08. hebamme 4680
06.09. hebamme 4820
13.09. hebamme 4950

In den letzt b beiden Wochen hat sie nur 140 bzw 130g zugenommen.
Leider ist die Zunahme nicht erst in den letzten zwei Wochen auffällig. Anfangs sah es eigentlich gut aus. Die Erstabnahme war gering und das Geburtsgewicht wurde nach 6 Tagen wieder erreicht. Aber danach rutsche Dein Baby leider langsam, aber stetig in den Perzentilen ab.

Es könnte sein, dass durch die Hormonumstellung nach der Geburt Deine Schilddrüse nicht mehr gut eingestelt ist. Das kann zu einer Deckelung der Milchmenge führen. Das Gute ist, dass sich das mit der richtigen Dosierung schnell beheben lässt. Und mit dem passenden Stillmanagement kannst Du die Milchproduktion ankurbeln, so dass Du wahrscheinlich auf Vollstillniveau kommen kannst.

Dass Deine Brust sich während der Schwangerschaft nicht verändert hat, behalte ich im Hinterkopf, aber die SD scheint mir der am naheliegenste Grund für die langsame Zunahme zu sein.
Sie hat ausreichend Urin- und stuhlwindeln. Stuhl bestimmt 8xtäglich. In den letzten Tagen teilweise leicht grünlich, sonst senffarben. Sie ist pflegeleicht und gut entwickelt, schläft ausreichend. Wachphasen tagsüber 1-2h. Abends beim clustern schläft sie immer nur für 5-10 Minuten ein, ab spätestens 23.30 Uhr, meist früher, Nachtschlaf mit trinkunteebrechungen.
Das klingt gut. Ich denke, dass wir es gemeinsam bald in den Griff bekommen.

Damit ich Dich gut begleiten kann, brauche ich jeden Tag Daten und zwar das Gewicht, wie häufig Ihr gestillt habt sowie die Windeln (nach Stuhl und Urin getrennt, jede schmutzige Windel wird als Stuhl gezählt).

Damit die Gewichtsdaten auswertbar sind, ist es wichtig, dass Du täglich unter den selben Bedingungen wiegst, z.B. morgens nach dem Aufwachstillen, ca. 8.30 Uhr, mit frischer Windel, ohne Kleidung. In der Apotheke kannst Du Dir eine digitale Babywaage ausleihen. Andere Waagen sind nicht für unsere Zwecke geeignet.

Ich würde jetzt erst einmal ein paar Tage beobachten wollen. In dieser Zeit kannst Du schon anfangen, Eure Stilleinheiten zu optimieren. Die Stillabstände sind ja in Ordnung. Tagsüber sollte von Stillbeginn zu Stillbeginn in Eurem Fall jedoch nicht mehr als 2h vergehen, nachts nicht mehr als 3h. Natürlich legst Du sie früher an, wenn sie Hunger signalisiert. Zum Stillen solltest Du sie ggf. auch wecken.

Die einzelnen Stilleinheiten kannst Du durch Wechselstillen oder Brustkompression effektiver gestalten.

All diese Maßnahmen sollen dazu führen, dass Deine Tochter mehr Milch trinkt, denn die Nachfrage bestimmt das Angebot.

Das war jetzt eine Menge auf einmal. Was hältst Du von meinen Vorschlägen? Wollen wir es gemeinsam anpacken?
Viele Grüße von Teazer (Stillmodteam)

"Mit einer Kindheit voller Liebe aber kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt haushalten." (Jean Paul)
AP estab. 2009, 2011 & 2014
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