Läuferin stillt ihr Baby während eines Ultra-Marathons

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Seelentattoo
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Re: Läuferin stillt ihr Baby während eines Ultra-Marathons

Beitrag von Seelentattoo »

Hm, Sabina, ich sehe das anders. Es werden auch immer noch so viele Falschaussagen in Bezug auf Sport und stillen gemacht, dass ich aus meiner Sicht es so sehe, dass es doch als gedankenanstoss in die richtige Richtung gesehen werden kann: ja, es geht auch Sport und Stillen. Und wenn ein Ultramarathon geht, dann viele andere sportliche Dinge sicher auch. Ich finde es für die Frauen ermutigend, die sich in ihrem Umfeld anhören müssen, dass sie sich entscheiden sollen: Sport oder stillen.
Wenn eine sportorientierte Frau den Artikel liest, wird sie sich weiter informieren und feststellen, dass ihr Umfeld nicht recht hat, nur weil sie in der Mehrzahl mit ihrer Meinung sind (habe ich selbst so festgestellt, ich musste meinen Mann von so vielen Dingen überzeugen, weil er es mit seiner ersten Frau völlig anders hat).
Aber gut, für mich gehört Sport zum Leben wie die Luft zum Atmen.
Sie hätte es sicherlich auch nicht gemacht, wenn ihr Baby das nicht mitgemacht hätte. Egoismus würde ich ihr nicht vorwerfen. Sie sorgt für sich wie für Ihr Baby. Ich finde, dass müssen viele Frauen erst zu Beginn ihrer Mutterschaft lernen (und da schließe ich mich ein).
Mit Mann, drei Bonuskindern (*97, *04, *07) und drei Kindern (*12, *16, *18) sowie unserem Sternchen fest im Herzen (05/11)
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Re: Läuferin stillt ihr Baby während eines Ultra-Marathons

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Sabina hat geschrieben: 12.09.2018, 09:05 Ich finde es wirkt sehr verkrampft. So, als müsse man um jeden Preis stillen und Hobby vereinbaren. Und dann noch mit Minibaby. Das schürt doch bloss Vorurteile à la ‚Stillmafia‘. Und genau gegen solche Vorurteile möchten wir doch ankämpfen und das Stillen als das sehen und nehmen was es ist: etwas natürliches!
Wenn sie nun alle drei Stunden eine Pause gemacht hätte und das Baby in Ruhe gestillt, ganz egal wie lange es gedauert hätte, dann sähe ich das anders. Aber so hat es was von Wettkampf-Stillen, bei dem die Leidtung im Vordergrund steht und nicht das Wohl des Kindes. Das wirkt so egoistisch. Und das meine ich jetzt auf keinen Fall allgemein, sondern lediglich auf diese Frau bezogen. Jeder darf gerne stillen und Sport treiben, auch Leistungssport. Aber das zur Schau Stellen und damit ‚angeben‘ finde ich furchtbar und unpassend und tut in meinen Augen so gar nichts für die pro-Stillen Debatte. Ich finde die Art und Weise einfach nur unsympathisch.
Kann ich nicht nachvollziehen, gar nicht.
Was ist daran verkrampft?
Sie stillt - also muss das irgendwie geregelt werden.
Sie läuft - also muss das parallel laufen.
Wo ist das Problem?
Wo ist das unnatürlich?
Und wo wäre das Problem, wenn sie da mal etwas egoistisch gewesen wäre?
DAs Kind war versorgt beim Vater - jeder Frau würde eine Portion Egoismus gut tun.

Frauen können alles schaffen und tun, wonach ihnen ist - das ist jedoch in der Gesellschaft immer noch nicht angekommen.
Lösche Benutzer 1828

Re: Läuferin stillt ihr Baby während eines Ultra-Marathons

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Ich finde es toll - habe grad mal einen Blick auf ihren Twitteraccount geworfen.
Zieleinlauf mit beiden Kindern.
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Mandala345
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Re: Läuferin stillt ihr Baby während eines Ultra-Marathons

Beitrag von Mandala345 »

Ich kann Sabinas Einwand verstehen, mit einem so kleinen Baby einen Marathon zu Laufen ist sicher grenzwertig aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.
Allerdings finde ich es persönlich oft schade wenn solche persönlichen Entscheidungen als emanzipiert propagiert werden. Ich für mich finde eine Frau, die sich entscheidet ihr Hobby für ihre Kinder ein paar Monate nicht auszuüben mindestens genauso emanzipiert.
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Re: Läuferin stillt ihr Baby während eines Ultra-Marathons

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Aber was ist daran grenzwertig?
Und wenn Sport nun mal ganz, ganz wichtig für sie ist?
Und eine Pause eben auch einen enormen Trainingsrückstand bedeutet?
Sie ohne Sport nicht glücklich leben kann?
Was ist daran denn grenzwertig? Ich kann es halt gar nicht verstehen.
Dem Kind gehts gut, ihr Mann unterstützt sie, ihr gehts gut.
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chennai
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Re: Läuferin stillt ihr Baby während eines Ultra-Marathons

Beitrag von chennai »

Naja, so einen Marathon zu laufen ist sowieso grenzwertig, ob nun mit Baby oder ohne. Das ist nun nichts, womit ich mich auch nur irgendwie identifizieren könnte :mrgreen: . Aber ich finde es toll, dass sie das SO macht. Es ist einfach inspirierend, zu sehen, was alles geht, wenn man denn unbedingt will. Ich zum Beispiel sehe auch erst mal 100 Hürden bei allem. Da ist es durchaus hilfreich, an anderen zu sehen, dass es geht.
Es gibt im Profi-Sport ja immer wieder mal Frauen, die relativ schnell nach der Geburt wieder da sind. Aber wie die das konkret handhaben, hab ich noch nicht so gesehen, von daher finde ich es toll und interessant, dass sie das so öffentlich macht.
Für mich hat es überhaupt nichts Verkrampftes, sondern eher experimentellen Charakter. Steht ja auch irgendwo im Artikel, dass sie eigentlich auf ein besseres Ergebnis gehofft hatte, aber eben auf ihren Körper achten musste.
Lieben Gruß,
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blauelagune
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Re: Läuferin stillt ihr Baby während eines Ultra-Marathons

Beitrag von blauelagune »

Was ist daran egoistisch? Was ist grenzwertig? Ich verstehe das nicht.

Sie hat ihren Sport und das Stillen miteinander verbunden und wird dabei von ihrem Mann unterstützt. Besser geht's doch nicht.
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Mandala345
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Re: Läuferin stillt ihr Baby während eines Ultra-Marathons

Beitrag von Mandala345 »

Das grenzwertige daran ist für mich einerseits die große körperliche Belastung so kurz nach der Geburt und andererseits das Zeitopfer durch das ganze Training usw das sie sicherlich aufwenden muss um an so einem mehrtägigen Lauf teilnehmen zu können.
Aber nochmal Sandküste, das ist immer eine persönliche Entscheidung. Wenn du dir so etwas vorstellen kannst ist das für mich völlig in Ordnung, ich kann nur für mich persönlich sprechen
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Re: Läuferin stillt ihr Baby während eines Ultra-Marathons

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Natürlich ist ein Marathon grenzwertig - keine Frage. Ich bin schon beim Sprint zur Bushaltestellen KO :mrgreen:

Aber welche Gefühle, welche Kraft muss da auch freisetzen - wenn Frau etwas geschafft hat, was ihr wichtig ist, was sie liebt. Trotz allem "aber du kannst doch nicht /du bist doch jetzt Mutter...."
Und Mutter - warum kann Frau denn nicht trotzdem weiterhin tun, was sie liebt? Ich sehe da keinen einzigen Grund - ausser die Kindern würden leiden.

Sehen viele - auch hier - Muttersein vielleicht in dieser klebrig-rosaroten-idyllischen Brille? Wo Mutter verklärt daheim im Stillstuhl sitzt und nur ihr Kind sieht? (Sorry, etwas überspitzt, aber soclhe KOmmentare fallen mir immer auf, wenn Frau eben kurz nach der Geburt Sport treibt, ausgeht, Dienstreisen macht, arbeiten geht usw. usw).

sehe ich gerade - wo ist das "Zeitopfer" ein Problem? Das KInd hat ja noch einen Vater.....
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blauelagune
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Re: Läuferin stillt ihr Baby während eines Ultra-Marathons

Beitrag von blauelagune »

Das Training ist kein Zeitopfer, das macht Spaß. Und ich nehme einfach mal, das Babylein ist in der Zeit bei Papa. Oder Oma. Oder einer anderen vertrauten Person. .

Ich bin der Meinung, wenn es der Mutter gut geht, geht's dem Kind gut. Ich war immer so happy, wenn ich wieder Sport machen konnte.
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