Halb stillen halb nicht?

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Lösche Benutzer 25614

Halb stillen halb nicht?

Beitrag von Lösche Benutzer 25614 »

Hallo liebes Forum, ich bin neu hier und ganz neu im Thema stillen.
Ich habe eine 6. Tage alte Tochter.
Erst habe ich sie versucht zu stillen, dann hätte uch noch im Krankenhaus Angst das nicht genug bekommt und zugefüttert.
Hier zu Hause war ich so unsicher das ich mulch abgepumpt habe und es ihr mit der Flasche gegeben habe.

Mein Mann fand es auch ganz toll sie füttern zu können.

Jetzt habe ich eben wieder angefangen mit stillen, Stillhütchen habe ich genommen und damit hat es ganz gut geklappt. Sie schläft gerade.

Mein Mann ist davon nicht mehr begeistert weil er sie auch gerne füttern möchte. Also was heisst nicht begeistert, er findet es schade..

Allerdings haben wir jetzt noch mal gesprochen und er unterstützt mich mit dem stillen..

Aber dennoch habt ihr Rat? Was macht ihr, stillt ihr voll oder "halb" und mit wie vielen Wochen kann man ihr auch mal die Flasche mit Muttermilch anbieten sodass sie keine saugverwirrung bekommen kann?
pqr
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Re: Halb stillen halb nicht?

Beitrag von pqr »

Herzlich willkommen.

Es meldet sich sicher ein noch Stillmod.

Muttermilch ist die optimale Nahrung für Dein Baby.
Man kann abgepumpte Muttermilch auch stillfreundlich füttern, z.b. mit einem Becherchen, das wäre sicher besser als wenn Dein Mann die Flasche gäbe.
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
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Lösche Benutzer 7681

Re: Halb stillen halb nicht?

Beitrag von Lösche Benutzer 7681 »

Hallo,

Stillen ist nunmal nur für Mamas, das ist leider so.
Ich verstehe die Papas, die das traurig macht, dass sie diesbezüglich völlig nutzlos sind.
Es ist ja aber wirklich nicht für immer und zudem gibt es ganz viel, was die Papas auch (Oder nur) machen können.

Bei uns ist das zb baden. Ich habe die ersten Monate, wenn nicht gar das erste Jahr, NIE mit meinen Babys gebadet, das hat immer der Papa gemacht.
Im Wasser, Haut an Haut, das ist ganz genau so innig und schön wie stillen.

Oder tragen. Auch hier hab ich ganz oft den Papa eingespannt. Sattes Baby zu Papa ins Tuch und los spaziert.

Bestimmt findet ihr euren Weg.
klecksauge
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Re: Halb stillen halb nicht?

Beitrag von klecksauge »

Der Vater ist der erste Mensch im Leben eines Menschenkindes, der lieben und trösten kann ohne zu stillen.

Dein Mann kann alles. Nur nicht stillen.

Eine Saugverwirrung kann es zu jedem Zeitpunkt geben. Es gibt Kinder, die entwickeln tatsächlich keine. Aber das kann dir niemand vorher sagen.

Jede Familie, jedes Stillpaar muss seinen eigenen Weg finden.
Ich finde es wichtig, dass Frau diese Entscheidung auf einer gut informierten Basis treffen kann.
Liebe Grüße aus den Norden von
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Angua
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Re: Halb stillen halb nicht?

Beitrag von Angua »

klecksauge hat geschrieben: 14.07.2018, 12:35 Der Vater ist der erste Mensch im Leben eines Menschenkindes, der lieben und trösten kann ohne zu stillen.
Und das ist wichtig für das Kind!

Milch ist außerdem total cool: perfekt temperiert, keimfrei, Anpassung an Trinkdauer (der erste Schluck ist zum Trinken, später wird es fettreicher gegen Hunger), Anpassung an Uhrzeit (Abendmilch macht das Baby müde), Anpassung ans Alter des Kindes und so weiter.

Bei jeder Zufüttermethode muss man sich Gedanken machen bzgl. Sterilität und abpumpen dauert.

Es gibt gute Gründe abzupumpen und das zu füttern. "Ich würde aber so gerne auch mein Kind füttern" finde ich ja extrem viel Aufwand und extrem viele Vorteile zerstörend dafür, dass man wirklich auch einfach ganz viel mit dem Kind kuscheln kann, wenn es grade nicht isst. Tragen wurde ja schon erwähnt, auch eine super Sache :-)
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klecksauge
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Re: Halb stillen halb nicht?

Beitrag von klecksauge »

Angua hat geschrieben: 14.07.2018, 13:06
klecksauge hat geschrieben: 14.07.2018, 12:35 Der Vater ist der erste Mensch im Leben eines Menschenkindes, der lieben und trösten kann ohne zu stillen.
Und das ist wichtig für das Kind!

Absolut!
Und es gibt dem Vater eine ganz andere Kompetenz!
Bei meinen Kindern hat es ewig gedauert bis ich Trost geben könnte ohne zu stillen.
Liebe Grüße aus den Norden von
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Larala
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Re: Halb stillen halb nicht?

Beitrag von Larala »

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner Tochter!
Mal ganz abgesehen davon, was dein Mann sich wünscht -- was möchtest DU denn?

Wir dachten vor der Geburt meiner Tochter auch, dass es ja schön wäre, wenn der Papa mal das Fläschchen geben könnte, und ich war mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt stillen möchte. Inzwischen stille ich über ein Jahr und finde es (meistens) total schön und praktisch.
Pumpen und dann mit dem Fläschchen verfüttern haben wir ab ca. 6 Wochen gemacht, aber nur ab und zu, weil ich das Pumpen auch ziemlich aufwendig fand. Wir haben zum Glück keine Saugverwirrung davon bekommen, aber mit meinem jetzigen Wissen würde ich das wohl nicht nochmal so machen. Dann lieber mit Becher oder Spritze füttern, falls es nötig ist.

Du musst dir darüber bewusst sein, dass Stillen ein System von Angebot und Nachfrage ist - je mehr das Baby trinkt, desto mehr Milch produzierst du. Deshalb hast du eigentlich immer genug Milch, wenn du dein Baby immer dann anlegst, wenn sie es möchte. Oder, falls du es schwierig findest, das zu erkennen, einfach oft anlegst, also tagsüber alle 2-3 Stunden, nachts spätestens alle 4 Stunden. Es gibt zwischendurch auch immer mal Phasen, in denen das Baby quasi dauerstillt, weil es einen Wachstumsschub macht und die Milchproduktion steigert. Das ist ganz normal, und wenn du dabei mitmachst, wirst du auch weiterhin genug Milch haben.

Wenn du statt zu stillen PRE-Nahrung gibst, störst du das System von Angebot und Nachfrage, weil deine Brüste nicht das Signal kriegen mehr Milch zu produzieren. Damit kann es passieren, dass du immer weniger Milch hast und immer mehr zufütterst. Das muss kein Problem sein, wenn du eigentlich gar nicht unbedingt stillen willst. Aber wenn dir das Stillen wichtig ist, würde ich jedes Zufüttern unterlassen (außer medizinisch notwendig natürlich), auf künstliche Sauger (Flasche, Schnuller, nach Möglichkeit auch Stillhütchen!) verzichten und einfach nach Gefühl und nach den Signalen deiner Tochter stillen, nicht nach der Uhr.

Natürlich kann es sein, dass deine Tochter nicht effektiv trinkt. Das erkennst du daran, dass sie kaum nasse Windeln hat und nicht gut zunimmt. Dann solltest du dich von einer Stillberaterin betreuen lassen. Wenn du Begleitung von einer Stillberaterin hier im Forum willst, kannst du am besten schonmal diese Fragen beantworten. Oder du suchst dir eine Stillberaterin in deiner Nähe.

Ich kann gut verstehen, dass dein Mann das schade findet, und ganz ehrlich, manchmal wäre es auch als Mutter schön, wenn auch mal jemand anders stillen könnte ;) Aber da musst du dir eben überlegen, was dir wichtig ist. Wie die anderen schon geschrieben haben, kann der Papa ganz viel anderes machen - (nackig) kuscheln, tragen, baden, wickeln, was nützlich und total schön ist. Und er kann dich massiv beim Stillen unterstützen, indem er dafür sorgt, dass du immer ein Glas Wasser und etwas zum Essen in Reichweite hast.
mit der Ritterin vom "Ni" 5/17
Sommermama2017
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Re: Halb stillen halb nicht?

Beitrag von Sommermama2017 »

Herzlichen Glückwunsch zum Baby! :)

Klar ist es irgendwie verständlich, dass dein Mann das schade findet, aber es ist eben so, dass die Mutter im idealen Fall am Anfang für die Ernährung zuständig ist. Du musstest zb auch die Schwangerschaft ertragen, er nicht.

Genau, es gibt vieles, was dein Mann tun kann. Gerade baden war hier am Anfang auch Papas Ding, mir war das beim ersten Mal zu anstrengend und dann wurde sie mir schnell zu schwer. ^^ Jetzt, wo sie sitzen kann, mach ich es.

Dein Mann kann ja übrigens dann das Füttern übernehmen (wenn ihr Brei geben wollt - aber das ist ja nochetwas hin ;) ).
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
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