Baby Gewichtszunahme = Baby satt?

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Mariposa85
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Re: Baby Gewichtszunahme = Baby satt?

Beitrag von Mariposa85 »

dingsda hat geschrieben: 12.07.2018, 12:51 also wenn die milch reicht um gut zuzunehmen, wofür sollte das kind noch mehr milch brauchen? hier wurde ja gesagt, vielleicht reicht sie nicht, damit das kind sich so richtig satt fühlt, aber wann fühlt man sich satt? ist das nicht das gefühl, dass irgendwelche botenstoffe im körper erzeugen, wenn man genug an nahrung hat? genug heißt dann um zu wachsen und zu leben und sich zu entwickeln. wenn ein baby also gut gedeiht, sollte es auch satt sein. wofür sollte es nochmehr milch brauchen? nur um sich noch voller zu fühlen und dann läuft die milch einfach unverdaut durch? das wäre doch totale energieverschwendung und hätte sich evolutionär nicht durchgesetzt irgendwie.
heutzutage ist das sättigungsgefühl ja teilweise etwas abhanden gekommen. wir sind teilweise satt, wenn der teller leer ist oder wenn wir so richtig am platzen sind. das ist bei säuglingen noch nicht so. sie sind satt, wenn der körper ihnen sagt, dass sie satt sind.
Mariposa85 hat geschrieben: 08.07.2018, 15:28 Angefangen hat das Zufüttern übrigens noch im Krankenhaus, da er sowohl an Tag 2 (was ja relativ normal sein kann angeblich?) als auch an Tag 3 kaum Pipi-Windeln hatte. Da es zu Hause an Tag 4 nicht besser geworden ist, meinte auch die Hebamme wir sollen unbedingt weiter zufüttern... sonst hätte ich vermutlich gar damit angefangen, wenn die drohende Dehydrierung nicht im Raum gestanden hätte... die war dann ja später kein Thema mehr, aber man hat halt zwangsläufig dadurch die „Auswirkungen“ der Flasche gesehen bzw. ist dadurch verunsichert worden 😌
aber das war ja sicher nicht das einzige kriterium für das zufüttern. ich kann mir jetzt schlecht vorstellen, dass die gewichtszunahme super war aber die ausscheidungen so wenig, dass eine dehydrierung befürchtet wurde.
und dann war das zufüttern zu dem zeitpunkt vielleicht auch notwendig.
und wenn das zufüttern nötig war, weil das baby ohne das zufüttern nicht genug milch bekam, dann widerspricht das nicht dem prinzip "gute zunahme (und ausscheidungen) = genug milch / baby satt". denn genug milch hieße dann in dem fall: deine milch + pre milch.
also wenn du sagen wir mal 300 ml pro tag zugefüttern hast und dann von einem tag auf den anderen nicht, dann ist es meist nicht so einfach möglich, dass die brust von einem tag auf den anderen diese 300ml zusätzlich produziert. dann ist das kind auch hungrig, aber sicher würde dann auch die zunahme wieder stagnieren, wenn die brust die 300 ml nicht schnell ausgleichen kann. also wiederspricht auch das nicht dem prinzip von "guter zunahme = genug milch".

versteht man meine gedankengänge?

lg
dingsda
Ja, kann man nachvollziehen 😀 ich finde die Argumentation aus dem ersten Block sehr interessant. Es ist eine Annahme, die sehr schlüssig klingt. Evolutionsbiologisch betrachtet 😊 so gesehen wäre es logisch, wenn eine ausreichende Gewichtszunahme auch gleichzeitig Sattsein bedeutet. Auch dein Einwand, dass Botenstoffe erzeugt / freigesetzt werden finde ich super. Ich bin keine Biologin, aber da gibt es doch sicherlich irgendwas „handfestes“ zu dem Thema oder 👍🏻 Ich schau mal ob ich was finde.

Zu deinem zweiten Teil unten: kann ich auch nachvollziehen ;-)

Ich habe es mit allen Tricks und Tipps und Mitteln und einem Heidenaufwand geschafft, die Pre zu reduzieren (zur Info: nach der Geburt ging die Menge - evtl. auch aus Unwissenheit - erstmal rauf. Gewicht war nach der Geburt übrigens nur 6-7 % gefallen. Hat aber niemand interessiert bei der Entscheidung zuzufüttern. Würde aber bei der Menge der Zufütterung nicht beraten/begleitet, weder im KH noch von der Hebamme. Die im KH haben das gegeben was man halt so gibt (wir haben immer ein fertig-Fläschchen in die Hand gedrückt bekommen). Und zu Hause hat insbesondere mein Mann, der sowieso gegen das Stillen war/ist, halt die Menge gegeben / geben wollen wie es auf der Packung steht. Habe mich dann teilweise durchgesetzt dass wir bei den 90ml bleiben pro Portion und halt 3-4x am Tag gegeben). Konnte das mit der Zeit auf 2x am Tag und in den letzten Wochen vor Beikostbeginn auf 1x begrenzen; selten auch sogar auf 0x.

Baby hat weiterhin immer „normal“ zugekommen. Da sein Gewicht ja nie das Thema/Problem war, sondern nur die Dehydrierung am Anfang, wurde das Baby sowieso nur bei den normalen Hebammenbesuchen im Wochenbett und dann wieder erst bei den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt gewogen. Ich hatte aber immer in den ganzen Monaten trotzdem das Gefühl, das Baby hat Hunger (also egal ob mit oder ohne Pre). Die Reduktion der Pre-Milch habe ich ja vermutlich durch die Erhöhung der Milchmenge kompensiert, von daher war die Milchmenge (nach der er trotzdem noch „Hunger“ hatte) ja immer gleich 🤷🏼‍♀️

Verstehst du auch, was ich meine?
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Mariposa85
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Re: Baby Gewichtszunahme = Baby satt?

Beitrag von Mariposa85 »

Mandragora1822 hat geschrieben: 12.07.2018, 14:31 Wenn ein Baby trotz guter Zunahme häufig "sucht", kann das dann nicht auch einfach an einem ausgeprägten Saugbedürfnis liegen? Ich meine, wie unterscheidet man den nutritives und non nutritives "suchen"?
Das ist eine gute Frage! Ich frage mich tatsächlich auch oft, ob / wann man als menschlicher Schnuller dient 😉
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Re: Baby Gewichtszunahme = Baby satt?

Beitrag von Mandragora1822 »

Womit wir bei der Frage wären, ob Brustwarzen menschliche Schnuller sind oder Schnuller Kunststoffbrustwarzen.

Evolutionsbiologisch......
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Re: Baby Gewichtszunahme = Baby satt?

Beitrag von Mariposa85 »

Mandragora1822 hat geschrieben: 12.07.2018, 17:14 Womit wir bei der Frage wären, ob Brustwarzen menschliche Schnuller sind oder Schnuller Kunststoffbrustwarzen.

Evolutionsbiologisch......
Hast ja recht, hab mich etwas blöd ausgedrückt. Wir bedienen mit dem Stillen halt auch das Saugbedürfnis unserer Kinder, welches ganz offensichtlich unterschiedlich stark ausfallen kann 😉
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Re: Baby Gewichtszunahme = Baby satt?

Beitrag von Reh »

Mandragora1822 hat geschrieben: 12.07.2018, 17:14 Womit wir bei der Frage wären, ob Brustwarzen menschliche Schnuller sind oder Schnuller Kunststoffbrustwarzen.

Evolutionsbiologisch......
:mrgreen: guter Gedanke!

Ich mag nur kurz auf den Punkt bringen, dass Babys ja wachsen (müssen) und dafür sattwerden.
Wir Erwachsenen müssen (und sollten ;) ) das nicht mehr.
Da ist ja satt dann anders zu bewerten, man kann ja kein gedeihen beobachten, aber vielleicht die Aktivität. Jemand, der jeden Tag eine Stunde joggt und 50 km Fahrrad fährt, benötigt eine andere Menge Nahrung als jemand, der nur rumsitzt. Klar, dass die beiden dann auch nach unterschiedlichen Portionen erst "satt" sind (sein sollten, wenn das ursprüngliche Sättigungsgefühl noch funktioniert).
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Re: Baby Gewichtszunahme = Baby satt?

Beitrag von Nusserl »

Aber ist das nicht völlig egal, ob das Baby satt ist oder nur ein Nuckelbedürfnis hat?
In beiden Fällen biete ich die Brust an und zack ist das Baby zufrieden. Wenn es dann beim Gewicht keine Ausfälligkeiten gibt, reicht das doch?
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Re: Baby Gewichtszunahme = Baby satt?

Beitrag von Mariposa85 »

Nusserl hat geschrieben: 13.07.2018, 11:04 Aber ist das nicht völlig egal, ob das Baby satt ist oder nur ein Nuckelbedürfnis hat?
In beiden Fällen biete ich die Brust an und zack ist das Baby zufrieden. Wenn es dann beim Gewicht keine Ausfälligkeiten gibt, reicht das doch?
Bei mir war mein Baby halt nach der Brust nicht oder nur sehr selten zufrieden 🙄 daher stellt sich ja vermutlich überhaupt die Frage. Weil man davon ausgeht, wenn satt (oder das Nuckelbediürfnis befriedigt ist), dann sollte das Baby doch mach dem Stillen zufrieden sein 🤷🏼‍♀️

Liebe Grüße
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Re: Baby Gewichtszunahme = Baby satt?

Beitrag von Serafin »

Nusserl hat geschrieben: 13.07.2018, 11:04 Aber ist das nicht völlig egal, ob das Baby satt ist oder nur ein Nuckelbedürfnis hat?
In beiden Fällen biete ich die Brust an und zack ist das Baby zufrieden. Wenn es dann beim Gewicht keine Ausfälligkeiten gibt, reicht das doch?
Oder nur raunzig ist oder kuscheln will, oder.... Wenn das Gewicht passt und der Busen das Kind stad macht, passt doch alles.
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Re: Baby Gewichtszunahme = Baby satt?

Beitrag von nido56 »

Ich kann schon verstehen, was Mariposa meint. Ich musste ja anfangs tatsächlich wegen Saugschwäche, zu wenig Milch meinerseits und starker Gewichtsabnahme zufüttern. Dann wurde das Baby kräftiger und die Milch mehr. Zugenommen hat er auch gut. Trotzdem habe ich länger als nötig zugefüttert, weil er einfach ständig an die Brust wollte und mich das sehr verunsichert hat.

Sogar die Kinderärztin hat mir erklärt, dass ich unabhängig von der guten Gewichtsentwicklung auf jeden Fall weiter zufüttern soll, denn wenn das Baby jede Stunde an die Brust will, bedeutet das, dass nicht genügend Milch da ist,egal wie die Zunahme ist. Nicht sehr logisch, aber schwer sich von dem Gedanken frei zu machen.

Es hat mich eine Menge Überwindung gekostet, das Baby einfach machen zu lassen. Und hätte der Pirat die Flasche nicht von sich aus tendenziell eher blöd gefunden, weiß ich nicht, ob ich der Kinderärztin nicht doch geglaubt hätte. Die Dauernuckelei hat sich dann übrigens recht schnell auf etwa alle 2 Stunden eingependelt. Die Gewichtszunahme blieb nach Ende des Zufütterns gleich. Es war also alles in Butter.

Ich kann mir auch vorstellen, dass Babys, die es von Anfang an gewohnt sind, nach dem Stillen die Flasche zu bekommen, dann meckern, wenn man die auf einmal weglässt. Ein Erwachsener, der sich zu jeder Mahlzeit eine Pizza reinschiebt, wird sich nach dem großen Salatteller auch erstmal "hungrig" fühlen, obwohl er genug Kalorien erhalten hat.
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FloppyDisc
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Re: Baby Gewichtszunahme = Baby satt?

Beitrag von FloppyDisc »

nido56 hat geschrieben: 16.07.2018, 06:16 Sogar die Kinderärztin hat mir erklärt, dass ich unabhängig von der guten Gewichtsentwicklung auf jeden Fall weiter zufüttern soll, denn wenn das Baby jede Stunde an die Brust will, bedeutet das, dass nicht genügend Milch da ist,egal wie die Zunahme ist. Nicht sehr logisch, aber schwer sich von dem Gedanken frei zu machen.
So ein Schmarrn. Da frage ich mich ja, warum die Kinder überhaupt gewogen werden, wenn man das daran erkennt, wie oft ein Kind an die Brust will... Ich denke mir ja immer: so ein Baby ist 9 Monate lang daran gewöhnt, ständig warm, sicher und satt zu sein. Warum gestehen wir den Kindern denn danach nicht mehr zu, am liebsten 24 Std am Tag im warmen sicheren Arm der Mutter mit ständigem Zugang zur Nahrungsquelle sein zu wollen? Ob dabei immer etwas abgerufen wird und ob das zum überleben unbedingt notwendig ist, kann m.M.n dahinstehen. Wenn mein Baby genörgelt hat, wurde es angelegt und nicht gewogen 😉
LG Floppy
mit Krötenkind 9/16 und "Paulchen" 5/19
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