Schmerzen beim Stillen

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Lampy
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Schmerzen beim Stillen

Beitrag von Lampy »

Hallo,

bei den Stillproblemen, die ich hier so lese, kommt mir mein eigenes klein vor... Trotzdem bin ich langsam am Verzweifeln.
Meine Tochter ist heute 10 Tage alt und ich habe wunde Brustwarzen und starke Schmerzen beim Stillen. Es reißt immer wieder ein, auch am Übergang Warze/Warzenhof.
Ich beantworte erstmal die Fragen...

* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, bekommt es abgepumpte Milch oder auch mal ein Flasche mit Pulvermilch, schreibt bitte die Mengen auf (wie oft wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
Voll gestillt

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
Tagsüber alle 3-4h, nachts auch mal 5h Schlafphase. Pro Seite zwischen 15-30min, manchmal nimmt sie die zweite Seite nicht oder nur kurz, so dass diese sich nicht ganz "entleert" anfühlt (ich weiß, eine leere Brust gibt es nicht ;-) )

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig Stuhlgang?
Pipi-Windeln hab ich nicht gezählt, sind aber immer nass und der Urin ist hell, 3-4 Stuhlgänge pro Tag

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Eigentlich dockt sie seit Geburt gut an, aufgrund ihrer Größe/Gewicht wurde ihr Blutzucker kontrolliert, der ausgezeichnet war (Pre habe ich abgelehnt und gleich angelegt, was dann offenkundig auch geklappt haben muss), sie macht den Mund weit auf und stülpt die Lippen schön nach außen. Manchmal wirft sie aber bei geöffnetem Mund den Kopf hin- und her (was mir sehr schmerzt) und brüllt die Brust an. Oft läuft beim Antrinken Milch "über", was sie aber nicht zu stören scheint. Verschluckt sich nur ganz selten. Nach dem stillen schläft sie i.d.R. mehrere Stunden

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
nein

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Nein, Nachsorgehebamme leider derzeit im Urlaub, kommt nächsten Montag (09.07.) das erste Mal vorbei. LLL per Email kontaktiert, daraufhin habe ich versucht, auf Hinweise eines zu kurzen Zungenbändchens zu kontrollieren, konnte aber nichts feststellen, was darauf hindeutet

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen können? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
ganz leichte Gelbfärbung, laut Kinderarzt (U2) total im Rahmen und augenscheinlich schon rückläufig

* Falls dieses Kind nicht Dein erstes ist, beschreibe bitte kurz Deine Stillerfahrung mit Deinem/Deinen größeren Kind/ern.
Bei der Großen wegen flacher Brustwarzen und kleinem, zarten Kind im KH Stillhütchen bekommen, dadurch anfangs schlecht Zunahme, häufig Milchstau. Abgewöhnen war schwierig, danach sprunghafte Zunahme (330g in der ersten Woche "ohne"), aber Milchbläschen nach deren Abheilen dann endlich alles rund lief. 6 Monate voll gestillt, 2 Jahre teilweise


Sie wurde am 23.06.18 mit 4.080g geboren

Entlassungsgewicht 3.810g (26.06)
heimische Waage (von der Hebamme geliehen) 3.880g am gleichen Tag
gestern 4.080g (02.07.)

Einmalig habe ich nachgewogen beim Stillen, da hatte sie in 20-25min aus einer Brust 70g, scheint also auch einigermaßen effektiv zu trinken und hat die zweite dann kurz danach zumindest noch angetrunken.

Ich versuche, Luft an die Brust zu lassen, allerdings sind wir bei dem Wetter viel draußen, wo das nicht geht. Nutze dann selbstgemachte "Donuts" aus Mullbinden im BH/Stilltop und lasse zumindest die Milchreste nach dem Stillen kurz antrocknen. Im Wechsel Lanolinsalbe und Multi-Mam-Kompressen. Hydrogel-Einlagen aus dem KH haben mich nicht überzeugt, weil sie die Warze so platt drücken.
Ganz langsam wird es zumindest optisch besser, aber es tut immer noch so weh, dass ich zögere, sie anzulegen und froh bin, wenn sie "endlich" loslässt. Das belastet mich psychisch total, weil es das Gegenteil von der entspannten Stillbeziehung ist, die ich mir wünschen würde.
In Kombination mit Schmerzen von Geburtsverletzungen und der Hormonlage bringt es mich leider auch immer wieder zum Weinen und ich sorge mich dann, was das mit meinem Kind macht...

Liebe Grüße
Anke
Ninalein

Re: Schmerzen beim Stillen

Beitrag von Ninalein »

Hallo und herzlichen Glückwunsch zum Baby!!

Schmerzen sind meines Erachtens eines der gewichtigsten Stillprobleme. In meinem Bekanntenkreis wurde überwiegend wegen der Schmerzen abgestillt.

Hier wirst Du aber bestimmt ganz toll beraten! Das wird!!
travelmate
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Re: Schmerzen beim Stillen

Beitrag von travelmate »

Mach dir keine Gedanken, wenn die Tränen fließen!
Erklär deinem großen Kind aber auch dem Baby und dir einfach mal laut, warum die Tränen fließen: dass das Stillen schmerzt, aber du dich trotzdem über das Baby freust, dass in deinem Blut ganz viele Stoffe unterwegs sind, die machen, dass du weinen musst, obwohl du nicht traurig bist...
Schmerzen beim Stillen sind so fies! Aber es kann mit der richtigen Behandlung auch schnell besser werden!
Ich drücke dir die Daumen!
Mama von drei wundervollen Kindern (Sommer 2016, Sommer 2019 und Januar 2024)
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SchneFiMa
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Re: Schmerzen beim Stillen

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo Anke,

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Baby und willkommen hier im Forum. Du hast die wichtigen Fragen schon beantwortet, danke dafür.
Lass uns schauen, wie wir eure Situation, hin zu einem schmerzfreien Stillen, verbessern können.
Das belastet mich psychisch total, weil es das Gegenteil von der entspannten Stillbeziehung ist, die ich mir wünschen würde.
In Kombination mit Schmerzen von Geburtsverletzungen und der Hormonlage bringt es mich leider auch immer wieder zum Weinen und ich sorge mich dann, was das mit meinem Kind macht...
Das ist verständlich. Schmerzen beim Stillen sind schlimm und du bist so tapfer. Dein Baby wird das verstehen. Du weinst ja nicht den ganzen Tag.
Eigentlich dockt sie seit Geburt gut an, aufgrund ihrer Größe/Gewicht wurde ihr Blutzucker kontrolliert, der ausgezeichnet war (Pre habe ich abgelehnt und gleich angelegt, was dann offenkundig auch geklappt haben muss), sie macht den Mund weit auf und stülpt die Lippen schön nach außen. Manchmal wirft sie aber bei geöffnetem Mund den Kopf hin- und her (was mir sehr schmerzt) und brüllt die Brust an. Oft läuft beim Antrinken Milch "über", was sie aber nicht zu stören scheint. Verschluckt sich nur ganz selten. Nach dem stillen schläft sie i.d.R. mehrere Stunden
Dein Baby ist noch ganz jung, eure Stillbeziehung muss sich erst festigen und ihr erst "üben" wie es gut für euch ist. Wenn dein Baby zappelig ist, versuche ihm Halt zu geben. Löse es von der Brust und lege es neu und gut wieder an. Hast du einen starken Milchspendereflex? In welchen Positionen stillst du?
LLL per Email kontaktiert, daraufhin habe ich versucht, auf Hinweise eines zu kurzen Zungenbändchens zu kontrollieren, konnte aber nichts feststellen, was darauf hindeutet
Du kannst auch gerne Bilder beim Schreien oder ein Video während des Stillens machen, dann schaue ich auch nochmal drauf. Hörst du Schnalz- oder Klickgeräusche beim Trinken?
Ich versuche, Luft an die Brust zu lassen, allerdings sind wir bei dem Wetter viel draußen, wo das nicht geht. Nutze dann selbstgemachte "Donuts" aus Mullbinden im BH/Stilltop und lasse zumindest die Milchreste nach dem Stillen kurz antrocknen. Im Wechsel Lanolinsalbe und Multi-Mam-Kompressen. Hydrogel-Einlagen aus dem KH haben mich nicht überzeugt, weil sie die Warze so platt drücken.
Kennst du unsere Tips aus der Linksammlung Stillwissen bezüglich wunder Brustwarzen schon? Da sind mehrere Threads, die du dir mal durchlesen kannst.
Wichtig ist, nichts antrocknen zu lassen. Trockene STellen reißen schneller wieder auf und das schmerzt ganz fürchterlich. Besser ist es, Lanolin zu schmieren, einen Brustdonut so oft wie es geht drauf und dann eine STilleinlage drüber. So reiben die wunden Stellen nicht an der Stilleinlage oder Kleidung und die Brustwarze ist gut durchblutet und kann besser heilen.

Verfärben sich deine Brustwarzen nach dem Stillen?

Viele Grüße
SchneFiMa
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Lampy
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Re: Schmerzen beim Stillen

Beitrag von Lampy »

Das ist verständlich. Schmerzen beim Stillen sind schlimm und du bist so tapfer. Dein Baby wird das verstehen. Du weinst ja nicht den ganzen Tag.
Vielen lieben Dank für Deine Antwort. Und natürlich auch die lieben Worte der anderen.

Dein Baby ist noch ganz jung, eure Stillbeziehung muss sich erst festigen und ihr erst "üben" wie es gut für euch ist. Wenn dein Baby zappelig ist, versuche ihm Halt zu geben. Löse es von der Brust und lege es neu und gut wieder an. Hast du einen starken Milchspendereflex? In welchen Positionen stillst du?
Wie stark der Milchspendereflex ist, weiß ich nicht genau. Auf jeden Fall hab ich wohl nicht wenig Milch, die andere Seite läuft beim Stillen auch kräftig aus.
Zuverlässig funktioniert nur der Wiegegriff, weil ich da am Besten sehe, was sie macht. Im Liegen hatte im KH auch mal funktioniert, machte ihr aber nach dem Milcheinschuss Probleme. Und ich kann sie nur schwer daran hindern, unkontrolliert zu „schnappen“. Für den Rückengriff war ich schon bei der Großen zu „blöd“.
Grade wenn die Brust sehr voll ist, versuche ich mich aber möglichst weit zurück zu lehnen und sie leicht von oben anzudocken, weil sie sich dann leichter tut.

Du kannst auch gerne Bilder beim Schreien oder ein Video während des Stillens machen, dann schaue ich auch nochmal drauf. Hörst du Schnalz- oder Klickgeräusche beim Trinken?
Ich versuche mal, das drauf zu kriegen. Kann ich das dann per PN schicken?
Schnalzen- oder Klicken höre ich nicht, sie quietscht nur beim Trinken. Ich hab das bisher für eine Art Marotte gehalten.
Kennst du unsere Tips aus der Linksammlung Stillwissen bezüglich wunder Brustwarzen schon? Da sind mehrere Threads, die du dir mal durchlesen kannst.
Wichtig ist, nichts antrocknen zu lassen. Trockene STellen reißen schneller wieder auf und das schmerzt ganz fürchterlich. Besser ist es, Lanolin zu schmieren, einen Brustdonut so oft wie es geht drauf und dann eine STilleinlage drüber. So reiben die wunden Stellen nicht an der Stilleinlage oder Kleidung und die Brustwarze ist gut durchblutet und kann besser heilen.
Bisher schienen mir die Donuts auch den größten Effekt zu haben.
Verfärben sich deine Brustwarzen nach dem Stillen?
Ja, jetzt wo Du es sagst hab ich vergessen zu erwähnen, dass ich wohl immer mal solche Gefäßkrämpfe in der Bristwarze habe und die Spitze ganz weiß wird und brennt. Hatte ich bei der Großen damals auch gelegentlich, hat mich da aber nicht so belastet.


Vielen lieben Dank nochmal und liebe Grüße,
Anke
Lampy
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Re: Schmerzen beim Stillen

Beitrag von Lampy »

Nachtrag: jetzt macht sie mir auch noch gewichtsmäßig Sorgen.
Von Montag bis heute hat sie nichts zugenommen Bzw. streng genommen sogar 10-20g abgenommen.
Die Gewichtszunahme war bei meiner Großen ja anfangs die Hauptsorge, deshalb kann ich damit ganz schlecht umgehen.
Soll ich sie nachts wecken, wenn sie länger als 3-4h schläft? Und „muss“ sie immer an die zweite Seite?
Video vom Anlegen und Trinken hätte ich jetzt eines.
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SchneFiMa
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Re: Schmerzen beim Stillen

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo Anke,

Ausführlich kann ich erst heute Abend antworten, das Video kannst du mir per PN schicken, ja.

Nimmst du Magnesium?

Mehr dann heute Abend. Viele Grüße
SchneFiMa mit
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Lampy
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Re: Schmerzen beim Stillen

Beitrag von Lampy »

Bitte nur kein Stress. Ich bin so dankbar, dass Du Dich überhaupt um uns kümmerst!

Magnesium hab ich jetzt heute wieder angefangen, nachdem Du mich an das Problem erinnert hast. Wieviel sollte ich da nehmen?

Das Problem mit dem Dateiformat vom Video kriege ich irgendwie momentan nicht gelöst. Das iPhone-Video lässt sich hier nicht einfügen und ich bekomme es auch nicht konvertierr.

Liebe Grüße
Anke
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LilyGreen
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Re: Schmerzen beim Stillen

Beitrag von LilyGreen »

Wegen Video: am einfachsten ist es, wenn du schnefima eine Mail schreibst und dein iföhn das Video in die iföhn-E-Mail-cloud packen lässt.
Das geht automatisch, wenn du ein Video an eine Mail hängst.
☀️ Summer Child (6/16) ☀️
Lampy
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Re: Schmerzen beim Stillen

Beitrag von Lampy »

Da es ja nun offenbar (auch noch) ein Gewichts-Thread wird, bringe ich es mal auf den neuesten Stand.

23.06. 4.080g (Geburtsgewicht KH)
26.06. 3.810g (Entlassung KH)
26.06. 3.880g (Waage zu Hause)
28.06. 3.990g
30.06. 4.040g
02.07. 4.080g
04.07. 4.060g
05.07. 4.090g

Gewogen habe ich zu Hause jeweils mit frischer Windel (für die ich 20g vom Gewicht abgezogen habe) VOR der nächsten Stillmahlzeit.
Gestern hatte sie insgesamt 5 oder 6 mal Stuhlgang.
Kann ich das erst mal weiter beobachten, möglichst oft anlegen und sie in zwei Tagen wieder wiegen? Oder ist es schon bedenklich?
Sie scheidet ja gut aus, die Haut ist rosig und prall... ich stille sie so ungern nach der Uhr und scheue mich momentan noch davor, zu sehr „Protokoll“ zu führen. Eigentlich will ich doch nur entspannt und nach Bedarf stillen...

Heute Nacht hab ich sie in einer Leichtschlafphase (nach ca. 4 1/2h) geweckt. Sie hat dann auch eine Seite recht engagiert getrunken. Habe mich dann extra hoch gequält, um sie zu wickeln, damit sie nochmal wach wird. Aber als ich selbst von der Toilette zurück kam, hat sie trotzdem fast wieder geschlafen und war an die zweite Seite nicht dran zu kriegen. Hat dann nochmal 3h geschlafen.

Video hast du ja bekommen. Da sieht man auch, dass die Brust an und für sich nicht mehr „schlimm“ aussieht (hatte vorher richtige Blutkrusten). Trotzdem schmerzt es beim Antrinken sehr, dann geht es halbwegs und wenn sie länger dran bleibt, fühlt es sich wieder an,als würde sie mit Sandpapier arbeiten... vorm loslassen „kneift“ sie mich meist einmal ohne Vorwarnung.
Man hört auch ihr typisches „Quietschen“ beim Trinken.


Liebe Grüße
Anke
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