Traum vom Voll-Stillen aufgeben?

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HazelLyn
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Traum vom Voll-Stillen aufgeben?

Beitrag von HazelLyn »

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, man kann mir hier weiter helfen. Mein Sohn ist nun fast 7 Wochen alt und ich will/kann meinen Traum vom vollstillen einfach nicht los lassen, auch wenn es momentan so scheint, als müsste ich das...
Nachdem ich meinen ersten Sohn (jetzt 1 1/2) nur teilstillen konnte (ungeplanter Kaiserschnitt, sehr fix im Krankenhaus mit Flasche zugefüttert, wenig Unterstützung der Hebamme zu Hause...) wollte ich dieses Mal UNBEDINGT dass das stillen klappt! Deshalb hatte ich mich bereits VOR der Geburt mit einer Stillberaterin getroffen, die jedoch mittlerweile auch etwas mit ihrem Latein am Ende ist.
Ich fasse hier das Wichtigste zusammen:

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?

Nachdem mein Sohn nach hohem Blasensprung 9 Stunden später ohne PDA zur Welt kam, konnte er im Kreißsaal direkt andocken, was auch wunderbar funktionierte. Leider war er wirklich die nächsten Tage recht müde, so das er wenn überhaupt nur 2 Minuten an der Brust trank, bevor er schlief. Daher fing ich am dritten Tag zusätzlich an zu pumpen, um die Milchbildung besser anzuregen. Leider war das Krankenhaus sehr sehr schnell mit zufüttern dabei, und als er 1 Tag vor Entlassung 10% abgenommen hatte, wollte man dringend zufüttern. Ich wurde von den Schwestern enormst entmutigt ("so wie das aussieht, wird ihr Kind nicht satt." "es scheint, als käme ihr Milcheinschuss nicht" etc.) so das mein Selbtsvertrauen was das Stillen betrifft leider in den ersten Tagen schon arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.

* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, bekommt es abgepumpte Milch oder auch mal ein Flasche mit Pulvermilch, schreibt bitte die Mengen auf (wie oft wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.

Im Krankenhaus wurde zweimal jeweils 20ml zugefüttert. Da ich Panik vor einer Saugverwirrung hatte, wurde dies mit einem Becher gemacht.
Momentan läuft es zu Hause so:
tagsüber 8x stillen, dabei 40-50ml Pre über Brusternährungsset.
Nachts 2x stillen (der Rest der Nacht dauernuckeln an der Brust) danach jeweils 70ml Pre mit dem Becher
Ich versuche zwischendrin so viel abzupumpen wie es geht, manchmal bekomme ich 50ml zusammen, das bekommt er dann anstelle der Prenahrung über BES beim stillen zugefüttert. Leider kann ich keine großen Mengen abpumpen.

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?

Bis vor zwei Tagen hat er tagsüber 4 Stunden geschlafen, nun habe ich die Menge der Pre von 70ml auf 40ml reduziert, so das er etwa alle 2 Stunden kommt.
Es läuft so das ich ihn erst an die eine Brust anlege, da trinkt er meistens etwa 10 Minuten. Dann wechsel ich die Seite und gebe dann über die andere Brust über das BES die Pre Nahrung. Das dauert ca. 5 Minuten. Danach lasse ich ihn an der gleichen Seite noch so lange dran bis er nur noch nuckelt, meisten 5-10 Minuten. Beim nächsten Stillvorgang gibt es dann an der anderen Seite das BES usw.

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig Stuhlgang?

7-8 nasse Windeln am Tag, Stuhlgang alle 3 Tage

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?

Kennt nichts davon, einmalig Schnuller probiert, da meine Brustwarzen durch das Dauernuckeln Nachts sehr beansprucht sind. Er nimmt jedoch keinen Schnuller an.

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?

Sind bei einer Stillberaterin die zur Zeit der Ansicht ist, das vermutlich nur Teilstillen wegen zu wenig Milch möglich ist. Beim Osteopathen war ich mit meinem Kleinen, diesem ist keine Besonderheit aufgefallen.

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen können? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?

Vor ca. 2 Jahren ist mir bei einem Unfall mein Brustwarzenpiercing halb heraus gerissen :oops: seitdem ist die Brustwarze etwas vernarbt und vermutlich wurden auch Milchkanäle verletzt. Beim abpumpen kommt auf dieser Seite schon immer weniger als auf der anderen und ich habe vermehrt Milchstaus auf der verletzten Seite.

Leider habe ich nicht alle Gewichtsdaten von meiner Hebamme :-/

5.5.18 3850Gramm Geburt KH
7.5.18 3500Gramm Entlassung KH

danach hat er ganze 3 Wochen gebraucht um sein Geburtsgewicht zu erreichen. zu dem Zeitpunkt hatte ich nur 100ml über 24 Stunden zugefüttert. Da er kaum Gewichtszunahme hatte bzw teilweise sogar abgenommen hatte, bestand meine Hebamme darauf, das mehr zugefüttert wird.

04.06.18 4060 Gramm beim Kinderarzt
12.06.18 4470 Gramm Kinderwaage zu Hause
18.06.18 4570 Gramm Kinderwaage zu Hause

Mein größter Wunsch ist es, voll stillen zu können. Nur habe ich nun von so vielen Seiten gehört das meine Milch wohl nicht ausreicht, das ich wirklich entmutigt bin.
An manchen Tagen denke ich, ich sollte einfach froh sein, dass das Teilstillen mit dem BES so gut klappt, an anderen Tagen bin ich den Tränen nahe, wenn ich denke das dies nun so bleiben soll...

Entschuldigt, das es so ein endlos langer Text geworden ist :oops:

Linda mit Darwin :-D
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HazelLyn
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Re: Traum vom Voll-Stillen aufgeben?

Beitrag von HazelLyn »

Noch ein Nachtrag:

Seit knapp 3 Wochen nehme ich auf Anraten der Stillberaterin 3 mal täglich Domperidon und habe das Gefühl die Milchmenge wäre dadurch etwas gestiegen.

Oftmals dockt Darwin nicht richtig an.Er macht den Mund einfach nicht weit genug auf bzw. macht ihn erst gut auf aber nach einer halben Minute nuckelt er nicht sehr effektiv und für mich auch schmerzhaft.

Vielen Dank schonmal im Vorraus für Antworten.

Linda mit Darwin
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pqr
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Re: Traum vom Voll-Stillen aufgeben?

Beitrag von pqr »

Alles Gute zum Baby.

Du liest Sich sehr strukturiert. Super, dass Du schon das BES nutzt.
Die Stellberaterinnen hier können Dir bestimmt weiterhelfen.
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
und Mini2 12/2017
Tschichen

Re: Traum vom Voll-Stillen aufgeben?

Beitrag von Tschichen »

Hallo, herzlichen Glückwunsch zum Baby! Ich habe auch zwei Kinder mit BES gestillt und dann mit der beikosteinführung die zufütterung reduziert und noch lange weiter gestillt. Die Beraterinnen können dir bestimmt noch gut helfen.
koalina
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Re: Traum vom Voll-Stillen aufgeben?

Beitrag von koalina »

Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Wunder und herzlich willkommen!

Falls du es noch nicht machst wäre es gut wenn du die zugefüttert Menge pre und Mumi in 24 h aufschreibst damit die stillberaterinnen dir helfen können.

Liebe Grüsse!
Koalina
--.-'-;@

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Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

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HazelLyn
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Re: Traum vom Voll-Stillen aufgeben?

Beitrag von HazelLyn »

Hallo,

Erst einmal Danke für die Glückwünsche 🙂

Ich schreibe mir momentan sowohl die Uhrzeiten als auch die jeweils zugefüttert Menge auf damit ich selbst den Überblick behalte ;-)

Liebe Grüße

Linda mit Darwin
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Mondenkind
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Re: Traum vom Voll-Stillen aufgeben?

Beitrag von Mondenkind »

Hallo Hazellyn, ich schau mir deinen Bericht jetzt mal an. Schön, dass du hergefunden hast.
HazelLyn hat geschrieben: 20.06.2018, 17:25 Leider war er wirklich die nächsten Tage recht müde, so das er wenn überhaupt nur 2 Minuten an der Brust trank, bevor er schlief. Daher fing ich am dritten Tag zusätzlich an zu pumpen, um die Milchbildung besser anzuregen. Leider war das Krankenhaus sehr sehr schnell mit zufüttern dabei, und als er 1 Tag vor Entlassung 10% abgenommen hatte, wollte man dringend zufüttern. Ich wurde von den Schwestern enormst entmutigt ("so wie das aussieht, wird ihr Kind nicht satt." "es scheint, als käme ihr Milcheinschuss nicht" etc.) so das mein Selbtsvertrauen was das Stillen betrifft leider in den ersten Tagen schon arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.

* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, bekommt es abgepumpte Milch oder auch mal ein Flasche mit Pulvermilch, schreibt bitte die Mengen auf (wie oft wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.

Im Krankenhaus wurde zweimal jeweils 20ml zugefüttert. Da ich Panik vor einer Saugverwirrung hatte, wurde dies mit einem Becher gemacht.
In der Sache war dieses Vorgehen nicht falsch. Zufüttern kleiner Mengen per Becher bei 10% Gewichtsabnahme ist erstmal richtig. Völlig daneben ist es natürlich, dich so zu entmutigen. Und die erste Maßnahme muss immer sein (bei 7% Gewichtsabnahme schon!), am Stillmanagement zu arbeiten, damit das Kind besser trinkt.
HazelLyn hat geschrieben: 20.06.2018, 17:25 Momentan läuft es zu Hause so:
tagsüber 8x stillen, dabei 40-50ml Pre über Brusternährungsset.
Nachts 2x stillen (der Rest der Nacht dauernuckeln an der Brust) danach jeweils 70ml Pre mit dem Becher
10x Stillen ist gut. 70ml sind relativ viel auf einmal, ich würde nicht mehr als 50ml auf einmal geben, dann meldet sich Darwin möglicherweise auch schneller wieder für die nächste Stillmahlzeit. Aber das hast du ja schon gemacht.
HazelLyn hat geschrieben: 20.06.2018, 17:25 Vor ca. 2 Jahren ist mir bei einem Unfall mein Brustwarzenpiercing halb heraus gerissen :oops: seitdem ist die Brustwarze etwas vernarbt und vermutlich wurden auch Milchkanäle verletzt. Beim abpumpen kommt auf dieser Seite schon immer weniger als auf der anderen und ich habe vermehrt Milchstaus auf der verletzten Seite.
Das kann schon einen Einfluss haben, erklärt jetzt aber auch nicht alles in eurem Fall.
HazelLyn hat geschrieben: 20.06.2018, 17:25 danach hat er ganze 3 Wochen gebraucht um sein Geburtsgewicht zu erreichen. zu dem Zeitpunkt hatte ich nur 100ml über 24 Stunden zugefüttert. Da er kaum Gewichtszunahme hatte bzw teilweise sogar abgenommen hatte, bestand meine Hebamme darauf, das mehr zugefüttert wird.
Dem stimme ich zu, da hatte sie vollkommen recht.

Die Gewichtszunahme gibt derzeit keine weitere Reduktion der Zufütterung her. Aber lass uns schauen, was wir noch tun können, um die Situation weiter zu verbessern.

Bitte bring doch die Gewichtsdaten und alles weitere in Form einer Liste, wie in dem TExt über Stillberatung im SuT, auf den du schon zugegriffen hast. Wie oft pumpst du am Tag und wie genau gehst du dabei vor? Wie beurteilst du das Saugverhalten deines Kindes?
Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung

Sei ein Mensch! M. Reif

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HazelLyn
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Re: Traum vom Voll-Stillen aufgeben?

Beitrag von HazelLyn »

Hallo,

Danke für die schnelle Antwort.

Ich habe meine Hebamme kontaktiert, damit sie mir den genauen Gewichtsverlauf zukommen lässt, sobald ich diesen habe, liste ich alles nochmals genau auf.

Ich pumpe meistens drei Mal am Tag ab, wenn ich dazu komme mache ich noch eine halbe Stunde Powerpumpen, mehr schaffe ich leider nicht.
Ich pumpe mit einem Doppelpumpset und der Symphony Pumpe von Medela.
Vor dem Pumpen lege ich für 10 Minuten feuchte warme Waschlappen auf. Danach pumpe ich für 10 Minuten. Ich muss gestehen, das ich beim Pumpen oftmals dezent gestresst bin... Ich habe hier ja noch einen anderthalbjährigen herum hüpfen, den ich gut im Auge behalten muss, weil er in 10 Minuten wirklich viel Blödsinn anstellen kann :oops: Also wirklich entspannt bin ich leider selten beim pumpen.
Das Powerpumpen läuft so: ca. 8 Minuten Pumpen, 3 Minuten Pause, das Ganze dann 3 Mal.

Liebe Grüße
Linda mit Batzbär ( 18.11.16 ) und Darkwing ( 5.5.18 )
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Re: Traum vom Voll-Stillen aufgeben?

Beitrag von HazelLyn »

Achso, zum Saugverhalten:

Das ist bei ihm sehr unterschiedlich. Oftmals geht er sehr gut dran, also Mund weit genug offen und ich höre ihn dann auch Schlucken und er hat einen guten "Zug" drauf.
Dann kommt es aber auch vor das er gut anfängt, mit guter Mundstellung und dann nach einer halben Minute macht er plötzlich einen Spitzmund und nuckelt nur noch. Ich löse ihn dann jedes Mal von der Brust und versuche ihn korrekt anzulegen, das geht dann oftmals ein paar Mal hin und her.

Ich übe momentan schon mit ihm, das er den Mund weiter auf macht. Also ich zeige ihm wie es geht und strecke ihm die Zunge raus etc. aber so wirklich Erfolg haben wir noch nicht damit.

Er hat meiner Meinung nach ein recht hohes Saugbedürfnis, eigentlich wäre er gerne durchgehen an der Brust zum nuckeln.

Liebe Grüße
Linda mit Batzbär ( 18.11.16 ) und Darkwing ( 5.5.18 )
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Re: Traum vom Voll-Stillen aufgeben?

Beitrag von Mondenkind »

HazelLyn hat geschrieben: 21.06.2018, 11:14 Hallo,

Danke für die schnelle Antwort.

Ich habe meine Hebamme kontaktiert, damit sie mir den genauen Gewichtsverlauf zukommen lässt, sobald ich diesen habe, liste ich alles nochmals genau auf.
Mach dir deswegen keinen Stress. Wichtiger ist für mich jetzt aktuell die Tagesgesamtzufüttermenge usw.
Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung

Sei ein Mensch! M. Reif

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