Ausdifferenzierungsstörung des Milchdrüsengewebes, BES, 4. Kind, und jetzt GDM

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Chenille
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Ausdifferenzierungsstörung des Milchdrüsengewebes, BES, 4. Kind, und jetzt GDM

Beitrag von Chenille »

Liebes Forum,

Es tut mir total leid, aber es wird bisschen lang :-(...

ich bin Ende der 38. SSW mit unserem 4. Kind schwanger.
Wir ihr euch vorstellen könnt, ist unsere Stillgeschichte mit schon drei Kids theoretisch jetzt schon sehr umfassend, aber ich versuch mal eine Kurzfassung.
Beim ersten Kind war es, wie so oft, dramatisch, da natürlich niemand, ich am allerwenigsten, davon ausgegangen ist, dass ich nicht voll stillen kann.
Es war ein langer und holpriger Weg, den man so vermutlich auch nur beim ersten Kind gehen kann (immer BES alle zwei Stunden, dazwischen abpumpen, domperidon, boxhornklee, etc...)
Zum Glück hatte und habe ich eine wunderbare und extrem kompetente Stillberaterin an meiner Seite. Irgendwann war dann klar dass ich IGT habe (zu wenig Milchdrüsengewebe), vermutlich da ich selbst ein Frühchen war.
Nach dem dann zunächst beim zweiten Kind noch die Hoffnung bestand, dass es evtl. durch eine leichtere (Haus-)Geburt und da es eben das zweite ist, ein wenig mehr Milch geben würde, stellte sich schnell raus, dass ich wohl einfach ein bestimmtes persönliches Maximum habe (in der Hochphase ca 1/3 des Bedarfs), und es trotz perfekter Voraussetzungen und idealem Stillmanagement nicht mehr wird.
Da hieß es noch mal trauern, aber es war irgendwie auch erleichternd und befreiend.
So habe ich dann beim zweiten und dritten Kind einfach in den ersten 6 Wochen mit BES gestillt, und dann anschließend, um wieder mobiler etc. zu sein (und weil ja auch alleine schon durchs spülen/sterilisieren des BES echt auch viel Zeit drauf geht) die nächsten 8 Monate immer gestillt und dann Flasche gegeben. Das hat immer gut funktioniert und so ist nun auch der Plan für diesmal.

Jetzt kommt bei der vierten Schwangerschaft nur plötzlich noch ein neuer für mich verunsichernder Faktor dazu: ich habe einen gut eingestellten nicht insulinpflichtigen Schwangerschafts-Diabetes (super Werte, Kind auf der 57er Perzentile, FW Menge OK) und auch noch das erste mal einen positiven Streptokokken Abstrich.... Sprich, ich soll 24-48h zur Überwachung im KH bleiben (sehr still freundlich und OK das KH, trotzdem ist es mir sehr arg).

Nun streiche ich seit paar Tagen Kolostrum aus (mühsam, kommt nicht viel, habe jetzt 2 x 0,5 ml zusammen) und merk aber wie ich innerlich anfange unter Zeitdruck zu geraten, da ich nie bis ganz zum Termin gekommen bin.

Daher nun meine Frage: wie viel Kolostrum sollte ich denn idealerweise für die 48 Stunden Krankenhaus dabei haben? Sobald ich wieder zu Hause bin, können wir ja dann ganz entspannt und gewohnt mit BES stillen.

Gibt es hier noch andere Frauen mit einer ähnlichen Geschichte?

Ganz liebe Grüße und bitte entschuldigt den Roman!
Sandra
Liebe Grüße von Chenille mit Kind 1 (9/11), Kind 2 (9/13), Kind 3 (12/15) und Kind 4 (6/18)
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Sabina
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Re: Ausdifferenzierungsstörung des Milchdrüsengewebes, BES, 4. Kind, und jetzt GDM

Beitrag von Sabina »

Ich habe keine Ahnung, will dir aber da lassen, dass ich dich extrem toll finde! Im positiven Sinne...😄Ich finde es super, was du für deine Kinder machst und wünsche euch alles Gute!
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ixcacienfuegos
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Re: Ausdifferenzierungsstörung des Milchdrüsengewebes, BES, 4. Kind, und jetzt GDM

Beitrag von ixcacienfuegos »

Ich war bei beiden Kindern Streptokokken positiv und bin bei Kind 2 nach einer Nacht heim, hätte aber auch ambulant gehen können. Die Hebamme hat gemeint, man muss nur häufig die Temperatur messen.
LG, ixca mit Minikind (*10/14) und Maikäferchen (* 05/18)
Chenille
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Re: Ausdifferenzierungsstörung des Milchdrüsengewebes, BES, 4. Kind, und jetzt GDM

Beitrag von Chenille »

Ich danke euch beiden für eure lieben Antworten!

Ich werde auch mal gucken, wie es sich nach 24h anfühlt, aber die Kombination aus Diabetes, Streptokokken (und sehr schneller Geburt, sprich 2x Antibiose evtl nicht möglich) UND zu wenig Milchdrüsengewebe macht mir jedoch Gedanken... ob es dann nicht doch, bei allem Heimweh und aller Sehnsucht nach Nestwärme zu Hause, besser ist, diesmal in den sauren Apfel zu beißen und die zwei Nächte KH durchzuhalten...
Aber vielleicht kann mir jemand ja auch noch in Bezug aufs Kolostrum weiterhelfen und vielleicht macht das ja am Ende auch einen Unterschied wie lange ich stationär da bleiben muss.

Menno, ich hatte mir die letze und vierte Schwangerschaft und Geburt ursprünglich anders gedacht. Aber gleichzeitig ist es genau das, was ich durchs Kinder bekommen und haben gelernt hab: man kann Pläne machen, aber das Leben schreibt einfach eigene Geschichten :-)!
Liebe Grüße von Chenille mit Kind 1 (9/11), Kind 2 (9/13), Kind 3 (12/15) und Kind 4 (6/18)
LuliMitLumen
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Re: Ausdifferenzierungsstörung des Milchdrüsengewebes, BES, 4. Kind, und jetzt GDM

Beitrag von LuliMitLumen »

Ich finde es super was du für deine Kinder schon alles geschafft hast und ich drück dir die Daumen, dass Geburt und Stillstart trotz aller Widrigkeiten gut wird.

Bei mir war auch streptokokken positiv und ich hatte trotzdem (ungeplant) zu Hause entbunden...es ist diesbezüglich nichts passiert.
Zu dem anderen kann ich dir leider nicht weiterhelfen; aber es meldet sich bestimmt noch jemand:)
Lumi spätzchen (12/17 ) hat unser Leben auf den Kopf gestellt :piepmatz:
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Alanna
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Re: Ausdifferenzierungsstörung des Milchdrüsengewebes, BES, 4. Kind, und jetzt GDM

Beitrag von Alanna »

Kann es sein dass die 24-48 Stunden Kkh sind wegen der Diabetes sind? Zumindest war es bei mir so. Da die Kinder von Diabetikerinnen wohl gerne mal Anpassungsschwierigkeiten mit dem Blutzucker haben würde der BZ meines Sohns 4x (? Vielleicht auch öfter) am Tag kontrolliert. Meiner musste auch kontrolliert werden. Ich glaube das Kind sollte vor der Entlassung 24 std. lang im Normbereich sein und die Mutter 48. Ich habe uns nachdem mein Sohn unauffällig war nach 24 Std. entlassen und hab meine Werte selbst kontrolliert.
Bin kein Profi, und Ist bei mir auch schon länger her...
Grüßle Alanna

Mit dem Astromädchen 10/07, dem Superhelden 09/10 und den zwei Bonuskindern 07/21
Chenille
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Re: Ausdifferenzierungsstörung des Milchdrüsengewebes, BES, 4. Kind, und jetzt GDM

Beitrag von Chenille »

Ich danke euch allen so sehr für eure Nachrichten!

Ich habe es bei der Vorstellung im KH so verstanden, dass es die Kombination aus beidem ist, wobei der Blutzucker wohl eigentlich nur 24h lang überwacht werden muss, die Leitlinien in diesem KH bei den Streptokokken wohl die 48h sind.

Gibt es denn noch jemand hier, die Erfahrung mit der Kolostrumsammlung in der Schwangerschaft hat? Und vielleicht auch nicht voll stillen kann :D ?
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Re: Ausdifferenzierungsstörung des Milchdrüsengewebes, BES, 4. Kind, und jetzt GDM

Beitrag von Chenille »

PS: mir wurde verrückterweise gesagt, dass ich gar nicht mehr kontrolliert werde bzw. kontrollieren soll, ab dem Moment wo die Plazenta da ist. Es soll erst wieder nach 6 Wochen bei der FÄ ein Zuckertest erfolgen.

Schon verrückt, wie unterschiedlich die Richtlinien zu sein scheinen!
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kamala
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Re: Ausdifferenzierungsstörung des Milchdrüsengewebes, BES, 4. Kind, und jetzt GDM

Beitrag von kamala »

Guck mal, das habe ich über die Linksammlung Stillwissen unter Kolostrummassage gefunden, ich habe selber GDM und plane vor allem in den ersten Stunden Kolostrum zuzufüttern.
Mondenkind hat geschrieben: 22.11.2016, 22:06 Du hast mehrere entscheidende Vorteile diesmal:
1. du kannst dich drauf einstellen und wir können möglicherweise noch schneller reagieren
2. du kannst weitere Vorkehrungen treffen, zB kannst du diesmal Kolostrummassage machen, das ist besonders beim Gestationsdiabetes günstig. Ab 36+0 SSW kannst du das auf jeden Fall machen.
Bei der Kolostrummassage massierst du deine Brust und gewinnst dann etwas Vormilch per Hand, die du am besten von einer anderen Person in eine kleine Spritze, zB Insulinspritze, aufziehen lässt. Es handelt sich hier um ganz kleine Portionen, 1ml, 2 ml höchstens. Du verschließt die Spritze und frierst das Kolostrum tief. Nach der Geburt bekommt das Baby nach jedem Stillen eine aufgetaute Portion in den Mund. Die Kinder nehmen so weniger ab, trinken aktiver und regen damit die Milchbildung besser an. Sie haben auch weniger Hypoglykämien und werden seltener gelb.

Wenn du 36+0 beginnst und täglich eine oder zwei Spritze(n) füllst, hast du für die ersten TAge einen Vorrat, der bis zum Milcheinschuss hält, selbst wenn der etwas später kommt, was beim Gestationsdiabetes vorkommen kann. (...)

Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung
Kamala mit Tochter 04/12 und Sohn 12/14 und Tochter 07/18
Chenille
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Re: Ausdifferenzierungsstörung des Milchdrüsengewebes, BES, 4. Kind, und jetzt GDM

Beitrag von Chenille »

Ui, danke dir!
Aber ohje, das sind Mengen da kann ich nur von träumen! Ich schaffe ca. alle zwei Tage 0,5 ml... Und hab leider erst vor ca. 5 Tagen angefangen. Also bisher hab ich drei Spritzen a 0,5ml, 0,6ml und 0,3ml. Sprich das wenige Milchdrüsengewebe scheint sich leider einfach auch auf die vorgeburtliche Kolostrummenge auszuwirken.

Naja, vermutlich muss ich mich einfach so locker wie möglich machen und zur Not gibt's halt zusätzlich noch bisschen Pre... und ich stille einfach so viel ich kann. Ich glaube, am Ende ist es für alle vier Kids wichtiger eine entspannte Mama zu haben, als eine die total unter Druck steht nur ja jeden Milliliter Muttermilch aus sich raus zu holen...
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