War das eine Brustentzündung? Und Prävention von Wiederholung.

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RadicalRainbow
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War das eine Brustentzündung? Und Prävention von Wiederholung.

Beitrag von RadicalRainbow »

Hallo,

meine Frage ist nicht dringend aber ich bin doch neugierig ob das was ich hatte wirklich eine Brustentzündung war und falls ja, was ich tun kann um es in zukunft zu vermeiden.

Vorgeschichte:
mein erstes Baby ist jetzt 9,5 Wochen alt. Die Geburt lief ambulant mit toller beleghebamme und das Stillen hat direkt geklappt. Bisher habe ich mir ums stillen wenig gedanken gemacht (ich weiß nciht ob das positiv oder negativ ist, nur so als Info dass ich mich nicht so gut auskenne). Da ich wegen Geburtsverletzungen viel gelegen habe, haben wir vorrangig im liegen gestillt und tun das auch jetzt noch meistens, ansonsten Wiegeposition im sitzen. Nur beim Milcheinschuss habe ich mal die positionen etwas durchrotiert und auch mal "footballhaltung" und co probiert, weit sich die Milchmenge reguliert hat(sehr schnell) aber vorrangig liegten oder (unterwegs) wiegeposion. Probleme mit Milchstau o.ä. hatte ich keine. Da ich nach dem Mutterschutz (+ 3 Wochen regulärer Urlaub drangehängt) wieder 2 Tage die Woche Arbeiten will (der Papa ist 2 tage die woche zuhause) haben wir auch schon abpumpen und fläschchen geben probiert. Auch das klappte bisher problemlos. Das baby kennt Flasche und Schnuller (Schnuller wird viel genutzt). Ab und zu wird mal mehr an und abgedockt, aber meistens wird durchgängig getrunken.

Zur Situation:
ich habe letzten Mittwoch Morgens Schüttelfrost und Gliederschmerzen bekommen und hatte Mittags über 39° Fieber. Ich dachte ich habe irgendeine normale Infektion aber eine Freundin meinte gut 8 Wochen nach der Geburt könnte das auch ein Sympom von Milchstau/brustentzündung sein. Vorher hatte ich garnicht auf meine Brust geachtet, als mir das gesagt wurde fiel mir tatsächlich auf dass meine eine Brust an der außenseite bei berührungen/druck etwas schmerzempfindlich und gaaanz leicht gerötet war. Aber lange nicht so schmerzhaft wie ich mir eine Brustentzündung vorgestellt hätte. Am vortag hatte auch mein einer Nippel leicht wehgetan weil da mal wieder eine Situation mit viel an & abdocken gewesen war. Verhärtungen in der Brust habe ich nicht gemerkt und meine Hebamme habe ich nciht erreicht. Ich habe dann Weißkohlwickel gemacht und die Brust nach dem stillen gekühlt und geguckt dass das baby mit dem kinn richtung der schmerzhaften stelle angelegt wird.(Also so die typischen "Hausmittel") Am nächsten Morgen war das Fieber weg und da habe ich dann auch gemerkt dass die Brust an der Stelle etwas wärmer war als der rest des körpers (am vortag habe ich das durchs fieber nciht gemerkt). ich habe dann so weiterbehandelt und damit hatte sich die Sache erledigt. Noch zum hintergrund: Am Tag nach dem Fieber und am darauffolgenden Tag hatte wir Familienbesuch und einen stressigen Termin, über beides hatte ich mir schon vorher ziemlich gedanken gemacht/es hat mich gestresst. Das schreibe ich weil ich auch schon gelesen hatte das stress Milchstau/Brustentzündung fördert). Ebenfalls fiel mir im nachhinein auf dass am Vortag mal wieder eine Situation mit viel andocken/abdocken gewesen war (zwischendurch auch "schlecht angedockt) wodurch mein einer Nippel leicht wehtat (ebenfalls harmlos und ich hatte es schonwieder vergessen gehabt, so situtationen hatte ich schon ab und zu ohne dass danach noch irgendwas war).

Ich bin immernoch etwas unsicher was das wirklich war. Fieber, besonders so hohes und nur einen Tag, ohne Erkältungs-/Grippesymptome kenne ich von mir sonst überhauptnicht. Und es gab ja auch sympome an der Brust. Allerding so harmlos, dass ich sie zuerst garnicht bemerkt hatte und auch später nicht so wie ich sie mir bei einer Brustentzündung vorgestellt hätte...(für Milchstau fehlte ja definitiv die verhärtung...)

Was meint ihr Expertinnen? war das trotzdem eine Brustentzündung? Und falls ja, was kann ich tun um das in Zukunft zu verhindern? Da mir das Problem ja erst durchs Fieber aufgefallen ist und da war es ja dann schon zu spät... Danke schonmal für eure Hilfe!
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Re: War das eine Brustentzündung? Und Prävention von Wiederholung.

Beitrag von Seifenblasenfrau »

Brustschmerzen in Kombination mit Fieber ist bei mir meistens ein Milchstau. Mein Baby ist ähnlich alt und ich hatte es schon vier Mal seit der Geburt. Vorbeugen kann man meines Wissens eigentlich nur mit regelmäßiger Entleerung der Brust und Vermeiden von Druck auf der Brust und allgemein Stress. Was schon mal positiv ist, ist, dass du in verschiedenen Positionen stillst und gezielt die betroffene Stelle leerst.

Was mir bei euch auch noch auffällt, du beschreibst, dass das Baby manchmal unruhig stillt und oft an/abdockt oder eine falsche Technik beim Stillen hat, was dir Schmerzen bereitet. Das kenne ich gut von der Stillzeit mit der Großen, bei ihr hat sich das als Saugverwirrung rausgestellt, da hat letztendlich nur das (vorübergehende) Abschaffen von Schnuller und Flasche geholfen.
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Re: War das eine Brustentzündung? Und Prävention von Wiederholung.

Beitrag von Glyzinie »

Als mein Kleiner noch so jung war, habe ich so verschiedene Tagesabläufe an der Brust auch nicht vertragen. Also mal stundenlang kein Stillen, dann wieder dauernd. Und das habt ihr ja durch die Arbeitstage.
Mit 10 Monaten blieb er dann aber 2x die Woche beim Papa für bis zu 8h. Da gings dann wenn auch sehr voll jedes Mal.
Fieber hatte ich allerdings nur 1x. Stau mind. 6x, den letzten vor ein paar Wochen als ihm der Papa zu früh Frühstück gemacht hatte und nichts mehr ging.
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RadicalRainbow
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Re: War das eine Brustentzündung? Und Prävention von Wiederholung.

Beitrag von RadicalRainbow »

Ich danke euch für den Input :)

Bezüglich Saugverwirrung: das viele ab und andocken (und dabei eben manchmal auch falsch andocken was ich nicht sofort korrigiert kriege) haben wir nur ab und zu, teilweise wird dann auch geschrien. Meistens passiert das abends(müde)oder es wird zwischendurch in die Windel gemacht und danach ruhig weitergestillt. Ich hätte das jetzt also eher auf andere Störfaktoren geschoben als auf eine Saugverwirrung. Zumal ich jetzt vermutet hätte dass wir das Problem bei einer saugverwirrung immer oder zumindest oft hätten. Aber ich kenne mich da auch nicht aus.

Ich muss zugeben dass ich den unterschied zwischen milchstau und brustentzündung nicht ganz verstanden habe. Da ich relativ hohes Fieber hatte und keine merkliche Verhärtung in der Brust dachte ich Milchstaus passt nicht aber ich kenne mich wie gesagt nicht aus.

Ich bin erst in einer Woche wieder arbeiten. Wir haben zwar abpumpen und Fläschchen geben schon geübt und ich habe einen Vorrat abgepumpter Milch im tiefkühler angelegt, aber bisher wurde maximal eine Mahlzeit durch pumpen überbrückt. Lange ohne stillen waren meine Brüste also noch nicht. Außerdem hatte ich an den Tagen vor dem Fieber nicht gepumpt, da waren mindestens 5 Tage nur stillen vorher...
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Re: War das eine Brustentzündung? Und Prävention von Wiederholung.

Beitrag von Atsitsa »

Hallo,

ich finde, das klingt wie ein Milchstau. Der Unterschied zu einer Brustentzündung ist fließend. Ein Milchstau geht von alleine weg (binnen 24-48 Stunden) und bedarf keiner Medikation. Bei einer Brustentzündung ist oft ein Antibiotikum notwendig. Hier kannst Du noch mehr dazu lesen.

Liebe Grüße
Atsitsa
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Re: War das eine Brustentzündung? Und Prävention von Wiederholung.

Beitrag von RadicalRainbow »

Hallo,

Danke für die Antwort. Den Post habe ich mir durchgelesen. Außer vermehrt auf das wechseln der Stillposition zu achten gibt es noch irgendwas dass ich präventiv tun kann? Ich habe die Problematik ja erst durch das Fieber bemerkt und würde nächtes mal gerne früher intervenieren können damit es garnicht erst zu so hohem Fieber kommt. Die Brustschmerzen hielten sich tatsächlich in grenzen bzw ich habe sie erst bemerkt als ich schon 39° hatte und daruf geachtet habe...
Dauerhaft stress vermeiden kann ich leider nicht. Kommende Woche gehe ich auch wieder arbeiten (da kommt mein Freund noch samt baby mit, aber in zukunft wird dann auch vermehrt gepumpt), wenn ich irgendwelche "frühwarnzeichen" hätte könnte ich da natürlcih drauf eingehen (urlaub nehmen, ich habe extra viele angesparte urlaubstage für sowas), ausschließlich stillen und nciht pumpen etc. aber dafür müsste ich eben vor dem Fieber etwas merken... Ich hatte ja garkeine verhärtungen oderso vorher...
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Re: War das eine Brustentzündung? Und Prävention von Wiederholung.

Beitrag von Atsitsa »

Ich melde mich morgen, ok?
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Re: War das eine Brustentzündung? Und Prävention von Wiederholung.

Beitrag von Atsitsa »

Hej,

Du kannst auf gute Entleerung der Brüste achten, die Stillposition immer wieder wechseln, beim Tragen im Tuch oder der Tragehilfe darauf achten, dass Du die Brüste nicht abklemmst oder zu sehr einengst, Stress und Sorgen machen vermeiden, es ruhig angehen lassen. Mehr kann man nicht machen und oft bemerkt man den Stau erst wenn die Brüste knallhart sind oder das Fieber auftritt.

Vielleicht war es eine einmalige Sache. Ansonstn, kannst Du schauen, dass Du zwischendurch immer mal wieder Pause hast, statt von einer Sache zur nächsten zu hetzen? Kleine Pausen für Dich, wo Du was machen kannst, was Dir gut tut?

Liebe Grüße
Atsitsa
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Re: War das eine Brustentzündung? Und Prävention von Wiederholung.

Beitrag von RadicalRainbow »

Vielen lieben Dank für die Tipps!

Ich werde versuchen das zu beherzigen. Insbesondere das nicht stressen bzw. dauerhaft drauf achten dass ich auch auszeiten habe ist etwas das mir schwer fällt, aber das ist vermutlich eh gut daran zu arbeiten, nicht nur zur milchstauprävention.
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