L-Thyroxin trotzdem bei Top-Werten in der Schwangerschaft und Stillzeit?

[Kufi]

Hallo!

Im Herbst erwarten wir unser zweites Kind. Bei unserem ersten Kind hatte ich ziemliche Stillprobleme, es ist viel schiefgelaufen. Trotz vieler Fehler (Stillhütchen schon im Krankenhaus, anfangs anlegen nach Zeit etc.) konnte ich die ganze Zeit vollstillen, da ich immer sehr viel Milch hatte, mein Kind immer an der Obergrenze der Empfehlungen zugenommen hat und recht zufrieden war. Erst nach einiger Zeit (und viel lesen hier im Forum) hat es sich so eingependelt, dass es wirklich gut und entspannt war.

Nun habe ich eine Zyste an der Schilddrüse und soll vorbeugend, damit sich während der Schwangerschaft kein Kropf bildet, täglich L-Tyroxin 50 einnehmen. Meine Schilddrüsenwerte sind absolut in Ordnung und nicht behandlungsbedürftig, es soll vorbeugend sein.

Meine Frauenärztin sagt, ich soll die Tabletten nicht nehmen, das wäre unnötig, mein Endokrinologe sagt, die Frauenärztin hat keine Ahnung und ich wäre irre, die Tabletten nicht zu nehmen.

Es ist allerdings so, dass mein Endokrinologe nicht den besten Eindruck macht, die Praxis ist auch erstaunlicherweise immer ziemlich leer, er redet mich mit falschem Namen an, verwechselt ständig etwas etc. Ich bin bloß bei ihm, weil ich in den anderen Praxen in absehbarer Zeit keinen Termin bekommen habe. Er möchte auch nicht, dass meine Schilddrüsenwerte unter der Tabletteneinnahme regelmäßig kontrolliert werden, ich könnte ja zum Hausarzt gehen, wenn ich das möchte. Der Vorschlag mit dem Hausarzt kam auch erst auf meine Nachfrage. Eigentlich soll ich nur alle drei Monate zu ihm gehen um ein neues Rezept zu holen, ohne Kontrolle durch Blutabnahme.

Jetzt bin ich total verunsichert.

Nun meine Frage: kann sich die Einnahme in irgendeiner Weise auf das Stillen auswirken bzw. was kann ich tun, um dieses ganze Thema professioneller anzugehen, damit ich nicht Stillprobleme aufgrund schlechter Schilddrüsenwerte bekomme?

Danke für Euren Input!

Liebe Grüße
Kufi

[saiidi]

Zur Schilddrüse hab ich leider keine Ahnung. Aber kannst du dich vielleicht bei deiner Krankenkasse beraten lassen. Unsere hat eine Telefonnummer auf der Webseite.
Alles gute dir!

[soda]

Also deine Frage lautet ja - verkürzt - ob die Einnahme von Tabletten Auswirkungen haben kann. Da kann ich guten Gewissens und ohne Zweifel mit einem deutlichen JA antworten.

Wie das im Detail bei dir ist oder sein wird, ist eine völlig andere Frage und kann nicht so leicht und zweifelsfrei beantwortet werden.

Du schreibst, deine Werte seien prima. Das hab ich schon so oft gehört und stimmen muss das noch lange nicht. Laborwerte müssen immer immer immer im Kontext interpretiert werden.
Dann hast du da irgendeinen sonographisch darstellbaren Befund. Wieder Interpretationsfreiraum.

Du hast einen Endokrinologen. Du vertraust ihm nicht.
Du hast eine Frauenärztin. Du möchtest ihr gern vertrauen.

Das ist ganz schön knifflig, merkst du das?


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Allgemeingültig:
Manifeste Über- oder Unterversorgung mit Schilddrüsenhormonen wirkt sich möglicherweise negativ auf Schwangerschaft und Stillzeit aus.
Und nebenbei auf deine eigene Gesundheit und dein Wohlbefinden.

Der Tipp mit der Krankenkasse ist gar nicht schlecht. Die können dir vielleicht auch einen alternativen Endokrinologen empfehlen, wenn die Chemie mit dem bisherigen nicht stimmt.
Im Zweifel auch mal den Hausarzt fragen. Zu Erkrankungen der Schilddrüse und zu den Endokrinologen in der Nähe.

Und Glückwunsch zum erwarteten Wunder!

[Bianca86]

Hast du deine Blutwerte schriftlich? Dann schau ich mal drüber.

[Kufi]

Hallo Bianca86,

vielen lieben Dank für Dein Angebot.

Meine Werte beim Endokrinologen:
freies T3: 2,4 pg/ml
freies T4: 10.0/pg/ml
TSH: 0.329 mikro U/ml

Bei meiner Frauenärztin ist der Wert (Blutabnahme war eher erfolgt)

TSH (Roche): 1.41

Liebe Grüße
kufi

[ixcacienfuegos]

Hast du die Normwerte dazu?
Nach Topwerten sieht das für mich nicht aus. Bei meinem Labor wäre der fT4 unter der Norm.

[soda]

Ich will echt nicht nerven, aber mir liegt was daran, diese ganze Herangehensweise zu beleuchten.

"Professionell" ist das hier gar nicht. Und das war aber dein Anspruch. Steht ja ganz oben.
Vielleicht bin ich da von Berufs wegen irgendwie empfindlich (ich bin Hausärztin). Aber ich kann auch nicht so ganz verstehen, warum man sich von Ärzten verunsichern und von anonymen Laien bestärken lassen möchte...

Frage noch
Steht die Zyste in irgendeiner ursächlichen Beziehung zu der befürchteten Unterfunktion?
Falls nein, wo liegt denn die Ursache für eine Unterfunktion?
Das ist mir wirklich gar nicht klar und dabei wäre es wirklich wichtig.

[Regenbogen82]

Wenn Du sowieso nur alle drei Monate fürs Rezept hinsollst, dann mach jetzt einen Termin bei einem anderen Endokrinologen aus - ggf. über die Facharzt-Hotline der Krankenkasse. Und vielleicht können die Dir zeitnah auch einen Termin zur Zweitmeinung besorgen. Etwas anderes als ein Facharzt live und in Farbe wird Dir da wahrscheinlich nichts bringen (ich bin übrigens auch Ärztin und schließe mich Soda an).
Alles Gute!

[ixcacienfuegos]

"Professionell" ist das hier gar nicht. Und das war aber dein Anspruch. Steht ja ganz oben.
Vielleicht bin ich da von Berufs wegen irgendwie empfindlich (ich bin Hausärztin). Aber ich kann auch nicht so ganz verstehen, warum man sich von Ärzten verunsichern und von anonymen Laien bestärken lassen möchte...

Manchmal leider der einzige Weg... Zum Beispiel um einen guten Facharzt zu finden. Mein Hausarzt z. B. ist super toll und ich bin ihm seit zig Jahren treu und mich gruselt es jetzt schon, weil er in absehbarer Zeit in Rente geht. Aber von der Schilddrüse hat er leider trotzdem nicht viel Ahnung. Hätte ich mich nicht anderweitig informiert (ja, auch im Internet...) würde es mir heute nicht so gut gehen.
Die Diskrepanz zwischen den Ärztemeinungen kann für einen Laien einfach mega verwirrend sein, letztendlich muss die TE ja entscheiden, welcher davon sie folgt, obwohl sie diese Kompetenz ja gar nicht hat, wie du ja selbst festgestellt hast...

[Kufi]

Erstmal vielen Dank für Eure Antworten!

Damit keine Missverständnisse aufkommen: in allererster Linie geht es mir darum, Infos oder Erfahrungen zu sammeln, welche Auswirkungen falsch eingestellte Schilddrüsenwerte auf das Stillen haben können? Bzw. wie man das Stillen unter falsch eingestellten Werten optimieren kann? Und ob dies überhaupt möglich ist?

Da ich mich derzeit von meinem Arzt nicht gut beraten fühle (und auch nicht weiß, ob ich dieses Problem zeitnah lösen kann), halte ich es für durchaus möglich, dass meine Werte oder die Medikamention nach der Geburt nicht optimal sein werden. Damit ich gar nicht erst in Stillprobleme (z.B. zu wenig Milch) reinrutsche, würde ich gerne wissen, was ich im Vorfeld oder direkt nach der Geburt machen kann, um dies zu verhindern.

Hier im Forum habe ich ein paar Mal gelesen, dass die Schilddrüsenwerte 6 Wochen nach der Geburt bestimmt und ggf. neu eingestellt werden sollen. Aber in den 6 Wochen vorher könnten dann doch evtl. schon Probleme auftreten, oder? Vor allem, wenn die Werte schon vorher nicht optimal waren.

Gibt es irgendetwas, was ich machen kann, um Stillprobleme bei falschen Schilddrüsenwerten zu vermeiden bzw. rechtzeitig abzuwenden?

Das Einfachste wäre natürlich, einfach die richtig eingestellten Werte zu haben. Aber ich bin halt sehr skeptisch, ob auf meinen Arzt in dieser Hinsicht Verlass ist bzw. ob ich rechtzeitig einen anderen Arzt finde.

Liebe Grüße
kufi