Sohn (9Wo) verweigert Brust

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IdieNubren
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von IdieNubren »

Hallo Nina!
Erstmal möchte ich dir viel Kraft schicken - das klingt sehr anstrengend!
Ich seh ja zwei Probleme
1.) der akute Stillstreik
2.) der stressige Familienalltag/der Mann

Zu2.) ihr seid erst seit 9 Wochen zu viert, sorry - was erwartet dein Mann? Das Wochenbett ist offiziell seit 1 Woche rum, das Baby gerade kein Neugeborenes mehr, ich finde da „täglich Zeit für sich und als paar“ schon ein hoch gestecktes Ziel, vor allem täglich! Vor allem wenn du den ganzen Tag allein bist und er abends (scheinbar?) keine große Hilfe ist.
Mein erster Gedanke war dass der stillstreik eine ganz besondere Ausnahme ist und dein Mann jetzt so gut es geht helfen muss - dich entlasten damit du und dein Sohn wieder zueinander finden könnt. Krank melden - Urlaub nehmen - mit Großkind einen Tagesausflug machen damit du einen Tag nur mit Baby hast - etc

Zu 1.) ich drücke dir die Daumen dass du die richtige Entscheidung für dich triffst. Mit Bayleafs Hilfe kannst du es schaffen den stillstreik zu überwinden.

Alles gute
Idie mit (06/16), (04/18) und (09/20)
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bayleaf
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von bayleaf »

Hallo Nina
Das klingt wirklich nach einer ganz vertrackten Situation. Brustverweigerung ist irre stressig und für mich klingt es so als ob ihr erst noch als Familie zusammenwachsen müsst, ihr seid ja erst ganz frisch zu viert! Du gibst dein Bestes in der jetzigen schwierigen Situation, es klingt wirklich sehr anstrengend!
Ich verstehe noch nicht so ganz, we es zur Saugverwirrung gekommen ist. Hast du ihm oft die Flasche mit abgepumpter Mumi gegeben? Hat er oft einen Schnuller? Wieviel PRE bekommt er im Moment? Stillt er im Halbschlaf? Beim Tragen?
Er hat am Anfang sehr sehr gut zugenommen, seit Anfang des Monats stellt die geringe Gewichtszunahme jedoch eine klare Zufütterindikation dar.
Ich würde 250ml/Tag PRE/Mumi vorschlagen, keinen Schnuller (oder Schnuller soweit wie möglich reduzieren) und unbedingt stillfreundlich zufüttern. BES ist praktisch da wie du sagst die Brust stimuliert wird und er wieder die Stilltechnik lernt.Hast due schon mal versucht zu Bechern? Auch das Abpumpen ist wichtig um deine Milchproduktion wieder hochzufahren.
Ich würde auch nochmal unbedingt zum Arzt um das Spucken und Schreien abklären zu lassen.
Nina0409 hat geschrieben: 28.04.2018, 11:05 Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll...
- versuchen mit dem Brusternährungsset zu stillen (klappt so semi - immer erst die Flasche in den Mund und ein bisschen trinken lassen, dann schnell Mund an die Brust und dann auf jeden Fall dafür sorgen, dass viel Milch durch den Schlauch kommt. Regt auch nicht wirklich die Brust an, aber so "verlernt" er das Nuckeln an der Brust nicht ganz... er wird sofort unruhig und fängt an zu "drücken" (im Bauch), bleibt nicht an der Brust oder schreit sogar, wenn nicht genug Milch kommt)
- ganz auf Flasche umsteigen und Pre-Nahrung und Muttermilch so viel, wie ich eben abpumpen konnte
- ganz abstillen und auf Flasche umsteigen
Was möchtest du denn? Dein Kind ist noch jung und du hast schon mal problemlos vollgestillt von daher stehen die Chancen gut ABER eine Rückführung an die Brust ist Arbeit und fordert Ressourcen. Es lohnt sich jedoch!
Liebe Grüße
bayleaf
Mit meinen 09/12/16 Jungs
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von Nina0409 »

Hallihallo,

vielen Dank für Eure Hilfe!
IdieNubren hat geschrieben: 28.04.2018, 15:08 2.) der stressige Familienalltag
Es ist seit Anfang an sehr stressig. Der Kleine hat nie viel geschlafen und schon immer viel geschrien. In der ersten Nacht wegen dem Mekonium bis es endlich raus war, danach relativ sicher wegen Bauchschmerzen und irgendwann vermutlich auch wegen Hunger. Wir hatten schon einige Tage, wo er tagsüber irgendwann einfach einen Schreianfall bekommen hat und wir ihn stundenlang nicht beruhigen konnten, außer dann irgendwann mit einem Paracetamolzäpfchen. Er hat schon immer komische Geräusche beim Trinken gemacht, aber die Hebamme hat mehrmals geschaut, dass er richtig angelegt ist. Vielleicht holt er einfach im falschen Moment Luft.../? Und er hat auch schon oft viel wieder ausgestoßen. Vor allem, wenn man ihn wieder hinlegt (selbst wenn es eine halbe Stunde später ist). Gleich in der zweiten Woche war die Große krank, musste zu Hause bleiben und durfte weder mich noch den Kleinen berühren. Mein Freund hatte den ersten Monat Elternzeit und sich dann viel mit ihr beschäftigt, sodass ich da tagsüber schon alleine war. Danach musste er an seiner Doktorarbeit weitermachen, sodass ich auch die anderen Wochen tagsüber alleine war. Der Kleine war aber nie ein Freund von Kuscheln, bei mir auf dem Bauch liegen oder solchen Sachen. Die ersten Tage hat es noch geklappt, ihn mal auf den Balkon zu "stellen" beim Schlafen, aber das auch immer nur sehr kurz. Er war schon sehr zeitig viel wach und wollte auch Aufmerksamkeit. Abends hatten wir dann fast immer Schreianfälle. Wir haben es dann mit Bauchmassagen, Kümmelzäpfchen, Kümmelsud (aus der Flasche; mit dem Löffel hat er zu viel Luft geschluckt), großeren Stillabständen von 2 Stunden (hat die Hebamme empfohlen, damit die Milch nicht so gärt; deshalb auch der Schnuller), Bigaia, SabSimplex, irgendwann ein Ostheopath und dann Physiotherapie versucht. Die Übungen der Physiotherapeutin sind das einzige, was ein bisschen Linderung verschafft, aber das auch erst seit vielleicht drei Wochen. Die Kinderärztin hat ihn sich auch immer wieder angesehen und kennt ihn seit Geburt (hat auch die U1 und U2 gemacht). Er hat aber keine Blockaden, scheint "auf der Welt angekommen" zu sein (trotz der schnellen Geburt), keine vergrößerten Mandeln, Lippen- und Zungenbändchen sind auch ok. Ich bin Donnerstag nochmal da und kann bei ihr das Spucken ansprechen. Die Hebamme meinte es würde einfach an der Lage des Magens liegen.
Wir haben zwar Hilfe - die Omas holen einmal die Woche die Große von der Kita ab und einmal die Babysitterin-, aber es gab eben bisher noch nicht einen so richtig entspannten Abend. Insofern ist natürlich der Wunsch nach ein bisschen mehr "Normalität" bzw. Ruhe auch verständlich. Sicherlich ist auch das Bedürfnis nach Zeit für sich sehr unterschiedlich ... ich hätte es mir aber natürlich auch anders gewünscht, zumal ich ja quasi gar keine Zeit für mich habe, ihm aber das Wochenende davor und einen Abend die Woche komplett freigehalten habe...Naja.
bayleaf hat geschrieben: 28.04.2018, 15:44 Ich verstehe noch nicht so ganz, we es zur Saugverwirrung gekommen ist. Hast du ihm oft die Flasche mit abgepumpter Mumi gegeben? Hat er oft einen Schnuller? Wieviel PRE bekommt er im Moment? Stillt er im Halbschlaf? Beim Tragen?
Hmm... sicherlich eine Mischung aus vielen Einflüssen. Ich muss zugeben, ich habe ihm sehr oft den Schnuller gegeben als er einmal richtig getrunken hat. Er hat sich bei seinen Bauchschmerzen manchmal nur so beruhigt. Rückwirkend betrachtet war er in letzter Zeit beim Stillen immer unruhiger geworden. Er hat immer gedrückt und gestrampelt. Allerdings hatte er auch Hunger, sodass er angefangen hat zu schreien, sobald ich ihn wieder von der Brust genommen habe und erstmal seine Bauchschmerzen mit Übungen lindern wollte. Und schreien lassen sollte ich ihn ja auch nicht, weil er damit nur noch mehr Luft schluckt. Dazu kommt noch, dass der Milcheinschuss relativ lange (zumindest für ihn) dauerte, sodass er da schon unruhig wurde. Am Anfang spritze die Milch nur so und er kam gar nicht mit dem Trinken hinterher. Jetzt ist es anstrengend und das ist er wahrscheinlich nicht gewöhnt und hört dann lieber auf, statt sich anzustrengen. Letzte Woche hatte ich ihm Mittwoch Abend, nachdem er nach dem Stillen alles wieder ausgespuckt hat (drei mal wirklich große Portionen) ein Flächschen mit abgepumpter Milch gegeben, die er hastig geleert hat. Danach ist er zufrieden eingeschlafen. Nachts ging es noch mit Stillen, Donnerstag morgen dann nur noch anschreien der Brust.
Ich frage mich auch, woran man 1.) hätte merken können, dass er wirklich nicht genug Milch zu sich nimmt (durch das viele Schreien und Wachsein dachten wir, dass die geringe Gewichtszunahme am großen Kalorienverbrauch liegt, nicht an wenig Milch) und wie man 2.) so einer Situation hätte vorbeugen können. An Ärzten, Mittelchen und Übungen haben wir ja eigentlich alles probiert. Vermutlich 1.) durch die geringe Gewichtszunahme und 2.) mehr kleiner Finger und weniger Schnuller, öfter anlegen, schon vor einem Monat die Milchbildung mit Pumpe anregen und ggfs. MuMi oder Pre mit BES zufüttern. Hätte man sich eine Waage besorgen und ihn öfter wiegen sollen? Rückwirkend klingt es fast fahrlässig, dass wir nicht anders gehandelt haben, aber immer zu dem Zeitpunkt schien ja alles logisch und einleuchtend. Und Schnuller eben, damit er nicht viel schreit und nicht noch mehr Bauchschmerzen bekommt. Unterwegs kann ich ihm ja schlecht immer den kleinen Finger in den Mund stecken (aus hygienischen Gründen), aber seinen Schlaf brauchte er eben auch. Ich habe vermutlich einfach nicht die richtige Balance zwischen allem gefunden.
bayleaf hat geschrieben: 28.04.2018, 15:44 Was möchtest du denn? Dein Kind ist noch jung und du hast schon mal problemlos vollgestillt von daher stehen die Chancen gut ABER eine Rückführung an die Brust ist Arbeit und fordert Ressourcen. Es lohnt sich jedoch!
Ja, sehr viele Ressourcen sogar. Meine Große Tochter müsste (noch mehr) zurückstecken, mein Freund sich (noch) mehr um die Große und den Haushalt kümmern (bei gleichzeitiger Vollzeitarbeit) und er müsste auch dahinterstehen. Wir wären die nächsten Tage an zu Hause gebunden (also Sonntag und der Feiertag am Dienstag). Ich wollte ihn ja auch nicht mit den Kindern und Flächschen losschicken. Den ganzen Tag allein bringt mir aber auch nichts; da komme ich überhaupt nicht zur Ruhe und nachts dann auch nicht, das geht auf Dauer nicht. Er hätte also mit der Großen immer in der Nähe bleiben müssen und ich brauchte auch mal Abstand vom Kleinen um überhaupt mal ein bisschen Ruhe zu bekommen. Auch dafür hätte er sich ja nicht groß von der Wohnung entfernen können - nur zu den nahegelegenen Spielplätzen und dann zum nächsten Stillen wieder nach Hause.
Mein Vorschlag war, es wenigstens das Wochenende zu probieren, ob ich ihn immerhin wieder an die Brust "andocken" kann, ohne ihm vorher die Flasche in den Mund stecken zu müssen und dann mit BES zufüttern. Hatten auch gestern und werden heute Besuch und Unterstützung von den Omas haben. Das war ihm aber alles zu viel und er sieht auch den Sinn nicht dahinter, "auf Krampf" zum Stillen zurückzukehren - Flächschen, Pre und abpumpen was geht sind im Moment die deutlich entspanntere Variante. Und da ich nicht im Alleingang irgendwas entscheiden kann und damit alle anderen noch in Mitleidenschaft ziehen kann, haben wir uns nun auf Flasche, Pre und Abpumpen geeinigt. Es ist eben auch für mich zu anstrengend, alles mit dem Kleinen allein zu machen:
Er trinkt alle zwei Stunden und mit vorbereiten von Flasche und BES, immer wieder Wechsel Flasche -Brust, zwischendrin Bäuerchen dauert das gute 45min. danach abwaschen, ihn im besten Fall ablegen (was nach dem Trinken durch das Aufstoßen keine wirklich gute Idee ist - gestern hat er dabei einmal so viel gespuckt, dass er gar keine Luft mehr bekommen hat und trotz sofortigem Aufrichten recht blau angelaufen ist weil er unter Schock nicht weiter geatmet hat), abpumpen, Abgepumptes in den Kühlschrank, Abpumpzeug abwaschen. Das dauert nochmal gute 45 min - mindestens. Bleibt dann noch eine halbe Stunde, in der man ggfs. mal wickeln muss, ihm den Bauch massieren muss oder er eigentlich ja auch mal schlafen muss. Und ich komme so auch nicht zum Ausruhen. Da hätte ich schon heftige Unterstützung gebraucht und jemanden, der mir den Kleinen außerhalb der Stillzeiten und den ganzen Abwasch abnimmt. Aber selbst Abwasch und den Kleinen auf dem Arm ist schwierig - und dann ist da noch die Große, die auch Aufmerksamkeit möchte.
Den Kleinen ohne Flasche an die Brust andocken ging gestern gar nicht mehr. Nur ab und zu Austricksen mit erst Flasche, Flasche raus, Brust rein - aber ganz schnell, sonst schreit er sich gleich wieder in Rage. Immer hat das aber auch nicht geklappt. Habe das BES aber schon auf Allereinfachst "gestellt" - die größten Schläuche, sehr hoch gehängt, zweite Seite auf und manchmal sogar ein bisschen "reingepustet", damit er wirklich sofort Milch im Mund hat. Hat aber auch nichts geholfen.
Natürlich würde ich gern einfach wieder voll stillen. Ggfs auch hin und wieder mit BES und abpumpen. Aber die Kraft das durchzuziehen habe ich nicht. Oder seht ihr noch eine andere Lösung?

Er trinkt mittlerweile sehr viel aus der Flasche, was bei seinem Gewicht und den recht geringen getrunkenen Mengen die letzten beiden Tage (650ml und 635 ml; könnte jeweils auch ein bisschen mehr sein, falls aus der Brust doch was mit rauskam) sehr wünschenswert ist. Aber auch hier schluckt er viel Luft. Nicht, weil er nicht richtig andockt, sondern entweder "hampelt" er wegen aller möglichen Bauchbeschwerden (Luft, blubbern, pupsen ...) rum oder atmet irgendwie im falschen Rhythmus und schluckt dadurch viel Luft. Bisher (10:30 Uhr) hat er heute immerhin schon 370ml getrunken und zwei Windeln vollgemacht. Eine problemlos, eine doch mit einigen Beschwerden einhergehend.
bayleaf hat geschrieben: 28.04.2018, 15:44 Wieviel PRE bekommt er im Moment? Stillt er im Halbschlaf?
Er stillt auch nicht mehr im Halbschlaf. Die letzten beiden Tage habe ich 390ml und 445 ml abgepumpt, das hat er alles getrunken, insgesamt 650ml und 615ml, also 260ml und 170ml Pre (geben erstmal HA, damit diese blöden Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme endlich aufhören; ich verzichte auch auf alles was bläht und Milchprodukte seit Dienstag).

Ich möchte ihm, so lange es geht, auch MuMi geben. Gibt es denn "Tricks" wie man dafür sorgen kann, dass die Milchbildung nicht zurückgeht wenn man nur abpumpt?
Heute früh habe ich nochmal versucht, ihn anzulegen. Da waren die Brüste richtig voll und der MSR auch schon da, aber es half nichts. Er hat die Brust nicht genommen. Habe dann immerhin 205ml abpumpen können und ihm gleich einen Teil davon gegeben. Sehr schade.
Ranas
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von Ranas »

Hallo Nina,

ich möchte dir auch einen Drücker und Kraft da lassen ((()))

Hast du schon mal versucht, deinen Sohn abzuhalten, wenn du merkst, dass er muss? Dazu ziehst du ihm die Windel aus, lehnst seinen Rücken gegen deinen Bauch und hältst ihn an den Oberschenkeln fest, so dass seine Beine sozusagen vorne angehockt sind. Unser Sohn hatte zwar keine massiven Bauchschmerzen wie deiner, aber es kamen uuunglaublich viele Pupse mit raus, wenn er so sein großes Geschäft verrichtet hat!

Außerdem meine ich, hier schon öfter gelesen zu haben, dass man die Kinder beim Stillen/Füttern auch pucken kann, wenn sie dabei stark herumfuchteln. Das kann aber sicherlich babyleaf besser beurteilen, ob das in eurer Situation sinnvoll ist!

Liebe Grüße!
Nina mit V (01/2017), T (01/2019) und J (01/2022)
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bayleaf
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von bayleaf »

Hallo Nina
Wie geht es Euch?

Nina0409 hat geschrieben: 29.04.2018, 10:38 Wir haben es dann mit Bauchmassagen, Kümmelzäpfchen, Kümmelsud (aus der Flasche; mit dem Löffel hat er zu viel Luft geschluckt), großeren Stillabständen von 2 Stunden (hat die Hebamme empfohlen, damit die Milch nicht so gärt; deshalb auch der Schnuller), Bigaia, SabSimplex, irgendwann ein Ostheopath und dann Physiotherapie versucht. Die Übungen der Physiotherapeutin sind das einzige, was ein bisschen Linderung verschafft, aber das auch erst seit vielleicht drei Wochen. Die Kinderärztin hat ihn sich auch immer wieder angesehen und kennt ihn seit Geburt (hat auch die U1 und U2 gemacht). Er hat aber keine Blockaden, scheint "auf der Welt angekommen" zu sein (trotz der schnellen Geburt), keine vergrößerten Mandeln, Lippen- und Zungenbändchen sind auch ok. Ich bin Donnerstag nochmal da und kann bei ihr das Spucken ansprechen. Die Hebamme meinte es würde einfach an der Lage des Magens liegen.
Für mich klingt es nicht nach normal fröhlichem Speikind, ich würde es auf jeden Fall nochmal abklären lassen. Gerade bei vielem Spucken ist oft und wenig viel besser als mindest Stillabstände (das mit der Milchgärung ist komplett veraltet) und ja der Schnuller zusammen mit einem heftigem MSR kann dafür sorgen, dass die Brust komplett abgelehnt wird.
Nina0409 hat geschrieben: 29.04.2018, 10:38 Ich frage mich auch, woran man 1.) hätte merken können, dass er wirklich nicht genug Milch zu sich nimmt (durch das viele Schreien und Wachsein dachten wir, dass die geringe Gewichtszunahme am großen Kalorienverbrauch liegt, nicht an wenig Milch) und wie man 2.) so einer Situation hätte vorbeugen können. An Ärzten, Mittelchen und Übungen haben wir ja eigentlich alles probiert. Vermutlich 1.) durch die geringe Gewichtszunahme und 2.) mehr kleiner Finger und weniger Schnuller, öfter anlegen, schon vor einem Monat die Milchbildung mit Pumpe anregen und ggfs. MuMi oder Pre mit BES zufüttern. Hätte man sich eine Waage besorgen und ihn öfter wiegen sollen? Rückwirkend klingt es fast fahrlässig, dass wir nicht anders gehandelt haben, aber immer zu dem Zeitpunkt schien ja alles logisch und einleuchtend. Und Schnuller eben, damit er nicht viel schreit und nicht noch mehr Bauchschmerzen bekommt. Unterwegs kann ich ihm ja schlecht immer den kleinen Finger in den Mund stecken (aus hygienischen Gründen), aber seinen Schlaf brauchte er eben auch. Ich habe vermutlich einfach nicht die richtige Balance zwischen allem gefunden.
Naja ein Baby kann so viel schreien und wachsein wie es will und trotzdem im Normbereich zunehmen, wenn das Stillen gut klappt. Und ihr seid leider schlecht beraten worden. Hebamme und Kiä hätten we du es sagst schon eher auf das stagnierende Gewicht reagieren müssen, statt Schnuller mehr Finger zum Nuckeln, oft anlegen und bergaufstillen um den MSR in den Griff zu bekommen. ABER du bist doch jetzt dran und kümmerst dich und meisterst eine schwierige Situation! Das wird wieder!
Nina0409 hat geschrieben: 29.04.2018, 10:38 Mein Vorschlag war, es wenigstens das Wochenende zu probieren, ob ich ihn immerhin wieder an die Brust "andocken" kann, ohne ihm vorher die Flasche in den Mund stecken zu müssen und dann mit BES zufüttern. Hatten auch gestern und werden heute Besuch und Unterstützung von den Omas haben. Das war ihm aber alles zu viel und er sieht auch den Sinn nicht dahinter, "auf Krampf" zum Stillen zurückzukehren - Flächschen, Pre und abpumpen was geht sind im Moment die deutlich entspanntere Variante. Und da ich nicht im Alleingang irgendwas entscheiden kann und damit alle anderen noch in Mitleidenschaft ziehen kann, haben wir uns nun auf Flasche, Pre und Abpumpen geeinigt. Es ist eben auch für mich zu anstrengend, alles mit dem Kleinen allein zu machen:
Er trinkt alle zwei Stunden und mit vorbereiten von Flasche und BES, immer wieder Wechsel Flasche -Brust, zwischendrin Bäuerchen dauert das gute 45min. danach abwaschen, ihn im besten Fall ablegen (was nach dem Trinken durch das Aufstoßen keine wirklich gute Idee ist - gestern hat er dabei einmal so viel gespuckt, dass er gar keine Luft mehr bekommen hat und trotz sofortigem Aufrichten recht blau angelaufen ist weil er unter Schock nicht weiter geatmet hat),
Hälst du die Flasche ganz waagerecht um den Milchfluß zu verlangsamen? Das spucken klingt heftig, würde ich wie gesagt unbedingt mit der KiÄ besprechen.
Es klingt für mich so, als ob du eine Entscheidung getroffen hast, du kannst ja immer mal wieder die Brust anbieten besonders im Halbschlaf. Willst du das BES noch benutzen oder steigst du ganz auf Flasche um?
Viele liebe Grüße
bayleaf
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von koalina »

Nur zum spucken. Das hat krümelchen viel und lange gemacht. Störte sie nie, war nur ein wäscheproblem. Es hat sich irgendwann verwachsen. Sie spuckte durchaus 1 Std nach der Mahlzeit ohnd Ankündigung. Was etwas half war möglichst aufrechtes stillen und nach dem stillen aufrecht lassen, z b im Tuch.
--.-'-;@

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Nina0409
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von Nina0409 »

oh, das ärgert mich... ich hatte die Antworten übersehen und mich schon gefragt, ob es nach meiner letzten Nachricht für alle erledigt ist ... Entschuldigung!

Wir waren am Montag bei der Physiotherapie und sie hat festgestellt, dass der Kleine immernoch sehr angespannt ist (vermutlich noch eine Nachwirkung der sehr schnellen Geburt) und die Anspannung v.a. im Halsbereich dafür gesorgt hat, dass sich Lymphflüssigkeit gestaut hat. Dadurch war die seitliche Kippbewegung des Kopfes zur Schulter hin für ihn extrem schmerzhaft und das erklärt auch das sofortige Schreien bei jedem Versuch ihn anzulegen. Sie hat einiges gemacht, um es zu bessern und uns aufgrund der Dringlichkeit gleich noch einen Termin diese Woche gegeben. Weitere folgen dann noch.

Anlegen kann ich den Kleinen manchmal wieder. Allem Anschein nach weiß er jetzt aber nichts mehr mit der Brust anzufangen, denn selbst wenn ihm schon etwas Milch entgegenläuft fängt er nicht an zu saugen oder nur für ein paar Schlückchen :( ... Was kann ich da machen? Immer weiter probieren, Stillhütchen ...?

Morgen haben wir einen Termin bei der Kinderärztin und da werde ich das Spuckproblem nochmal ansprechen.

Seit 27.04. hat er folgendes getrunken und ich abgepumpt:
650 ml, 390 ml (getrunken, abgepumpt)
615 ml, 445 ml
820 ml, 540 ml
925 ml, 380 ml
895 ml, 370 ml (1.5.)
Ich pumpe 3-4 mal pro Tag ab; öfter schaffe ich organisatorisch einfach nicht.
Bei seinen Trinkmengen habe ich oft versucht rauszurechnen, wenn er sehr viel gespuckt hat. Es sind also nur ca. Angaben und es könnte durchaus etwas mehr oder weniger sein. Ich denke, die Menge ist jetzt ausreichend (oder?) und er scheint auch satter zu sein. Vom Aussehen her denke ich, dass er zugelegt hat und auch die Haut scheint mir etwas besser geworden zu sein (was v.a. an den Beinen sehr trocken; hier meinte die Hebamme aber, es hätte nichts mit der geringen Trinkmenge zu tun. Er trinkt oft stündlich oder weniger, manchmal ist eine etwas größere Pause von 2-3 Stunden drin. Ist für den Moment ok, denke ich, vor allem, da er so viel spuckt.

Das mit dem Aufrecht halten nach dem Trinken haben wir auch gemerkt. Mindestens eine halbe Stunde, meist sogar länger, nach dem Trinken darf man ihn nicht hinlegen, sonst spuckt er. Ihn beim Füttern aufrechter zu halten ist ein sehr guter Tipp! Dankeschön! Wenn ich ihm im Tuch die Flasche gebe kommt die Luft auch deutlich besser raus. Wie ich die Flasche waagerecht halten soll ist mir nicht ganz klar. Wir nutzen die 160ml Flaschen von Lansinoh und ich fülle zwischen 90ml und 120ml hinein, da er meist sowieso nicht mehr trinkt (trinkt er eine Flasche leer mache ich noch eine zweite mit 60ml, wenn er die auch schaffen sollte noch eine). Wenn ich die Flasche dann waagerecht halte schwappt durch die Saugbewegung (ich versuche auch dem nicht ganz nachzugeben, damit er sich mehr anstrengen muss) die ganze Milch hin und her, sodass er beim Saugen zwangsweise auch Luft schlucken würde.

Die letzten beiden Abende und heute hat er wieder sehr viel geschrien. Es fing so gegen 19 Uhr an und dauerte bis nach 22 Uhr. Vermutlich Bauchschmerzen weil es jetzt durch die Pre-Nahrung dicker ist (geben noch HA, falls die Bauchprobleme vom Milcheiweiß kommen). Bauchmassagen und -übungen gehen dann nicht, weil er vorher oft getrunken hat und sich in Rage schreit. Habe es dann auch mit Kümmelzäpfchen probiert, die auch nicht sehr viel weiterhelfen. Abhalten habe ich auch probiert (ich probier ja alles, was man mir vorschlägt ;) ), bringt aber bei ihm nichts. Wir haben eine ähnliche Übung im Liegen, die bei ihm effektiver ist. Die große findet es dann lustig, gleich auch noch mitzuschreien (in derselben Lautstärke), was natürlich nicht gerade förderlich ist. Unsere Wohnung ist mit 64m^2 auch nicht so groß, dass man sich komplett zurückziehen könnte... Ich mische jetzt der Premilch wenn es geht (also nicht nachts oder unterwegs) immer zu mind. 1/3 Muttermilch bei in der Hoffnung, dass der Stuhl dann erstmal wieder etwas weicher wird und er sich leichter tut.
bayleaf hat geschrieben: 01.05.2018, 15:07 Naja ein Baby kann so viel schreien und wachsein wie es will und trotzdem im Normbereich zunehmen, wenn das Stillen gut klappt. Und ihr seid leider schlecht beraten worden.
Ja, das ärgert mich wahnsinnig! Zumal ich oft gefragt habe, ob die 20g jetzt wirklich Minimum oder Durchschnitt sind mit der Antwort, ich solle mir mal nicht so viele Sorgen machen (da kommt man sich schon wie eine Helikoptermutter vor). Es ärgert mich auch sehr, dass gesagt wurde, ich solle in größeren Abständen (mind. 2 Stunden) stillen und im Zweifel zwischendrin mal Tee mit Kümmel oder Kümmelsud geben. Wenn er so viel spuckt und man dann so große Abstände lässt ist ja klar, dass er nicht gut zunimmt. Da ich schon mal ein Kind vollgestillt habe ist zumindest nicht das Problem, dass ich per se zu wenig Milch habe.

Ich gebe jetzt also immer Flasche und probiere es manchmal beim Schlafen oder am Morgen mit der Brust. Ich pumpe 3-4 mal am Tag ab, wobei weniger als die Hälfte von dem was er tagsüber trinkt abgepumpt wird. Die Probleme beim Anlegen selbst sind "behoben", sodass das wieder geht. Gibt es eine Möglichkeit, dass ich ihn dazu bekomme, wieder zu saugen und zu trinken?
Nina0409
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von Nina0409 »

Hallöchen,

nochmal ein kleines update von uns.
Wir waren heute beim Kinderarzt und er hat in der letzten Woche 400g zugenommen :).
Hier nochmal die Gewichte:
20.02. 3890g (alle Hebamme, außer wo KA vermerkt ist)
21.02. 3650g
22.02. 3600g
23.02. 3650g
24.02. 3850g
26.02. 3970g
28.02. 4020g

02.03. 4090g
05.03. 4260g
07.03. 4290g
09.03. 4400g
12.03. 4490g
15.03. 4500g
19.03. 4610g
20.03. 4630g KA
26.03. 4740g

03.04. 4900g KA
05.04. 4880g
12.04. 5040g
23.04. 5090g KA
26.04. 5080g

03.05. 5480 KA

Wir haben jetzt zum Test Antiallergenes Milchpulver bekommen, was wir übers Wochenende mal probieren sollen. Wegen dem vielen Schreien und den Bauchproblemen, wobei die vermutlich eher irgendwie "mechanischen" Ursprungs sind. Das Spucken hielt sie jetzt erstmal für nicht so bedenklich, zumal er gut zugenommen hat. Abpumpen werde/soll ich weiterhin (und einfrieren), um hinterher vlt. wieder zum Stillen zurückzukehren. Wie stehen denn die Chancen dafür, wieder voll stillen zu können? Oder ist das eher aussichtslos, da ich jetzt nur ungefähr die Hälfte von dem Abpumpe, was er trinkt und er nur noch Flasche bekommt?

Vielen Dank für eure Mühe!!!
Leominor
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von Leominor »

Schau mal hier:

https://stillen-und-tragen.de/forum/vie ... ollstillen

Nicht exakt die selbe Ausgangssitustion wie bei euch aber doch ähnlich... 😁 Und wenn du hier noch ein bisschen stöberst, findest du sehr viele Erfolgsgeschichten. Die Stillmods hier machen einen wirklich tollen Job und können euch sicher auch helfen!
Leominor mit dem kleinen Tigermädchen (12/17) und dem kleinen Bärenjunge (2/20)
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bayleaf
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von bayleaf »

Hallo Nina
Nina0409 hat geschrieben: 02.05.2018, 21:23 Anlegen kann ich den Kleinen manchmal wieder. Allem Anschein nach weiß er jetzt aber nichts mehr mit der Brust anzufangen, denn selbst wenn ihm schon etwas Milch entgegenläuft fängt er nicht an zu saugen oder nur für ein paar Schlückchen ... Was kann ich da machen? Immer weiter probieren, Stillhütchen ...?
Ja, Stillhütchen und BES schau mal hier Klick, er hat sich an das Mundgefühl vom Flaschensauger gewöhnt und an den schnelleren Milchfluss der Flasche. Und immer wieder versuchen.
Nina0409 hat geschrieben: 02.05.2018, 21:23 Wenn ich die Flasche dann waagerecht halte schwappt durch die Saugbewegung (ich versuche auch dem nicht ganz nachzugeben, damit er sich mehr anstrengen muss) die ganze Milch hin und her, sodass er beim Saugen zwangsweise auch Luft schlucken würde.
Achte darauf, dass immer Milch in der Saugerspitze ist und versuche den Milchfluss zu verlangsamen, nimm zwischendurch den Sauger aus seinem Mund, er muss sich ein bisschen anstrengen. Aber am besten: stillfreundlich zufüttern und versuchen Flasche und Schnuller so wenig wie möglich zu benutzen.
Nina0409 hat geschrieben: 03.05.2018, 14:15 Wir waren heute beim Kinderarzt und er hat in der letzten Woche 400g zugenommen .
Super!
Nina0409 hat geschrieben: 03.05.2018, 14:15 Wie stehen denn die Chancen dafür, wieder voll stillen zu können? Oder ist das eher aussichtslos, da ich jetzt nur ungefähr die Hälfte von dem Abpumpe, was er trinkt und er nur noch Flasche bekommt?
Ich kann das leider nicht sagen. Eine Rückführung zusammen mit einer Steigerung der Milchmenge ist nicht ausgeschlossen aber die Saugverwirrung kann (meistens-Ausnahmen gibt's immer) eigentlich nur mit konsequentem Weglassen von allen künstlichen Saugern behoben werden.
Liebe Grüße
bayleaf
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