Sohn (9Wo) verweigert Brust

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Nina0409
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Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von Nina0409 »

Ich habe gerade ein riesiges Problem: Mein Sohn (9 Wochen) hat gestern den ganzen Tag die Brust verweigert.

Er kam mit 3890 g auf die Welt und wog gestern nach einem Tag nichts trinken 5040g (also generell keine so gute Zunahme). Ich habe schon eine Tochter, die ich voll gestillt habe. Am Anfang kam auch bei ihm die Milch im Überfluss, hatte auch mehrmals fast) Milchstau. Am Anfang hat er sehr gut zugenommen, dann gingen die Bauchprobleme und sehr viel schreien los. Wir waren beim Kinderarzt, Ostheopaten, die Hebamme kommt regelmäßig und Physiotherapie. Die Handgriffe der Therapeutin helfen, dass er pupsen kann, das Schreien war danach oft weg. Seit Montag Abend hat er sehr viel geschrien. Von Mittwoch auf Donnerstag habe ich noch gestillt, seit Donnerstag Morgen hat er die Brust nur noch angeschrien bzw. schon geschrien, wenn ich ihn im Arm oder Liegen in "Stillposition" bringen wollte. Ansonsten war er aber recht gut gelaunt. Habe gegen Mittag eine Flasche abgepumpte Milch gegeben, am Abend (18:00 Uhr) nochmal. Seitdem schläft er "ganz friedlich". Er hat um 1 Uhr kurz geweint, aber auch nicht ordentlich an der Brust gesaugt, also habe ich ihm Pre-Milch gegeben, wovon er ca. 85ml getrunken hat - weil er seit dem Morgen nur zwei Flächschen und ein paar Schlucke aus der Brust getrunken hat und erst 9 Wochen alt ist!
Am Abend und jetzt in der Nacht konnte ich ihm mit Tricksen (vorher kleiner Finger in den Mund) immerhin die Brust in den Mund stecken und er hat ein paar Schlückchen getrunken, aber stark saugt er nicht. Ich spüre auch kaum den Milchspendereflex und die Brüste sind immer noch sehr weich. Ein paar mal habe ich abgepumpt, aber so sehr viel kommt da nicht (ca. 50ml für beide Seiten).

Bisher habe ich ihn nicht zugefüttert, außer mal Kümmeltee wegen den Bauchproblemen. Er hat eine Weile Sab Simplex bekommen, Bigaia Tropfen und jetzt Mutaflor. In der ersten Zeit hat er alle 2h getrunken (die Große kam immer alle 1,5h), in letzter Zeit hatte er auch mal größere Abstände. Nachts hat er auch drei und vier Stunden geschafft, auch tagsüber mal 4h, wobei er danach 2-3 mal fast stündlich getrunken hat. Er ist tagsüber viel wach und schläft kaum. Er will viel im Tuch oder auf dem Arm getragen werden, ist sehr neugierig und ansonsten ein fitter Säugling. Die Menge der Ausscheidungen war bisher auch im Normalbereich. Einen Nuckel haben wir irgendwann gegeben, weil er immer sehr unruhig war und viel geweint hat (vermutlich wegen der Bauchprobleme). Besonderheiten gibt es keine. Er kam 8 Tage vor Termin sehr schnell auf die Welt (20 min), ist aber gut angekommen, hatte keine Neugeborenengelbsucht, keine Verspannungen o.ä. ... Der Stillstart war gut. Es sprudelte aus mir heraus. Er war allerdings schon immer ein "beqemer" Trinker und hat, so zumindest mein Gefühl, aufgehört, wenn es zu anstrengend wurde. Jetzt fließt es nicht mehr so leicht und die Brüste sind sehr weich. Montag waren wir beim Kinderarzt, da wog er 5090g, gestern (Donnerstag) 17 Uhr, nach einem Tag nichts trinken außer ca. 50ml aus der Flasche 5080g. Es ist also wirklich dringend! Abpumpen klappt allerdings nicht so gut, dass es eine dauerhafte Lösung wäre.

Theorien, warum es jetzt nicht mehr klappt, habe ich genug - der Nuckel, der MSR dauert zu lange, es kommt wenig Milch und die nur sehr anstrengend, vlt. psychisch bei mir (Stress, Traurigkeit), vlt. "schmeckt" ihm die Milch nicht-, die Frage ist nur, was ich jetzt machen kann...

Ich wäre über jede Hilfe dankbar!!! Ich möchte eigentlich voll stillen!
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soda
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von soda »

Guten Morgen!
Die Stillberaterinnen melden sich bestimmt schon bald bei dir.
Hast du möglicherweise noch mehr gemessene Gewichte von deinem Kind? Falls ja, ist es hilfreich, diese mit Datum aufzuschreiben und wie/wo gewogen wurde
03.03. 3333g Kinderarzt
04.04. 4444g Hebamme
usw

Die explizite Stillberatung wird von den Profis übernommen. Mitlesen und moralisch unterstützen können wir anderen Mamis aber trotzdem schon mal.
Du bist nicht allein! Schön, dass du her gefunden hast!
Tina + T (* 2013) und T (2017)

Mitte Februar werden die Entscheidungsträger genauso hilf- und konzeptlos sein wie jetzt.
Gerd Antes am 29.01.21


Wir sind gut vorbereitet. Jens Spahn am 27.01.20

Impfungen sind eine Chance, aber AHA+L muss unbedingt weiter eingehalten werden!
Nina0409
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von Nina0409 »

20.02. 3890g (alle Hebamme, außer wo KA vermerkt ist, Waagen stimmen aber gut überein)
21.02. 3650g
22.02. 3600g
23.02. 3650g
24.02. 3850g
26.02. 3970g
28.02. 4020g

02.03. 4090g
05.03. 4260g
07.03. 4290g
09.03. 4400g
12.03. 4490g
15.03. 4500g
19.03. 4610g
20.03. 4630g KA
26.03. 4740g

03.04. 4900g KA
05.04. 4880g
12.04. 5040g
23.04. 5090g KA
26.04. 5080g

Er hat recht zeitig viel geschrien, vermutlich wegen Bauchschmerzen (da kam noch richtig viel Milch, er hat oft auch beim Schlafen aufgeschrien und selten habe ich mal ein Paracetamol-Zäpfchen gegeben, was gut geholfen hat). Außerdem war er viel wach und aktiv und machte immer einen sehr munteren Eindruck. Deshalb war die geringe Gewichtszunahme nicht so verwunderlich.
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soda
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von soda »

Gut, dass du schon alle Gewichte aufgeschrieben hast!
Dir wird bald geholfen!
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bayleaf
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von bayleaf »

Hallo Nina!
Wie war der Tag heute? Es ist wichtig, dass dein Kind genügend trinkt, es klingt so als ob er gestern definitiv nicht genug getrunken hat. Wie waren die Ausscheidungen heute? Wenn er nicht mindestens 4-5 nasse Windeln hat und immer noch die Brust verweigert solltest du zum ärztlichen Notdienst.
Ich melde mich morgen ausführlich.
Liebe Grüße
bayleaf
Mit meinen 09/12/16 Jungs
Nina0409
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von Nina0409 »

Die Ausscheidungen sind gut .... bestimmt in 4-5 Windeln gekackert und noch ein paar mehr vollgepullert. Um die 600-700ml hat er heute getrunken, wobei ich das nicht ganz exakt sagen kann, da oft sehr viel wieder oben rauskommt. Das ist wirklich ein Problem, weil er dann nicht nur kurze Zeit später wieder Hunger hat, sondern auch fast erstickt. Er schluckt auch nach wie vor viel Luft beim trinken. Das war an der Brust so und ist mit der Flasche auch so. Am "Andocken" liegt es nicht, eher an der Art, wie er Luft holt oder das er so ungeduldig ist. Auch der Abend war (leider) wie immer - nur Geschrei, obwohl er gekackert und neue Windeln und viel getrunken hat. Vermutlich hat er immer Bauchweh und ich versuche, dem mit verschiedenen Übungen tagsüber vorzubeugen, aber es hilft kaum.

Die Brust nimmt er gar nicht. Ich habe versucht, so viel wie möglich abzupumpen. Ganz hat es nicht gereicht, um alle Flächschen nur mit Muttermilch zu geben. Habe mir so ein Brustzufütterungsset gekauft, was zweimal nicht und einmal ein bisschen geklappt hat. Allerdings hat er dabei viel Luft geschluckt.
Am wichtigsten sind mir folgende Fragen: Kann ich irgendwie mehr Milch "produzieren"? Kann ich es irgendwie schaffen, dass er wieder von der Brust trinkt und vlt. sogar wieder voll stillen?

Es ist wirklich alles sehr anstrengend. Er schreit sehr viel und oft aus nicht ersichtlichem Grund. Mein Freund geht voll arbeiten und ist abends geschafft, und die Große will (berechtigterweise) auch Aufmerksamkeit. Für uns Erwachsene bleibt weder Zeit für jeden für sich, noch zu zweit. Und tagsüber ausruhen geht für mich auch nicht. Das macht der Kleine nicht mit. Der will dann rungetragen werden, wenn er eigentlich müde und schon geschafft ist oder beschäftigt werden, wenn er wach ist. Ist ja auch süß, wenn er einen so angrinst und gurgelt, aber es schafft eben auch. Da ist auch nichts mit mal gemeinsam daliegen und kuscheln. Sehr schade.

Das war jetzt ein bisschen durcheinander, aber vielleicht gibt das einen Überblick über die Situation und den Tag. Anatomisch ist übrigens als in Ordnung - die Kindärztin hat auch aufs Lippen- und Zungenbändchen und die Mandeln geschaut und eine Physiotherapeutin und eine Osteopathin nach Blockaden und allem möglichen anderen - nichts. Nur Verspannungen und Gehenwehr und viel Luft im Bauch...

Vielen Dank für deine Mühe!
koalina
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von koalina »

Falls du das BES nutzt. Hast du die Elterninfo dazu gelesen? Sie soll recht hilfreich sein.

Alles Gute euch!
--.-'-;@

mit Krümel (*15) und Krümelchen (*17)

Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

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Nina0409
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von Nina0409 »

Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll...
- versuchen mit dem Brusternährungsset zu stillen (klappt so semi - immer erst die Flasche in den Mund und ein bisschen trinken lassen, dann schnell Mund an die Brust und dann auf jeden Fall dafür sorgen, dass viel Milch durch den Schlauch kommt. Regt auch nicht wirklich die Brust an, aber so "verlernt" er das Nuckeln an der Brust nicht ganz... er wird sofort unruhig und fängt an zu "drücken" (im Bauch), bleibt nicht an der Brust oder schreit sogar, wenn nicht genug Milch kommt)
- ganz auf Flasche umsteigen und Pre-Nahrung und Muttermilch so viel, wie ich eben abpumpen konnte
- ganz abstillen und auf Flasche umsteigen

Es ist wirklich sehr, sehr stressig gerade. Da sind die ganzen Trinkprobleme, sehr viel Abwasch durch die Flaschen zum Füttern, das Set und Abpumpen und das alle 1,5-3 Stunden (ich versuche nach Bedarf zu gehen, wobei ich gestehen muss, dass ich das nicht wirklich merke ob er nun Bauchschmerzen hat, müde ist oder doch noch Hunger hat - er schreit eben einfach und das sofort und gibt selten andere Hinweise), außerdem meine große Tochter, die auch Aufmerksamkeit haben möchte (das kommt definitiv zu kurz und deshalb tut sie jetzt immer so, als wäre sie ein Baby. Vorher hat sie immer "Mama" gespielt, aber ich habe gerade gar keine Zeit, mich noch mit um sie zu kümmern; aber natürlich braucht sie auch Aufmerksamkeit) und mein Partner, der auch von der ganzen Situation (v.a. dem vielen Schreien und dann noch seiner Arbeit) und der wenigen Zeit für ihn selbst genervt ist. Er hätte am liebsten, dass die Kinder um acht schlafen und dann noch Zeit für ihn zum Lesen bleibt und/oder für uns beide. Klar ist das wünschenswert, aber gerade irgendwie nicht drin. Aber es geht schon an die Substanz, von Anfang an so ein Schreikind zu haben und nur so semi etwas machen zu können.

Soll ich "auf Krampf" versuchen, wieder zum Stillen zurückzukehren? Ich zweifle sehr, ob das überhaupt klappt und wenn ja, wie lange es dauert und ob das nicht zu tiefe Spuren bei allen anderen Familienmitgliedern hinterlässt. Vielleicht wird es ja auch besser, wenn sich die ganzen Bauchprobleme bessern (wenn das mit 12 Wochen ist, sind es immer noch fast drei Wochen...). Oder ist es legitim zu sagen, man steigt jetzt ganz auf Flasche um und pumpt z.B. noch 3-4 mal am Tag ab, damit er wenigstens ein bisschen die Vorteile der Muttermilch hat? So ganz kann ich mich damit noch nicht anfreunden, weil ich ja effektiv keine Wahl hatte, sondern es von jetzt auf gleich ging und ich es doch beim ersten Kind mit dem Stillen geschafft hatte.

Vielen Dank für Eure Mühe!
pqr
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von pqr »

Haltet durch!
Mit Bayleafs Hilfe wird das sicher wieder.
Stillstreiks sind unheimlich anstrengend.
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
und Mini2 12/2017
sookie
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Re: Sohn (9Wo) verweigert Brust

Beitrag von sookie »

Hallo Nina,

meiner hatte in dem Alter diese klassische Brustschreiphase, da ging 3-4 Tage nur stillen an ungewöhnlichen Orten, im Stehen, im Tragetuch und unsere Stillfrequenz war von 12-14x/Tag auf etwa 6-8x/Tag runter gegangen, davon nur 2-3x tagsüber :(

Nach den paar Tagen war der Spuck dann vorbei kann das bei dir auch das Problem sein?
LG
Sookie mit Spezi *06/17 und Glöckchen *4/21
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