Brustverweigerung

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Dezembermutti
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Brustverweigerung

Beitrag von Dezembermutti »

Hallo zusammen,

vielleicht hatte jemand schon einmal eine ähnliche Episode und kann mir mit Rat und Tat weiterhelfen.
Meine Tochter ist ab morgen 12 Wochen alt und wir haben gerade bzw. schon wieder eine sehr schwierige Stillphase. Seit Montag verweigert sie die Brust, anfänglich mit starkem Schreien, welches schon anfing, wenn ich sie nur aufs Stillkissen gelegt habe, seit heute mit lustlosem "rumschlabbern" (ohne saugen) und ein bisschen quengeln, aber immerhin kein schreien mehr. Dies ist schon der zweite Stillstreik, den ersten hatten wir vor etwa drei Wochen. Die Verweigerung kam in beiden Fällen von einer Mahlzeit auf die andere. Beim ersten Mal war es so, dass ich sie mit Stillhütchen stillen konnte. Zunächst war ich darüber auch sehr glücklich, da es aufgrund meines starken Milchspendereflexes ohnehin oft Theater während dem Trinken gab, da ihr die Milch teilweise in den Mund schoss und sie sich daran verschluckte (und mit lautem Schreien dagegen protestierte!). Mit Stillhütchen war alles viel harmonischer und die Milch schoss ihr nicht mehr in den Rachen. Nachteil: nach 4 Tagen ist die Milchmenge bei mir derart drastisch zurück gegangen, dass ich schon kurz dachte, ich hätte sie aus Versehen abgestillt. Und im Moment der tiefsten Verzweiflung nahm sie dann auf einmal doch wieder die Brust. Die letzten drei Wochen verliefen jetzt auch relativ entspannt, irgendwie hat sie sich über die stark fließende Milch nicht mehr so beschwert und kam auf einmal viel besser damit klar. Die einzige merkbare Veränderung für mich war, dass sie auf einmal sehr viel weniger Hungerzeichen zeigte und es so recht schwierig für mich war zu erkennen, warum sie quengelt.
Nun also der zweite Stillstreik. Zuerst habe ich Nichts unternommen, ich dachte, wenn der Hunger groß genug ist, wird sie schon trinken. Da sie das jedoch nicht tat, habe ich abgepumpt und ihr die abgepumpte Milch in der Flasche angeboten - das Stillhütchen kam für mich zunächst nicht in Frage. Zwischendurch (so war es auch beim ersten Mal) hat sie auch zweimal an der Brust getrunken als wäre Nichts, in der Regel verweigert sie sich jedoch. Heute habe ich es dann doch zum Test mit Hütchen probiert, das geht. Allerdings bin ich darüber nicht wirklich glücklich, denn um die Milchbildung aufrecht zu erhalten werde ich mehrmals täglich abpumpen müssen, wenn ich jetzt doch wieder mit Hütchen stille.

Hat jemand eine Idee, was los sein könnte oder Ideen, was ich noch tun kann? Ich hatte bereits telefonischen Kontakt mit drei Stillberaterinnen, mit einer hatte ich auch einen persönlichen Termin. Wir waren auf ihre Empfehlung hin heute beim Osteopathen, der eine Blockade im 1. Halswirbel festgestellt und gelöst hat. Trotzdem trinkt sie weiterhin nicht an der Brust. Die ganzen "Standardempfehlungen" der Stillberaterinnen (mit viel Hautkontakt kuscheln, in zurückgelehnter Haltung Kuscheln/ Stillen, Nachts stillen, wenn sie verschlafen ist, umhergehen etc.) habe ich schon ausprobiert, bisher ohne Erfolg.

Ich bin darüber gerade sehr deprimiert und frage mich, was ich wohl falsch mache. Da das mehrmals tägliche abpumpen (zusätzlich zur Flasche/ Stillen) sehr aufwendig ist, überlege ich zudem, wie lange ich das wohl durchhalte, und ob ich nicht vorzeitig abstille. Letzteres ist absolute ultima ratio, aber auf Dauer stresst mich die Situation zu sehr. Ein schreiendes/ quengelndes Kind vor sich liegen zu haben das trotz Hunger nicht an die Brust will, das geht mir sehr an die Substanz. Beim Kinderarzt waren wir auch schon, der konnte Nichts feststellen.

Vielen Dank für Eure Ratschläge!
Qwertzuiopü
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Re: Brustverweigerung

Beitrag von Qwertzuiopü »

Hallo und herzlich willkommen
Es ist sicher nicht so, dass sie nicht an die Brust WILL. Mir fallen gerade mögliche Ursachen ein:
- ist dein Kind vielleicht erkältet oder hat andere Schmerzen? Das könnte das Stillen erschweren und zu einem sogenannten Stillstreik führen
- nimmt sie Schnuller oder Flasche? Das könnte sie verwirren (wie auch das Stillhütchen), da die Saugtechnik anders ist. Mein Kind hatte vom zufüttern mit Spritze im KH direkt eine Saugverwirrung und wusste mit der Brust nichts mehr anzufangen und hat nur noch gebrüllt.
Am besten beantwortest du die Fragen aus dem oben angepinnten Thread, damit du gut beraten werden kannst.
Die erste Zeit kann verdammt schwierig sein, aber es kann soo unglaublich schön sein, wenn ihr das durchgestanden habt und es einfach natürlich wird.
Viele Grüße
Katharina
Wirbelwind (07/16), *(05/15)
Dezembermutti
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Re: Brustverweigerung

Beitrag von Dezembermutti »

Hallo und danke für die schnelle Antwort! Ich versuche die Fragen zu beantworten:

- Erkältung: Wir waren direkt am Montag beim Kinderarzt, der konnte einen nur ganz leicht geröteten Hals feststellen. Weitere Erkältungssymptome (Schnupfen, Husten) hat sie keine. Ich habe das daher bisher nicht wirklich als Ursache in Betracht gezogen, zumal ich es komisch finde, dass sie bei einer Erkältung aus der Flasche/ mit Hütchen trinkt, aber nicht direkt an der Brust.

- Ja, sie bekommt den Schnuller, braucht ihn zur Zeit aber kaum, da sie (abgesehen von der schwierigen Stillsituation) zur Zeit sehr ausgeglichen ist. Wir haben uns bewusst für den Schnuller entschieden, da sie sich damit sehr gut selbst beruhigen kann und ich für mich beschlossen habe, dass ich sie nicht ausschließlich an der Brust beruhigen möchte. Mein Eindruck ist auch, dass für meine Tochter Brust = Nahrungsaufnahme, beruhigen lässt sie sich damit ohnehin nicht wirklich. Ich hab das bisher immer auf den starken Milchspendereflex geschoben, denn wer will schon von einer Brust beruhigt werden, die sonst für Stress beim Trinken sorgt?

- zu unserem Stillstart: meine Tochter ist ein ehemaliges FG (35+5 SSW), Spontangeburt, hatte außerdem einen Neugeborenenikterus. Da sie dadurch sehr trinkschwach war, haben wir im KH zugefüttert bzw. ich habe abgepumpt und sie hat die Muttermilch mit einem Proteinzusatz versehen aus der Flasche erhalten. Theoretisch hätten wir gemäß ärztlicher Empfehlung den Proteinzusatz auch nach der Entlassung zufüttern müssen, als Kompromiss habe ich angefangen tagsüber zu stillen und nachts hat sie abgepumpte Muttermilch mit dem Proteinpulver bekommen. Das Stillen zuhause hat zu meiner eigenen Überraschung recht schnell und gut geklappt. Schließlich haben wir auch das nächtliche Fläschchen weggelassen bzw. ich habe angefangen sie auch nachts zu stillen. Bis zu der ersten Streikepisode habe ich sie etwa 5 Wochen lang voll gestillt, worunter sie sehr gut gedieh (Gewichtszunahme 250-300 Gramm/ Woche).
koalina
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Re: Brustverweigerung

Beitrag von koalina »

Das liest sich nach saugverwirrung/ stillstreik. Meist wird geraten künstliche Sauger wegzulassen und ausschliesslich saugfrei zu füttern, d h Becher oder löffel. Saugverwirrung kann jederzeit auftreten.

Findest du dich hier wieder?
____

"Für das Trinken an Brust, Flasche, und Hütchen sind unterschiedliche Trinktechniken notwendig. Diese Techniken betreffen etwa Zungenlage, Zungenbewegung, Kieferstellung,... und müssen im Prinzip gelernt werden, sowohl von der reflektorischen als auch von der koordinatorischen Seite her. Von Saugverwirrung spricht man ganz allgemein, wenn ein Baby mit Technik A klarkommt, mit Technik B aber nicht 

Heißt im einzelnen: Ein Baby was Flaschetrinken gewöhnt ist, macht i.A. den Mund nur wenig auf, die Zunge liegt hinten inaktiv im Rachen und das Baby erwartet einen harten Druckreiz am Gaumen durch den Sauger. Dieser Druckreiz löst den Saugreflex aus, und wenn das Kind die Flasche im Mund spürt, dann saugt's. Soll dieses Kind nun plötzlich an die Brust, weiß es nicht, dass es dafür 1. den Mund sehr weit öffnen muss um genug Brustgewebe in den Mund zu bekommen und dass es 2. die Zunge nach unten-vorne legen und dann koordinierte Melkbewegungen machen muss. Saugen wird's vermutlich auch nicht, denn der harte Reiz am Gaumen, den es gewohnt ist, bleibt aus! 
Dies wäre eine schwere Saugverwirrung - Stillen ist SO unmöglich. Die Mutter sagt vielleicht "Mein Baby WILL nicht an die Brust!". Zutreffender wäre allerdings "Das Baby KANN nicht an die Brust."

Umgekehrt geht dies natürlich auch; auch Stillbabys, die sich melkenderweise an Flaschen abmühen und gar nicht damit klar kommen, dass ihre Zunge verformt wird, könnte man in diesem Sinne als "saugverwirrt" bezeichnen (nur stört dies Stillmütter i.A. nicht )

Mit "leichter fließen und anstrengen" hat all dies wenig bis gar nichts zu tun, sondern vielmehr damit, dass die meisten jungen Babys mit einem problemlosen Wechsel technisch überfordert sind.

Stillfreundliche Zufüttermethoden vermeiden das Etablieren anderer Saugmuster. Deshalb kommen hier z.B. Becher und Löffel in Frage, denn hier findet gar kein Saugen statt.
Der Schnuller ist nicht mit dem Füttervorgang assoziiert (er wird auch meist in anderen Situationen genutzt), bei einige Babys scheint nur wg. des Schnullers keine Beeinträchtigung des Stillens statt zu finden. Aber es gibt zweifellos Babys, die auch NUR auf Schnuller als einzigem künstl. Sauger mit Saugverwirrung reagieren.

Saugverwirrung ist behandelbar - je nach Alter und genauem Problem des Babys kommen unterschiedliche Ansätze zur Rückgewohnung zum Einsatz. Dabei gilt: je jünger das Kind, desto größer ist die Gefahr von Saugverwirrung, je älter das Kind, desto schwieriger ist die Rückgewöhnung. Hier ist eine erfahrene Stillberaterin die richtige Ansprechpartnerin. "
(Quelle)
____

Siehst du rind Chance den Schnuller und Flasche wegzulassen?
Alles Gute euch!
Koalina
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Dezembermutti
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Re: Brustverweigerung

Beitrag von Dezembermutti »

Danke für die ausführliche Antwort!

Also ich denke schon, dass wir es ohne Schnuller schaffen können, da sie zur Zeit eher entspannt ist (abgesehen vom Still-Thema). Ich gebe ihn ihr diese Woche auch schon weniger, ich kann auch versuchen, komplett darauf zu verzichten.

An eine Saugverwirrung habe ich auch schon gedacht, allerdings finde ich es so komisch, dass sie wochenlang problemlos gestillt werden kann (seitdem sie den Proteinzusatz nicht mehr erhält, hat sie keine Flasche mehr bekommen) und dann ganz plötzlich, von einer Mahlzeit auf die andere, die Technik verlernt haben soll/ verwirrt sein soll und umgekehrt. Vor unserer ersten Episode habe ich 5 Wochen lang ohne Flasche voll gestillt. Und damals war es ja nach einigen Tagen so, dass ich das Stillhütchen weggelassen habe und sie dann plötzlich wieder normal gestillt werden konnte (das ganze Prozedere hat 45 Min gedauert und war mit etwas Theater verbunden, aber es hat geklappt. Das gleiche habe ich diese Woche auch schon ausprobiert aber bisher erfolglos). Daher kommt es mir so vor, als könnte sie, wenn sie wollte, aber sie will eben nicht. Beim ersten "Streik" hat sie währenddessen trotzdem weiter den Schnuller bekommen (in dieser Woche war sie ganz schwierig, ohne Schnuller hätten wir das nicht geschafft, eventuell ein Schub o.ä.?!). Mit der Flasche habe ich erst diese Woche angefangen, da sie eben nicht an der Brust trinken wollte und ich das Stillhütchen vermeiden wollte. Kann es dann trotzdem eine Saugverwirrung sein?

So oder so: wie mache ich denn am besten weiter? Sowohl das Stillhütchen als auch die Flasche sind beide nicht optimal, aber was ist das geringste Übel? Zu bechern habe ich versucht, dabei hat sie sich jedoch verschluckt. Da mir darin zudem die Übung fehlt, ging alles etwas holprig von statten und sie ist ganz ungeduldig geworden vor Hunger und hat sich furchtbar aufgeregt. Von einem BES schrecke ich momentan noch zurück. Ich habe das Gefühl, dass mein ganzer Tag sich nur um das Thema "Milch" dreht und ich bin nicht sicher, ob ich jetzt nochmal genug Energie und Geduld für ein BES aufbringen kann.

Vielen Dank für Eure Hilfe!
SvenjaM1985
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Re: Brustverweigerung

Beitrag von SvenjaM1985 »

Vielleicht ist es auch der 12-Wochen-Schub? Bei uns ist der auch mit einem Stillstreik einhergegangen. Ich habe auch einen starken MSR und während des Schubs hat sie das scheinbar so gereizt, dass sie die Brust verweigert hat. Nach dem Schub ging es plötzlich wieder. Ich habe sie in dieser Zeit immer in den Schlaf getragen und dann schlafend angelegt. Das hat funktioniert. Es reichte aber nicht sie anzulegen wenn sie kurz vorm Einschlafen war, sondern sie musste schon so 5-10 Minuten eingeschlafen sein.
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Re: Brustverweigerung

Beitrag von koalina »

Ich habe dir nur Infos der Linksammlung kopiert, bin keine stillberaterin.
Es meldet sich sicher noch wer.

Beim Bechern schleckt das bsby die Milch von der Lippe du benuet die nur. Für grössere Mengen wird meist zum Bea geraten.

In jedem Fall gilt. Feed your Baby. Nimm die Flasche solange anders keine Milch ins Kind zu bekommen ist. Stillhütchen ist das kleinere Übel (im Vergleich zur Flasche).
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koalina
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Re: Brustverweigerung

Beitrag von koalina »

Sorry. Tippfehler.

Beim Bechern schleckt das Baby die Milch von der Lippe, du benetzt sie nur. Für grössere Mengen wird meist zum Bes geraten.
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Lenja
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Re: Brustverweigerung

Beitrag von Lenja »

Hallo!
Deine Geschichte erinnert mich an unsere Anfangszeit. Mein Sohn hat auch nur mit Hütchen gestillt, ohne hat er die Brust nur angeschrien. Das Gewicht war immer noch im Rahmen aber er ist dann eine Perzentile runtergefallen und ich musste auch abpumpen, zufüttern etc., es war soooo anstrengend. Nach vier Monaten hat es dann einfach so ohne Stillhütchen geklappt. Abends ist mein Kleiner dann aber nicht mehr beim Stillen eingeschlafen sondern hat nur geweint. Ich habe dann festgestellt, dass ich wohl einen sehr starken MSR habe und er nuckeln wollte zum Einschlafen dies aber nicht hinbekommen hat. Für ihn ist Stillen auch nur Nahrungsaufnahme, nach max. 5 Minuten ist er fertig. Unsere Lösung ist sicher nicht ideal wegen Saugverwirrung und mit Vorsicht zu geniessen, aber er bekommt seither den Schnuller zum Einschlafen und wir kuscheln so bis er schläft und so weint er nicht mehr. Das Stillen funktioniert problemlos. Halte durch, bei uns wars zu dieser Zeit auch am schlimmsten mit dem Schreien an der Brust und ich fands auch soooo streng aber es geht vorbei!
Lenja mit kleinem Wirbelwind (07/2017)
Dezembermutti
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Re: Brustverweigerung

Beitrag von Dezembermutti »

Danke für Euren Zuspruch, das tut echt gut!
Und ich kann Positives berichten: ich habe gestern dann doch wieder das verhasste Stillhütchen ausgepackt, weil ich dachte, dass zumindest besser als die Flasche ist. Man muss allerdings dazu sagen, dass das Stillhütchen zu einem früheren Zeitpunkt auch keine Option gewesen wäre, denn sie hat davor vier Tage lang schon zu schreien angefangen, wenn ich sie nur aufs Stillkissen gelegt hab (vorsichtshalber lasse ich das Stillkissen jetzt weg, habe zum Glück noch ein zweites...). Jedenfalls hat sie sich mit dem Stillhütchen sehr gut austricksen lassen, ich konnte es ihr zwischendurch wegnehmen und sie trank trotzdem weiter.
Seit gestern Abend kann ich sie auch ohne Hütchen als "Starthilfe" stillen, juhu! Da ich sie jetzt die ganze Nacht und den ganzen Morgen im 1,5-2 Stunden Takt stillen musste, überlege ich auch, ob sie wohl zusätzlich gerade einen Schub o.ä. hat. Da sie gerade allerdings ansonsten eher ausgeglichen wirkt, ist das wohl eher nicht der Fall, aber wer weiß.

Mittlerweile bin ich überzeugt, dass es an dem starken MSR liegt, denn als ich ihr gestern bei einer Mahlzeit das Hütchen wegnahm ging alles super, bis die Milch ihr wieder in den Rachen spritze. Daraufhin dann schlimmes Geschrei, wegdrehen, totale Verweigerungshaltung und sie war auch nur sehr schwer wieder zu beruhigen und auch nur mit Stillhütchen zum weitertrinken zu animieren. Leider ist es auch so, dass sie laut meiner Nachsorgehebamme wohl einen sehr starken Zug drauf hat, der die Sache mit dem MSR noch verschlimmert. Ich habe oft den Eindruck, sie kann an der Brust nicht in ihrem Tempo trinken, sondern muss sich meinem sehr stark anpassen. Insbesondere am Anfang unserer Stillbeziehung hat sie sich dadurch häufig verschluckt und war gezwungen, sehr hastig zu trinken, was ihr nicht so gefiel. Alles in allem ist es schon sehr viel besser geworden bzw. sie kommt auch besser damit klar, aber gerade habe ich den Eindruck, dass sie manchmal einfach ein paar Tage Pause braucht. Ich hoffe, dass wir beide trotz dieser Schwierigkeiten noch ein bisschen durchhalten und dass so schnell erstmal kein weiterer Streik kommt!
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