2 Jahre und immer noch so oft Stillen

[chak]

Hallo zusammen,

ich muss mich mal rückversichern. Meine Tochter ist Mitte Januar 2 Jahre geworden und wir stillen noch. Das ist grds okay.

Zurzeit will sie aber fast wieder voll stillen, egal wann und wo. Mich interessiert, ob das richtig und normal ist. Im Kiga isst und trinkt sie normal aber daheim ist es eher nur so bisschen hier und da, aber richtig satt isst sie sich nicht. Das Stillen ist auch richtig exessiv, gerade sind wir bei Oma und Opa zu Besuch und sie stillt als gäbe es kein Morgen. Im Umkreis stillen sich alle von selber ab. Außer mein Kind. Ich wollte das eigentlich auch so halten, aber es geht so an die Substanz. Von den blöden Kommentaren der Familie will ich gar nicht erst anfangen. Ich will nicht sagen, dass ich da drüber stehe aber na ja, es ist wie es ist.

Ich freue mich über eine Antwort.

[newmanekineko]

Wir stillen Tandem, daher passt der Vergleich vielleicht nicht 100% :
Meine 2 jährige stillt genauso oft wie das Baby (außer nachts). Also sehr oft
Woanders oder unterwegs möchte ich das aber nicht und dass weiß sie.
Für meine Tochter scheint das Stillen vor allem Rückversicherung und ein "Kuscheln extrem" zu sein. Essen tut sie etwas weniger.

Ich würde also sagen, das ist ok bei euch. Gab es vielleicht in letzter Zeit irgendeine Veränderung, die sie verunsichert?

[suttine]

chak, was wäre denn deine Traumlösung? Wie müsste eure Stillbeziehung sein, damit du dich damit gut fühlst?
I
ch bin der Meinung, dass ein Zweijähriges nicht mehr permanent und nach eigenem Gusto stillen dürfen muss. Sie ist aus dem Alter heraus, wo Stillen lebensnotwendig ist. Und ab dann darf und sollte man als Mutter auch seine eigenen Grenzen definieren, z. B. "nur zuhause stillen" oder "nur morgens, mittags, abends", wie es halt für euch passt.

[chak]

Also was ich zB nicht mehr mache, ist direkt nach dem Kiga im Kiga zu stillen. Das hatte ich anfangs noch gemacht aber dann sitze ich da in der Garderobe 20min länger. Das hat sie glaube verstanden.

Ansonsten stört es mich tagsüber nicht, aber heute hatte ich sie zB gestillt und nach 10min wollte sie wieder. Und da war ich genervt und wollte nicht mehr. Ehrlich gesagt glaube ich, dass sie sehr müde war und dass ist immer so die Möglichkeit ihren Akku Mal aufzuladen. Aber ich denke eben auch, es muss auch mal anders gehen.

Ich dachte immer, dass reduziert sich von alleine aber scheinbar nicht. Nachts stille ich nicht mehr. Nach 20 Monaten ohne länger 3h zu schlafen, habe ich gesagt, dass mein Mann nun übernimmt. Und das klappt mal besser und manchmal schreit sie dann halt nach Busi.

Und ja, ich habe auch immer eher den Gedanken, dass es Kuscheln extrem ist. Aber sie trinkt sich auch satt und isst dann eigentlich nix mehr.

[chak]

Die Traumlösunf wäre für meinen Geschmack morgens und abends und auf die nächste Zeit das vollständige Abstillen.

[chak]

Ohne Geschrei

[newmanekineko]

Ich denke auch, einer 2 jährigen kann und darf man sagen, wie viel man noch stillen will.
Geschrei wird es wahrscheinlich erst mal geben. Das ist aber auch ihr Recht, schließlich ist sie erst 2 Jahre, wird traurig und wütend sein und muss ihren Gefühlen irgendwie Raum geben. Da musst du wohl durch. Finde ich.
Aber ihr zwei werdet das ganz bestimmt zusammen durchstehen!

[suttine]

Geschrei wird es wahrscheinlich erst mal geben. Das ist aber auch ihr Recht, schließlich ist sie erst 2 Jahre, wird traurig und wütend sein und muss ihren Gefühlen irgendwie Raum geben. Da musst du wohl durch. Finde ich.

Wenn ich mal von meinem Zweijährigen ausgehe: Ja, Protest wird es geben. Sehr. Aus Sicht eines zweijährigen Stillkindes ist das aber auch logisch, schließlich nimmt man ihnen etwas weg, was sie zeitlebens gehabt und geliebt haben.
Für mich ist es meine Verantwortung als Mutter, meine Grenzen (die zeitlich und abhängig von den Umständen variabel sein können) zu setzen, zu wahren und zu vermitteln. Das ist nicht der schönste Teil am Mutter sein, aber wenn mein Kind fit fürs eigenständige Leben werden soll, muss ich da durch.

Von "100% nach Bedarf" auf "nur noch morgens und abends" ist vielleicht ein bisschen heftig für eine Umstellung. Findest du eine Zwischenlösung? Nur noch morgens, abends, nach dem Nachhausekommen vom Kidnergarten oder so? Die zusätzlichen, gewohnten Gelegenheiten habe ich anfangs durch Unternehmungen ausgeschlichen.

[chak]

Also bisher ist es so, dass ich sie nach dem Nachhausekommen stille. Schwieriger ist es, wenn sie tatsächlich zu Hause ist.

Ich habe das Schreiben eben immer als negativ für unsere Beziehung empfunden und hatte einfach Angst, dass es unserer Beziehung schadet. Zusätzlich habe ich immer, wenn sie krank ist/wahr wieder vermehrt gestillt. Ich könnte mir vorstellen, dass das für sie auch noch verwirrend ist.

Ich habe als bisher noch keinen konsequenten Weg gefunden, der zu uns passt und bei dem ich das Gefühl hatte, etwas zu tun, was richtig ist. Aber ja, ein paar Grenzen müssen sein. Noch fordert sie das stillen sehr vehement ein. Sie ist da schwer abzulenken. Manchmal akzeptiert sie etwas zu essen und ein Getränk aber sonst ist es egal was ich veranstalte, irgendwann fällt es ihr wieder ein.

Mir fällt es schon sehr schwer es nachts durchzuziehen, zumal sie echt auch ne Stunde schreien kann. Das geht ohne Probleme. Es schwankt bei uns zwischen durchschlafen und zwei bis drei Stunden wach in der Nacht.

[ynnetch]

Ich kann dir nicht wirklich helfen, ich habe selbst ein sehr brustverliebtes Exemplar. Ich wollte sie immer gern selbst bestimmen lassen, aber mir wird es jetzt tandemstillend auch viel zu viel (habe im Ü2 Stillforum gerade selbst einen länglichen Thread).

Ich würde dir auch empfehlen, mit deinem Kind zu sprechen. Dann vielleicht graduell Regeln einführen. Nachts hat bei uns Stillen mit Lampe geholfen (wir haben damit recht zügig nachts abgestillt).

Bei mir war und ist es so, dass ich in der Kombi Autonomiephase und Geschwisterkimd gemerkt habe, dass jetzt der Zeitpunkt ist, meine eigenen Bedürfnisse wieder mehr wahrzunehmen und teilweise auch durchzusetzen. Also generell (nicht nur beim Stillen) auch mal Nein zu sagen. Das ist für uns beide, Schnuppsi und mich, ein Lernprozess. Welche meiner Bedürfnisse sind wichtig genug, um sie auch gegen den Willen des Kindes durchzusetzen? Wie mache ich das dann? Ich glaube, das ist auch ohne Geschwisterkind eine Frage, die sich in der Autonomiephase stellt. Denn plötzlich gibt es einfach mehr und öfter Konflikte.

So richtig hilfreich war das jetzt nicht, tut mir leid. Ich lass dir mal einen solidarischen Gruß da. Es ist nur eine Phase (was nicht heißt, dass du durchhalten musst; du darfst auch was ändern), ihr seid nicht allein damit.