sehr später Milchspendereflex und Erschöpfung
Verfasst: 03.01.2018, 17:44
Hallo ihr Lieben!
Hier bin ich mit einem neuen oder auch alten Problem.
ich bin so erschöpft, dass ich befürchte wieder zufüttern zu müssen, was ich schon mal gemacht habe aus totaler Erschöpfung heraus und was wir mühsam wieder zurück zum Vollstillen gebracht haben.
Ich möchte meine Tochter stillen, sowieso und noch mal mehr da sie sehr eindeutig die Pre-Milch nicht gut vertragen hat. Ich wollte auch Richtung Baby Led Weaning und Breifrei gehen, einfach, weil ich das für gut und sinnvoll halte, aber derzeit sehe ich nur noch diesen Silberstreif von BEIKOST!!!! am Horizont und wenn sich unsere Situation nicht lösen lässt, würde ich die Beikost dann wohl doch forcieren. Auch wenn ich das nicht wirklich will. Eskaliert es weiter, werden wir wieder zufüttern. Und das wäre so schade, zumal wir schon mal so dafür gekämpft haben von der Pre-Milch wieder wegzukommen.
In Kürze ist meine Frage hier: Was kann ich tun, um den Milchspendereflex anzuregen? Ausprobiert habe ich schon: Massage, Brustwarzenstimulation, Wärme, Brüste vornübergebeugt schütteln, anpumpen (klappt nicht), Milchfluss visualisieren, Ruhe reinbringen, ganz viel Ruhe. Letzteres ist der Knackpunkt, und wir sind da wohl schon in einer Art Teufelskreis siehe Titel rund um Erschöpfung. Nichts davon hilft.
Mein MSR kommt abends jetzt öfter erst nach 20-30min, wir hatten vorgestern eine satte Stunde und das Babygeschrei war verständlicherweise massiv und verzweifelt bis stinkesauer. Ich habe danach nur noch geheult und war noch den Folgetag einfach am Ende.
Langfassung für die Hintergründe, wer mehr wissen mag. Denke ist aber nicht nötig. War mehr für meine Seelenhygien zum Runterschreiben.
Ich schrieb hier bereits einmal, weil meine Tochter (mittlerweile 18 Wochen alt) so sehr häufig zum Stillen kommt. Tagsüber alle 60-90min, nachts mal so mal so, meist alle 2-3h. Seit neuestem eeeeetwas länger. Fazit war: Normal. Ist eben so. Zumal sie als sehr leichtes Baby geboren wurde und sich von der 3er Perzentile jetzt hochgefuttert hat auf die 85er. Irgendwoher muss es ja kommen. Seit ihr mir hier so Mut gemacht habt, kann ich das auch einfach hinnehmen und warte nicht mehr sehnsüchtig auf längere Stillintevalle. Ist jetzt einfach so.
Weswegen ich jetzt schreibe, betrifft wie der Threadtitel schon sagt den Milchspendereflex und meine eigene Erschöpfung.
Baby ist nun also grade 4 Monate alt, wir funktionieren sehr gut als Team, würde ich behaupten, ich kann ihre niederschwelligen Signale gut lesen, egal ob Hunger, Pipi, müde oder was auch immer. Mit Ende des 3. Monats sind auch die "Dreimonatskoliken" verschwunden. Vorher galt sie per Definiton als Schreibaby: Untröstliches Schreien, egel, was wir getan haben, also wirklich EGAL was. Über 16 Wochen (da hat man wirklich dann alles ausprobiert...), an 6 von 7 Tagen die Woche, 2-3h am Abend am Stück. Das ist deutlich steigerungsfähig, ich weiß, sie war und ist tagsüber immer fröhlich und schreit wenig, grundlos nie. Wenn man sie tags erlebt, glaubt einem keiner, wie sie uns abends und nachts zusammenschreit.
Das Dreimonats-Schreien ist wie gesagt vorbei, wie abgestellt, ist hier nun gesagt zur Einordnung, woher meine Grundanspannung und Erschöpfung kommt.
Knüppeldickes Wochenbett also mit schlecht heilenden Geburtsverletzungen, extremem Dauerstillen, das wir durch Zufütterung unterbrechen mussten, weil ich nach 4 Wochen unter 4h Schlaf in 24 Stunden nicht mehr konnte und ein heulendes Wrack war. Dann wieder mit ganz viel Geduld zurück zum Vollsztillen ab Woche 9 und seit dem entspannteres Stillen, endlich, schmerzfrei erst so ab Woche 12-13 und ab da auch erst keine Stillhütchen mehr. Erst ab dieser Zeit kann ich auch nachts beim Stillen im Familienbett wieder einschlafen. Ich muss allerdings immer umlagern, da sie so häufig stillt und ich nicht gerade viel Milch habe (aber ausreichend siehe propperes zufriedenes Baby - außer abends...), und ich deshalb die Brüste nachts abwechsle.
Sie liegt außerdem nicht in einer vollen Windel ohne Radau (ihr gutes Recht!), sodass ich sie nachts 1-3x wickeln bzw. abhalten muss. Wo so viel Milch reingeht, kommt auch viel wieder raus.
Das ist alles okay für mich. Ich mache das. Es ist temporär, sie ist ein kleines Baby, ich habe meinen Tagesrhythmus daran angepasst und stille so auch tagsüber für ihre Schläfchen im Bett und schlafe dann entweder mit oder bleibe liegen und höre Hörbuch über Headset zum Beispiel oder lese.
Für meine Entspannung und auch so generell, weil es einfach gut tut, mache ich täglich Yoga, ich gehe täglich außer bei stürmischem Regenwetter so wie jetzt mit ihr raus. Dabei ist sie in der Trage, schaut rum und schläft dann ein. Mag sie sehr.
Ich habe keine Unterstützung tagsüber. Keine Großeltern o.ä. in Reichweite, keine anderen Mamis im Freundeskreis, mit denen ich mich treffen könnte, bis auf eine gute Bekannte, mit der ich oft die Spaziergänge mache. Mein Mann arbeitet und ist abends genauso stehend k.o. wie ich bzw. natürlich anders. Nachts versorge ich unsere Tochter komplett allein, damit er am Stück schlafen kann, er kommt damit auf etwa 5-6h. Denn: Unsere Kleine ist eine Nachteule. Sie hat noch nie vor 23:00 Uhr geschlafen, seit der letzten Impfung sind wir jetzt eher bei 24.00 und später. Er muss um 5:30 aufstehen...Ich bleibe dann noch mit dem Baby länger liegen.
Auch das: das ist anstrengend, aber ich mache das. Ich habe ja zumindest tagsüber bei ihren Nickerchen Erholung. Er kommt Heim und kommt fast in ihre Hauptschreizeit bzw. eben jetzt nur noch Quengelzeit, das ist schon heftig für ihn, zumal er auch daheim noch arbeiten muss als Vorbereitungen für den nächsten Tag (Lehrer).
Was mich aber an meine Grenzen bringt, ist, dass ich immer schon Probleme mit dem Milchspenderelfex hatte. Er löst einfach spät aus. Wenn es Frauen gibt, die nur einen guten Babywerbespot sehen müssen und schon Milch haben, nun dann bin ich das Gegenstück. Bei mir tut sich nie etwas, außer in den an einer Hand abzuzählenden Fällen, wenn Baby länger schläft und dementsprechend meine Brüste sehr prall sind.
Abends ist meine Tochter, wie wohl die meisten Babys unruhiger, "quer", und findet schlechter in den Schlaf. KEIN VERGLEICH mehr zur Schreiphase, aber immer noch ein absoluter Eiertanz, der ab spätestens 20.00 beginnt und sich dann bis 23:00 bis 24:00 zieht. Immer. Jeden Abend. Wenn sie zwischendurch kein Nickerchen mehr macht, wird es ganz übel, dann sind wir im Übermüdungsteufelskreis. Auch das kriege ich hin. Es zerrt an meinen Nerven und ja, das macht mich noch mal müder, aber wäre es nur müde, dann wäre das so. Schlimm ist, dass sie dann natürlich in der Zeit auch trinken will und zwar eher öfter als alle 60min, Abends haben wir immer noch ab und an Dauerstillphasen, wo sie alle 10-20min ranwill. Und da kann mich mein Mann ja auch nicht ablösen! Klar, er ist selbst k.o., aber er versucht so gut er kann mich dann mit wickeln und tragen und trösten zu unterstützen.
Bei mir löst dann der Milchspendereflex einfach erst sehr spät aus. Tagsüber dauert es meist so 1-2min, bis er auslöst (ich merke ihn deutlich und sobald er da ist trinkt Baby auch gut hörbar mit jedem Schluck und zwar gierig, gab ja vorher nur Tröpfchen wenn überhaupt...). Abends braucht der MSR gut 5min oder länger und wir hatten jetzt mehrere Abende mit 20-30min und vorgestern war es eine satte Stunde! Ihr könnt euch vorstellen, was das für ein Geschrei war? Müde und hungrig und es kommt nichts?
Ich liege da mit meiner Tochter, streichel sie, summe leise, visualisiere, wie die Milch fließt und rede ihr zu: "Noch ein bisschen, gleich kommt was." Und es kommt nichts. Sie schreit und windet sich bis sie knallrot ist, verprügelt meine Brust, beißt und beutelt die Brustwarze und ist einfach nur verzweifelt.
Hochnehmen, beruhigen, tragen. Noch mal anlegen. Hoffen.
Ich hatte hier schon eine Stillberatung von einer Stillbegleiterin (Ausbildung via DAIS) und sie sagte, dass wir schon alles tun. Dass es einfach Frauen gibt, bei denen das so schwer auszulösen geht. Ich habe Massagen versucht, Wärme, Nippelstimulation, Brüste vorgebeugt schütteln, das ganze Rpertoire an milchbildenden Nahrungsmitteln (was super für die Milchmenge war, aber abends geben meine Brüste die Milch dann einfach nicht frei), ich trage sie viel, wir schlafen im Familienbett, ich trinke und esse mehr als ausreichend (nehme derzeit eher zu), ich visualisiere wie gesagt, dass die Milch fließt, ich konzentriere mich darauf, wie sehr ich dieses Baby liebe und dass ich es stillen möchte.
Aber es hilft nichts.
Kinderärztin sagt auch nur: "Das geht nicht, dass Sie so oft stillen, das halten Sie nicht durch!" Rauszögern bringt aber erst recht nichts (das Thema hatte ich letztens schon abgehakt, dann ist sie nur unzufrieden und das macht es noch stressiger und schlimmer. Aber dass ich das nicht durchhalte, nun das scheint sich zu bewahrheiten.
Ich habe jetzt beim Familienbüro angerufen und hoffe da noch jemanden zu finden, der vielleicht was weiß und vielleicht kommt eine Familienhebamme zu uns. Ist wohl sowas ähnliches wie die Nachsorgehebamme nur eben nicht fürs Wochenbett sondern eher das erste Lebensjahr.
Fazit derzeit also wirlich: Beikost eher früher als später, dabei natürlich so sanft wie möglich. Ich mag sie zu nichts zwingen, aber ich werde ihr vermehrt Essen anbieten und sie probieren lassen. ich weiß, am Anfang ist das eher Spielrei und bringt noch kaum was an Kalorien, aber jeder Tag zählt.
Ich als Mutter bin mittlerweile an einem Limit, an dem ich sage: Ich habe alles versucht, aber ich kann nicht mehr. Ich denke auch, da hat sie im Zweifel auch nicht viel von, wenn sie jeden Abedn wieder die Erfahrung macht, dass die Mama, die sie den ganzen Tag über liebevoll umsorgt, abends erschöpft neben ihr liegt und aus ihren Brüsten kommt nichts raus. Ich denke nicht, dass sie versteht, dass ich gern würde und nur nicht kann. Sie erlebt ja nur unmittelbar, dass ich gerade dann, wenn sie sowieso schon mehr braucht, weniger gebe. Dass sie besodners dann, wenn sie es einfach bräuchte, besonders hart selbst arbeiten muss. Denn das einzige, was die Milch dann irgendwann zum Fliueßen bringt, ist, wenn sie weiter saugt. Teils eben seeeehr lang.
Ich warte jetzt noch die Familienhebamme ab, hoffe auf irgendeinen Wunderkniff hier von euch vielleicht, und wenn das dann auch alles nichts hilft, dann füttere ich nächste Woche wieder zu und versuche so schnell wie möglich von der Pulvermilch weg zu kommen und sie mit nicht industriell erzeugten Lebensmitteln zu füttern. Ich will ja nicht abstillen. Es geht nur um abends. ich hätte das schon längst getan, wenn die Erfahrungen mit dem Zufüttern nicht so schlecht gewesen wären. Ich halte aber generell nichts von "Fertignahrung" egal ob für Babys oder Erwachsene...
So. Das war's. Es ist bitter für mich, weil zu der körperlichen Erschöpfung auch einfach die psychisch wenig förderlichen Gedanken kommen, dass ich mein Kind nicht versorgen kann. Körperlich nicht, weil die Milch einfach nicht fließt und emotional nicht, weil ich ihr ja aus ihrer Sicht da etwas vorenthalte. Und noch dazu einfach auch nicht die Stabilität ausstrahlen kann, die ich mir wünschen würde. Ich bin nicht der Typ fürs Aufgeben, aber ich werde nicht auf Biegen und Brechen etwas versuchen, was dann zwar weiter mit "vollstillen" gelabelt werden kann, aber mir und meiner Tochter jeden Abend das große Weinen abverlangt. Ich denke da ist dann ein Kompromiss nötig. EIn abwägen: Was ist weniger schlimm/was ist besser.
Liebe Grüße, Heike
Hier bin ich mit einem neuen oder auch alten Problem.
ich bin so erschöpft, dass ich befürchte wieder zufüttern zu müssen, was ich schon mal gemacht habe aus totaler Erschöpfung heraus und was wir mühsam wieder zurück zum Vollstillen gebracht haben.
Ich möchte meine Tochter stillen, sowieso und noch mal mehr da sie sehr eindeutig die Pre-Milch nicht gut vertragen hat. Ich wollte auch Richtung Baby Led Weaning und Breifrei gehen, einfach, weil ich das für gut und sinnvoll halte, aber derzeit sehe ich nur noch diesen Silberstreif von BEIKOST!!!! am Horizont und wenn sich unsere Situation nicht lösen lässt, würde ich die Beikost dann wohl doch forcieren. Auch wenn ich das nicht wirklich will. Eskaliert es weiter, werden wir wieder zufüttern. Und das wäre so schade, zumal wir schon mal so dafür gekämpft haben von der Pre-Milch wieder wegzukommen.
In Kürze ist meine Frage hier: Was kann ich tun, um den Milchspendereflex anzuregen? Ausprobiert habe ich schon: Massage, Brustwarzenstimulation, Wärme, Brüste vornübergebeugt schütteln, anpumpen (klappt nicht), Milchfluss visualisieren, Ruhe reinbringen, ganz viel Ruhe. Letzteres ist der Knackpunkt, und wir sind da wohl schon in einer Art Teufelskreis siehe Titel rund um Erschöpfung. Nichts davon hilft.
Mein MSR kommt abends jetzt öfter erst nach 20-30min, wir hatten vorgestern eine satte Stunde und das Babygeschrei war verständlicherweise massiv und verzweifelt bis stinkesauer. Ich habe danach nur noch geheult und war noch den Folgetag einfach am Ende.
Langfassung für die Hintergründe, wer mehr wissen mag. Denke ist aber nicht nötig. War mehr für meine Seelenhygien zum Runterschreiben.
Ich schrieb hier bereits einmal, weil meine Tochter (mittlerweile 18 Wochen alt) so sehr häufig zum Stillen kommt. Tagsüber alle 60-90min, nachts mal so mal so, meist alle 2-3h. Seit neuestem eeeeetwas länger. Fazit war: Normal. Ist eben so. Zumal sie als sehr leichtes Baby geboren wurde und sich von der 3er Perzentile jetzt hochgefuttert hat auf die 85er. Irgendwoher muss es ja kommen. Seit ihr mir hier so Mut gemacht habt, kann ich das auch einfach hinnehmen und warte nicht mehr sehnsüchtig auf längere Stillintevalle. Ist jetzt einfach so.
Weswegen ich jetzt schreibe, betrifft wie der Threadtitel schon sagt den Milchspendereflex und meine eigene Erschöpfung.
Baby ist nun also grade 4 Monate alt, wir funktionieren sehr gut als Team, würde ich behaupten, ich kann ihre niederschwelligen Signale gut lesen, egal ob Hunger, Pipi, müde oder was auch immer. Mit Ende des 3. Monats sind auch die "Dreimonatskoliken" verschwunden. Vorher galt sie per Definiton als Schreibaby: Untröstliches Schreien, egel, was wir getan haben, also wirklich EGAL was. Über 16 Wochen (da hat man wirklich dann alles ausprobiert...), an 6 von 7 Tagen die Woche, 2-3h am Abend am Stück. Das ist deutlich steigerungsfähig, ich weiß, sie war und ist tagsüber immer fröhlich und schreit wenig, grundlos nie. Wenn man sie tags erlebt, glaubt einem keiner, wie sie uns abends und nachts zusammenschreit.
Das Dreimonats-Schreien ist wie gesagt vorbei, wie abgestellt, ist hier nun gesagt zur Einordnung, woher meine Grundanspannung und Erschöpfung kommt.
Knüppeldickes Wochenbett also mit schlecht heilenden Geburtsverletzungen, extremem Dauerstillen, das wir durch Zufütterung unterbrechen mussten, weil ich nach 4 Wochen unter 4h Schlaf in 24 Stunden nicht mehr konnte und ein heulendes Wrack war. Dann wieder mit ganz viel Geduld zurück zum Vollsztillen ab Woche 9 und seit dem entspannteres Stillen, endlich, schmerzfrei erst so ab Woche 12-13 und ab da auch erst keine Stillhütchen mehr. Erst ab dieser Zeit kann ich auch nachts beim Stillen im Familienbett wieder einschlafen. Ich muss allerdings immer umlagern, da sie so häufig stillt und ich nicht gerade viel Milch habe (aber ausreichend siehe propperes zufriedenes Baby - außer abends...), und ich deshalb die Brüste nachts abwechsle.
Sie liegt außerdem nicht in einer vollen Windel ohne Radau (ihr gutes Recht!), sodass ich sie nachts 1-3x wickeln bzw. abhalten muss. Wo so viel Milch reingeht, kommt auch viel wieder raus.
Das ist alles okay für mich. Ich mache das. Es ist temporär, sie ist ein kleines Baby, ich habe meinen Tagesrhythmus daran angepasst und stille so auch tagsüber für ihre Schläfchen im Bett und schlafe dann entweder mit oder bleibe liegen und höre Hörbuch über Headset zum Beispiel oder lese.
Für meine Entspannung und auch so generell, weil es einfach gut tut, mache ich täglich Yoga, ich gehe täglich außer bei stürmischem Regenwetter so wie jetzt mit ihr raus. Dabei ist sie in der Trage, schaut rum und schläft dann ein. Mag sie sehr.
Ich habe keine Unterstützung tagsüber. Keine Großeltern o.ä. in Reichweite, keine anderen Mamis im Freundeskreis, mit denen ich mich treffen könnte, bis auf eine gute Bekannte, mit der ich oft die Spaziergänge mache. Mein Mann arbeitet und ist abends genauso stehend k.o. wie ich bzw. natürlich anders. Nachts versorge ich unsere Tochter komplett allein, damit er am Stück schlafen kann, er kommt damit auf etwa 5-6h. Denn: Unsere Kleine ist eine Nachteule. Sie hat noch nie vor 23:00 Uhr geschlafen, seit der letzten Impfung sind wir jetzt eher bei 24.00 und später. Er muss um 5:30 aufstehen...Ich bleibe dann noch mit dem Baby länger liegen.
Auch das: das ist anstrengend, aber ich mache das. Ich habe ja zumindest tagsüber bei ihren Nickerchen Erholung. Er kommt Heim und kommt fast in ihre Hauptschreizeit bzw. eben jetzt nur noch Quengelzeit, das ist schon heftig für ihn, zumal er auch daheim noch arbeiten muss als Vorbereitungen für den nächsten Tag (Lehrer).
Was mich aber an meine Grenzen bringt, ist, dass ich immer schon Probleme mit dem Milchspenderelfex hatte. Er löst einfach spät aus. Wenn es Frauen gibt, die nur einen guten Babywerbespot sehen müssen und schon Milch haben, nun dann bin ich das Gegenstück. Bei mir tut sich nie etwas, außer in den an einer Hand abzuzählenden Fällen, wenn Baby länger schläft und dementsprechend meine Brüste sehr prall sind.
Abends ist meine Tochter, wie wohl die meisten Babys unruhiger, "quer", und findet schlechter in den Schlaf. KEIN VERGLEICH mehr zur Schreiphase, aber immer noch ein absoluter Eiertanz, der ab spätestens 20.00 beginnt und sich dann bis 23:00 bis 24:00 zieht. Immer. Jeden Abend. Wenn sie zwischendurch kein Nickerchen mehr macht, wird es ganz übel, dann sind wir im Übermüdungsteufelskreis. Auch das kriege ich hin. Es zerrt an meinen Nerven und ja, das macht mich noch mal müder, aber wäre es nur müde, dann wäre das so. Schlimm ist, dass sie dann natürlich in der Zeit auch trinken will und zwar eher öfter als alle 60min, Abends haben wir immer noch ab und an Dauerstillphasen, wo sie alle 10-20min ranwill. Und da kann mich mein Mann ja auch nicht ablösen! Klar, er ist selbst k.o., aber er versucht so gut er kann mich dann mit wickeln und tragen und trösten zu unterstützen.
Bei mir löst dann der Milchspendereflex einfach erst sehr spät aus. Tagsüber dauert es meist so 1-2min, bis er auslöst (ich merke ihn deutlich und sobald er da ist trinkt Baby auch gut hörbar mit jedem Schluck und zwar gierig, gab ja vorher nur Tröpfchen wenn überhaupt...). Abends braucht der MSR gut 5min oder länger und wir hatten jetzt mehrere Abende mit 20-30min und vorgestern war es eine satte Stunde! Ihr könnt euch vorstellen, was das für ein Geschrei war? Müde und hungrig und es kommt nichts?
Ich liege da mit meiner Tochter, streichel sie, summe leise, visualisiere, wie die Milch fließt und rede ihr zu: "Noch ein bisschen, gleich kommt was." Und es kommt nichts. Sie schreit und windet sich bis sie knallrot ist, verprügelt meine Brust, beißt und beutelt die Brustwarze und ist einfach nur verzweifelt.
Hochnehmen, beruhigen, tragen. Noch mal anlegen. Hoffen.
Ich hatte hier schon eine Stillberatung von einer Stillbegleiterin (Ausbildung via DAIS) und sie sagte, dass wir schon alles tun. Dass es einfach Frauen gibt, bei denen das so schwer auszulösen geht. Ich habe Massagen versucht, Wärme, Nippelstimulation, Brüste vorgebeugt schütteln, das ganze Rpertoire an milchbildenden Nahrungsmitteln (was super für die Milchmenge war, aber abends geben meine Brüste die Milch dann einfach nicht frei), ich trage sie viel, wir schlafen im Familienbett, ich trinke und esse mehr als ausreichend (nehme derzeit eher zu), ich visualisiere wie gesagt, dass die Milch fließt, ich konzentriere mich darauf, wie sehr ich dieses Baby liebe und dass ich es stillen möchte.
Aber es hilft nichts.
Kinderärztin sagt auch nur: "Das geht nicht, dass Sie so oft stillen, das halten Sie nicht durch!" Rauszögern bringt aber erst recht nichts (das Thema hatte ich letztens schon abgehakt, dann ist sie nur unzufrieden und das macht es noch stressiger und schlimmer. Aber dass ich das nicht durchhalte, nun das scheint sich zu bewahrheiten.
Ich habe jetzt beim Familienbüro angerufen und hoffe da noch jemanden zu finden, der vielleicht was weiß und vielleicht kommt eine Familienhebamme zu uns. Ist wohl sowas ähnliches wie die Nachsorgehebamme nur eben nicht fürs Wochenbett sondern eher das erste Lebensjahr.
Fazit derzeit also wirlich: Beikost eher früher als später, dabei natürlich so sanft wie möglich. Ich mag sie zu nichts zwingen, aber ich werde ihr vermehrt Essen anbieten und sie probieren lassen. ich weiß, am Anfang ist das eher Spielrei und bringt noch kaum was an Kalorien, aber jeder Tag zählt.
Ich als Mutter bin mittlerweile an einem Limit, an dem ich sage: Ich habe alles versucht, aber ich kann nicht mehr. Ich denke auch, da hat sie im Zweifel auch nicht viel von, wenn sie jeden Abedn wieder die Erfahrung macht, dass die Mama, die sie den ganzen Tag über liebevoll umsorgt, abends erschöpft neben ihr liegt und aus ihren Brüsten kommt nichts raus. Ich denke nicht, dass sie versteht, dass ich gern würde und nur nicht kann. Sie erlebt ja nur unmittelbar, dass ich gerade dann, wenn sie sowieso schon mehr braucht, weniger gebe. Dass sie besodners dann, wenn sie es einfach bräuchte, besonders hart selbst arbeiten muss. Denn das einzige, was die Milch dann irgendwann zum Fliueßen bringt, ist, wenn sie weiter saugt. Teils eben seeeehr lang.
Ich warte jetzt noch die Familienhebamme ab, hoffe auf irgendeinen Wunderkniff hier von euch vielleicht, und wenn das dann auch alles nichts hilft, dann füttere ich nächste Woche wieder zu und versuche so schnell wie möglich von der Pulvermilch weg zu kommen und sie mit nicht industriell erzeugten Lebensmitteln zu füttern. Ich will ja nicht abstillen. Es geht nur um abends. ich hätte das schon längst getan, wenn die Erfahrungen mit dem Zufüttern nicht so schlecht gewesen wären. Ich halte aber generell nichts von "Fertignahrung" egal ob für Babys oder Erwachsene...
So. Das war's. Es ist bitter für mich, weil zu der körperlichen Erschöpfung auch einfach die psychisch wenig förderlichen Gedanken kommen, dass ich mein Kind nicht versorgen kann. Körperlich nicht, weil die Milch einfach nicht fließt und emotional nicht, weil ich ihr ja aus ihrer Sicht da etwas vorenthalte. Und noch dazu einfach auch nicht die Stabilität ausstrahlen kann, die ich mir wünschen würde. Ich bin nicht der Typ fürs Aufgeben, aber ich werde nicht auf Biegen und Brechen etwas versuchen, was dann zwar weiter mit "vollstillen" gelabelt werden kann, aber mir und meiner Tochter jeden Abend das große Weinen abverlangt. Ich denke da ist dann ein Kompromiss nötig. EIn abwägen: Was ist weniger schlimm/was ist besser.
Liebe Grüße, Heike