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Routine ändern: Einschlafstillen und nächtliches Stillen

Verfasst: 31.12.2017, 14:09
von Milchschnitte
Hallo liebe alle,

ich brauche mal wieder einen Rat. Und zwar geht es darum, dass wir das Insbettbring-Ritual ändern wollen und ich außerdem zeitnah unsere 1,5 Jahre alte Tochter nachts abstillen möchte.
Das Einschlafstillen würden wir beenden/ersetzen, weil mein Freund und ich uns gerne auch mal abwechseln wollen mit dem Insbettbringen (Mir persönlich ist das gar nicht soo wichtig, aber er würde diesen Part auch gerne übernehmen, wenn es geht.).
Was mir mehr am Herzen liegt, ist, das Stillen nachts aufzuhören, oder zumindest zu reduzieren. Ich bin mit der Methode nach Gordon vertraut und würde mich auch daran orientieren (vielleicht ein bisschen an unsere Gegebenheiten angepasst).

Ich vermute, beides auf einmal zu wollen, ist ein bisschen ambitioniert und vielleicht auch eine unnötige Keule für die Kleine.

Deshalb meine Frage: gibt es eine bewährte Reihenfolge? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Was macht am meisten Sinn im Hinblick darauf, wie ich ihr es "verkaufe" (sie versteht schon sehr viel und ich möchte ihr gerne erklären, was passiert, bzw. sie vorbereiten, damit sie das alles ein bisschen besser einordnen kann).

Für Tipps oder Ideen bin ich sehr dankbar. :)

Liebe Grüße,
Milchschnitte

Re: Routine ändern: Einschlafstillen und nächtliches Stillen

Verfasst: 31.12.2017, 14:16
von Misle
Da hänge ich mich mal dran. Mein Kleiner ist 20 Monate und ich muss ab Dienstag wieder arbeiten. Wir stillen noch zum einschlafen (mittags [wenn er nicht in der Krippe ist]/abends) und nachts. Tagsüber ansonsten von gar nicht bis zweimal, oder so.

Re: Routine ändern: Einschlafstillen und nächtliches Stillen

Verfasst: 31.12.2017, 14:20
von Sabina
Meine Tochter war etwas älter als ich sie nachts abgestillt habe. Ich habe ihr erklärt, dass wir nur noch stillen solange das Licht an ist. Konkret habe ich also am Abend zum Einschlafen gestillt und dann meist nochmals so gegen 23 h wenn wir Eltern ins Bett sind. Solange brannte im Zimmer ein Licht. Wurde sie dann nachts wach konnte ich ihr erklären, dass jetzt kein Licht brennt und wir deshalb auch nicht stillen. Hat erstaunlich gut geklappt und war innert einer Woche durch. Aber: sie ist jetzt bald fünf und schläft immer noch schlecht...😆
Das abendliche Einschlafstillen hat dann ca. 4 Monate später automatisch aufgehört. Wir waren am Meer im Urlaub und die 2 1/4 Jährige ohne Mittagsschlaf am Abend so fix&foxi, dass sie beim Geschichte Hören schon eingeratzt ist...

Re: Routine ändern: Einschlafstillen und nächtliches Stillen

Verfasst: 31.12.2017, 21:47
von DolphinFFM
Ich kann keine praktische Erfahrung beitragen.
Was hälst du denn für Erfolg-versprechender? Damit würde ich anfangen.

Oder du fängst mit dem an, was dir wichtiger ist, also das nächtliche Stillen.

Beides gleichzeitig würde ich in der Tat nicht machen. Falls doch, dann wohl am ehesten mit einer Erklärung wie „kein Stillen im Bett/liegen“ - einfach damit es einfach aber absolut ist.

Re: Routine ändern: Einschlafstillen und nächtliches Stillen

Verfasst: 03.01.2018, 10:50
von bayleaf
Hallo Milchschnitte!
Verstehe ich das richtig, dass Du nicht mehr einschlafstillen und nachts abstillen möchtest? Wie oft stillt ihr denn noch tagsüber?
Würde dein Partner denn das insbettbringen sehr oft (oder immer) übernehmen? Wenn ihr euch abwechseln wollt kann es einfach sein dass du dann alternative Methoden finden musst um sie in den Schlaf zu begleiten und Stillen ist in der Regel für die Mutter entspannender als tragen, schuckeln, usw. Vielleicht kann dein Partner es einfach mal versuchen, viele Kinder schlafen problemlos ohne Mama und Stillen ein, wenn jemand anderes sie beim einschlafen begleitet.
Milchschnitte hat geschrieben: 31.12.2017, 14:09 Ich vermute, beides auf einmal zu wollen, ist ein bisschen ambitioniert und vielleicht auch eine unnötige Keule für die Kleine.

Deshalb meine Frage: gibt es eine bewährte Reihenfolge? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Was macht am meisten Sinn im Hinblick darauf, wie ich ihr es "verkaufe" (sie versteht schon sehr viel und ich möchte ihr gerne erklären, was passiert, bzw. sie vorbereiten, damit sie das alles ein bisschen besser einordnen kann).
Du kannst ihr ein Buch basteln mit Bildern von ihr, vielleicht habt ihr auch Stillbilder und dazu hat es ein bißchen Text und es wird erzählt wie sie ein kleines Baby war und viel Milch getrunken hat, besonders nachts und am Ende der Geschichte gibt es ein aktuelles Foto von ihr und sie ist schon etwas älter und muss nachts nicht mehr Stillen.
Das wird dann oft zusammen angeschaut.
Dann abends wird das letzte Stillen aus dem Schlafzimmer ausgelagert und das nächtliche Abstillen kannst Du natürlich nach Gordon machen.
Viele liebe Grüße
bayleaf

Re: Routine ändern: Einschlafstillen und nächtliches Stillen

Verfasst: 03.01.2018, 20:33
von 7erendipity
Bayleaf, das ist ja eine tolle Idee! Ansonsten lese ich mal interessiert mit, das drölfhundertsiebenundvierzigmalige stillen nachts möchte ich auch stark einschränken.

Re: Routine ändern: Einschlafstillen und nächtliches Stillen

Verfasst: 10.01.2018, 23:30
von Milchschnitte
Hallo, hallo,

da bin ich wieder. Tut mir leid, dass ich so lange nicht geschrieben habe, aber wir waren hier sehr busy mit Besuch etc. Vielen Dank für Eure ersten Tipps und Vorschläge. Und Dir auch, liebe bayleaf.

@ Sabina: das mit dem Licht hatte ich hier irgendwo im Forum auch schonmal gelesen. Klingt ganz gut, finde ich. Und wir könnten uns die winterliche Dunkelheit zu Nutze machen (im Sommer wird das sicher schwieriger).
bayleaf hat geschrieben: 03.01.2018, 10:50 Verstehe ich das richtig, dass Du nicht mehr einschlafstillen und nachts abstillen möchtest? Wie oft stillt ihr denn noch tagsüber?
Würde dein Partner denn das insbettbringen sehr oft (oder immer) übernehmen?
Also es ist so, dass das Einschlafstillen in acht oder neun von zehn Malen gar kein "echtes" Einschlafstillen ist, d.h. sie trinkt fertig, dockt ab und dann hampelt sie noch wild im Bett rum und quatscht mich voll und singt und turnt auf mir rum oder kuschelt (das kann bis zu einer Stunde so gehen)). Daher denke ich, das Einschlafstillen gut auslagern zu können, bzw. zeitlich ein Stück weit nach vorne zu verschieben.
Mein Freund möchte sie einfach auch gerne mal ins Bett bringen können und diese innige Zeit des Tages erleben. Das verstehe ich gut und dehalb möchte ich es gerne versuchen. Außerdem zehrt das Stillen mittlerweile ganz schön und da die Kleine in absehbarer Zeit noch ein Geschwisterchen bekommen soll, möchte ich gerne eine kleine Pause, bzw. meinem Körper die Möglichkeit geben, sich mal ein bisschen zu erholen.

Wir stillen noch ca. 4-5 mal am Tag (plus nachts aktuell ca. 8 mal).
bayleaf hat geschrieben: 03.01.2018, 10:50 Wenn ihr euch abwechseln wollt kann es einfach sein dass du dann alternative Methoden finden musst um sie in den Schlaf zu begleiten und Stillen ist in der Regel für die Mutter entspannender als tragen, schuckeln, usw. Vielleicht kann dein Partner es einfach mal versuchen, viele Kinder schlafen problemlos ohne Mama und Stillen ein, wenn jemand anderes sie beim einschlafen begleitet.
Bis jetzt hat sie im Schlafzimmer nach dem Lichtausmachen (sie schläft bei uns im Familienbett) die Anwesenheit meines Freundes nicht wirklich akzeptiert und immer unmißverständlich nach mir verlangt. Von daher denke ich, wird es wahrscheinlich nicht einfach für die beiden. Aber ich dachte, ich gehe dann einfach mal weg (also vor die Tür oder so), wenn wir entschieden haben, den ersten Versuch zu starten, dann ist es vermutlich für alle einfacher (vor allem für mein weiches Mutterherz...).

Tragen lässt sie sich leider nicht mehr so gerne... Könnte man es denn so machen, dass ich sie einschlafstille, wenn ich dran bin und an den Papa-Abenden eben nicht? Oder geht nur ganz oder gar nicht? Ich will ja auch fair sein zu der Kleinen und sie nicht verwirren oder es unnötig schwer machen, indem ich Unklarheit schaffe.
bayleaf hat geschrieben: 03.01.2018, 10:50 Du kannst ihr ein Buch basteln mit Bildern von ihr, vielleicht habt ihr auch Stillbilder und dazu hat es ein bißchen Text und es wird erzählt wie sie ein kleines Baby war und viel Milch getrunken hat, besonders nachts und am Ende der Geschichte gibt es ein aktuelles Foto von ihr und sie ist schon etwas älter und muss nachts nicht mehr Stillen.
Das wird dann oft zusammen angeschaut.
Das finde ich eine sehr schöne Idee und ich bin auch schon am Fotos sammeln.

Ui das ist jetzt ganz schön lang geworden... 'tschuldigung. ;)

Lieben Gruß,
Milchschnitte

Re: Routine ändern: Einschlafstillen und nächtliches Stillen

Verfasst: 11.01.2018, 10:21
von DolphinFFM
Milchschnitte hat geschrieben: 10.01.2018, 23:30 Bis jetzt hat sie im Schlafzimmer nach dem Lichtausmachen (sie schläft bei uns im Familienbett) die Anwesenheit meines Freundes nicht wirklich akzeptiert und immer unmißverständlich nach mir verlangt. Von daher denke ich, wird es wahrscheinlich nicht einfach für die beiden. Aber ich dachte, ich gehe dann einfach mal weg (also vor die Tür oder so), wenn wir entschieden haben, den ersten Versuch zu starten, dann ist es vermutlich für alle einfacher (vor allem für mein weiches Mutterherz...).

Tragen lässt sie sich leider nicht mehr so gerne... Könnte man es denn so machen, dass ich sie einschlafstille, wenn ich dran bin und an den Papa-Abenden eben nicht? Oder geht nur ganz oder gar nicht? Ich will ja auch fair sein zu der Kleinen und sie nicht verwirren oder es unnötig schwer machen, indem ich Unklarheit schaffe.
Viele machen das so. Also zum einen, das Mama weg gehen muss , damit Papa das Kind ins Bett bringen kann, und zum anderen, dass das Kind bei Mama noch einschlafstillt, bei Papa (oder Oma, Tante, ...) aber auch gut ohne auskommt. Die Kleinen verstehen den Unterschied oft schon.

Wichtig finde ich, das deinem Mann klar ist, das ER die Initative übernehmen muss, wenn er das Kind zum schlafen bringen will. Bei einer Freundin hat sich der Papa sonst was ausgedacht um das Kind von seinem Mama-Wunsch abzulenken und sich als gleichwertige/gute Beziehungsperson anzubieten. Er hat das Kind nie schreien lassen - wenn es Mama wollte, bekam es das auch, aber vorher hat er eben alles mögliche durchprobiert um dem Kind zu zeigen “Ich kann dein Bedürfnis auch erfüllen!“
Dein Kind hat wahrscheinlich weniger ein Bedürfnis zu essen/trinken, sondern nach Sicherheit, Ruhe und Geborgenheit - gerade wenn ihr eh schon kein klassisches einschlafstillen mehr macht.

Re: Routine ändern: Einschlafstillen und nächtliches Stillen

Verfasst: 11.01.2018, 13:36
von Milchschnitte
Danke DolphinFF für Deinen Beitrag. Das klingt alles plausibel und bestärkt mich, es zu versuchen.:)