Frühchen, getrennt von der Mama, wird´s noch mit dem Stillen?

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Lollie
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Frühchen, getrennt von der Mama, wird´s noch mit dem Stillen?

Beitrag von Lollie »

Hallo,

richtige "Still-Probleme" habe ich noch nicht, aber ich befürchte es werden bald welche auf mich zukommen.
Kurz zu mir, ich bin 27, habe bereits eine 2 1/2 jährige Tochter die als spätes Frühchen (35+5, 2970 g) per Kaiserschnitt auf die Welt kam, am Anfang mit Flasche/Stillhütchen und Schnuller Erfahrung gesammelt hat, und sich erst zu Hause, nach zehntägigem Krankenhausaufenthalt, voll und zufriedenstellend stillen lies.
Schnuller und Flasche mussten damals strikt wegrationalisiert werden.
Und auch heute noch braucht sie zum Einschlafen ihre "Ti" (so nennt sie die Mama-Brust).

Am 20.11. diesen Jahres kam mein Sohn auf die Welt, also noch ganz frisch. Diesmal spontan, aber auch wieder zu früh (35+6, ET wäre am 19.12. gewesen). Im Gegensatz zu seiner Schwester wog er bei der Geburt nur 2380 g, und hat arg mit Anpassungsstörungen zu kämpfen.
Er ist momentan immer noch im Brutkasten, bekommt aufgrund einer Infektion (Streptokokken B) Antibiotika, wird über eine Magensonde ernährt, hat Atemaussetzer mit langsamer schlagendem Herzen (bekommt eine Koffein-Theraphie) und ist überhaupt gar nicht belastbar. Aber immerhin konnte die Atemunterstützung schon ab.

Ich wurde gestern entlassen (wohne nur 10 min Fußweg vom Krankenhaus entfernt), und pumpe alle zwei Stunden fleißig Muttermilch. Bis jetzt durfte ich ihn nur ein einziges Mal anlegen, da hat er aber schon ein bisschen genuckelt. Sein Zustand empfiehlt es aber dass er so wenig wie möglich umgelagert wird.
Natürlich bricht es mir das Herz zu sehen wie er da in seinem Kasten nach der Brust sucht, und stattdessen Schnuller oder Flasche (inzwischen kann er daraus trinken) bekommt.

Er muss mindestens noch die komplette nächste Woche im Krankenhaus bleiben, wann genau es mit dem "richtigen" Stillen losgehen kann konnten mir bis jetzt weder Schwestern noch Ärzte sagen. Er soll erstmal stabiler werden, nicht mehr so müde, und dann würden wir weitersehen.

Momentan bin ich zumindest vormittags recht flexibel was meine Zeit angeht, gegen 14.30 Uhr muss ich allerdings die große Schwester von der Tagesmutti abholen, und bin dann bis abends mit ihr alleine.
Sie darf zwar mit auf die Neo, ihre Aufmerksamkeitsspanne und ihre Geduld sind aber natürlich begrenzt, was das ganze ziemlich stressig macht.
Mein Freund muss arbeiten, der Rest der Familie liegt mit Grippe im Bett. Also keiner da der mir bisschen hilft.

Was denkt ihr, wie groß ist die Chance dass ich auch diesmal erfolgreich stillen kann?
Ich mach mir einfach so viele Sorgen...und der Gedanke dass er da ganz aleine ohne Mama in seinem Kasten liegt bringt mich immer wieder zum Weinen. :cry:

LG
Lollie
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7erendipity
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Re: Frühchen, getrennt von der Mama, wird´s noch mit dem Stillen?

Beitrag von 7erendipity »

((((Lollie)))) erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Baby! Wie stark du gerade sein musst, das tut mir sehr leid dass ihr so einen schwierigen Start habt.
Bestimmt meldet sich noch eine Stillmod bei dir, und ich wäre da auch ganz zuversichtlich dass ihr es später wenn dein Sohn stabiler ist mit dem stillen noch schaffen werdet!
Du hast es bereits einmal geschafft, hast schon Erfahrung, mit etwas Unterstützung geht das bestimmt auch diesmal.

Kann dein Freund sich vielleicht krank melden für 1-2 Wochen bis dein Sohn etwas stabiler ist? Können Freunde noch einspringen? Die euch kochen oder einkaufen? Oder waschen?

Ich glaube dir dass es weh tut sein Baby dort zu lassen!
LG 7erendipity
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pqr
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Re: Frühchen, getrennt von der Mama, wird´s noch mit dem Stillen?

Beitrag von pqr »

Herzlich willkommen.
Da hattet Ihr ja keinen leichten Start.
Die Stillmods können Euch bestimmt weiterhelfen.
Alles Gute.
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
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Re: Frühchen, getrennt von der Mama, wird´s noch mit dem Stillen?

Beitrag von anni1110 »

Herzlich willkommen und herzlichen Glückwunsch zum Baby.

Du hast es schon einmal erfolgreich geschafft und wirst es auch wieder schaffen.
Zum Mutmachen: Unser Jüngster kam bei 29+2 und wir haben es, nach Entlassung, zum Vollstillen geschafft.

Die Stillmods begleiten dich hier und ihr werdet es schaffen! Alles Gute!
Liebe Grüße
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Ohrwaschlkaktus
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Re: Frühchen, getrennt von der Mama, wird´s noch mit dem Stillen?

Beitrag von Ohrwaschlkaktus »

Hallo und alles Gute zur Geburt deines Sohnes.
Ein Drücker auch von mir, die Trennung ist sicher nicht einfach.
Nur ein Gedanke von mir als absoluter Laie: könnte die Zufütterung eventuell stillfreundlich und nicht mit Fläschchen gemacht werden? Das würde doch den Übergang zum Vollstillen sicher erleichtern.
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Re: Frühchen, getrennt von der Mama, wird´s noch mit dem Stillen?

Beitrag von Lollie »

Erstmal Danke für die lieben Worte!

Leider kann mein Freund weder frei nehmen noch krank machen...er ist Azubi und wiederholt schon wegen seiner vielen Fehltage (er ist chronisch krank) ein Ausbildungsjahr. Das muss jetzt endlich mal werden.
Freunde wohnen alle viel zu weit weg.
Aber noch bekomme ich das mit großem Kind/Haushalt/Baby ganz gut unter einen Hut, Tagesmutti sei Dank. Und ich bin ja schon wieder fit, von der Geburt merke ich gar nichts mehr.

Stillfreundlich zufüttern wird wohl eher nichts, die Station ist so schon stark unterbesetzt, die sind froh wenn alles so problemlos wie möglich läuft. Aber ansonsten wird das Stillen voll unterstützt. Das beruhigt schon ein bisschen.

Gerade eben war ich wieder im Krankenhaus, nun liegt der kleine unter Bestrahlung, er ist natürlich auch noch gelb geworden. Aber wenn ich so gegen 17 Uhr nochmal vorbeikomme könnte ich ihn vielleicht mal selbst wickeln und ein Fläschchen geben...ich hoffe das klappt!
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Re: Frühchen, getrennt von der Mama, wird´s noch mit dem Stillen?

Beitrag von Viola »

Herzlichen Glückwunsch zum Baby!!

Frühchenzeit und getrennt sein ist schrecklich und echt hart, das kostet viel Kraft und Nerven. Da darfst du schonmal ins Zweifeln kommen.

Von dem was du schreibst spricht ja wirklich vieles dafür, dass du ihn vollstillen werden kannst:
- du hast bereits Stillberatung
- du hast bereits Früchenstillerfahrung
- du hast bereits Erfahrung mit dem Umstieg von Flasche/Schnuller zur Brust
- du kannst abpumpen
- er bekommt schon jetzt Muttermilch
- er kann Saugen und sucht die Brust
- du wohnst nah bei der Klinik und kannst (trotz Großkind) viel bei ihm sein

Momentan kannst du wahrscheinlich nicht viel anders machen, konzentriere dich auf das, was nur du kannst: kuscheln und Mama-Wärme geben, anlegen und Milch abpumpen.

Das wird!
Grüße von einer Zwillingsmama, die nach Geburt bei 32+4 und 3 Wochen Krankenhaus dann doch noch voll gestillt hat.
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Re: Frühchen, getrennt von der Mama, wird´s noch mit dem Stillen?

Beitrag von Seelentattoo »

Viola, was ein toller Kommentar!

Lollie, das ist hart, von seinem Baby getrennt zu sein. Du tust aber alles in deiner Macht stehende. Bald ist er zuhause und dann wird es schön. Ganz sicher, du hast ja Erfahrung und suchst noch dazu hier Hilfe.
Aus welcher Ecke kommst du denn? Magst du das sagen?
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beccarei
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Re: Frühchen, getrennt von der Mama, wird´s noch mit dem Stillen?

Beitrag von beccarei »

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt.
Ich möchte mich Viola anschließen. Du hast trotz der widrigen Umstände gute Voraussetzungen für das Stillen geschaffen.
Ihr schafft das.
Liebe Grüße,
Becca
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Re: Frühchen, getrennt von der Mama, wird´s noch mit dem Stillen?

Beitrag von Lollie »

Hallo!

Eure Worte bauen mich wirklich auf, vielen lieben Dank!

Natürlich hat mein kleiner nun auch Gelbsucht bekommen, gestern Abend wurde die Bestrahlung aber schon beendet, nun wird auf die Blutergebnisse gewartet.
Stand heute morgen war: keine Magensonde, keine Infusionsnadel mehr im Arm, er hatte zum allerersten Mal einen Bodie an (Größe 44), und im Laufe des Tages soll seine Trinkmenge gesteigert werden.
Zu seinem Geburtsgewicht fehlen ihm noch 140 g, es gibt aber kein "Entlassungsgewicht" mehr, es wäre laut Ärzten nur schön wenn er über 2300 g käme.
Aber wenn er weiter so gut trinkt bleibt auch die Magensonde draußen.

Schnuller und Flasche bekommt er weiterhin, gestern Abend durfte ich ihn aber endlich mal wieder raus auf die Brust haben, und da hat er sogar angedockt! War nur leider viel viel zu müde um effektiv zu trinken.
Aber ich bin ja schon froh dass er überhaupt einen Saugreflex hat, seine Schwester hat die ersten Tage nämlich weder am Schnuller noch an der Brust gesaugt.

Nun soll er immer weiter angezogen und langsam dem Inkubator entwöhnt werden, Coffein bekommt er weiterhin, wenn nötig auch zu Hause, aber nur deswegen würden sie ihn nicht länger als nötig dabehalten.
Über eine Entlassung wird nächste Woche ernsthaft gesprochen!
Je nachdem wie er die größeren Trinkmengen und die Umstellung ins normale Bettchen verkraftet. Er ist leider wirklich eine kleine Mimose.

Abpumpen tu ich tagsüber alle zwei Stunden (wenns klappt, manchmal auch erst alle 3 Stunden wenn ich gerade im Krankenhaus bin), nachts dann alle vier Stunden. Meistens bekomme ich zwischen 40 ml (insgesamt) und 100 ml (insgesamt) raus, das schwankt echt noch ganz schön.

Besuche im Krankenhaus hab ich jetzt auf 8 Uhr, 12 Uhr und 14 Uhr gelegt, dann muss ich die große Schwester bei der Tagesmutti abholen und sie bekommt auch noch Mama-Zeit (ist ein extremes Mama-Kind).
Wenn der Papa abends zeitiger daheim ist geh ich dann auch nochmal.

LG
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