Milchmangel die 2.?!

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bridget83
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Milchmangel die 2.?!

Beitrag von bridget83 »

Hallo,

da bin ich wieder ;-)
Letztes Jahr war ich hier schon viele Monate aktiv und wurde super von Mondenkind betreut.
Hier der Link: viewtopic.php?t=194082

Jetzt bin ich wieder schwanger (11. SSW) und frage mich, ob oder was ich jetzt schon im Vorfeld machen kann, damit es dies Mal mindestens genauso, wenn vielleicht (mit einem Fünkchen Hoffnung) etwas besser klappt.

Kurz das Wichtigste zur Problematik damals:
Ich hatte einfach zu wenig Milch und sämtliche Maßnahmen haben kaum oder nicht wirklich etwas gebracht, als ca. 50% Muttermilch, 50% Zufüttern.

Grundsätzlich kann ich sagen, dass damals die ersten Tage und das ganze Stillmanagement super lief und ich nicht weiß, was man da verbessern könnte. Wir hatten eine unkomplizierte Hausgeburt, mit langem ersten Bonding, angelegt das erste mal nach ca. 1 Stunde und von da an hat meine Tochter mind. Alle 2-3 Stunden gesaugt. Sie war auch immer super angedockt und ich hatte auch nie Probleme mit wunden Brustwarzen oder Ähnliches.

Trotz vielem und korrekten Anlegen, viel Ruhe im Wochenbett und eigentlich super Voraussetzungen kam einfach kein Milcheinschuss.
Meiner Tochter hatte nach 48 Stunden die 10% Grenze erreicht (sie hat aber auch wirklich viel gepieselt). Nach ca. 60 Stunden war sie dann bei 530g Abnahme (bei 3810 g. Geburtsgewicht) und sie hatte einen starken Ikterus. Von da an haben wir zugefüttert und ich habe zusätzlich mit Pumpen begonnen.

Nachdem nach 6 Tagen immer noch keine Spur von Milcheinschuss da war, habe ich mit Domperidon begonnen, von da an, kam dann immerhin etwas mehr Milch, gepumpt habe ich immer max. 30-40 ml, Stillprobe o.ä. haben wir nie gemacht.
Zugefüttert haben wir von Anfang an (hauptsächlich) mit BES und gepumpt habe ich zumindest die ersten 3-4 Monate regelmäßig noch 1-2x täglich. Domperidon habe ich bis ca. 6. Monat genommen. Mit 4 Monaten habe wir dann mit hochkalorischer Beikost angefangen und mit ca. 7 Monaten konnte die Pre weggelassen werden. Gestillt haben wir dann letztendlich 14 Monate, dann hat meine Tochter sich selbst abgestillt.

Was noch wichtig zu wissen ist. Ich habe ein PCO-Syndorm, eine fragliche Insulinresistenz, und in der Schwangerschaft einen diät. Gestationsdiabetes, leicht übergewichtig (BMI 27,5) bin ich auch noch. In der Schwangerschaft habe ich kaum eine Veränderung der Brust gemerkt, max. 1 Cup größer als unschwanger, aber auch nur bei eh schon knappen BH's.
Während der Geburt hatte ich eine deutliche sec. Wehenschwäche in EP und AP, allerdings ging es dann mit viel Geduld und allem Einsatz meiner Hebamme ohne Oxytocin-Unterstützung und die Kleine konnte zu Hause kommen.

Also ehrlich gesagt glaube ich, dass ich grundsätzlich zu wenig Brustdrüsengewebe hat und das wahrscheinlich der Grund für die mangelnde Milchproduktion ist. Meine Frauenärztin hat im Sommer (nach dem Abstillen) mal ein Mamma-Sono gemacht. Sie hat gemeint, dass sie da jetzt nicht die super Expertin ist, aber sie findet, dass mein Brustdrüsengewebe sehr “lückenhaft” ist. Mal Äste mit vielen Alveolen, mal nix.... Keine Ahnung ob das möglich ist.
Sie meinte, ich könnte Geißrauten-Urtinktur jetzt in der Schwangerschaft nehmen, um evtl. zu Unterstützen, dass sich das Drüsengewebe jetzt in der Schwangerschaft gut entwickelt...
Diesmal habe ich deutlich mehr Brustspannen, als in der letzten Schwangerschaft, die Brust tastet sich voller, aber größer ist sie noch nicht geworden.

Habt ihr noch den ultimativen Tipp für mich? Und ich würde mich gerne über eine ehrliche und realistische Einschätzung freuen.
Ich habe tatsächlich nicht die naive Illusion, dass es diesmal ohne Probleme plötzlich super klappt. Ehrlich gesagt habe ich ziemlich Angst, dass ich nicht mal das Level an Milchmenge erreiche wie damals, da ich natürlich mit einem 2jährigen Geschwisterkind mich nicht den ganzen Tag der Milchproduktion widmen kann.

Meine Überlegungen waren zum Beispiel:
Falls ich wieder so eine Wehenschwäche habe evtl. Oxy nach der Geburt (soll ja angeblich den Milcheinschuss unterstützen), entweder 3 I.E. als Bolus oder 10 I.E. als Infusion.
Oder bringt ein Beginn mit Domperidon direkt nach der Geburt etwas?

Ich bin gespannt und sage schon mal DANKE!
bridget mit großer Tochter 5/15, mittlerer Tochter 6/17 und kleinem Sohn 8/20
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Re: Milchmange die 2.?!

Beitrag von bridget83 »

Ups, vielleicht könntet ihr bitte im Betreff das "l" bei Milchmangel noch anhängen!
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Re: Milchmange die 2.?!

Beitrag von Mondenkind »

Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Ich melde mich später.

Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung
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Re: Milchmangel die 2.?!

Beitrag von Mondenkind »

Du hast mehrere entscheidende Vorteile diesmal:
1. du kannst dich drauf einstellen und wir können möglicherweise noch schneller reagieren
2. du kannst weitere Vorkehrungen treffen, zB kannst du diesmal Kolostrummassage machen, das ist besonders beim Gestationsdiabetes günstig. Ab 36+0 SSW kannst du das auf jeden Fall machen.
Bei der Kolostrummassage massierst du deine Brust und gewinnst dann etwas Vormilch per Hand, die du am besten von einer anderen Person in eine kleine Spritze, zB Insulinspritze, aufziehen lässt. Es handelt sich hier um ganz kleine Portionen, 1ml, 2 ml höchstens. Du verschließt die Spritze und frierst das Kolostrum tief. Nach der Geburt bekommt das Baby nach jedem Stillen eine aufgetaute Portion in den Mund. Die Kinder nehmen so weniger ab, trinken aktiver und regen damit die Milchbildung besser an. Sie haben auch weniger Hypoglykämien und werden seltener gelb.

Hier ist es schön zu sehen: https://globalhealthmedia.org/videos/ex ... st-milk-2/

Wenn du 36+0 beginnst und täglich eine oder zwei Spritze(n) füllst, hast du für die ersten TAge einen Vorrat, der bis zum Milcheinschuss hält, selbst wenn der etwas später kommt, was beim Gestationsdiabetes vorkommen kann.
3. du hast schon mal gestillt, es kann gut sein, dass du diesmal eine bessere Milchbildung hast.

Oxytocin begünstigt den Milcheinschuss nicht! Im Gegenteil, künstliches Oxytocin kann sich nachteilig auswirken und zu reduzierten eigenen Oxytocinlevels führen, was ungünstig ist für den Milchspendereflex, u.a. Nach Möglichkeit da NICHT eingreifen!

Hilft dir das weiter?

Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung
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Re: Milchmangel die 2.?!

Beitrag von bridget83 »

Liebe Mondenkind,

vielen Dank für die Antwort!
Kolostrummassage werde ich auf jeden Fall machen, dass ist eine super Idee.

Danke auch für die Infos zu Oxy. Wenn alles nach Plan läuft kommt das Baby wieder zu Hause und dann natürlich ohne Oxy.

Ich denke, ich melde mich dann wieder im Sommer.
Eine gute Zeit Dir und viele Grüße
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Re: Milchmangel die 2.?!

Beitrag von bridget83 »

Hallo Mondenkind,

langsam wird es ernst :wink:
Bin heute 36+5 SSW und habe das erste Mal Kolostrummassage gemacht. Wollte vorher nicht anfangen, da mein Muttermund seit der 35. SSW, restwulstig und fidu war und Kopf sehr tief. Wehen spüre ich auch schon immer wieder. Naja und ich wollte meine geplante HG nicht gefährden.

Gerade eben beim ersten Mal Ausstreichen habe ich innerhalb von gut 5 Minuten pro Brust, je 1 ml gewonnen. Ich hab dann aufgehört, da die Spritze voll war, hätte sicherlich noch mehr bekommen können. Jetzt bin ich gespannt, ob der Erfolg nur war, weil ich zum ersten Mal gewonnen habe oder ob es so bleibt..

Jetzt meine Fragen:
Wie oft pro Tag soll ich ausstreichen?
Soll ich irgendwann aufhören oder einfach so lange bis nichts mehr kommt?

Sonst noch: Diesmal habe ich "offiziell" keinen GDM. Der OGTT war 91-103-101. Gemessen hab ich trotzdem immer Mal wieder und nüchtern war wie immer grenzwertig. Denke also dass es unverändert ist im Vergleich zur 1. Schwangerschaft, bzw. auch zwischen den Schwangerschaften. Hatte wohl nur beim OGTT Glück.

Viele Grüße
bridget mit großer Tochter 5/15, mittlerer Tochter 6/17 und kleinem Sohn 8/20
Mondenkind
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Re: Milchmangel die 2.?!

Beitrag von Mondenkind »

Wow, das klingt ja toll, gleich 1ml!

1x täglich ist gut, 2-3x wäre auch toll. Es geht ja nur darum, einen guten Vorrat für den Anfang zu haben.

Mach was du schaffst, setz dich nicht unter Druck!

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Re: Milchmangel die 2.?!

Beitrag von bridget83 »

Hallo,

danke für deine Antwort.

Wie zu erwarten ist die Menge etwas weniger. Aber ca. 1 ml schaffe ich mit 2 mal ausstreichen.

Jetzt habe ich doch noch 2 Fragen:

Einmal grundsätzlich, ist das Ziel der Gewinnung "nur" einen Vorrat für die ersten Tage zu haben, um einen evtl. späteren Milcheinschuss zu überbrücken? Oder bewirkt die Massage auch, dass der Milcheinschuss früher/schneller kommt?

Und dann noch: wie und ab wann soll ich das Kolostrum verabreichen. Wirklich bereits nach jedem Stillen ab Geburt, oder erst etwas später? Kann mir vorstellen, dass das Kind evtl. "satter" ist und seltener trinken will, wenn es wirklich nach jedem Anlegen 1ml Kolostrum zusätzlich bekommt.

Viele Grüße
bridget mit großer Tochter 5/15, mittlerer Tochter 6/17 und kleinem Sohn 8/20
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soda
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Re: Milchmangel die 2.?!

Beitrag von soda »

Hallo Bridgestone!

Ich lese hier gern mit und bin mir sicher, dass du die besten Voraussetzungen für dich und dein Baby geschaffen hast. Alles Gute für die letzten Schwangerschafts- und die ersten Baby-Meter :-)
Tina + T (* 2013) und T (2017)

Mitte Februar werden die Entscheidungsträger genauso hilf- und konzeptlos sein wie jetzt.
Gerd Antes am 29.01.21


Wir sind gut vorbereitet. Jens Spahn am 27.01.20

Impfungen sind eine Chance, aber AHA+L muss unbedingt weiter eingehalten werden!
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soda
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Re: Milchmangel die 2.?!

Beitrag von soda »

Bridgestone? Oh Mann. Da schaue ich den Text 2x durch und in der Anrede steht dann Bridgestone. Entschuldigung, Bridget!
Tina + T (* 2013) und T (2017)

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Gerd Antes am 29.01.21


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