Abstillen oder Abschied vom Kinderwunsch?

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DasKruemel
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Abstillen oder Abschied vom Kinderwunsch?

Beitrag von DasKruemel »

Hallo Ihr Lieben,
ich war lange nicht mehr hier, aber heute muss ich mir was von der Seele schreiben. Vielleicht könnt Ihr mir den Kopf etwas zurecht rücken, ich weiß gerade nicht wie weiter...

Nun bin ich 42 Jahre alt und Mutter einer wundervollen kerngesunden 21 Monate alten Tochter, die ja immer noch gestillt wird. 
Leider habe ich den für mich perfekten Mann nicht früher kennengelernt. 

Durch das Stillen habe ich meine Mens erst nach 15 Monaten (also vor 6 Monaten wieder bekommen) Die ersten Zyklen waren eher ein paar Tage länger, die letzten alle 29/30 Tage (vor der Schwangerschaft immer genau 28 Tage). Ich hatte auch wieder angefangen, Temperatur zu messen. Aber mit noch nicht durchschlafendem Kleinkind im Familienbett ist das eher schwierig täglich eine aussagekräftige Temperatur zu messen. Tendenziell würde ich aber sagen, dass meine 2. Zyklushälfte zu kurz ist. 
Die neue Frauenärztin (wir sind ja umgezogen) hat mir gleich gesagt, dass sie vor dem Abstillen nichts weiter machen wird als Krebsvorsorge. Ich hatte einen Kaiserschnitt und hätte zumindest gerne gewusst wie es mit der Narbe und den Ovarien aussieht. Außerdem könnte ich einen Kinderwunsch abschreiben solange ich stille. 

Da meine Tochter ja auch Kindergartenstart hatte, wollte ich ihr das Stillen aber auch noch nicht nehmen. Und sie braucht es auch offensichtlich noch. Nun versuchen wir ja schon seit einiger Zeit zumindest vom Einschlafstillen wegzukommen. Mit eher bescheidenem Erfolg, da wir in den letzten Tagen krankheitsbedingt Rückschritte gemacht haben. Vielleicht bin ich bei dem Thema auch zu halbherzig. 
Andererseits würde ich auch gerne Tandemstillen, denn ich habe gesehen, wie es meinem Patenkind zugesetzt hat, wenn ihre Mama die kleine neu geborene Schwester gestillt hat. 

Aufgrund meines Alters hatte ich mir gesagt, entweder es klappt bis Ende 2015 oder nicht. Ich habe eine tolle Tochter und einen tollen Mann und Papa und damit viel mehr Glück als viele andere Frauen in meinem Alter. 

Nun hatte ich vom Gefühl her diesen Monat einen Eisprung und wir haben zum idealen Zeitpunkt geherzelt, und heute ist sie da: die Mens  Wieder 3 Tage zu früh (wobei ich diesen Zyklus keine Tempi gemessen habe, aber den Eisprung deutlich gespürt habe) 

Was soll ich machen? Radikal abstillen? Auf ein Geschwisterchen verzichten? Dabei stelle ich mir eher die Frage, welche Auswirkung diese Entscheidung auf das Leben meiner Tochter haben wird als auf mein Leben. 
Bis zu welchem Zeitpunkt/Alter soll ich den Geschwisterwunsch weiterverfolgen? 

Vielleicht sollte ich das alles besser in einem Zyklusforum schreiben, befürchte aber das ich dort auf wenig Verständnis stoße, dass ich meine Tochter mit 21 Monaten noch stille. 

Sorry fürs Zutexten...

LG


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nido56
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Re: Abstillen oder Abschied vom Kinderwunsch?

Beitrag von nido56 »

Hallo,
Bei mir war die Situation praktisch identisch, gleiches Alter, Zyklus halbwegs regelmaessig trotz des Stillkindes, aber mit kurzer zweiter Zyklushaelfte. Schliesslich habe ich mit 24 Monaten abgestillt, aber aus anderen Gruenden.

Die schlechte Nachricht: Die zweite Zyklushaelfte ist dadurch keinen Deut laenger geworden und schwanger geworden bin ich auch nicht mehr. Bei mir ist die biologische Uhr offensichtlich einfach abgelaufen. Das Abstillen hat daran nichts geaendert. Ich bin im Nachhinein froh, dass ich nicht deswegen abgestillt habe.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich auch vorher schon ein paar Hormonprobleme hatte. Mit 27 hat mir mal ein Gyn gesagt, natuerlich schwanger werden koennte ich ziemlich vergessen. Das wird mit dem Alter natuerlich nicht besser. Naja, aber einmal hat es ja immerhin doch geklappt, worueber ich sehr gluecklich bin, obwohl ich gerne mindestens zwei Kinder gehabt haette.
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Jägerin
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Re: Abstillen oder Abschied vom Kinderwunsch?

Beitrag von Jägerin »

Bei uns hat es mit dem 3. Kind erst nach dem Abstillen geklappt. Vorher hatte ich mehrere frühe Abgänge (ich habe immer früh getestet). Mein 2. Kind war drei, als ich es abgestillt hatte.

Es kann dir aber keiner garantieren, das es mit einer Schwangerschaft funktioniert nach dem Abstillen.

Ich persönlich würde abstillen, weil ich wüsste, dass ich mich ewig gefragt hätte, ob es nicht doch funktioniert hätte.

Schwere Entscheidung.

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ixcacienfuegos
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Re: Abstillen oder Abschied vom Kinderwunsch?

Beitrag von ixcacienfuegos »

Du könntest mit einem Ibutton noch mal aussagekräftige Temperaturkurven messen, damit du sicher gehen kannst, ob die 2. ZH wirklich zu kurz ist.
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7erendipity
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Re: Abstillen oder Abschied vom Kinderwunsch?

Beitrag von 7erendipity »

Hallo du,
Das ist eine ganz schwierige Situation wenn so viele Bedürfnisse und wünsche aufeinandertreffen und es kein richtig und falsch gibt. Mag dich mal drücken wenn du magst.
Eine zu kurze zweite Zyklushälfte schreit ja geradezu nach Progesteronmangel (Gelbkörperschwäche). Langzeitstillen erhöht soweit ich weiß (hab Grade nicht die quelle) NICHT den Basisprolaktinspiegel, sondern es wird nur beim stillen selbst prolaktin ausgeschieden. Durch dieses Prolaktin kann die Einnistung eines befruchteten Eies gestört oder verhindert werden.
Produziert dein Körper allerdings nicht genug Progesteron (2. Zyklushälfte dauerhaft </= 10-11 Tage) dann kannst du nicht schwanger werden. Das allerdings ist recht leicht zu behandeln.
Wurde deine Schilddrüse untersucht? Macht der Hausarzt! Die sollte bei Kinderwunsch unbedingt untersucht und auch großzügig behandelt werden.
Ich wurde auf jeden fall die Frauenärztin wechseln und mal in eine Kinderwunschsprechstunde gehen. Ihr musst ja nicht alle Register ziehen, wenn ihr nicht mochtet. Aber wenn es wirklich etwas leicht zu behandelndes wie Schilddrüse oder Gelbkörperschwäche zugrunde liegen, wäre es doch schade deswegen alles aufzugeben!
Alles gute euch!
LG 7erendipity
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Lösche Benutzer 5914

Re: Abstillen oder Abschied vom Kinderwunsch?

Beitrag von Lösche Benutzer 5914 »

Ich bin zweimal (langzeit)stillend schwanger geworden, jeweils mit recht kurzer 2. Zyklushälfte (9-11 Tage), die ich versucht habe durch homöopathische Mittel (Ovaria comp, Bryophyllium) und Zyklustees in den Griff zu bekommen. Musst du, wenn du schwanger werden willst, denn unbedingt Tempi messen? Du kannst doch einfach Ovulationstest benutzen, um den Eisprung festzustellen. Alles Gute für die Entscheidung!
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Re: Abstillen oder Abschied vom Kinderwunsch?

Beitrag von sandywa »

Hallo!

Ich bin auch stillend schwanger geworden. :-) Ich habe auch eine kurze 2. Zyklushälfte und habe deswegen dann Mönchspfeffer genommen. Das habe ich schon beim 1. Mal so gemacht und es hat beide Male ca. 5 Monate gebraucht, bis ich schwanger war, egal ob stillend oder nicht. Wir haben den Eisprung vermutlich immer so in etwa getroffen, wobei ich keine Temperatur gemessen habe. Ich beobachte halt den Cervixschleim und 1 Mal war ich kurz vor dem Eisprung zum Ultraschall beim Frauenarzt. Was ich also sagen will: Es kann auch einfach ein bißchen dauern, bis es klappt, auch wenn man jeden Eisprung nutzt. Mit dem stillen muss das nichts zu tun haben. Und ja, vielleicht schaust Du echt mal nach einem anderen Frauenarzt.

LG Sandra
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Lösche Benutzer 7681

Re: Abstillen oder Abschied vom Kinderwunsch?

Beitrag von Lösche Benutzer 7681 »

Ich bin auch mit 39 Langzeit - stillend schwanger geworden, obwohl ich immer extrem kurze 2. ZH hatte.

Ich drücke dir die Daumen!
DasKruemel
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Re: Abstillen oder Abschied vom Kinderwunsch?

Beitrag von DasKruemel »

Danke für Eure Antworten. Ich war heute schwer auf Frauenarztsuche (wir sind ja neu zugezogen) Alle haben Aufnahmestopp und Wartelisten mit bis zu 300 Patienten.
Zumindest hab ich einen neuen Hausarzt gefunden, der morgen meine Schilddrüsenwerte kontrolliert (das ist wirklich überfällig, letzte Kontrolle war im April).

Hab vorhin noch mit meinem alten Frauenarzt telefoniert. Er meint, das Prolaktin stört die Follikelreifung und ich sollte besser abstillen.

Letztendlich hat ein Geschwisterchen für unsere Tochter eine langfristigere Bedeutung (sogar eine lebenslängliche ;-) ) als das Stillen. Von daher werde ich jetzt wohl doch abstillen. Auch wenn das keine Garantie dafür ist, dass es mit dem Geschwisterchen noch klappt.

LG



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Carraluma
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Re: Abstillen oder Abschied vom Kinderwunsch?

Beitrag von Carraluma »

Das ist eine unangenehme Situation.
Auf Nachwuchs zu warten ist sowieso schon so anstrengend und dann noch unter "Zeitdruck" zu stehen.
Ich bin auch stillend schwanger geworden - erfolgreich nach einem knappen Jahr, bin aber noch ein paar Jahre jünger. Für mich wäre es doppelt ärgerlich gewesen, wenn ich meinem MuMi liebendem Kind das Stillen verweigern hätte müssen und es dann doch nicht geklappt hätte mit einer erfolgreichen Schwangerschaft.
Ein halbes Jahr probieren ist rein statistisch ja noch gar nicht so lange. Bis zu einem Jahr wird ja noch als normal" eingestuft. Ging es denn bei eurem ersten Kind ganz schnell?
Ich wünsche euch, dass es bald klappt und bis dorthin viel Geduld und falls nötig eine nettere Ärztin, die euch auch trotz Stillen hilft.
Carraluma mit der Tanzmaus (*2012), dem Waschbären (*2016) und der Quatschmaus (*2019)
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