Nächtliches Stillen/Dauernuckeln beim Kleinkind reduzieren

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

Moderatoren: klecksauge, Teazer, Mondenkind, SchneFiMa, deidamaus

Benutzeravatar
Jamelek
Profi-SuTler
Beiträge: 3575
Registriert: 26.04.2013, 22:12

Nächtliches Stillen/Dauernuckeln beim Kleinkind reduzieren

Beitrag von Jamelek »

Der Zwerg nuckelt sich teilweise durch die ganze Nacht. 2 Jahre ist er jetzt und mir wird das zuviel. Ich merke, wie mir teilweise selbst normales Stillen gar nicht mehr so richtig behagt, was aber wohl auch mit dem Dauernuckeln und damit verbundenen Schlafmangel zusammenhängt.

Ich will nicht abstillen, weiterhin mittags und abends in den Schlaf stillen, morgens auch gerne nochmal, aber ich möchte nachts in einer Position schlafen können, wie sie mir behagt, ich möchte nach über 2 Jahren endlich wieder mehr wie 3 Stunden am Stück schlafen können (das ist der Rhythmus in dem er mindestens aufwacht).

Er hampelt dann auch von einer Brust zur anderen, tauscht während eines Stillvorganges gerne 4-5 x die Seite, und ich dementsprechend mit, weil ich dann auf der entsprechenden Seite liege

Ich möchte einfach nachts meine 6-7 Stunden Ruhe haben. Hatte mal kurz über die Gordonmethode drüber gelesen. Hat jemand damit Erfahrung gemacht?

Ich lese hier häufig davon, dass die KInder nachts dann Wasser trinken gegen den Durst. Das würde ich auch gerne versuchen, ihm eine Alternative anzubieten. Wie reicht ihr das Wasser? Der Zwerg hat noch nie aus einer Flasche getrunken. Ist es kuscheliger, wenn ich extra eine Flasche dafür besorge oder reicht ihr eine Tasse? Auch Reismilch oder ähnliches habe ich hier gelesen.
Was habt ihr nachts an? Praktischer Weise schlafe ich oben rum nackt, ist es dann sinnvoller, wenn ich die ersten Nächte nachts oben rum was anziehe?

Ich lebe mit meinen KIndern alleine, also ein Papa ist nicht vorhanden zur Ablenkung, was das ganze wahrscheinlich etwas erschwert. Ich sehe mich schon zukünftig mein Kind nachts stundenlang wieder tragen zur Beruhigung.

Vorher mit dem KInd sprechen und ihm erklären, was ich vorhabe macht wohl auch Sinn, oder? Aber wie? Milch alle? Brust schläft? Da will er dann doch selber nachprüfen.
Jamelek
Alleinerziehend mit 2 wundervollen Jungs 2000 & 2013
Siduri
ist nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1876
Registriert: 12.09.2014, 21:50
Wohnort: Wien

Re: Nächtliches Stillen/Dauernuckeln beim Kleinkind reduzier

Beitrag von Siduri »

Mein Großer ist ja noch deutlich jünger, aber wir hatten hier das selbe Problem. Ich habe dann eine Still- und Nuckelpause von 9 bis 3 Uhr eingeführt, ganz allmählich, in kleinen Schritten das Stillen immer weiter hinausgezögert. Das hat gut geklappt, aber ja, in der Zeit habe ich ihn nachts viiiiiieeel getragen und seither muss ich nachts 3-6 mal (manchmal auch öfter) aus dem Bett. Immer nur kurz, aber anders schläft er nicht ein und die Hoffnung, dass er dann auch besser schläft, musste ich bald begraben. Er hat dann selbst begonnen, bis ca 5 die Brust nicht mehr zu verlangen.
Für mich war es trotz der nächtlichen Wanderungen die richtige Entscheidung, mir hat das Genuckel das ganze Stillen verdorben, ich konnte es gar nicht mehr genießen und das tu ich jetzt wieder sehr.

Ich habe ihm vorher und auch währenddessen immer die Wahrheit gesagt. Dass ich müde bin und nicht schlafen kann, wenn er nuckelt. Dass ich merke, dass er das Nuckeln angenehm findet und er es gerne macht, aber dass ich das nicht mehr will. Dass ich ihn trage und mit ihm kuschle und immer da bin, wenn er mich braucht, aber dass wir gemeinsam einen anderen Weg finden müssen, wie er weiterschlafen kann, weil mir wichtig ist, dass wir die Zeit zusammen, tags wie nachts, beide genießen können und das Nuckeln für mich nicht mehr in Ordnung ist. ... Ich weiß nicht, wieviel davon angekommen ist, aber mir war einfach wichtig, aufrichtig zu sein. Und weder ist die Milch alle, noch will die Brust schlafen - ich will das.

Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Vorhaben!
lg
Elbenkind (geb. 17.11.2013)
Hobbitkind (geb. 02.12.2016)

Für die KK: Ich versende aus Österreich!
Benutzeravatar
Atsitsa
ModTeam-Stillberatung
Beiträge: 5056
Registriert: 19.04.2011, 13:38

Re: Nächtliches Stillen/Dauernuckeln beim Kleinkind reduzier

Beitrag von Atsitsa »

Oh, das kommt mir soooo bekannt vor. Hier sind es 1,5 bis 2 Stunden am Stück. Ich mag auch nicht mehr und möchte in Ruhe schlafen. Aber abstillen möchte ich halt auch nicht, dafür genieße ich es noch zu sehr und er liebt es.

Ich habe kürzlich "Schlafen statt Schreien" von Elizabeth Pantley gelesen. Das hat mir geholfen zu erkennen, dass wir einen festeren Tagesablauf inkl Schlafroutine brauchen. Ich achte jetzt zur Umgewöhnung stark darauf und hoffe, dass das letztendlich hilft. Sie schreibt auch, wie man das Kind nachts sanft entwöhnt. Wäre das interessant für Dich?
Atsitsa
mit ihren Jungs 10/2013, 3/2016 und 1/2018
Benutzeravatar
tania
ModTeam-Stillberatung
Beiträge: 15379
Registriert: 24.02.2009, 18:09
Wohnort: Italien

Re: Nächtliches Stillen/Dauernuckeln beim Kleinkind reduzier

Beitrag von tania »

Jamelek hat geschrieben:Ich lese hier häufig davon, dass die KInder nachts dann Wasser trinken gegen den Durst. Das würde ich auch gerne versuchen, ihm eine Alternative anzubieten. Wie reicht ihr das Wasser? Der Zwerg hat noch nie aus einer Flasche getrunken. Ist es kuscheliger, wenn ich extra eine Flasche dafür besorge oder reicht ihr eine Tasse? Auch Reismilch oder ähnliches habe ich hier gelesen.
wenn er HUNGER hat, wuerde ich ihm was zu essen anbieten, mittelfristig aber evtl zwei abendessen einfuehren. nachts essen ist unguenstig wegen karies. ich wuerde von reismilch uns aehnlichem abraten. wasser muss reichen. du koenntest trinklernbecher mit sauger versuchen.
Was habt ihr nachts an? Praktischer Weise schlafe ich oben rum nackt, ist es dann sinnvoller, wenn ich die ersten Nächte nachts oben rum was anziehe?
was enges, festes, moeglichst zwei lagen! und nicht nur "die ersten naechte" wuerde ich denken..
Vorher mit dem KInd sprechen und ihm erklären, was ich vorhabe macht wohl auch Sinn, oder? Aber wie? Milch alle? Brust schläft? Da will er dann doch selber nachprüfen.
ich wuerde ihm sagen, dass ich nachts nicht mehr (so oft) stillen moechte. eine absolute aussage wie "nicht mehr" hat vor- und nachteile. ich glaub mein kind wuerde es panisch machen, anderen hilft es, klare zuordnungen zu haben.
tania mit sohn *09 und sohn *12
Benutzeravatar
almala2013
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 318
Registriert: 22.07.2014, 12:05

Re: Nächtliches Stillen/Dauernuckeln beim Kleinkind reduzier

Beitrag von almala2013 »

Das ständige hin und her wechseln kenne ich zu gut.... meine ist jetzt 19 monate. Ich frag mich immer warum sie das macht :/
bei uns hilft eine klare ansage wie "Nein so möchte ich nicht stillen" im schärferen Ton. Wenn sie aber ganz normal und ruhig trinkt darf sie ganz normal. Wir haben allerdings das "Glück" das sie nen Schnuller nimmt. Sie dreht sich nach der ansage meckernd weg und nimmt den Schnuller und schläft weiter oder kuschelt sich an mich und kuschelt.
Wir haben auch schon mal nach gordon nachts abgestillt aber durch Krankheit haben wir dann wieder nachts angefangen zu stillen.
Benutzeravatar
Brianna
Power-SuTler
Beiträge: 6398
Registriert: 13.11.2013, 12:33

Re: Nächtliches Stillen/Dauernuckeln beim Kleinkind reduzier

Beitrag von Brianna »

Wir haben nachts einen Trinklernbecher von Ros*mann. Er hat einen festen Schnabel und ein Ventil, so dass nur mit Saugen was kommt. Hat circa 4€ gekostet. J kann zwar tagsüber prima aus dem Glas trinken, aber nachts im Halbschlaf und im Liegen ist uns der Trinklernbechern lieber.
Gruß Brianna
J 05/13 L 12/15
Mariposa85
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 272
Registriert: 08.07.2018, 13:23

Re: Nächtliches Stillen/Dauernuckeln beim Kleinkind reduzieren

Beitrag von Mariposa85 »

Ich hole den Thread mal wieder hoch 😊

Mir geht es nämlich gerade ähnlich... er will ständig trinken bzw. Zum Schlafen nuckeln, die zweite Nachthälfte besonders viel. Daneben komme ich kaum zum Schlafen. Und woanders schlafen (sprich Nachbarzimmer) geht auch nicht, weil mein Kleiner das merkt und dann wach wird / nach mir ruft. Ich hatte nämlich gehofft dass es dadurch evtl besser wird, dass er meinen Geruch / Muttermilch nicht mehr direkt in der Nase hat.

Und bei mir muss ich es auch eher alleine durchstehen, Unterstützung durch den Vater gibts eher nicht. Der meint ich bin selbst schuld weil ich ja unbedingt Stillen wollte
(den Kleinen also wissentlich und absichtlich so konditioniert habe) und davon abgesehen braucht mein Mann einfach seinen Schlaf. Sagt er. Ich natürlich auch, nach 19 Monaten geht doch meine Kraft zu Ende. Zumal ich auch vormittags arbeite und nur 2-3 Stunden in der Nacht am Stück zu schlafen beziehungsweise oftmals auch nur insgesamt 2-3 Stunden, geht langsam an die Substanz.

Jamelek, wie ist es denn bei dir ausgegangen?

Wie habt ihr anderen es gehandhabt?

Eigentlich will ich mir den Stress mit Abstillen nach Gordon nicht antun. Andererseits ist es auch so etwas wie aufgeben, ich hab meinem Mann gegenüber nämlich immer felsenfest behauptet, dass der Kleine sich selbst abstillt und dann irgendwann durchschläft, wenn er bereit dazu ist.

Momentan schaut es aber genau andersrum aus, nämlich so, als ob mein Sohn das Nuckeln/Stillen mehr denn je braucht und das ihn eigentlich vom (guten) Schlafen abhält. Und das wurmt mich selbst umso mehr, weil ich immer der Meinung war mit dem Stillen das Beste zu tun und zu wollen und es sich momentan als die totale Belastung herausstellt.

Ich habe grundsätzlich gegen nichts gegen das Stillen und auch nicht gegen das nachts Stillen, aber mir wären zum Beispiel 3-4 Stunden Abstände recht, zwischen denen ich erholt schlafen kann. Am liebsten in meinem eigenen Bett. Das Aufstehen und Rübergehen ins Kinderzimmer wäre für mich dabei gar kein Problem, das finde ich erholsamer als stundenlang wach neben einem unruhigen, dauerndnuckelnden Kleinkind zu liegen.

Danke für euren Input und einen guten Start in den Tag,

die vollkommen übernächtigte und frustrierte Mama
Schmetterling mit großem Frechdachs 🦊 an der Hand (11/2017) und kleinem Kullerkeks 🍪 im Arm (04/20)
LariZZa
Dipl.-SuT
Beiträge: 4215
Registriert: 05.02.2016, 13:37

Re: Nächtliches Stillen/Dauernuckeln beim Kleinkind reduzieren

Beitrag von LariZZa »

Ich finde, das hört sich so an, als wäre ein Zeitfenster nachts abstillen schon sinnvoll. Ich habe das in dem Zustand und auch mit ähnlich altem Baby gemacht! Die ersten Nächte waren kacke, aber dann wurde es akzeptiert. Was nicht hieß, dass hier durchgeschlafen wurde, das ist bis heute nicht der Fall. Aber einfach wieder in den Schlaf kuscheln war deutlich angenehmer. Bei uns gab es Wasser aus dem Magic Cup und bei ganz schlimmen Hunger Quetschies, die wir dann aber auch irgendwann wegen der Zähne abgeschafft haben.
Bei Kitakindern fängt der Elternabend 16:30 Uhr an. Richtig, das ist jetzt unser Abend. Denn unser Morgen ist die Nacht von früher. - Kirsten Fuchs

Mit Schulkind, Kitakind und Laufling
Mariposa85
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 272
Registriert: 08.07.2018, 13:23

Re: Nächtliches Stillen/Dauernuckeln beim Kleinkind reduzieren

Beitrag von Mariposa85 »

Also bitte nicht falsch verstehen, ich will meinen Kleinen jetzt auch nicht schreiben lassen oder so. Abstillen nach Gordon beziehe ich schon in Betracht, wenn ihr mir alle dazu ratet, dass es anders in näherer Zukunft nicht besser wird. Aber er hat einen sehr sehr sehr starken Willen und zum Beispiel heute Nacht auch alles zusammen gebrüllt, als ich nicht mit aufstehen wollte (nachdem er wach geworden ist und spielen wollte). Und mit Rücksicht auf die Nachbarn kann ich das auch nicht so durchführen kommen mit trainiert durch. Ich würde nämlich sicherlich eine längere Zeit mit seinen Emotionen lautstark konfrontiert werden, und die Wände hier sind nicht wirklich dick. Abgesehen davon, dass ich selbst irgendwie „Angst“ vor seinen Ausbrüchen habe, weil die doch sehr (laut-)stark sind. Und ich das irgendwie alles alleine durchstehen muss. Und gleichzeitig ihn natürlich aber auch niemals alleine lassen möchte mit seinem Schmerz. Und ich ihm diesen Schmerz auch nicht antun will eigentlich.

Ich habe ein absolut schlechtes Gewissen, dass ich ihn so sehr an das nächtliche Stillen so gewöhnt habe und ihm das jetzt wieder wegnehmen will/muss. Quasi wie jemanden von einer Drogen abhängig gemacht zu haben und ihn jetzt auf den kalten Entzug zu setzen 🙈 ...

Achja, Wasser biete ich ihm schon seit Beikost eigentlich nachts mit an, in der Flasche. Das hat leider bis jetzt nichts geändert, wenn er Durst hat, trinkt er halt aus der Flasche nachts, will danach aber weiter nuckeln sprich als Beruhigung. Ich bin jetzt auch schon mit ihm nachts aufgestanden, weil ich dachte eventuell hat er Hunger und habe ihm was zu essen angeboten. Das wollte aber gar nicht Hunger scheint ihr also nicht zu haben....
Schmetterling mit großem Frechdachs 🦊 an der Hand (11/2017) und kleinem Kullerkeks 🍪 im Arm (04/20)
LariZZa
Dipl.-SuT
Beiträge: 4215
Registriert: 05.02.2016, 13:37

Re: Nächtliches Stillen/Dauernuckeln beim Kleinkind reduzieren

Beitrag von LariZZa »

Ich weiß noch, dass ich es erst geschafft habe, als ich mir sicher war, dass ich das so nicht mehr will. Ich hab mich da auch ein paar Nächte zusammenschreien lassen, aber keinen Moment gedacht, dass ich jetzt lieber stillen würde. Ich hab getröstet, essen und trinken angeboten und war da und hab die Wut ausgehalten. (Das war nur die erste Runde Wut mit dem Kind durchleben, das wurde hier mit der Autonomiephase noch viel schlimmer... war aber ne gute erste Übung.)
Schläft er denn in seinem eigenen Zimmer oder bei euch? Sonst ginge auch, ihn zumindest am Anfang in sein Zimmer zu legen und in der Zeit nicht zu stillen. Bei vielen funktioniert auch mit Licht ein zeitfenster zu symbolisieren, dass man sagen kann, wenn das Licht wieder an ist, dann darfst du stillen.

Nachbarn müssen da durch. Wenn du nett bist, warn sie vor und erkläre, dass er gerade nachts sehr wütend ist, wenn es nicht nach seinem Willen geht.
Bei Kitakindern fängt der Elternabend 16:30 Uhr an. Richtig, das ist jetzt unser Abend. Denn unser Morgen ist die Nacht von früher. - Kirsten Fuchs

Mit Schulkind, Kitakind und Laufling
Antworten

Zurück zu „Stillforum“