Hat sie auch Zöliakie?

Austausch, Rezepte und Erste Hilfe für die Ernährungsumstellung bei Zöliakie, Milcheiweißunverträglichkeit, Lactoseintoleranz, etc.
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elanor
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Hat sie auch Zöliakie?

Beitrag von elanor »

Hallo in die Runde,

ich habe Zöliakie und hatte von Anfang an Angst, dass das Kürbiskind sie auch bekommen würde, weil es ja auch einen genetischen Faktor gibt. Sie hat bis jetzt nur bei uns mitgegessen, und da gibt es eben nichts glutenhaltiges, aber heute gab es einen Haferkeks unterwegs und sie hat prompt einen riesen Blähbauch und Durchfall bekommen. Das hatte sie seit Monaten nicht... :(
Nun ist es ja so, dass man eine Zöliakie erst nach Glutenbelastung nachweisen kann, das will ich ihr aber eigentlich nicht antun.
Hat hier vielleicht jemand Erfahrung damit?

LG Elanor
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schocki
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Re: Hat sie auch Zöliakie?

Beitrag von schocki »

Bei meinem Sohn besteht der Verdacht auf Zöliakie, von uns hat keiner Zöliakie von daher ist die Ausgangssituation vielleicht etwas anders. Bei Ihm begann es mit 6,5 Monaten, Er schnappte sich ein winziges Stück Bretzel und übergab sich ca. 1,5Stunden nach dem Essen schwallartig. Wir dachten uns nichts dabei und Er bekam ein paar Tage später Nudeln (wir machen BLW), die Er schon 3- oder 4-mal problemlos gegessen hat. Wieder schwallartiges erbrechen. Danach gab es länger nur Obst und Gemüse bis wir Ihm irgendwann wieder glutenhaltiges angeboten haben und wieder das gleiche. Seitdem erbricht Er nach jedem Kontakt mit Gluten bzw. jammert vor Bauchschmerzen, wenn es nur geringe Mengen waren. Mittlerweile waren wir beim Gastro und der Blutteste war negativ, allerdings hat Er fast die Komplette Belastungsphase Gluten instinkitiv gemieden oder nur winzigste Mengen gegessen.

Wir ernähren Ihn seit einem Monat komplett glutenfrei, bis auf eine Zwischenfall mit Spuren in der Wurst wovon Ihm wieder schlecht wurde, und es geht Ihm einfach super. Er hat spass am Essen, kein abendliches stundenlanges wimmern und jammer, sein Stuhl hat sich normalisiert (war vorher recht schleimig).

Wie wir weitermachen wissen wir auch nocht nicht bzw. eigentlich schon, aber ob wir es dann auch durchziehen ist die Frage. Laut Gastro besteht Hoffnung das es sich bis zum 1. Geburtstag verwächst, das wäre in 2 Monaten. Der Plan ist aktuell Ihn bis zum Herbst glutenfrei zu ernähren und dann wieder Gluten anzubieten und zu schaun wie Er reagiert. Bei weiterer Unverträglichkeit heißt das erneuter Bluttest nach vorheriger Glutenbelastung und davor graut mir. Es fühlt sich so sch... an Ihm was zu essen anzubieten und dann zu warten das es Ihm schlecht geht und Er kotzen muss :( :cry:
LG schocki mit Elfe (07/09),Pirat (08/12), Zwerg (12/14) und Junimädchen (05.06.17)
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elanor
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Re: Hat sie auch Zöliakie?

Beitrag von elanor »

schocki hat geschrieben:Bei weiterer Unverträglichkeit heißt das erneuter Bluttest nach vorheriger Glutenbelastung und davor graut mir. Es fühlt sich so sch... an Ihm was zu essen anzubieten und dann zu warten das es Ihm schlecht geht und Er kotzen muss :( :cry:
Genau das ist mein Problem. Meine Zöliakie ist ja erst sehr spät diagnostiziert worden, und ich weiß, wie furchtbar die Glutenbelastung ist. Das kann und will ich ihr nicht antun. Das bringe ich einfach nicht über mich... andererseits ist es oft sehr wichtig, etwas schwarz auf weiß zu haben, das merke ich ja selbst.

Ich drück euch die Daumen, dass ihr da nicht durch müsst. Würde mich freuen, in Kontakt zu bleiben!
Ach ja, ich finde es interessant, dass es bei euch auch so früh Reaktionen gab, oft heißt es ja erst nach einigen Monaten.

LG Elanor
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Niku82
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Re: Hat sie auch Zöliakie?

Beitrag von Niku82 »

Hallo!

ich habe Zöliakie und natürlich riesige Angst, dass mein Sohn es auch hat! Bis jetzt bekommt er Abends Getreidebrei (den ich natürlich widerwillig fütter). Er isst ihn ganz normal, wie den Mittagsbrei auch, da ich ja vorbelastet bin, habe ich allen mit einer dipl. Oecothrophologin und unserem Kinderarzt nach der Geburt schon besprochen. Im Oktober haben wir dann den Antikörpertest. Ihn ungewiss göutenfrei groß zu ziehen wäre ja quälerei, weiler verzichten müsste, ohne die Gewissheit ob er Zölli ist oder nicht. ich wünsche Euch, dass Ihr Klarheit bekommt.

Liebe Grüße
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Sonntagskind
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Re: Hat sie auch Zöliakie?

Beitrag von Sonntagskind »

Meine Töchter haben Zöliakie und ich muss sagen, das es mich weniger belastet als meinen Töchtern Dinge zu essen zu geben die sie schlicht nicht vertragen. :D

Elanor du musst dich doch eh frei ernähren, ist es nicht viel einfacher dein Kind ( das zumal schon anscheinend reagiert ) auch frei zu ernähren?

Es ist ja überhaupt nicht ungesund glutenfrei zu leben. Wenn man sich mal selbst von den Gedanken der Brotessermentalität befreit. Und auch nicht ständig alles glutenfrei ersetzen will.

Ich hab eine ganze Weile gebraucht, aber wir essen fast gar kein Brot mehr und Kuchen oder Gebäck kann ich schon sehr leckere gut selbst backen.

Glutenfreie Ernährung ist im Grunde sehr Zahnfreundlich :D
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Sonntagskind
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Re: Hat sie auch Zöliakie?

Beitrag von Sonntagskind »

Bei Kleinkindern die offensichtlich reagieren, die würde ich nicht einfach in die Diagnostik schicken. Die Narkose nur um zu bestätigen was eben schon offensichtlich ist.

Ärzte sind natürlich meist ziemlich diagnosefreundlich aber nun denn, ich würde es nicht machen. Ich hab meine Tochter nicht noch mal belastet nur um eine Biopsie machen zu lassen. Ich weiß nicht ob sie die Narkose gut vertragen würde und ohne dringenden Grund möchte ich das einfach nicht. Wenn sie älter ist und meint sie bräuchte das weil sie doch gerne 100% Sicherheit haben will, gut dann unterstütze ich sie natürlich darin.


Ich sehe das ein wenig wie ein Vegetarier oder Veganer, wenn die Eltern es vorleben ist es für die Kinder normal und gesund ernähren sollte jeder seine Familie.
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Kattirina
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Re: Hat sie auch Zöliakie?

Beitrag von Kattirina »

Ich habe auch Zöliakie aber mein Sohn zum Glück nicht! Ich habe ihn, als wir mit Baby-led Weaning anfingen, meist glutenfrei ernährt, weil er meins mitgegessen hat, aber ich habe auch -parallel stillend- zugelassen, dass er von andern Leuten mal einen Keks o.ä. bekommt.

Als er ca. 8 Monate alt war, haben wir einen Bluttest machen lassen (im Köpfchen :( ), der war negativ, aber da er da noch nicht mit viel Gluten in Berührung gekommen war, konnte man mit dem Test eigentlich nur ausschließen, dass er es genetisch bekommen hatte. D.h. er hätte wohl immer noch Zöliakie entwickeln können, wenn er angefangen hat glutenhaltige Sachen zu essen, aber man hätte es nicht rausfinden können außer entweder durch Biopsie oder durch Ausprobieren.

Also Ausprobieren. Da er am Anfang eine recht unregelmäßige Verdauung und auch oft Blähungen etc. hatte (noch beim Vollstillen), konnte ich nie direkt was ableiten und habe im 2-Wochen-Rhythmus getestet. 2 Wochen streng glutenfrei ernährt, 2 Wochen wieder mit ab und zu Weizenbrot o.ä. Ich habe keinen Unterschied im Stuhl festgestellt und auch nicht in seinem sonstigen Wohlbefinden.

Seitdem isst er alles, ist gesund und fühlt sich wohl! Ich hoffe also, wir haben Glück gehabt und er hat's nicht bekommen!

Bei mir wurde Zöliakie allerdings erst festgestellt (durch Zufall, im Rahmen einer völlig anderen Untersuchung) als ich schon über 20 war. Ich frage mich bis heute, ob ich es erst dann entwickelt habe, oder ob ich es schon immer hatte und es nur ewig niemandem aufgefallen war?
Kattirina mit Sommersohn 2011
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Re: Hat sie auch Zöliakie?

Beitrag von Kattirina »

Sonntagskind hat geschrieben:

Es ist ja überhaupt nicht ungesund glutenfrei zu leben. Wenn man sich mal selbst von den Gedanken der Brotessermentalität befreit. Und auch nicht ständig alles glutenfrei ersetzen will.

Ich hab eine ganze Weile gebraucht, aber wir essen fast gar kein Brot mehr und Kuchen oder Gebäck kann ich schon sehr leckere gut selbst backen.

Glutenfreie Ernährung ist im Grunde sehr Zahnfreundlich :D
Sehe ich genauso! Für mich war die Diagnose zuerst ein Riesenschock, ich habe geheult und mir nicht vorstellen können, was ich jetzt überhaupt noch essen kann :lol:! Aber dann habe ich die fernöstliche Küche für mich entdeckt, alles von Natur aus glutenfrei und so lecker!

Und tatsächlich ist es viel gesünder weil man vieles selbst zubereiten muss und keine Fertiggerichte mit lauter Zusatzstoffen mehr in sich reinstopfen kann.

Nur auf Reisen finde ich es extrem anstrengend mit der Zöliakie. Dass man gegen den größten Hunger nicht mal schnell was vom Bäcker holen kann. Da bleiben meistens nur Pommes oder Schokolade... :?
Kattirina mit Sommersohn 2011
yelisa
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Re: Hat sie auch Zöliakie?

Beitrag von yelisa »

Ich habe ebenfalls (spät diagnostizierte) Zöliakie, und so langsam steht die Beikost an. Für unser Baby natürlich :wink: Wir haben das mit dem Kinderarzt abgesprochen, der meinte, er würde bei Symptomen einen Gentest machen lassen, eine Biopsie könne man sich dann wahrscheinlich sparen. Da Zöliakie unheilbar ist, ist es ja sinnvoll, eine Gewissheit zu haben, bevor man den Stress der glutenfreien Ernährung hat. Für mich selbst war die Umstellung auf Glutenfrei kein Problem, aber gerade bei Kindern kann ich mir gut vorstellen, dass es für sie schwer ist, wenn sie nicht mitessen können und vom "normalen" Essen ausgeschlossen sind.

Man soll das Kind anscheinend zwischen 6. und 7. Monat in Kontakt mit Gluten bringen, unseres ist aber noch nicht wirklich beikostreif, und hatte die letzte Woche mit Banane und Kartoffel Durchfall (was natürlich auch Zufall sein kann). An das Gluten habe ich mich nun einfach noch nicht rangetraut... habt ihr euch da an diesen Zeitraum gehalten?
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elanor
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Re: Hat sie auch Zöliakie?

Beitrag von elanor »

Bei uns war es so um den 7. Monat rum glaube ich, aber auch nur in Minimengen. So richtig viel bekommt sie erst jetzt im Kinderladen. Eine akute Zöliakie wurde bei uns inzwischen ausgeschlossen, die Ergebnisse vom Gentest stehen noch aus.
Ich würde auf jeden Fall auf die Beikostreife achten!
G. 10/12 + J. 06/16
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