Keine Milch, was dann?
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Keine Milch, was dann?
Hallo! Zuerst mal : entschuldigt den doofen Threadtitel - mir fällt grad nichts besseres ein
Zweitens: falls es das Thema so schon gab, entschuldigt. Ich find nur nichts über die Suche.
Meine Tochter (3) und ich probieren ab morgen Milchfrei, weil bei ihr und ev. auch bei Lactoseintoleranz im Raum steht. So weit habe ich jetzt ja auch alles kapiert; wir haben Hafermilch für mein Müsli und Lactose"freie" H-Milch für ihren geliebten Kakao gekauft Joghurt und Schokokuchen streichen wir erst mal usw.
Nun frag ich mich aber, was wir ev. statt dessen essen sollten, worauf wir achten müssen, um wachsender und stillender Weise trotzdem optimal versorgt zu sein.
Wir tun das nämlich leider erst mal auf eigene Faust, weil wir so schnell keinen Termin bei Ernährungsberatung und Co bekommen. Die Kinderärztin meinte auch, wir sollten das Ergebnis von diesem (Gen-)test erstmal abwarten, aber ich habs bei mir heut schon mal versucht und fand die These so bestätigt, dass ich es jetzt länger bei uns beiden probieren will.
Macht doch Sinn, oder?? Oder soll ich lieber noch die Finger davon lassen und es in einigen Wochen, wenn das Ergebnis da ist, mit der Ärztin gemeinsam angehen?
Und sollen wir es wirklich ganz lactosefrei angehen oder sind so Dinge wie Parmesan (liebt meine Tochter) ok?
Es wäre schön, wenn einige Erfahrene unter euch ein paar Tipps für uns hätten! Ich hab mich da erst seit gestern abend mit befasst und will nichts falsch machen.DANKE!!
Zweitens: falls es das Thema so schon gab, entschuldigt. Ich find nur nichts über die Suche.
Meine Tochter (3) und ich probieren ab morgen Milchfrei, weil bei ihr und ev. auch bei Lactoseintoleranz im Raum steht. So weit habe ich jetzt ja auch alles kapiert; wir haben Hafermilch für mein Müsli und Lactose"freie" H-Milch für ihren geliebten Kakao gekauft Joghurt und Schokokuchen streichen wir erst mal usw.
Nun frag ich mich aber, was wir ev. statt dessen essen sollten, worauf wir achten müssen, um wachsender und stillender Weise trotzdem optimal versorgt zu sein.
Wir tun das nämlich leider erst mal auf eigene Faust, weil wir so schnell keinen Termin bei Ernährungsberatung und Co bekommen. Die Kinderärztin meinte auch, wir sollten das Ergebnis von diesem (Gen-)test erstmal abwarten, aber ich habs bei mir heut schon mal versucht und fand die These so bestätigt, dass ich es jetzt länger bei uns beiden probieren will.
Macht doch Sinn, oder?? Oder soll ich lieber noch die Finger davon lassen und es in einigen Wochen, wenn das Ergebnis da ist, mit der Ärztin gemeinsam angehen?
Und sollen wir es wirklich ganz lactosefrei angehen oder sind so Dinge wie Parmesan (liebt meine Tochter) ok?
Es wäre schön, wenn einige Erfahrene unter euch ein paar Tipps für uns hätten! Ich hab mich da erst seit gestern abend mit befasst und will nichts falsch machen.DANKE!!
Liebe Grüße, M. mit großem Erfinder (2007), süßer Maus (2009) und kleiner Prinzessin (2011)
- Sakura
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Re: Keine Milch, was dann?
Hi FCF,
die Milch von Säugetieren ist ja EIGENTLICH nur als Nahrung für die Jungen gedacht, solange die noch nicht selbst anderes essen können. Will heißen: für eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist Säugetiermilch absolut verzichtbar. Allerdings ist sie Bestandteil unserer Kultur, und bestimmte Nährstoffe daraus sind schon ein Grundpfeiler der westlichen Ernährung.
Eiweiß: gibt es quasi überall. Eiweiß ist ziemlich überschätzt, Eiweißmangel tritt bei normaler Mischkost quasi nicht auf, da es wirklich überall drin ist. Solange ihr alles andere esst, habt ihr in Sachen Eiweiß nichts zu befürchten.
Calcium: der einzige mögliche Knackpunkt. Kuhmilch gilt als guter Calciumlieferant, und ist aus westlicher Ernährung für Calcium kaum wegzudenken. Wenn Deine Tochter allerdings Minus-L-Milch trinkt, dann besteht da kein Problem, weil das Calcium ja nach wie vor in der Milch drin ist.
Andere gute Calciumquellen:
- Mineralwasser (Label checken)
- Leitungswasser (je nach Gegend, hartes Wasser ist calciumreich)
- grüne Blätter, Salat, Kräuter (wo hat die Kuh das Calcium her?)
- Sesam (Sesamriegel, Sesam ins Müsli / Brot, Sesampaste/Tahin/Hummus...)
- Mohn (!!!) (Mohn ins Müsli/Brot/Brötchen, Mohnkuchen...)
- Tofu
Es ist aber nicht nur die Frage nach der Calciumaufnahme, sondern auch die Frage nach der Calciumausscheidung. Phosphorreiche Nahrungsmittel begünstigen die Ausscheidung von Calcium. Besonders eiweißreiche Ernährung (Fleisch), Fertigprodukte und Cola sind reich an Phosphor. Und schließlich: Laut Forschung ist die Osteoporoserate nicht am niedrigsten bei denen, die am meisten Milch getrunken haben, sondern bei denen, die am meisten Gemüse gegessen haben.
(Schau mal hier http://www.rabeneltern.org/verwaltung/p ... porose.pdf )
Hilft das?
Ach so: wenn Du magst, kannst Du mal Müsli mit Saft probieren (bitte hochwertiger Direktsaft, alles andere wird eklig). Kuhmilch ist beim Backen völlig problemlos durch jegliche Pflanzendrinks (Haferdrink, Sojadrink...) ersetzbar, Unterschiede sind quasi nicht feststellbar. Der Schokokuchen ist also gerettet. Ach ja, und Schokolade gibt es in reichlicher Auswahl auch milchfrei.
die Milch von Säugetieren ist ja EIGENTLICH nur als Nahrung für die Jungen gedacht, solange die noch nicht selbst anderes essen können. Will heißen: für eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist Säugetiermilch absolut verzichtbar. Allerdings ist sie Bestandteil unserer Kultur, und bestimmte Nährstoffe daraus sind schon ein Grundpfeiler der westlichen Ernährung.
Eiweiß: gibt es quasi überall. Eiweiß ist ziemlich überschätzt, Eiweißmangel tritt bei normaler Mischkost quasi nicht auf, da es wirklich überall drin ist. Solange ihr alles andere esst, habt ihr in Sachen Eiweiß nichts zu befürchten.
Calcium: der einzige mögliche Knackpunkt. Kuhmilch gilt als guter Calciumlieferant, und ist aus westlicher Ernährung für Calcium kaum wegzudenken. Wenn Deine Tochter allerdings Minus-L-Milch trinkt, dann besteht da kein Problem, weil das Calcium ja nach wie vor in der Milch drin ist.
Andere gute Calciumquellen:
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- grüne Blätter, Salat, Kräuter (wo hat die Kuh das Calcium her?)
- Sesam (Sesamriegel, Sesam ins Müsli / Brot, Sesampaste/Tahin/Hummus...)
- Mohn (!!!) (Mohn ins Müsli/Brot/Brötchen, Mohnkuchen...)
- Tofu
Es ist aber nicht nur die Frage nach der Calciumaufnahme, sondern auch die Frage nach der Calciumausscheidung. Phosphorreiche Nahrungsmittel begünstigen die Ausscheidung von Calcium. Besonders eiweißreiche Ernährung (Fleisch), Fertigprodukte und Cola sind reich an Phosphor. Und schließlich: Laut Forschung ist die Osteoporoserate nicht am niedrigsten bei denen, die am meisten Milch getrunken haben, sondern bei denen, die am meisten Gemüse gegessen haben.
(Schau mal hier http://www.rabeneltern.org/verwaltung/p ... porose.pdf )
Hilft das?
Ach so: wenn Du magst, kannst Du mal Müsli mit Saft probieren (bitte hochwertiger Direktsaft, alles andere wird eklig). Kuhmilch ist beim Backen völlig problemlos durch jegliche Pflanzendrinks (Haferdrink, Sojadrink...) ersetzbar, Unterschiede sind quasi nicht feststellbar. Der Schokokuchen ist also gerettet. Ach ja, und Schokolade gibt es in reichlicher Auswahl auch milchfrei.
Sakura mit zwei tollen Mädels 04/11 und 05/13
Ich werde sie lehren, den eigenen Weg zu gehen,
vor keinem Popanz, keinem Weltgericht,
vor keinem als sich selber gerade zu stehen. (Reinhard Mey)
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Re: Keine Milch, was dann?
Danke für deine ausführliche Antwort!
Wenns nur um Eiweiß und Calcium geht, dann ist alles in Butter.
Bei mir ist das dann eh alles kein Problem; ich esse gerne grünes.
Meiner Kleinen werd ich dann aber die lactosefreie Milch geben-sie isst nämlich fast kein Gemüse; einzig Grünes ist Rahmspinat
Das mit dem Kuchen werden wir nachher gleich mal probieren. Milchfreie Pfannkuchen hast du nicht zufällig schon mal gemacht?
Wenns nur um Eiweiß und Calcium geht, dann ist alles in Butter.
Bei mir ist das dann eh alles kein Problem; ich esse gerne grünes.
Meiner Kleinen werd ich dann aber die lactosefreie Milch geben-sie isst nämlich fast kein Gemüse; einzig Grünes ist Rahmspinat
Das mit dem Kuchen werden wir nachher gleich mal probieren. Milchfreie Pfannkuchen hast du nicht zufällig schon mal gemacht?
Liebe Grüße, M. mit großem Erfinder (2007), süßer Maus (2009) und kleiner Prinzessin (2011)
- Karinke
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Re: Keine Milch, was dann?
Da ist meine Erfahrung, dass mit Mandelmus ich mit wasser Kochen kann, und anschliessend einen Löffel davon beigebe. So würde ich es auch mit den Pfannkuchen machen. Grundsätzlich mit wasser und am Ende noch einen Löffel Mandelmus unterrühren. Damit fahre ich bisher sehr gut.
- Sakura
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Re: Keine Milch, was dann?
Doch, ich habe jahrelang milchfrei gekocht. Erfahrung: Milch beim Kochen und Backen ist absolut problemlos ersetzbar *find*. Entweder mit Pflanzendrinks (Sorte quasi egal), oder auch einfach mit Wasser, oder mit Wasser + ein Löffel Mandelmus... Für Pfannkuchen würde ich persönlich nicht nur Wasser nehmen, weil die ja zu einem beträchtlichen Prozentsatz aus Milch bestehen, da lieber einen Pflanzendrink. Wenn Du eh Hafermilch im Schrank hast, kannst Du das ja mal probieren. Ich habe am liebsten Sojadrink verwendet (die blaue, ungekühlte Alpro).FCF hat geschrieben: Milchfreie Pfannkuchen hast du nicht zufällig schon mal gemacht?
Sakura mit zwei tollen Mädels 04/11 und 05/13
Ich werde sie lehren, den eigenen Weg zu gehen,
vor keinem Popanz, keinem Weltgericht,
vor keinem als sich selber gerade zu stehen. (Reinhard Mey)
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Re: Keine Milch, was dann?
Ich werd es glaub ich mal mit Hafermilch probieren-mal schauen, ob der Geschmack akzeptiert wird...
Mit Sojaprodukten kann ich mich irgendwie nicht anfreunden. Da ist doch diese Hormongeschichte und eigentlich verwende ich lieber halbwegs einheimische Produkte (naja, ausser Bananen)
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Re: Keine Milch, was dann?
Die Pfannkuchen waren suuuper Lecker! Mit Hafermilch und einem Löffel Mandelmus-ich hab mit etwas Öl gebraucht, damit sie nicht kleben blieben.
Danke für den Tipp!
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Re: Keine Milch, was dann?
Oder Orangen? Oder Zitronen? Oder Kakao? Oder Kaffee? Oder Reis? Oder...FCF hat geschrieben: und eigentlich verwende ich lieber halbwegs einheimische Produkte (naja, ausser Bananen)
Sakura mit zwei tollen Mädels 04/11 und 05/13
Ich werde sie lehren, den eigenen Weg zu gehen,
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Re: Keine Milch, was dann?
Na gut, den Kaffee und den Kakao hab ich unwissenden unterschlagen :wi
nk:
Unsere Zitronen und Orangen zB kommen aus Südeuropa. Das ist irgendwie doch näher als Asien... und als Milchersatz ist soja dann ja auch schnell ein Grundnahrungsmittel. Das werte ich irgendwie anders als alle halbe Jahre mal ne Avocado...
Aber mit dieser neuen Kost kommen wir glaub ich zurecht. Nur das Milchholen beim Bauern wird mir fehlen...
nk:
Unsere Zitronen und Orangen zB kommen aus Südeuropa. Das ist irgendwie doch näher als Asien... und als Milchersatz ist soja dann ja auch schnell ein Grundnahrungsmittel. Das werte ich irgendwie anders als alle halbe Jahre mal ne Avocado...
Aber mit dieser neuen Kost kommen wir glaub ich zurecht. Nur das Milchholen beim Bauern wird mir fehlen...
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Re: Keine Milch, was dann?
Soja wird auch in der Rheinebene angebaut, und in Frankreich gibt es große Anbaugebiete.
Das allermeiste Soja dieser Welt wird übrigens als Tierfutter angebaut, und landet dann eben über diesen Umweg auf den Tellern.
Egal.
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