Milchunerträglichkeit / Milchallergie

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feuersalamander
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Milchunerträglichkeit / Milchallergie

Beitrag von feuersalamander »

Hallo,

da sich in diesem Forum viele so gut auskennen und ich hier schon oft Rat gefunden habe, will ich jetzt auch mal ein paar Fragen zu meinem Sohn loswerden.

Mit 3,5 Monaten hatte er (vollgestillt) schleimig, blutigen Durchfall. Verdacht: Kuhmilchunverträglichkeit, deshalb ernährten wir uns milchfrei Mit 9 Monaten machten wir auf ärztliche Empfehlung hin eine Provokation mit Milchbrei mit dem Ergebnis wieder blutiger Durchfall. Also lebten wir weiter milchfrei.
Allergietests (Blutuntersuchung mit 6 und 13 Monaten und zusätzlich ein Pricktest (mit richtiger Milch als Testlösung)) waren negativ.

Mit 2 Jahren haben wir dann vorsichtig begonnen wieder Milch einzuführen, was er nach anfänglich Bauchschmerzen und breiigeren Stühlen, dann doch gut vertrug. Daher bin ich davon ausgegangen, dass er wirklich nur eine Unverträglichkeit hatte (die doch angeblich auf einer Unreife der Darmschleimhaut beruht, oder?) und das diese sich jetzt ausgewachsen hat.

Nun wurde aber mit 2,25 Jahren wegen rezidivierend obstruktiven Bronchitiden nochmal ein Pricktest (mit Allergietestlösungen) durchgeführt und dieser war negativ, bis auf Milch, die war leicht positiv.
Nach Aussagen der Ärzte hat das keine Bedeutung, weil es ja nur eine Sensibilisierung bedeutet und mein Sohn keine klinischen Symptome zeigt. Er soll weiterhin Milch bekommen, ich soll nur darauf achten, ob er evt. nach viel Milch wieder Bauchschmerzen bekommt und dann darauf achten nicht zu große Mengen zu geben.

Was ich jetzt nicht verstanden habe:

Eine Unverträglichkeit hat doch nichts mit dem Immunsystem zu tun, warum war der Test positiv und die vorherigen nicht? Liegt das an den verschiedenen Testlösungen? Und er hatte vielleicht schon immer eine Allergie. Oder ist das einfach Zufall?

Und warum soll mein Sohn nun trotz positivem Allergietest abhängig von der Milchmenge reagieren? Ich dachte immer nur Unverträglichkeiten wären mengenabhängig und Allergien nicht.

Sorry, dass es jetzt so lang geworden ist, aber ich hoffe es hat jemand bis hierhin durchgehalten und kann mit helfen.

Viele Grüße und vielen Dank schonmal

feuersalamander
jusl
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Re: Milchunerträglichkeit / Milchallergie

Beitrag von jusl »

Hallo feuersalamander,

ich bin keine Ärztin und kann es Dir deshalb auch nicht genau erklären (DEINE Ärzte allerdings hätten Dir das ruhig genauer erklären dürfen. ;-)), aber soweit ich weiß, ist das Thema Unverträglichkeiten mit/ohne Beteiligung des Immunsystems keineswegs komplett verstanden. Da wird viel rein symptomatisch diagnostiziert und behandelt; was ja durchaus auch OK ist, hilft ja.

Was ich weiß:
* Auch für Allergie-Symptome braucht man eine Mindestmenge an Auslösern, das kenn ich selbst von meinem Heuschnupfen. Man kann Montag und Dienstag "leichten" Heuschnupfen haben, wenn halt wenig Allergene da sind, und Mittwoch wird's ganz dolle, weil viel Pollen fliegen an dem Tag. Das ist von Mensch zu Mensch verschieden.
* Allergietests schlagen recht häufig falsch positiv an.
* Unverträglichkeiten umfassen mehr als nur Allergien. Man kann Milch schlecht vertragen, und dennoch nicht im klassischen Sinne allergisch dagegen sein. Die Empfehlung "Trotzdem Milch geben!" kann ich da nicht ganz nachvollziehen - wem sie nicht bekommt, der sollte halt keine essen *find*. Es gibt auch andere gute Quellen für Calcium und Eiweiß. Kleinkinder kann man entsprechend problemlos milchfrei ernähren.

Sorry, ich fürchte eine Riesenhilfe war ich da jetzt nicht. ;-)

LG
Julia
Roter Drache
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Re: Milchunerträglichkeit / Milchallergie

Beitrag von Roter Drache »

Wenn er momentan kleine Milchmengen verträgt, dann würde ich sie auf alle Fälle geben. Laut unserem KIA verlernt der Körper ansonsten Laktase zu bilden und somit kann er keinen Milchzucker mehr vertragen.
Ich kenne mehrere Laktoseintolerante mit unterschiedlichen Empfindlichkeitsgraden, bei dem einen brauchen es nur Spuren von in einem Produkt sein, der andere verträgt geringe Menge.
Eine Unverträglichkeit kann auch erst mit sieben Jahren oder mit 25 Jahren ihren Höhepunkt erreichen.
Eine Unreife der Magenschleimhaut könnte ja bedeuten, das diese noch nicht fähig war Laktase zu bilden, aber doch generell der Körper später in der Lage dazu ist.

Aber auch ich bin kein Arzt, wenn du unsicher bist, dann würde ich mir nochmal einen Termin zur Besprechung machen.
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Caillean
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Re: Milchunerträglichkeit / Milchallergie

Beitrag von Caillean »

hallo,
nur mal so ein Einwurf:
die "Alternativ-Medizin" empfiehlt meines Wissens durchaus bei verschleimten Bronchien das Weglassen von Milch, weil es das Schleimen verstärkt
wäre bei eurer bisherigen Geschichte für mich also durchaus schlüssig, sie wieder wegzulassen und zu schauen, ob das nicht für die Atemwege Besserung bringt
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Re: Milchunerträglichkeit / Milchallergie

Beitrag von LeelaMinzz »

Hallo,meine Mittlere hatte mit 15 Monaten auch ein positives Ergebnis beim Allergietest auf Milch(Bluttest), die Allergologin empfahl mir trotzdem weiter Milch zu geben. Mir kam das sehr merkwürdig vor, daher habe ich mich in der UNI-Bibliothek durch gaaanz viele Medizinbucher zu diesem Thema gearbeitet und mein Fazit war, ihr kein kleinstes Fitzelchen Kuhmilcheiweiss mehr zu geben. Das Immunsystem eines kleinen Kindes(so bis Ca. 2) kann sich angeblich von einer Allergie wieder erholen, es kann die Allergie quasi vergessen. Kinder mit Lebensmittelallergien können leichter weitere Allergien entwickeln und die LMallergie kann sich verfestigen und immer stärker werden. Um so öfter man dem Allergen ausgesetzt ist,um so stärker wird die allergische Reaktion. Das habe ich alles aus den Büchern geholt. Ich hab die Abstinenz durchgeogen bis zum 2. Geburtstag, es war sehr schwer eine Diät zusammenzustellen, die alle Nährstoffe ausreichend lieferte. Die Ärzte waren die ganze Zeit dagegen. Aber ich hatte Recht und Erfolg. Meine Tochter konnte schon nach drei Tagen besser atmen.( Sie war zu der Zeit noch auf mehrere Asthmamedikamente eingestellt und hat eigentlich immer geröchelt.)Motorisch hat sie sich nach Absetzen der Milch auch plotzlich ganz schnell entwickelt. Sie konnte mit 15 Monaten noch nicht robben oder krabbeln, weil sie durch ihre dauernde Krankheit immer so schwach war. Mit 16 Monaten ist sie gerobbt, mit 17 gekrabbelt und mit 18 Mon kamen die ersten freien Schritte.(ist eigentlich OT, aber fur mich ist es so aussagekraftig uber den grossen Einfluss von Kuhmilcheiweissallergie.)
Zwei Tage vor dem 2.Geburtstag kam beim erneuten Bluttest raus,dass sie keine Milcheiweissallergie mehr hatte. Die Allergologin hat sich gewundert und gefreut. Und ich erst...
Jetzt ist sie 9 und hat eine leichte Laktosenvertraglichkeit(Da hat ja schon jmd etwas zu geschrieben. Ist wahrscheinlich was dran.), aber keine Allergien!!!.
Dir und Deinem kleinen alles Gute! :)
Leela mit drei Wundern: Frühling 2001, Herbst 2003, Winter 2011 und ein Sternchen im August 2015 (13. SSW)
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knallfrosch
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Re: Milchunerträglichkeit / Milchallergie

Beitrag von knallfrosch »

Schnell eine ganz kurze Antwort: Ich hatte bei meiner Kleinen auch lange einen Zusammenhang zwischen Obstruktiver Bronchitis und Milchprodukten gesehen...!
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Karinke
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Re: Milchunerträglichkeit / Milchallergie

Beitrag von Karinke »

Bei mir zeichnet sie sich auch je länger je deutlicher ab. Dank Singulair nicht mehr sofort obstruktiv, aber dennoch so, dass wir nach Milchkonusm ihrerseits inahlieren müssen. :kopfklatsch
So üben wir uns nun im Milcharmen essen, bzw je länger je mehr milchfrei. Blicke aber voll nicht durch, was genau an der MIlch der auslösende part ist. Butter geht gut, sahne solala, schokolade reagiert sie aber bereits schon wieder... Mich dünkt auch bei Aufschnitt kann ich eine leichte verschlechterung beobachten... Ist zum wahnsinnig werden derzeit...
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Karinke
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Re: Milchunerträglichkeit / Milchallergie

Beitrag von Karinke »

bei mir - sorry, bei uns, bzw bei meiner grossen...
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Re: Milchunerträglichkeit / Milchallergie

Beitrag von la-mo »

Roter Drache hat geschrieben:Wenn er momentan kleine Milchmengen verträgt, dann würde ich sie auf alle Fälle geben. Laut unserem KIA verlernt der Körper ansonsten Laktase zu bilden und somit kann er keinen Milchzucker mehr vertragen.
Ich kenne mehrere Laktoseintolerante mit unterschiedlichen Empfindlichkeitsgraden, bei dem einen brauchen es nur Spuren von in einem Produkt sein, der andere verträgt geringe Menge.
Eine Unverträglichkeit kann auch erst mit sieben Jahren oder mit 25 Jahren ihren Höhepunkt erreichen.
Eine Unreife der Magenschleimhaut könnte ja bedeuten, das diese noch nicht fähig war Laktase zu bilden, aber doch generell der Körper später in der Lage dazu ist.

Aber auch ich bin kein Arzt, wenn du unsicher bist, dann würde ich mir nochmal einen Termin zur Besprechung machen.
Eine Milchunverträgillchkeit/-Allergie hat nicht immer etwas mit dem MilchZUCKER zu tun, oft ist es das MilchEINWEIß. So war/ist es bei meinem Sohn auch. Er hatte als vollgestilltes Baby auch blutig, schleimigen Durchfall, sodass ich milchfrei gegessen habe und es wurde alles wieder gut. Es wurde zwar mit der Zeit immer besser, aber ganz weg ist es bis heute nicht. Er darf Joghurt, Frischkäse, Quark, Eis (was er alles unglaublich liebt, mehr als Süßigkeiten) wirklich nur selten und dann auch nur in Maßen essen.
★ Liebe Grüße, Mo mit Steinzeitkind 08/09, Milcherzeuger 05/13 und Mini-Mädchen 02/17 ★

Trageberatung TS NRW GK + AK
Silltreffen Jeden 1. Mi. im Monat im Ev. Gemeindezentrum Auf dem Damm Duisburg-Meiderich
und jeden 3. Mi. im Familienbildungswerk Eltern werden - Eltern sein e.V. in der MüGa Mülheim an der Ruhr
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Re: Milchunerträglichkeit / Milchallergie

Beitrag von Liane-Mama »

hast du dann einfach von dir aus Milcheiweiß-Produkte gegeben, und schaust immer wie er reagiert oder hast du das mit dem Kinderarzt abgesprochen?
Mama mit Kreativling (01/11) Bauernhofliebhaber (06/12) Energiebündel (08/15) und Nesthäckchen (04/17)
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