Ernährung plötzlich umstellen auf vegan- wie anfangen?

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kitcat
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Re: Ernährung plötzlich umstellen auf vegan- wie anfangen?

Beitrag von kitcat »

Was ist das denn für ein Arzt, der das Kind einmal sieht, so eine Diagnose stellt und so eine unglaubliche THERAPIE verordnet? :shock: :shock: :shock:

Wäre es nicht eine gute Idee, das Kind erst einmal auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu untersuchen? Und wenn das der eine Arzt nicht macht, dann suche einen anderen auf.
Die Umstellung eines Kindes auf vegane Ernährung halte ich für eine ausgesprochen blöde Idee. Was ist wenn das Kind nur auf eine bestimmte Obstsorte allergisch ist oder auf Soja oder was weiss ich?

Ich bin geschockt, dass keiner der hier Antwortenden auch nur ein Wort über diese seltsame Empfehlung verliert? Findet Ihr das normal, dass ein (Not-)Arzt einer Mutter eine vegane Ernährung empfiehlt, weil das Kind einen Ausschlag hat?

Die vegane Ernährung eines (Klein-)Kindes ist eine weitreichende Entscheidung, dazu gehört auch die Supplementierung von Vitamin B. Soja-Milch bzw. Soja-Produkte sind genau so allergen wie Kuhmilch und noch dazu hochgradig verarbeitete Lebensmittel.

Das allermindeste, was Du gerade tun kannst: Lass diesen Quatsch erstmal und beginne eine Weglass-Diät. Du ernährst Dein Kind wieder normal und lässt nur jeweils immer ein Nahrungsmittel weg. Führe darüber Tagebuch und wenn Du den Auslöser gefunden hast, kannst Du ihn auch meiden.
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kaehde
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Re: Ernährung plötzlich umstellen auf vegan- wie anfangen?

Beitrag von kaehde »

Hallo,

ich denke auch, Du brauchst erst einmal eine richtige Diagnose! Warst Du seither mal bei eurem Kinderarzt?
Wie groß ist denn die "Stelle"?

Und vegan ernähren ist NICHT die Therapie für eine Nahrungsmittelallergie!
Sondern man ernährt sich dann eben ohne das entsprechende Allergen. Auch bei veganer Ernährung kann ja durchaus ein Allergen zugeführt werden.

Besprich das bitte unbedingt nochmal mit Deinem Arzt, denn gerade wenn Du Dich nicht so gut auskennst, halte ich es für sehr wichtig, sich auch der Risiken einer veganen Ernährung in der Kleinkindzeit bewußt zu werden!

Viele Grüße,
Katja
Katja mit Benjamin (32.0 SSW, 02/05)
und Rebecca (02/08 )

Das Wichtigste im Leben sind ja sowieso die gelebten Beziehungen und die Liebe, die man schenkt und bekommt. (duduja)
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Johana
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Re: Ernährung plötzlich umstellen auf vegan- wie anfangen?

Beitrag von Johana »

Mit welcher Begründung sollst du denn abstillen und euch vegan ernähren? Wie lautet die Diagnose?

Ich würde so etwas bis ins Feinste hinterfragen, bevor ich mir und meinem Kind eine solche Umstellung zumute. Auf mich wirkt die Aussage des Arztes sehr unprofessionell!

LG
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paula108
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Re: Ernährung plötzlich umstellen auf vegan- wie anfangen?

Beitrag von paula108 »

Ich kann den anderen nur zustimmen.

Ich bin mit meinem Sohn auch einen relativ "steinigen" Weg gegangen, um Unverträglichkeiten/Allergien aufzuspüren.

Die Symptome waren verschiedenst.
Hautausschlag, Brennen im Mund, Schorf am Ohr, nächtliches Erbrechen, Unruhe, plötzliche Wutanfälle und Alptäume.
Ich hab das nie auf Ernährung bezogen, bzw. vieles nicht.
Denn ich bin null allergisch, kenne das daher gar nicht.
Und ich habe doch alles "richtig" gemacht: Langes Stillen, später Beikoststart, kein Weizen bis zum 10. Monat.

Ich finde dieses Buch sehr lesenswert und aufschlussreich. Es scheint nur vergriffen zu sein...?
Da ist auch eine Ausschlussdiät/Rotationsdiät beschrieben. Aber das lässt sich auch anders herausfinden, sollte das Buch tatsächlich nicht mehr erhältlich sein.

Und ich kann dir bestätigen, dass Soja, Weizen und verschiede Obstsorten auch sehr allergen sind! Alles aber vegan.

Wir haben nach mehreren offensichtlich allergischen Reaktionen einen dieser Bluttests machen lassen. Danach war unser Speiseplan allerdings so was von reduziert...
Wir mussten weglassen: glutenhaltige Getreide, sowie auch Reis; Soja, Äpfel, Orangen, Blumenkohl, Geflügel, einige Fischsorten, Ei, alle Tiermilchprodukte usw...(Kann mich nicht mehr an alles erinnern.)
Aber es ging auch. Leider mit einem rasanten Anstieg der Ausgaben für Lebensmittel. :(
Und wir haben trotzdem extrem lecker gegessen.

Ich habe dann allerdings eine Bioresonanztherapie mit meinem Sohn gemacht. Auch, weil diese Bluttests umstritten sind...ok, Bioresonanz ist das auch :lol: )
Jetzt ernähren wir uns gerade nur noch glutenfrei und ohne Eiklar, sowie Rüben- und Rohrzuckerfrei. Tiermilch ist reduziert.
Darmaufbau läuft.
Und Ausnahmen machen wir auch manchmal. :D
Die Symptome sind weg,- also seit 6 Monaten kein Erbrechen mehr. Und nur manchmal, in Stresssituationen kommt die eine kleine Stelle am Arm zurück. Auch kein Husten, Schnupfen mehr, was ich jetzt auch teilweise auf die Ernährung zurück führe.

Ich bin der Meinung, es ist total wichtig, sich selbst mit dem Thema zu beschäftigen. Viele Ärzte sind da nicht so "fit". Und auch euer Kinderarzt scheint mir da nicht so im Thema drin zu sein. :wink:

Wir sind eher einen "alternativen" Weg gegangen. Das ist nicht jedermanns Sache und meist auch privat zu bezahlen. Das war es aber wert.
Es gibt bestimmt auch gute Allergologen mit einem ganzheitlichen Ansatz im Schulmedizinischen Bereich!

Viel Glück bei der Suche nach dem Übeltäter!
(Bei uns kam z.B. auch eine Reaktion auf Entenfedern dazu,- daher der wohl Schorf am Ohr... Deshalb schläft Sohnemann jetzt auf Hirse!)
Herzliche Grüße von Paula.
Indiana
ist gern hier dabei
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Registriert: 14.11.2007, 13:32

Re: Ernährung plötzlich umstellen auf vegan- wie anfangen?

Beitrag von Indiana »

huhu,

du arme....

ich habe hier auch die sehr traurige erfahrung gemacht, dass unser zweites kind - vollgestillt, zu dem zeitpunkt ungeimpft, medikamentenfrei etc.pp. im alter von 3 monaten atopische ekzeme entwickelte.
unser KiA war und ist tiefenentspannt, hat uns noch erzählt, die arme hätten solche stellen, weil der wolle-seide-body da kratze etc.
die haut unserer maus wurde immer schlimmer, gesicht, oberarme, alles ausbreitend. irgendwann feuerrot-brennend, dann wieder trocken....
ich war am verzweifeln. ganz glücklicherweise hatte unser kind keinen nennenswerten juckreiz. aber es war trotzdem furchtbar mitanzusehen...
wir sind diverse wege der naturheilkunde gegangen, gecremt wurde nie (da ja etwas aus dem körper HINAUS will und da drücke ich nicht wieder rein mittels creme o.ä.). alles hat nichts gebracht. wenn die haut so feuerrot war und die kleine zeichen des unwohlseins zeigte, bekam sie einen heilerde-umschlag, der ihr sehr angenehm war.

verzweifelnd, bin ich irgendwann alles gedanklich durchgegangen, was denn bei diesem kind anders ist/war als mit dem großen kind und bin dabei hängen geblieben, dass meine ernährung eine andere ist. beim großen kind habe ich mich sogar roh(!)-vegan ernährt und in der SwS des kleinen kindes wieder normal vegetarisch.
wie gesagt: verzweifelt (!) klammerte ich mich an diesen strohhalm und stelle von jetzt auf gleich meine ernährung wieder auf rohvegan um (mit supplementierung der üblichen verdächtigen wie b12 u.ä.), verbunden mit einer intensivkur Kanne-Brottrunk zum darmaufbau. nach nur wenigen tagen stagnierte die ausbreitung der stellen und .... wie kann man das beschreiben...? die haut heilte von innen nach außen ab. natürlich dauerte es etwas, bis die stellen wieder okay waren, da die hautzellen ja massiv geschädigt waren, aber es "feuerte" nicht mehr von innen nach.

auf anregung meines naturheilkundlichen papas habe ich dann über bioresonanz quasi mal alles austesten lassen an nahrungsmitteln und dabei kam heraus, dass die kleine u.a. auf sellerie und soja sehr stark reagiert. (eine klassische allergietestung lehne ich ab, da der verdacht besteht, dass dadurch temporäre unverträglichkeiten erst manifestiert werden können. ich weiß nicht, ob es dafür klassische untermauerungen gibt, aber allein der verdacht hinterlässt bei mir ein ungutes bauchgefühl)
daraufhin habe ich meine ernährung wieder ziemlich "normalisiert", sellerie und soja weggelassen (sellerie ist schwerstarbeit - das steckt ja fast überall zumindest "in spuren" drin und auswärts essen ist gar nicht drin). lange zeit war auch alles okay; die haut wurde ansatzweise wieder schlimmer, wenn ich doch mal auswärts aß und im nachhinein rausfand, dass sellerie im kräutersalz o.ä. drin war.
naja, vor ein paar wochen kam dann aber wieder so eine attacke, verzweiflung inklusive.
ein zweites testen ergab dann auch eine hochgradige unverträglichkeit von HEFE. das erklärte einiges, denn die haut wurde immer wieder mal schlimmer, wenn ich brot/brötchen/selbstgemachte pizza aß. überall hefe drin. oder mit hefeextrakt würzte.
das in kombi mit einer umstellung von leitungswasser (zum kochen, für tee oder auch einfach so zum saft-verdünnen o.ä.) auf flaschenwasser (volvic o.ä.) hat hier gerade nochmal ganz intensiv geholfen (wir haben nämlich kein gutes leitungswasser, wie ich leider erst jetzt heraus gefunden habe).

ich kann also zustimmen, dass man solche hauterscheinungen sehr wohl mit ernährung in verbindung bringen kann (und sollte).
bei uns sind die no-go`s sellerie, soja, hefe und latent weizen, kuhmilch & ei.

vielleicht möchtest du ja auch einmal einen mehrwöchigen versuch mit einer stark enzymatischen ausschlussdiät (oder rohkost) in verbindung mit darmsanierung ausprobieren....? und evtl. mittels bioresonanz testen lassen?

ich wünsche dir und deinem kind alles gute,
liebe grüße
indiana
Fusionistin
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Re: Ernährung plötzlich umstellen auf vegan- wie anfangen?

Beitrag von Fusionistin »

Der Threat ist ja schon etwas älter, doch wir haben auch mit Neurodermitis zu kämpfen und vertragen drüber heraus keine Milch und Tierischen Produkte....
Ich ernähre meine Zwillinge auch Vegan...
Wenn du fragen hast gern!
LG Birte mit Tammo und Finley

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