Stillen-und-Tragen.de

Ich habe jetzt mal nach Salami gegooglet. Vorneweg: Die Empfehlung ist veraltet.

Es gibt einige Seiten, die Salami als unbedenklich einstufen, weil die Wurst durch die lange Reifungszeit Wasser verlieren würde und sich dadurch Keime nicht ausbreiten könnten. Außerdem hat mal die Bundesforschungsanstalt für Ernährung festgestellt, dass Salami in der Schwangerschaft unbedenklich wäre. Letzteres war in einem Forumsbeitrag (Expertenfragerunde beim Bundeszentrum für Ernährung), über dem stand, dass der Beitrag schon älter wäre und es inzwischen neue Empfehlungen gebe...

Ein neueres pdf von diesem Bundeszentrum sagt, dass durch Salami etc. Toxoplasmose übertragen werden könne: https://www.gesund-ins-leben.de/_data/f ... 6_2016.pdf

Die Tabelle, die ich oben verlinkt hatte, ist vom aid Infodienst, der wurde, grob gesagt, vom Bundeszentrum abgelöst.

Mich würde mal interessieren, was sich ändert, wenn man Toxo positiv ist. So konkret. Listeriose gibts ja auch noch und das spielt beim Aufschnitt ja auch eine Rolle oder? also, vieles soll man wegen Toxo UND Listeriose meiden oder?

Mit Toxo positiv gibts dann glaub keine Probleme mehr mit Katzen oder Gartenarbeit. Beim Essen weiß ich es nicht.

Ich habe vor kurzem gelesen, dass man möglichst auf Lakritze in der Schwangerschft verzichten soll, das geht auf eine finnische Studie von 2017 zurück. Ich dachte, vielleicht interessiert das manche.
Die Studie kann man hier nachlesen: https://doi.org/10.1093/aje/kww172

Ich bin im Lesen von Studien nicht besonders bewandert, aber ich habe Folgendes verstanden: Die in der Lakritze bzw. der Süßholzwurzel enthaltene Glycyrrhizin-Säure kann ab einem bestimmten Level zu verminderter Intelligenz und anderen Einschränkungen der Kinder führen. Bei Frauen, die wenig Lakritze aßen, konnte kein solcher Effekt beobachtet werden, sondern nur bei solchen mit einem hohen Lakritzkonsum. Die Dosis an wöchtentlicher Glycyrrhizin-Säure war bei der einen Gruppe durchschnittlich 2,3mg pro kg Körpergewicht, bei den anderen 13,7 mg (mindestens 6,7 mg). Aber schon geringe Dosen hätten eine Auswirkung auf die Plazenta, ich glaube, es hat irgendwas damit zu tun, dass Stresshormone nicht mehr abgehalten werden.

Hier findet man eine Übersicht, wieviel Glycyrrhizin-Säure in Lakritz üblicherweise drin ist. Der Großteil hat zwischen 10 und 100 mg Glycyrrhizin-Säure pro 100g Lakritz. Damit kann man ausrechnen, wieviel Lakritze man wöchentlich essen dürfte, wenn man den Stresshormonübergang außen vor lässt. Wenn ich von 2mg pro Woche ausgehe, dürfte ich zum Beispiel mit meinen 80kg 160mg Glycyrrhizin-Säure und damit zwischen 160g Lakritze mit viel Süßholz und 1,6kg ( ) Lakritze mit wenig Süßholz essen, wenn ich das richtig gerechnet habe (ich bin nicht so das Mathe-Ass). Während ich 1kg Lakritze in der Woche nicht unbedingt essen würde, wären 160g durchaus im Bereich des Möglichen... Aber auch das wäre ja noch ungefährlich.

Also insgesamt ist Lakritze dann gefährlich, wenn man wirklich große Mengen (oder regelmäßig Starklakritz) isst, aber manchmal hat man ja in der Schwangerschaft Gelüste und da können sicherlich auch größere Mengen zustande kommen.

delfinstern hat geschrieben: ↑05.10.2020, 19:47 Mit Toxo positiv gibts dann glaub keine Probleme mehr mit Katzen oder Gartenarbeit. Beim Essen weiß ich es nicht.

Tja, wir haben keine Katze, kein Garten.

Hi!

Ich finde, der Aspekt "warum" fehlt hier im Thread noch ein bisschen. Toxoplasmose (bin leider negativ, trotz Katzen und Garten die ganze Kindheit über ) spielt da mWn keine Rolle, sondern eben nur Listeriose und Salmonellen.

Und letzteres habe ich ehrlich gesagt schon letzte Schwangerschaft nicht verstanden. Eine Salmonelleninfektion ist für jeden doof, egal ob schwanger oder nicht. Aber für Fötus/Embryo ist sie ungefährlich. Also im äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass man wirklich schwanger eine Salmonelleninfektion kriegt, geht man vielleicht besser ins Krankenhaus, aber es ist doch normalerweise keine Katastrophe. Oder?

Ich habe mich auf jeden Fall eher auf das Vermeiden von Listerien beschränkt, bisher. Aber vielleicht bin ich zu naiv.

Ich mein Salmonellen können halt Flüssigkeitsmangel auslösen, was sicherlich nicht gut ist. Und vermehrte Darmtätigkeit kann auch Wehen und Frühgeburt auslösen. Was je nach Woche nicht gerade praktisch ist.

Achja, Listeriose ist wiederum für nicht-schwangere auch extrem gefährlich. Das sollten also am besten sowieso alle vermeiden, ob schwanger oder nicht.

(War mir nur vor der ersten Schwangerschaft nicht bewusst).

https://www.test.de/Listerien-in-Lebens ... 1849205-0/


Ich seh gerade Delfinstern in der Vorschau. Genau, darum würde ich schwanger mit Salmonelleninfektion sofort ins Krankenhaus wandern und mich an den Tropf hängen lassen. Aber nicht vorher meine Ernährung umstellen. Es ist so extrem unwahrscheinlich, wirklich eine zu kriegen.

Woher weiß ich dass es salmonellen sind? Kann ja auch Noro sein... Den kann man halt nicht verhindern. Rohe Eier zu vermeiden ist halt vergleichsweise einfach. Und mach ich sowieso, weil ich auch unschwanger keine Lust auf mdv hab..

ShinyCheetah hat geschrieben: ↑20.11.2020, 18:21 Achja, Listeriose ist wiederum für nicht-schwangere auch extrem gefährlich. Das sollten also am besten sowieso alle vermeiden, ob schwanger oder nicht.

(War mir nur vor der ersten Schwangerschaft nicht bewusst).

https://www.test.de/Listerien-in-Lebens ... 1849205-0/


Ich seh gerade Delfinstern in der Vorschau. Genau, darum würde ich schwanger mit Salmonelleninfektion sofort ins Krankenhaus wandern und mich an den Tropf hängen lassen. Aber nicht vorher meine Ernährung umstellen. Es ist so extrem unwahrscheinlich, wirklich eine zu kriegen.

Für normale Gesunde Personen ist das im Regelfall nicht gefährlich. Steht ja sogar in deinem Link