Sandküste hat geschrieben: ↑28.10.2019, 09:48
Ich will mir die Welt nciht "Untertan" machen - was ist das denn für ein krudes Weltbild?
Naja, sobald du irgendwas ist, was extra angebaut wurde oder mal mit Bus/Bahn oder Auto fährst - und davon gehe ich aus - machst du dir, ob du willst oder nicht, die Erde Untertan.
Wir können denke ich gar nicht leben ohne das. Dann musst du schon ausschließlich Sachen von Bäumen essen, die einfach so wachsen, jetzt mal überspitzt gesagt
Ja, das tut aber jedes Lebewesen. Jeder lebt auf Kosten anderer Lebensformen. Wir alle essen, auch jedes Tier. Wir alle töten - ob nun Tiere oder Pflanzen.
Aber "Untertan" heisst, dass ich einfach nehme, herrsche, ganz oben stehe. Und das ist ja nun nicht erstrebenswert. Finde ich jedenfalls.
Wir müssen jetzt nicht über die theologische Bedeutung des Wortes „untertan“ streiten; der Mensch positioniert sich nun mal „oben“ in der nahrungskette und „nutzt“ die Welt. Und wie gesagt du de ich das ok, bin aber immer bestrebt dass auf eine Art und Weise zu tun, die auch erhält und aufbaut, statt nur zu verbrauchen und zu zerstören. Und das ist auch in der Viehwirtschaft möglich.
Da möchte ich es nicht als fortschrittlich betrachten, die Ernährung durchaus widernatürlich zu kastrieren, um sie dann mit Supplementen wieder hinzubiegen.
Ich bin ganz der Meinung dass Zuviel tierische Lebensmittel konsumiert werden, und bin ganz bei euch dass es auf mehreren Ebenen schlecht ist, und definitiv eingeschränkt werden sollte; aber der völlige ausnahmslose Verzicht ist weder natürlich, noch gesund, noch erstrebenswert.
Die Ernährung wird halt oft missbraucht, um Kontrolle auszuüben: über den eigenen Körper (Essstörung), über den Lebenswandel (sich einer Gruppe zugehörig fühlen), über sinnfindung (damit rette ich etwas, ich setze mich für die Umwelt ein) etc., und diese Motive darf man schon hinterfragen. Maß und Ziel wären sinnvoller, als eisernes Regiment, aber das bringt dann oft schon nicht mehr den Effekt der Befriedigung dieser og nebenbedürfnisse.
Sohn *01/2013
Sohn *04/2015 +04/2015
Tochter *07/2016
Sohn *05/2018
Auch in der christlichen Religion gibt es Fasten und je nach Gruppierung, andere Arten der Selbstkasteiung, die eben auch Deine o. g. Nebenbedürfnisse stillen und für Zugehörigkeiten sorgen.
Linda89 hat geschrieben: ↑28.10.2019, 12:29
zur Ethik Diskussion mit den supplementen: ist es nicht so, dass das Fleisch B12 enthält, weil die Tiere das in ihre Nahrung gemischt bekommen?
Na, aber irgendwo muss natürlicherweise ja B12 herkommen........(ich weiss, über Dreck auf Pflanzen - stimmt das? - so nehmen Tiere das auf).
Der Mensch braucht es ja - und natürlicherweise gibt es keine B12-Kapseln
Linda89 hat geschrieben: ↑28.10.2019, 12:29
zur Ethik Diskussion mit den supplementen: ist es nicht so, dass das Fleisch B12 enthält, weil die Tiere das in ihre Nahrung gemischt bekommen?
Na, aber irgendwo muss natürlicherweise ja B12 herkommen........(ich weiss, über Dreck auf Pflanzen - stimmt das? - so nehmen Tiere das auf).
Der Mensch braucht es ja - und natürlicherweise gibt es keine B12-Kapseln
In dem von per verlinkten Artikel steht, dass das B12 auf Pflanzen für den Menschen keine verwertbare Variante ist. Tiere haben früher z.B.aus Dreck ihr Vit B12 bekommen, was in den sauberen Ställen heute nicht mehr möglich ist und deshalb wird eine Supplementierung bei Tieren (außer bei Rindern, die das selbst herstellen können) empfohlen.
Ich zitiere mal aus dem von mir verlinkten Beitrag, dort war es ganz gut erklärt.
B12 gehört zu den essentiellen Nährstoffen und ist unverzichtbar für den Körper. Gebildet wird B12 aber nicht vom Körper selbst, sondern von Mikroorganismen, die in der Darmflora im Dickdarm vorkommen. Gebildet wird B12 im Dickdarm, aufgenommen werden kann es aber nur im Dünndarm, der räumlich davor kommt. Daraus folgt, dass der Körper das eigene B12 nicht nutzen kann. Wir müssen es also zu uns nehmen.
...
B12 nur in tierischen Produkten
Nach dem derzeitigen Stand der Forschung gibt es nur zwei verschiedene Wege, B12 aufzunehmen: über eine Ernährung mit tierischen Produkten oder mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln.
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Kein nutzbares B12 auf Pflanzen
Oft wird das Argument angeführt, B12 finde sich auch in beziehungsweise auf pflanzlichen Lebensmitteln. Bei B12, das in Pflanzen (zum Beispiel Lupinen) gefunden wird, handelt es sich aber häufig um für den Menschen nicht nutzbare Analoga. Sie haben eine ähnliche chemische Struktur, können aber im Stoffwechsel nicht die gleiche Rolle übernehmen wie „echtes“ Vitamin B12.
Pflanzliche Lebensmittel, die durch Milchsäuregärung haltbar gemacht wurden, enthalten zwar Vitamin B12, doch die Mengen sind zu gering, um allein darüber den Bedarf zu decken.
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Auch Tieren wird B12 zugefüttert
Nur Rinder können das in ihrem Körper produzierte B12 selbst nutzen. Andere Säugetiere wie etwa Schweine müssten ihre Ausscheidungen essen, um das Vitamin B12 aufzunehmen. Tatsächlich gibt es Einige, die genau das tun. Meerschweinchen zum Beispiel. Vitamin B12 findet sich aber auch im Dreck.
“Vor ca. 100 Jahren haben Tiere noch mehr Dreck aufgenommen über die Erde, damit einher ging auch die Aufnahme von Cobalaminen/B12”, erklärt Wilhelm Windisch vom Lehrstuhl für Tierernährung an der technischen Universität München. In den heutigen, sauberen Ställen ist das nicht mehr möglich.
Zusätzlich dazu sind die Tiere heute leistungsfähiger: „Ihr Stoffwechsel ist intensiver, Schweine beispielsweise nehmen nicht mehr Nahrung auf und haben keinen größeren Magen, aber sie geben beispielsweise mehr Fleisch“, sagt Windisch. Es wird also empfohlen, auch den Tieren Vitamin B12 zusätzlich zu geben.
Ich habe mal gesehen, dass früher die sog. Kopfdüngung mit Fäkalien üblich war. Darüber wurde dann B12 aufgenommen. Weil Dung usw. über die Pflanzen kam. Heute wohl nicht mehr?