Tipps gesucht: Kohlenhydrate reduzieren...

für die schwangere und/oder stillende Mutter (und ihre Familie)
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Lösche Benutzer 15449

Re: Tipps gesucht: Kohlenhydrate reduzieren...

Beitrag von Lösche Benutzer 15449 »

Ich glaub, ich weiß selbst noch nicht so ganz, wo das hinführt. Ich hab entdeckt, dass mich Fett satter macht als KH und KH mit hohem Eiweißanteil wie Haferflocken mit Milch oder Joghurt kombiniert auch sättigender sind als einfach KH. (Und warm besser als kalt.)
Als ich begann, diese Makronährstoffe zu trocken, fiel mir auf, dass ich trotzdem noch über 50% KH esse und ca 30%-40% Eiweiß und den Rest Fett. War halt am überlegen, wie ich das ändern kann.
Low Carb orientiere ich mich beim Kochen (zumindest oft, manchmal Pizza oder Nudeln darf's halt auch sein). Nur bei den restlichen Mahlzeiten bin ich etwas einfallslos. Nur Gemüsesuppe und Porridge ist auf Dauer auch nix.
Aber ihr habt mich schon wieder auf ein paar tolle Ideen gebracht! :)
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Sabina
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Re: Tipps gesucht: Kohlenhydrate reduzieren...

Beitrag von Sabina »

Hihi, ja sorry! Hab überhaupt nicht dran gedacht, dass man in D den Ausdruck ‚rezent‘ nicht unbedingt im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln verwendet! 😄

Rezenter Käse ist halt wirklich würzig, reif bis sehr reif, u.U. auch scharf. In die Tomaten kann man aber natürlich jegliche Art von Käse reinpacken. Hauptsache er lässt sich reiben und es schmeckt!
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NIN
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Re: Tipps gesucht: Kohlenhydrate reduzieren...

Beitrag von NIN »

Ich "durfte" mich im Rahmen des Schwangerschaftsdiabetes (bzw. immernoch in abgespeckter Version, weil es teils auch vom Cortison liegt, das ich aktuell noch nehme) auch mit Kohlehydraten auseinandersetzen. Es war sehr spannend, was ich über meinen Stoffwechsel lernen durfte und welche Kohlehydrate wie wirken.
Interessant war v.a. die Phase in der ich alles gegessen habe wie vorher und nur Blutzucker gemessen habe. Ich glaube ich kann nie wieder in der Kantine essen (zumindest Beilagen :lol: )
Vielleicht helfen Dir ja meine Erfahrungen auch weiter. Ich habe nicht um jeden Preis versucht Kohlehydrate zu vermeiden, aber soviele wie möglich so umzuwandeln, dass sie eben nicht so schnell in´s Blut gehen. Das könbnte bei Dir sicher auch eine Rolle bei den Haferflocken und Deinem Frühsttücksbrei eine ROlle spielen. War z.B. das Brot oder die Brötchen, die Du vorher gegessen hattest Vollkorn? Und wirklich VOllkorn? Ist ja icht alles ganz VK, was sich so schimpft. Bei war auch unterschiednlich, welche Getreidesorte. Weizenvollkornbrote, auch DInkel, Emmer gingen bei mir viel schlechter (alles100% VK) als z.B. Roggenvollkornbrot. Ich bin dann als Universalbrot, das immer geht bei Knäckebrot gelandet und da ich glaube das Orginal heißt "Finn Crisp". Das ist total dünn und man kann das Verhältinis sehr gut Richtung Belag verschieben. Aber , muss man mögen, Knäcke ist sicher nicht die Univesrallösung für jeden. Ich dachte auch mir geht es irgendwann auf die nerven, bisher aber noch nicht.
Standard-Müsli war bei mir früher Hafelflocken (frisch geflockt, macht auch was aus...gekaufte sind im Herstellungsprozess thermisch behandelt),TK- Himbeeren, Banane, Yoghurt oder Milch, Ahornsirup. Mit zunehmendem Schwangerschaftsdiabetes viel erst die Banane weg, dafür mehr Himbeeren, Ahornsirup durch Xylit erstetzt (ganz süßfrei ging nicht) dann hab ich Joghurt/Milch gegen Mandelmilch (muss man gut schauen, sehr unterschiedlicher KH-Gehalt) getauscht, Haferflocken wurden nach und nach durch Nüsse, Sonneblumenkerne, Sesam, Leinsamen...ersetzt.
Mittags habe ich mich dann auf Rohkostsalat eingeschossen und will das auch beibehalten. Viele Gemüsesorten haben ja schon Kohlehydrate, aber sie gehen halt nicht schnell ins Blut. Da kann man eigentlich die ganze Bandbreite ausprobieren und muss einfach schauen, was einem liegt. Von einer Freundin wusste ich schon, dass man auch Gemüse, die ich bislang nur gekocht kannte rog verzehren kann. Blumenkohl,rote Beete, Zucchini fallen mir da spontan ein. Ich bin voll der Karottenfan, die sind eigentlich immer drin. Zusätzlich kann man da noch Hülsenfrüchte ergänzen. Ging bei mir Blutzuckertechnisch irgednwann nicht mehr. Dazu habe ich anfangs noch 2-3 Knäcke gegessen, vielen dann aber auch der Insulinresistenz zum Opfer. Dazu gab´s immer Protein-/Fettreiche Sachen wie Fisch, Fleich, Ei, KÄSE, Schafskäse und was man auch gut in den Salat packen kann sind Nüsse, Kerne, Saaten... anfangs nervte mich die viele Schnibbelei, ich habe schon immer viel selber zubereitet, aber gefühlt ging Brot schmieren schneller. Mit der zeit wird man aber auch da schnell. Für Gemüse benutze ich inzwischen konsquent den Hobel, damit ist man schon echt schneller, auch wenn man ein schneller Messerschnibbler ist. Ich hab auch immer relativ viel Öl mit drin. Mein Favorit ist olivenöl, da kann man sich aber auch durch die Pallette probieren, wenn man es geschmacklich variantenreicher machen möchte.
Abends habe ich eigentlich immer Familienessen Mitgegessen, aber dann eher versucht die Beilage gering zu halten und habe auch viel öfter mal nen Salat ergänzt.
Interessant war, wie sich dadurch der Wocheneinkauf verändert. Gefühlt habe ich fast nur noch Gemüse eingekauft...
Am schwierigsten fand ich wirklich Sachen für schnell mal unterwegs mitnehmen. Da habe ich halt früher oft Obst mitgenommen oder bin dann halt beim becker gelandet. Etwas das man nicht schneiden oder vorbereiten muss, habe ich irgendwie nicht gefunde.
Weitere interessante Feststellungen waren, dass bei mir Kartoffelprodukte ganz extrem auf den Blutzucker gehen. Schade, mag ich eigentlich, allerdings der rest der Familie nicht, daher gab´s das eh selten.
Dann aufgewärmte Speisen...es war wirklich extrem, wie sich das ausgewirkt hat. Anfangs dachte ich, ich könnte, wenn es am vortag vk-nudeln gab, am nächsten normale für die Familie machen und mir die aufwärmen. Keine Ahnugn durch was genau, ob das rumstehen oder zweite Erhitzen, meine Diabetologin hat mir das zumindest bestätigt (das ist auch das problem an warmgehaltenem Kantinenfutter) gehen die KH eben viel schneller in´s Blut. Als ich zum Ende der Schwangerschaft doch Insulin brauchte, hab ich´s mal ausprobiert und hab so ca die Hälfte mehr gespritzt. Und bei meinen ersten ausrutschern, bei denen ich das noch nicht wusste hatte ich die höchsten Blutzuckerwerte.
Ich werde auf jedenfall auch einige Dinge beibehalten, auch wenn ich den Diabetes wieder los bin. Interessant war auch zu spüren, wie man nach den Ausrutschern mit hohen Werten viel schneller wieder Hunger kriegt...
VLG NIN

mit Bärenkind geb. Dezember 2011, Sternenkind geb. August 2014, Schneckenkind geb. August 2015, Würmchen März 2018
pqr
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Re: Tipps gesucht: Kohlenhydrate reduzieren...

Beitrag von pqr »

Spannend NIN.
Meine Erfahrung bei Schwangerschaftsdiabetes ist recht ähnlich, nur dass ich Dinkelganzkornvollkornbrot gegessen habe und das Müsli ungesüßt.
Ich habe auch 7 mal täglich gemessen und ähnliches beobachtet wie Du.
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
und Mini2 12/2017
Lösche Benutzer 15449

Re: Tipps gesucht: Kohlenhydrate reduzieren...

Beitrag von Lösche Benutzer 15449 »

NIN hat geschrieben: 24.03.2018, 12:18 Ich "durfte" mich im Rahmen des Schwangerschaftsdiabetes (bzw. immernoch in abgespeckter Version, weil es teils auch vom Cortison liegt, das ich aktuell noch nehme) auch mit Kohlehydraten auseinandersetzen. Es war sehr spannend, was ich über meinen Stoffwechsel lernen durfte und welche Kohlehydrate wie wirken.
Interessant war v.a. die Phase in der ich alles gegessen habe wie vorher und nur Blutzucker gemessen habe. Ich glaube ich kann nie wieder in der Kantine essen (zumindest Beilagen :lol: )
Vielleicht helfen Dir ja meine Erfahrungen auch weiter. Ich habe nicht um jeden Preis versucht Kohlehydrate zu vermeiden, aber soviele wie möglich so umzuwandeln, dass sie eben nicht so schnell in´s Blut gehen. Das könbnte bei Dir sicher auch eine Rolle bei den Haferflocken und Deinem Frühsttücksbrei eine ROlle spielen. War z.B. das Brot oder die Brötchen, die Du vorher gegessen hattest Vollkorn? Und wirklich VOllkorn? Ist ja icht alles ganz VK, was sich so schimpft. Bei war auch unterschiednlich, welche Getreidesorte. Weizenvollkornbrote, auch DInkel, Emmer gingen bei mir viel schlechter (alles100% VK) als z.B. Roggenvollkornbrot. Ich bin dann als Universalbrot, das immer geht bei Knäckebrot gelandet und da ich glaube das Orginal heißt "Finn Crisp". Das ist total dünn und man kann das Verhältinis sehr gut Richtung Belag verschieben. Aber , muss man mögen, Knäcke ist sicher nicht die Univesrallösung für jeden. Ich dachte auch mir geht es irgendwann auf die nerven, bisher aber noch nicht.
Standard-Müsli war bei mir früher Hafelflocken (frisch geflockt, macht auch was aus...gekaufte sind im Herstellungsprozess thermisch behandelt),TK- Himbeeren, Banane, Yoghurt oder Milch, Ahornsirup. Mit zunehmendem Schwangerschaftsdiabetes viel erst die Banane weg, dafür mehr Himbeeren, Ahornsirup durch Xylit erstetzt (ganz süßfrei ging nicht) dann hab ich Joghurt/Milch gegen Mandelmilch (muss man gut schauen, sehr unterschiedlicher KH-Gehalt) getauscht, Haferflocken wurden nach und nach durch Nüsse, Sonneblumenkerne, Sesam, Leinsamen...ersetzt.
Mittags habe ich mich dann auf Rohkostsalat eingeschossen und will das auch beibehalten. Viele Gemüsesorten haben ja schon Kohlehydrate, aber sie gehen halt nicht schnell ins Blut. Da kann man eigentlich die ganze Bandbreite ausprobieren und muss einfach schauen, was einem liegt. Von einer Freundin wusste ich schon, dass man auch Gemüse, die ich bislang nur gekocht kannte rog verzehren kann. Blumenkohl,rote Beete, Zucchini fallen mir da spontan ein. Ich bin voll der Karottenfan, die sind eigentlich immer drin. Zusätzlich kann man da noch Hülsenfrüchte ergänzen. Ging bei mir Blutzuckertechnisch irgednwann nicht mehr. Dazu habe ich anfangs noch 2-3 Knäcke gegessen, vielen dann aber auch der Insulinresistenz zum Opfer. Dazu gab´s immer Protein-/Fettreiche Sachen wie Fisch, Fleich, Ei, KÄSE, Schafskäse und was man auch gut in den Salat packen kann sind Nüsse, Kerne, Saaten... anfangs nervte mich die viele Schnibbelei, ich habe schon immer viel selber zubereitet, aber gefühlt ging Brot schmieren schneller. Mit der zeit wird man aber auch da schnell. Für Gemüse benutze ich inzwischen konsquent den Hobel, damit ist man schon echt schneller, auch wenn man ein schneller Messerschnibbler ist. Ich hab auch immer relativ viel Öl mit drin. Mein Favorit ist olivenöl, da kann man sich aber auch durch die Pallette probieren, wenn man es geschmacklich variantenreicher machen möchte.
Abends habe ich eigentlich immer Familienessen Mitgegessen, aber dann eher versucht die Beilage gering zu halten und habe auch viel öfter mal nen Salat ergänzt.
Interessant war, wie sich dadurch der Wocheneinkauf verändert. Gefühlt habe ich fast nur noch Gemüse eingekauft...
Am schwierigsten fand ich wirklich Sachen für schnell mal unterwegs mitnehmen. Da habe ich halt früher oft Obst mitgenommen oder bin dann halt beim becker gelandet. Etwas das man nicht schneiden oder vorbereiten muss, habe ich irgendwie nicht gefunde.
Weitere interessante Feststellungen waren, dass bei mir Kartoffelprodukte ganz extrem auf den Blutzucker gehen. Schade, mag ich eigentlich, allerdings der rest der Familie nicht, daher gab´s das eh selten.
Dann aufgewärmte Speisen...es war wirklich extrem, wie sich das ausgewirkt hat. Anfangs dachte ich, ich könnte, wenn es am vortag vk-nudeln gab, am nächsten normale für die Familie machen und mir die aufwärmen. Keine Ahnugn durch was genau, ob das rumstehen oder zweite Erhitzen, meine Diabetologin hat mir das zumindest bestätigt (das ist auch das problem an warmgehaltenem Kantinenfutter) gehen die KH eben viel schneller in´s Blut. Als ich zum Ende der Schwangerschaft doch Insulin brauchte, hab ich´s mal ausprobiert und hab so ca die Hälfte mehr gespritzt. Und bei meinen ersten ausrutschern, bei denen ich das noch nicht wusste hatte ich die höchsten Blutzuckerwerte.
Ich werde auf jedenfall auch einige Dinge beibehalten, auch wenn ich den Diabetes wieder los bin. Interessant war auch zu spüren, wie man nach den Ausrutschern mit hohen Werten viel schneller wieder Hunger kriegt...
vielen VIELEN Dank! Das bestätigt viele meiner Erfahrungen! (Ich dachte schon, ich bin bekloppt :lol: )
Für unterwegs ohne schnibbeln hab ich übrigens Paleo Müsli to go von my müsli in der praktischen 80g Verpackung, in die ich dann Milch oder Joghurt kippe (wenn ich auf der Arbeit bin) oder dass ich wie Studentenfutter Essen unterwegs.

Vielen davon werd ich sicher ausprobieren
vivi
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Re: Tipps gesucht: Kohlenhydrate reduzieren...

Beitrag von vivi »

NIN : Danke für deinen sehr interessanten Erfahrungsbericht!
Ich hatte auch mal aus Interesse nach glykämischen Indexen geschaut und hab mich gewundert, dass warmer Reis den Blutzucker viel schneller steigen lässt als kalter . Die Stärke verändert sich einfach mit der Temperatur.
Mir geht es mit wenig KH viel besser . Ich bin länger satt, habe keine „ Divenanfälle“ mehr bei Hunger, esse frischer und bewusster .
vivi mit der großen Zuckermaus Jan '07 und der kleinen Strahlemaus März ' 14
pqr
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Registriert: 16.08.2015, 17:38

Re: Tipps gesucht: Kohlenhydrate reduzieren...

Beitrag von pqr »

Mir hat es geholfen, sowohl gykömischen Index als auch glykämische Last (glykämischer Index x Menge) anzuschauen.
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
und Mini2 12/2017
schlangengurke
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Re: Tipps gesucht: Kohlenhydrate reduzieren...

Beitrag von schlangengurke »

Auch hier: danke an NIN und Wölfin, das ist ja wirklich super spannend!
Ich bin gerade ungeplant beim Intervallfasten gelandet, und finde es toll! Dazwischen esse ich hauptsächlich Obst und Gemüse und habe so oft wie sonst selten das Gefühl, satt zu sein!
(2009) 👭 (2009)
AnnaKatharina
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Registriert: 17.05.2012, 21:26

Re: Tipps gesucht: Kohlenhydrate reduzieren...

Beitrag von AnnaKatharina »

Danke Nin für deinen ausführlichen Beitrag!
Mit K1 (2010) und K2 (2015)
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