Warum Vegetarisch oder Vegan?

für die schwangere und/oder stillende Mutter (und ihre Familie)
Lösche Benutzer 5914

Re: Warum Vegetarisch oder Vegan?

Beitrag von Lösche Benutzer 5914 »

Das Stichwort "Heiliger Gral" ist sicher ein gutes: nur weil es Fälle gibt, wo das ein oder andere geholfen hat, gibt es im Leben halt keine Garantie. Obwohl... unser Familienfluch ist der plötzliche Herzinfarkt. Esselstyn schreibt, dass man mit einer pflanzlichen Ernährung und einen Cholesterinwert unter 150 "heartsafe" sei, weil es wohl keinen Fall gibt, wo jemand mit einem Wert unter 150 einen Infarkt erlitten hat. Ich glaube das und arbeite dran. :wink:

Was Ballengänger betrifft: ich habe bei ihm nie das Gefühl, dass er es "böse" meint. Er ist halt überzeugt von dem, was er schreibt, weil es sich auch mit seiner Erfahrung deckt. Und will anderen werbend davon berichten, was er als Benefit erlebt hat. Wenn man selbst so in seiner Realität lebt, merkt man es gar nicht, wenn man anderen vor den Kopf stößt...
Lösche Benutzer 17612

Re: Warum Vegetarisch oder Vegan?

Beitrag von Lösche Benutzer 17612 »

sens hat geschrieben: 08.11.2017, 23:25 Ich habe mich falsch ausgedrückt, ich meinte ob Khaleesi aus deinem einen Post deine sämtlichen Erfahrungen mit der Rohkost rauslesen konnte.
Das Wort Recherche bitte streichen. :oops: :oops: Natürlich wirst du dir die Finger wund recherchiert haben, du hast offensichtlich einen immensen Leidensdruck. :( :?

Daß es eine erbliche, unbehandelbare Akne gibt, wusste ich übrigens nicht. Wahr-scheinlich Ballengänger auch nicht?!

Und es gibt auch nicht "die Rohkost", da gibt es immense Unterschiede, auch manche Gruppierungen die die anderen Rohkostformen als ungesund betiteln. Vegane (Gourmet/Rezepte)Rohkost ist mM nur am bekanntesten.

Genetisch bedingte Akne ist in vielen Fällen durchaus behandelbar. Leider häufig nur durch einen Eingriff in den Hormonhaushalt , bei Männern mit einem bereits "stabilen" Hormonhaushalt auch manchmal durch andere Hämmer mit vielen Nebenwirkungen. Oder eben durch eine sehr aufwendige Kombination von Cremes ( was da genau wirkt ist auch von Person zu Person verschieden...). Und- wie bereits gesagt- kann Ernährung bei manchen Menschen durchaus positiven Einfluss haben ( Stichwort Fettsäurezusammensetzung, da profitiert man zum Beispiel durch einen Einbau von fettem Seefisch) oder komplette Heilung bringen ( manche Menschen reagieren auf die Wachstumsfaktoren für das Kälbchen in der Milch mit Akne- Milch weg, Akne weg).
Menschen die auf auf den Stress durch Zuckerspitzen mit einer Erhöhung des DHT-Spiegels reagieren, profitieren von einer proteinreichen Nahrung mit Verzicht auf Zucker und viele Obstsorten. Viele Menschen reagieren eben nicht nennenswert auf Ernährungsumstellungen.
Man muss auch bedenken was die Definition von signifikant ist: wenn man zum Beispiel nachweist, dass das Weglassen von XYZ über ein Jahr bei 30% der Aknepatienten zu einer signifikanten Verbesserung der Akne geführt hat dann hat das noch lange nicht zu bedeuten, dass die Person sich danach im Spiegel ansehen mag. Je nachdem wie die Untersuchung ausgelegt ist bedeutet das einfach, dass diese Menschen im Schnitt ein paar Pickel weniger haben- wenn man das ganze Gesicht voll davon hat, ist das nicht wirklich eine gravierende Verbesserung, wohl aber eine signifikante. Daher auch die Diskrepanz zwischen " Studien haben gezeigt..." und den Erfahrungen der Patienten.
Am Ende bleibt oft ein " hat alles nix gebracht" der Betroffenen. In Wirklichkeit ist es vielleicht eher ein " Hat durchaus " etwas" gebracht, aber wenn man sich das Gesamtbild anschaut ist der Einfluss eben aus Betroffenensicht nicht nennenswert".
Das sind alles sehr individuelle Geschichten und dafür gibt es eben nicht DIE EINE Lösung die man nur anwenden muss, und dann hat man eine Erfolgsgarantie.
Es geht auch nicht darum dass man nicht versucht, Erkrankungen aus eigener Kraft zu beeinflussen. Im Gegenteil, das ist immer mein erster Weg. Es geht mir um Achtsamkeit mit voreiligen Rückschlüssen und dass man mal versucht, den eigenen Horizont zu erweitern und sich in Betroffene hineinversetzt.
Und wenn sich ein Teenager anhören muss er solle nicht so viele Chips und Schokolade essen, dann hätte er auch nicht so ein Pickelgesicht ( und das passiert IMMERNOCH wirklich HÄUFIG: Akne scheint eine Einladung für manche Menschen zu sein, ihre Weisheiten und Theorien an den Mann zu bringen. Weil man sie eben nicht verstecken kann sondern für alle sichtbar mit sich herumträgt) dann ist das einfach schrecklich.
Lösche Benutzer 17612

Re: Warum Vegetarisch oder Vegan?

Beitrag von Lösche Benutzer 17612 »

talismama hat geschrieben: 08.11.2017, 23:44 Das Stichwort "Heiliger Gral" ist sicher ein gutes: nur weil es Fälle gibt, wo das ein oder andere geholfen hat, gibt es im Leben halt keine Garantie. Obwohl... unser Familienfluch ist der plötzliche Herzinfarkt. Esselstyn schreibt, dass man mit einer pflanzlichen Ernährung und einen Cholesterinwert unter 150 "heartsafe" sei, weil es wohl keinen Fall gibt, wo jemand mit einem Wert unter 150 einen Infarkt erlitten hat. Ich glaube das und arbeite dran. :wink:
Was soll man auch anders machen? Hier ist es Bauchspeicheldrüsenkrebs der familiär weitergegeben wird. Ich verzichte halt auf Tabak, trinke kaum Alkohol, achte auf mein Gewicht und vermeide große Mengen Geräuchertes und Gegrilltes. Nichts machen und das mögliche Schicksal ganz bereitwillig akzeptieren will ich nicht. Bin mir aber durchaus darüber klar, dass es trotzdem passieren kann. Ich kann aber auch morgen vom Bus überfahren werden.
Benutzeravatar
Giraeffchen
Moderatoren-Team
Beiträge: 5864
Registriert: 10.01.2011, 15:31

Re: Warum Vegetarisch oder Vegan?

Beitrag von Giraeffchen »

sens hat geschrieben: 08.11.2017, 23:25
Daß es eine erbliche, unbehandelbare Akne gibt, wusste ich übrigens nicht. Wahr-scheinlich Ballengänger auch nicht?!
Ist es nicht umso wichtiger, dann einfach mal die Finger still zu halten und den Missionstrieb zu unterdrücken? Statt platt, plump und pauschal Dinge in den Raum zu stellen, die dem eigenen Weltbild zwar entsprechen mögen, aber eben nicht der Realität? Zumal Ballengänger ja im Threadverlauf vorher bereits darauf hingewiesen wurde, dass dieses Vorgehen der Mehrzahl der Userinnen unpassend/ verletzend erscheint? Denn selbst, wenn man so in seiner eigenen Realität leben sollte, dass man nicht merkt, wie man andere vor den Kopf stößt, wie talismama schrieb, gab es ja deutliche Hinweise darauf, dass hier gerade kommunikationstechnisch etwas gewaltig schiefläuft. Und statt mit einem Wort darauf einzugehen, einfach die große Bühne zu verlassen- spricht das denn für den Wunsch nach offenem Austausch? Oder nicht doch viel mehr davon, eben doch nur eigene Wahrheiten verbreiten zu wollen?


sens hat geschrieben: 08.11.2017, 22:49
Krebs heilbar durch Rohkost: grad einiges darüber gelesen(Rohark- Rohkostrevolution, der kannte 4Fälle persönlich und zitierte auch einen gewissen Breuss(?) der mehrere hundert Krebspatienten geheilt habe mit einer Säftekur.)
Ich möchte hier nochmal um absolute Vorsicht mit solchen 'Fakten' bitten. Selbst aus dem Brosius- Artikel ging schon hervor, dass Fakten und eigene Wahrnehmung keine gemeinsame Schnittstelle haben müssen. Brosius glaubt, Krebs im Endstadium durch Wildkräuter geheilt zu haben. Seine Ärzte (mehrere! unabhängig voneinander!) teilen mit, dass er niemals Krebs im Endstadium hatte und die OP zur Tumorentfernung die beste Grundlage für sein Überleben war. Ob zudem seine Wildkräuter geholfen haben, das wissen wir nicht. Er glaubt aber fest daran und das darf er ja auch. Aber daraus abzuleiten, dass andere Menschen in ähnlichen Situationen punktgenau das tun müssen, was er (oder Breuss/ oder andere 'Wunderheiler') vorschlagen, um ebenfalls zu überleben, dass ist überheblich und selbstgerecht. Weil dabei außer acht gelassen wird, wie verschieden Menschen und Krankheitsverläufe sind und wie wenig wir noch über Krebs, seine Entstehung und Behandlung wissen.
Verzweifelte, kranke Menschen und ihre Angehörige klammern sich gerne an Wunderheilungen und sind bereit, viel Geld zu geben (oder 42 Tage von Gemüsesaft - nach Breuss! Natürlich! Alle anderen Gemüsesäfte heilen selbstverständlich nicht!- zu leben, in Kombination mit, teils übel schmeckenden, Kräutertees), um damit die Gesundheit zurückzugewinnen. Während der Breuss- Kur dürfen laut ihm keine Medikamente gegeben werden, keine Chemotherapie oder Bestrahlungen stattfinden. Verstrahlte Schlafplätze schließen eine Heilung ebenfalls aus. Breuss' Ansatz wird mehrheitlich als gesundheitsschädlich eingestuft.
Breuss wurde 1899 geboren und starb 1990. Seine Ansätze sind weit über 30 Jahre alt. Auch er hatte schon das Ziel vor Augen, den Krebs aushungern zu wollen, Ansätze, die bis heute weiterverfolgt werden, aber bisher zu keinem durchschlagenden Erfolg führen konnten, aufgrund der Komplexität der Krankheit und ihrer Umstände. Breuss sagte u.a.: „Der Krebs lebt nur von festen Speisen, die der Mensch zu sich nimmt. Wenn man also 42 Tage nur Gemüsesaft undTee trinkt, so stirbt die Krebsgeschwulst ab, der Mensch hingegen kann dabei noch gut leben.“

Und da ist wieder der Anspruch auf die einzig wahre Wahrheit, genau das, was die kritischen Stimmen hier angemerkt haben. Wer nach 42 Tagen nicht geheilt ist, hat was falsch gemacht. Das ist die Kernaussage. Und sie wird nicht wahrer dadurch, dass es Menschen gibt, die den Krebs und Breuss' Saftkur überlebt haben.


Und dann Sven Rohark, der 4 Fälle persönlich kannte. 4 Fälle von was denn? Hatten die 4 die gleichen Ausgangsbedingungen? Den gleichen Krebs? Ähnliche Lebensbedingungen? Welche Schnittstellen konnte Rohark ausmachen, an denen er belegen konnte, dass seine Ernährung geholfen hat? AUßER, dass die 4 noch leben? Gibts da Fakten? Informationen? Irgendeine Basis? Gibt das Buch dazu mehr her als das Netz? Ich habe gesucht, aber bisher nichts gefunden und es würde mich sehr interessieren. Und: Wer ist Sven Rohark? Außer der Autor des Buches Rohkostrevolution? Er soll auch Leichtgepäck- Wanderexperte sein, verrät mir das Netz, aber ansonsten gibt es auch nach längerer Suche keine fundierten Infos über seinen Hintergrund. Immerhin, sehr beeindruckend, fand er die Antwort auf die Frage nach der Ursache aller (!) Krankheiten. (http://www.gesundheitlicheaufklaerung.d ... revolution) Dafür muss man aber selbstverständlich sein Buch kaufen und lesen.

Verstehst du, worauf ich hinaus will? Das ist null sachlich und ebensowenig valide und kompetent. Solchen Theorien vertrauen aber Menschen in Todesangst u.U. ihr Leben an. :?


EllenRipley hat geschrieben: 08.11.2017, 22:11
Was mich rasend macht ist der Umkehrschluss, dass man bestimmte Dinge durch die geeignete Ernährung komplett vermeiden kann und damit dem Betroffenen suggeriert, er sei nur zu inkonsequent und bequem und bekommt quasi nur die Quittung für seine Versäumnisse. Das ist für mich einfach nur absolut mangelndes Einfühlungsvermögen in betroffene Menschen.
Und das ist der Punkt, um den es hier geht. Nicht um Rohkost- Veganer- Alternativ- Brennnessel- Bashing, sondern um die Art und Weise, wie die eigene Wahrheit so schnell zur allgemeingültigen werden kann, dass der Blick nach links und rechts eingestellt wird und/ oder denen, die nicht davon geheilt wurden unterstellt wird, dass sie eben Fehler gemacht haben.
Für uns ist es wichtig, dass die Meinung des jeweilig anderen respektiert wird, was aber nicht bedeutet, dass alles kommentarlos stehen bleiben kann. Wenn, das steht auch in den Forenregeln, unwahre Inhalte veröffentlicht werden oder Beiträge, die allgemein menschenverachtendes, aber auch rechts- oder linksradikales Gedankengut beinhalten, z.B., dann besteht Handlungsbedarf. Das schrieb ich weiter vorn schon mal. Und manche Aussagen hier schrammten hart am Kriterium 'menschenverachtend'. Viele UserInnen sind direkt oder indirekt von Krankheiten betroffen, über die hier so pauschal gewertet wurde. Ist doch klar, dass da schnell das Fass überläuft.
Liebe Grüße, GiraeffchenBild mit dem großen Knopf und dem Herbstwichtel


Bild Bild


"Es ist gefährlich,
zu lange zu schweigen.
Die Zunge verwelkt,
wenn man sie nicht gebraucht."

(Astrid Lindgren)
Lösche Benutzer 24617

Re: Warum Vegetarisch oder Vegan?

Beitrag von Lösche Benutzer 24617 »

Giraeffchen hat geschrieben: 09.11.2017, 08:58
sens hat geschrieben: 08.11.2017, 23:25
Daß es eine erbliche, unbehandelbare Akne gibt, wusste ich übrigens nicht. Wahr-scheinlich Ballengänger auch nicht?!
Ist es nicht umso wichtiger, dann einfach mal die Finger still zu halten und den Missionstrieb zu unterdrücken? Statt platt, plump und pauschal Dinge in den Raum zu stellen, die dem eigenen Weltbild zwar entsprechen mögen, aber eben nicht der Realität? Zumal Ballengänger ja im Threadverlauf vorher bereits darauf hingewiesen wurde, dass dieses Vorgehen der Mehrzahl der Userinnen unpassend/ verletzend erscheint? Denn selbst, wenn man so in seiner eigenen Realität leben sollte, dass man nicht merkt, wie man andere vor den Kopf stößt, wie talismama schrieb, gab es ja deutliche Hinweise darauf, dass hier gerade kommunikationstechnisch etwas gewaltig schiefläuft. Und statt mit einem Wort darauf einzugehen, einfach die große Bühne zu verlassen- spricht das denn für den Wunsch nach offenem Austausch? Oder nicht doch viel mehr davon, eben doch nur eigene Wahrheiten verbreiten zu wollen?


sens hat geschrieben: 08.11.2017, 22:49
Krebs heilbar durch Rohkost: grad einiges darüber gelesen(Rohark- Rohkostrevolution, der kannte 4Fälle persönlich und zitierte auch einen gewissen Breuss(?) der mehrere hundert Krebspatienten geheilt habe mit einer Säftekur.)
Ich möchte hier nochmal um absolute Vorsicht mit solchen 'Fakten' bitten. Selbst aus dem Brosius- Artikel ging schon hervor, dass Fakten und eigene Wahrnehmung keine gemeinsame Schnittstelle haben müssen. Brosius glaubt, Krebs im Endstadium durch Wildkräuter geheilt zu haben. Seine Ärzte (mehrere! unabhängig voneinander!) teilen mit, dass er niemals Krebs im Endstadium hatte und die OP zur Tumorentfernung die beste Grundlage für sein Überleben war. Ob zudem seine Wildkräuter geholfen haben, das wissen wir nicht. Er glaubt aber fest daran und das darf er ja auch. Aber daraus abzuleiten, dass andere Menschen in ähnlichen Situationen punktgenau das tun müssen, was er (oder Breuss/ oder andere 'Wunderheiler') vorschlagen, um ebenfalls zu überleben, dass ist überheblich und selbstgerecht. Weil dabei außer acht gelassen wird, wie verschieden Menschen und Krankheitsverläufe sind und wie wenig wir noch über Krebs, seine Entstehung und Behandlung wissen.
Verzweifelte, kranke Menschen und ihre Angehörige klammern sich gerne an Wunderheilungen und sind bereit, viel Geld zu geben (oder 42 Tage von Gemüsesaft - nach Breuss! Natürlich! Alle anderen Gemüsesäfte heilen selbstverständlich nicht!- zu leben, in Kombination mit, teils übel schmeckenden, Kräutertees), um damit die Gesundheit zurückzugewinnen. Während der Breuss- Kur dürfen laut ihm keine Medikamente gegeben werden, keine Chemotherapie oder Bestrahlungen stattfinden. Verstrahlte Schlafplätze schließen eine Heilung ebenfalls aus. Breuss' Ansatz wird mehrheitlich als gesundheitsschädlich eingestuft.
Breuss wurde 1899 geboren und starb 1990. Seine Ansätze sind weit über 30 Jahre alt. Auch er hatte schon das Ziel vor Augen, den Krebs aushungern zu wollen, Ansätze, die bis heute weiterverfolgt werden, aber bisher zu keinem durchschlagenden Erfolg führen konnten, aufgrund der Komplexität der Krankheit und ihrer Umstände. Breuss sagte u.a.: „Der Krebs lebt nur von festen Speisen, die der Mensch zu sich nimmt. Wenn man also 42 Tage nur Gemüsesaft undTee trinkt, so stirbt die Krebsgeschwulst ab, der Mensch hingegen kann dabei noch gut leben.“

Und da ist wieder der Anspruch auf die einzig wahre Wahrheit, genau das, was die kritischen Stimmen hier angemerkt haben. Wer nach 42 Tagen nicht geheilt ist, hat was falsch gemacht. Das ist die Kernaussage. Und sie wird nicht wahrer dadurch, dass es Menschen gibt, die den Krebs und Breuss' Saftkur überlebt haben.


Und dann Sven Rohark, der 4 Fälle persönlich kannte. 4 Fälle von was denn? Hatten die 4 die gleichen Ausgangsbedingungen? Den gleichen Krebs? Ähnliche Lebensbedingungen? Welche Schnittstellen konnte Rohark ausmachen, an denen er belegen konnte, dass seine Ernährung geholfen hat? AUßER, dass die 4 noch leben? Gibts da Fakten? Informationen? Irgendeine Basis? Gibt das Buch dazu mehr her als das Netz? Ich habe gesucht, aber bisher nichts gefunden und es würde mich sehr interessieren. Und: Wer ist Sven Rohark? Außer der Autor des Buches Rohkostrevolution? Er soll auch Leichtgepäck- Wanderexperte sein, verrät mir das Netz, aber ansonsten gibt es auch nach längerer Suche keine fundierten Infos über seinen Hintergrund. Immerhin, sehr beeindruckend, fand er die Antwort auf die Frage nach der Ursache aller (!) Krankheiten. (http://www.gesundheitlicheaufklaerung.d ... revolution) Dafür muss man aber selbstverständlich sein Buch kaufen und lesen.

Verstehst du, worauf ich hinaus will? Das ist null sachlich und ebensowenig valide und kompetent. Solchen Theorien vertrauen aber Menschen in Todesangst u.U. ihr Leben an. :?


EllenRipley hat geschrieben: 08.11.2017, 22:11
Was mich rasend macht ist der Umkehrschluss, dass man bestimmte Dinge durch die geeignete Ernährung komplett vermeiden kann und damit dem Betroffenen suggeriert, er sei nur zu inkonsequent und bequem und bekommt quasi nur die Quittung für seine Versäumnisse. Das ist für mich einfach nur absolut mangelndes Einfühlungsvermögen in betroffene Menschen.
Und das ist der Punkt, um den es hier geht. Nicht um Rohkost- Veganer- Alternativ- Brennnessel- Bashing, sondern um die Art und Weise, wie die eigene Wahrheit so schnell zur allgemeingültigen werden kann, dass der Blick nach links und rechts eingestellt wird und/ oder denen, die nicht davon geheilt wurden unterstellt wird, dass sie eben Fehler gemacht haben.
Für uns ist es wichtig, dass die Meinung des jeweilig anderen respektiert wird, was aber nicht bedeutet, dass alles kommentarlos stehen bleiben kann. Wenn, das steht auch in den Forenregeln, unwahre Inhalte veröffentlicht werden oder Beiträge, die allgemein menschenverachtendes, aber auch rechts- oder linksradikales Gedankengut beinhalten, z.B., dann besteht Handlungsbedarf. Das schrieb ich weiter vorn schon mal. Und manche Aussagen hier schrammten hart am Kriterium 'menschenverachtend'. Viele UserInnen sind direkt oder indirekt von Krankheiten betroffen, über die hier so pauschal gewertet wurde. Ist doch klar, dass da schnell das Fass überläuft.
Und genau da bin ich ja deiner Meinung!

Über den Brosius kann ich ja nichts sagen, und: über Rohark, Breuss usw auch nichts, weil ich eben noch nie Krebs hatte und ihn mit 42 Tagen Salbeitee geheilt habe.
Genau DAS war ja meine Aussaage: in beiden Richtungen offen UND kritisch bleiben.
Alles hinterfragen und nicht gleich verurteilen, weder die eine, noch die andere Seite.
Mir ging es von Anfang an nicht um den Wahrheitsgehalt von X oder Y Behauptungen. Sondern darum daß etwas(also die Wildkräuter, usw) sofort gänzlich abgelehnt wird, weil es 1.: jemand zum Geldverdienen nutzt(vielleicht auch in betrügerischer Weise) und 2.: weil man gegenteilige Berichte kennt(wer kennt ihn nicht, den 90jährigen Kettenraucher).
Es ging mir um den Ton. Gelesen wirkt natürlich alles nochmal dramatischer, siehe Khaleesis Beitrag den ich gleich als Rausschmiss Ballengängers interpretierte. :?
(Was ihn betrifft, halte ich ihn auch nicht für schlimmer als mich, als ich mit stillen und tragen anfing und jeden Kinderwagen und jedes Fläschchen argwwöhnisch beäugte :oops: :oops: :oops: :? )
Benutzeravatar
Giraeffchen
Moderatoren-Team
Beiträge: 5864
Registriert: 10.01.2011, 15:31

Re: Warum Vegetarisch oder Vegan?

Beitrag von Giraeffchen »

Es mag stimmen, dass unter dem Blickpunkt *absolut korrekte Diskussionskultur* einige Aussagen unfreundlich oder unwirsch wirkten und sicher würden ganz perfekte Menschen (die es vermutlich aber gar nicht gibt), das vermeiden können in ihren Diskussionen. Was hier passiert ist: Zuerst wurden (fragwürdige) Thesen aufgestellt und als Wahrheiten ausgegeben. Z.B. diese hier zuerst:
Ballengänger hat geschrieben: 02.11.2017, 13:29 Es gibt zudem genug Untersuchungen die beweisen, dass auch der Verzehr weiterer tierischer Produkte wie z.B. Milch nicht nur unnötig, sondern ungesund ist. Kinder nach dem Abstillen mit Milch zu Füttern führt zu allerlei gesundheitliche Probleme im höheren Alter wie z.B. Übergewicht. Auch ist der Verzehr von erhitzten Speisen von der Natur gar nicht vorgesehen und ungesund.
mit dem zynischen Nachsatz: Weiterhin guten Appetit! Ohne Quellenangabe, später mit dem Hinweis auf "gute youtube- Videos". Und dann ging das los. In den mehrfach als zu unfreundlich/ unsachlich kritisierten Gegenstimmen schrieb dann jemand, dass er smoothies als absolut das letzte zur gesunden Ernährung findet- und unabhängig davon, ob die Wortwahl jeden anspricht, ist DAS aber als persönliche Meinung gekennzeichnet und erhebt keinen Anspruch auf absolute Richtigkeit und Wahrheit.
Wenn nun jemand liebe Menschen an Krebs verloren hat, wenn nun jemand von Akne so betroffen ist, dass er nicht mehr ein noch aus weiß oder andere Menschen kennt, denen es so geht- ist es dann nicht verständlich, dass die Reaktionen ruppiger ausfallen können? So rein menschlich? Dann haben die Betroffenen deutlicher geschrieben, warum sie so reagiert haben, warum sie quellenlose Halbwahrheiten oder auch UNwahrheiten im Netz ablehnen und als gefährlich empfinden. Und haben ihre Gründe somit transparent gemacht. Offen UND kritisch.
Die Art und die Heftigkeit der Reaktion hängt nun mal am Wahrheitsgehalt der Aussagen, die getätigt wurden und um die es geht. Und an der Gefährlichkeit, die ihnen anhaftet. Ginge keine Gefahr von ihnen aus, hätte gar nicht erst jemand die Energie aufgewandt, darüber zu diskutieren. So, wie gerade Ballengängers thematische Ausschweifungen zum Thema Schuhe manches Mal einfach schlicht unbeachtet blieben oder schnell wieder in Vergessenheit gerieten.
Ich meine, ernsthaft, ziehen wir uns hier daran hoch, dass die Reaktion von persönlich Betroffenen, authentisch und deutlich ausfiel? Aktion und Reaktion. Was wiegt schwerer? Dass der, der betroffen war, deutlich wurde, weil er gefährlichen, verachtenden Aussagen entgegengetreten ist?

Wichtig ist vor allem, dass aus diesem Thread niemand mitnimmt, das Breuss Krebs heilt. Oder Brosius. Oder grüne Smoothies. Oder welches Allheilmittel auch immer. Oder, das Akne von Chips und Schokolade ausgelöst wird. Das wäre fatal und das muss so deutlich geschrieben stehen.
Unabhängig davon kann daneben stehen, dass es Menschen gibt, denen grüne smoothies gut tun, die gerne Gemüsesaft trinken, auf Fleisch/ Wurst/ Käse verzichten und/oder/und/oder... Wertfrei. Weil sie es für sich als richtig empfinden. Weil es ihnen gut tut. weil es ihnen hilft, weil es ihrem ökologischen Weltbild und ihren Wertvorstellungen entspricht. Und weil eine gesunde Ernährung (deren Bandbreits ja viel individuellen Spielraum lässt, wie wir hier wieder deutlich sehen können), durchaus viele Vorteile haben kann.



Hierzu nochmal:
Giraeffchen hat geschrieben: 09.11.2017, 08:58
sens hat geschrieben: 08.11.2017, 23:25
Krebs heilbar durch Rohkost: grad einiges darüber gelesen(Rohark- Rohkostrevolution, der kannte 4Fälle persönlich und zitierte auch einen gewissen Breuss(?) der mehrere hundert Krebspatienten geheilt habe mit einer Säftekur.)

[...] Und dann Sven Rohark, der 4 Fälle persönlich kannte. 4 Fälle von was denn? Hatten die 4 die gleichen Ausgangsbedingungen? Den gleichen Krebs? Ähnliche Lebensbedingungen? Welche Schnittstellen konnte Rohark ausmachen, an denen er belegen konnte, dass seine Ernährung geholfen hat? AUßER, dass die 4 noch leben? Gibts da Fakten? Informationen? Irgendeine Basis? Gibt das Buch dazu mehr her als das Netz? Ich habe gesucht, aber bisher nichts gefunden und es würde mich sehr interessieren. Und: Wer ist Sven Rohark? Außer der Autor des Buches Rohkostrevolution? Er soll auch Leichtgepäck- Wanderexperte sein, verrät mir das Netz, aber ansonsten gibt es auch nach längerer Suche keine fundierten Infos über seinen Hintergrund. [...]
Mich würde das wirklich interessieren (natürlich wieder nur aus kritischer Sicht, ja, zugegeben), du hast ja darüber gelesen, schreibst du. Verkauft er das wirklich so, dass er 4 von Krebs geheilte Menschen kennt, deren Heilung er auf seine Thesen zurückführt?

Du führst das hier ja an, mit welcher Intention denn, wenn es dir nur um Ton ging?
Liebe Grüße, GiraeffchenBild mit dem großen Knopf und dem Herbstwichtel


Bild Bild


"Es ist gefährlich,
zu lange zu schweigen.
Die Zunge verwelkt,
wenn man sie nicht gebraucht."

(Astrid Lindgren)
Lösche Benutzer 1828

Re: Warum Vegetarisch oder Vegan?

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

DANKE Giraeffchen!!!
Lösche Benutzer 1828

Re: Warum Vegetarisch oder Vegan?

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Und wer dann einfach geht - tja, für mich sagt das schon sehr, sehr viel über die Intention des Users aus.....mag aber auch ich in dem Fall nur so sehen
Lösche Benutzer 5914

Re: Warum Vegetarisch oder Vegan?

Beitrag von Lösche Benutzer 5914 »

Ich bin von der Intention her ganz bei sens, empfinde aber die kritischen Anmerkungen deines letzten Beitrags, Giraeffchen, wo du dich mit Rohark auseinandersetzt, als sehr fair und konstruktiv und mit einer so geäußerten Kritik oder Anfrage kann man total gut umgehen. Das ist aber vom Tonfall anders als die ersten entsetzten Beträge. Nur weil man sich gegen etwas wendet, was einem respektlos erscheint, muss man nicht wiederum so tun als würden gegenüber solchen "Hardlinern" - mir fällt kein besserer Oberbegriff ein - nicht die Grundlagen der Freundlichkeit gelten. Denn mit rigorosem, spöttischem Umgang trifft man wiederum viele "Unschuldige", die vielleicht eine ähnliche Richtung viel offener - für Kritik - vertreten und an einem Austausch sehr interessiert sind.
Lösche Benutzer 1828

Re: Warum Vegetarisch oder Vegan?

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Wieso fühlst Du Dich denn getroffen??? NIemand hat etwas zu Dir geschrieben? Vielleicht da auch mal ein wenig die eigene Einstellung überdenken......und nicht alles auf sich beziehen.
Mir persönlich ist jemand, der mal seinem Unmut Luft macht deutlich lieber als dieses "zuckrige" weiche "diskutieren" - unfreundliche wäre es, wenn ich jemanden persönlich angehe. Und ich sehe es immer noch so - die hier getroffenen AUssagen waren eben absoluter Unsinn (was doch nichts über gesunde ERnährung usw. aussagt!)
Antworten

Zurück zu „Gesunde Ernährung“