mirabelle hat geschrieben:Hallo ihr Lieben!
ich hab auch schon von dieser Ernährungsform gehört. Find ich nicht schlecht. Was mir aber nicht einleuchtet sind die großen Fleischmengen. (ich bin Vegetarierin). Die Steinzeitmenschen hatten ja auch nicht permanent große fleischmengen zur Verfügung, da sie die ja nicht lagern konnten. Sie hatten halt nach Jagderfolgen kurzfristig viel Fleisch zur Verfügung, aber ich glaube sonst lebten sie größtenteils vegetarisch. Kam ja auch nicht jeden Tag ein Bison vorbei.
Und Jagen war mit Sicherheit ein anstrengendes, langwieriges Geschäft.
Wie seht ihr das?
lg
So geht es mir auch..
Ich esse ja keine tierischen Produkte (bis auf Honig, wenn der in meiner Nähe ist, dann kann ich mich nicht
zurückhalten
), finde die Steinzeiternährung aber sehr interessant und beschäftige mich seit einiger Zeit damit.
Der Kanal von Urgeschmack hatte mich damals drauf gebracht und selber merke ich auch, wie gut es dem
Körper tut, auf Getreide zu verzichten. Auch ohne Glutenunverträglichkeit. Auch den Konsum von Milchprodukten
und Fleisch von Kühen, die mit Getreide gefüttert wurden und kein Grünfutter bekamen finde ich unnatürlich
und unnötig. Ich finde diese Ernährungsform also wirklich gut und erstrebenswert, aber habe auch ein persönliches Problem
mit dem vielen Fleisch oder mit Fleisch generell. Ich denke, viele Kulturen auf unserer Welt (z.B. die Inuit) und auch unsere Urahnen
hätten nicht überlebt ohne den Verzehr von Fleisch. Die Proteine in tierischer Nahrung sind für unseren Körper viel leichter
zu verwerten und zudem sind alle essentielle dabei. Das erreicht man bei einer pflanzlichen Ernährung nur durch eine Kombination von
verschiedenen Lebensmitteln - bei dem Sortiment der heutigen Supermärkte auch kein Problem mehr..
Andererseits sehe ich auch die ökonomische und ethische Seite und meine, dass in der heutigen westlichen Welt keiner mehr Fleisch
essen muss. Zur Sicherung der Welternährung trägt eine pflanzliche Ernährung auf jeden Fall mehr bei und bei dem heutigen Angebot
an nährstoffreichen Nahrungsmitteln, alle Arten von Gemüse, Obst, Pilzen, Hülsenfrüchten, Nüssen, Saaten, Ölen (aber eben auch Getreide, Milchprodukte)
ist ein Nährstoffmangel sehr selten (außer B12, wobei das auch in Kulturen, die ausschließlich pflanzlich leben, oft kein Problem darstellt, da
auf nicht super rein gewaschenem Gemüse auch kleine Organismen leben, die zur Vitamin B12 Versorgung beitragen) und meist auf eine
ungesunde Lebensweise, rauchen, zu viel Zucker, Koffein und Alkohol zurückzuführen sind, die die Nährstoffaufnahme ja auch ungünstig beeinflussen.
Ohje, so ein langer Vortrag von mir
Was ich sagen will: Ich denke auch, dass die Paleo-Ernährung für unseren Körper eine sehr gesunde Ernährungsform ist, wenn nicht die gesündeste.
Doch denke ich auch, dass die Steinzeitmenschen nicht ständig Fleisch zu Verfügung hatten und auch Perioden durchlebten, in denen sie sich
rein pflanzlich ernährten.
Ich habe auch mal gelesen, dass sie sehr früh begannen, Milchprodukte in Form von Käse zu sich zu nehmen, denn laktoseintolerant waren sie ja fast alle noch.
Das begann wohl, als sie sesshaft wurden.
Der Verzehr von Käse und die damit verbundene Aufnahme von Vitamin B12, D und Kalzium und auch Kalorien, Fett (!), hat bestimmt auch dazu beigetragen, das Überleben
zu sichern auch sehr viel Fleisch. Dazu kam später auch noch das Anbauen von Getreide und erstmals war auch Karies ein Thema (soweit ich mich erinnere, ist schon was länger her, als ich mich dahin gehend belesen habe...), ich denke, so begannen einige unserer Zivilisationskrankheiten... Milch und Getreide...
Der Verzehr von Eiern ist ernährungsphysiologisch gesehen ja zu empfehlen, aber wenn es sich nicht um Nachbars Bio-Hühner handelt sondern "nur" die Bio-Eier
aus der EU-Ökoverordung, finde ich es ethisch nicht vertretbar sie zu essen, da ja auch in der Bio-Tierhaltung die männlichen Küken zerhäckselt werden,
weil sie nicht zur Eierproduktion taugen
Das wäre mir auch eine sehr natürliche Steinzeiternährung nicht wert.. Auf dem Bio-Hof, den wir letzten Sommer gesucht haben, habe ich auch Eier gegessen,
da sie von acht glücklichen Hennen kamen und kein Küken sterben muss deswegen..
Ich würde es gerne mal probieren, auf Getreide zu verzichten, aber ich liebe Kürbiskernbrötchen und Müsli
Und Zucker! Ich bin leider abhängig
...
Vielleicht schaffe ich es zwei Wochen oder so, es ist bestimmt eine tolle Erfahrung.
Die Rezepte von Felix von Urgeschmack finde ich auf jeden Fall immer sehr lecker - probiert habe ich bisher natürlich nur die veganen.
Jetzt schau ich mir den Film auf Youtube an und lese hier auch interessiert mit