Mein Erfahrungsbericht: Selber essen lernen ohne Füttern

Was kommt nach dem Vollstillen?

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Cucurbita
ist nicht mehr wegzudenken
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Beitrag von Cucurbita »

Hi

wow ich bin echt beeindruckt und überrascht und grübel jetzt ob das auch was für uns wäre.
Derzeit beschäftige ich mich mit dem Thema Beikost damit ich wenn es dann los geht auch weiß was ich für mein Kind will und was nicht. Aber wenn ich hier so lese dass ich uns im Prinzip noch ewig Zeit lassen kann.
Weiter zu stillen (auch wir hatten schweren Start und ich kann es erst so lansgam geniesen, weil sie nämlich im Moment schön zunimmt) und dann ohne Brei an jeder Nahrung probieren lassen. Klingt irgendwie echt gut.

Aber wie bringt man das seiner Umwelt bei. Das wir Familienbettschlafen und tragen, dass wurde ja aktzeptiert, aber wenn ich jetzt sage sie bekommt keinen Brei, oje da kann ich mir gleich Scheuklappen kaufen damit ich nichts mehr höre und sehe. Es ist ja nicht so dass ich ein Problem habe damit was anders zu machen, aber das würde extrem anstrengend werden. Wir werden natürlich jetzt schon gefragt ob wir nicht bald Brei geben wollen.

Und wo zieht man den da die Grenze was das Kind alles anlutschen darf an Nahrung? Also Obst und Gemüse ist klar, aber Zwiebelrostbraten dann wohl eher nicht...
Viele Grüße
Jasmin mit Mädchen (06) und Junge (08)
ornara
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Beitrag von ornara »

hallo jasmin,

ich kenne das sehr gut. ich möchte ja auch nicht, dass linus in den kindergarten geht (na ja, anderes thema). aber er ist gerade drei geworden und ich muss mir schon echt was einfallen lassen, damit das thema bei familientreffen nicht auf den tisch kommt...

aber ich würde meinem kind nicht den brei geben nur damit die familie zufrieden ist. du bestimmt auch nicht.

liebe grüße,
margarete mit linus
Liebe Grüße von Margarete mit Linus (11/2003) und Miranda (7/2008)
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milkshake
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Beitrag von milkshake »

es freut mich fuer dich dass alles so schoen gelaufen ist und musste sogar manchmal schmunzeln bei deinem bericht, weil es mir oft aehnlich erging.

nur wundere ich mich: warum gibt die WHO die empfehlung raus, ab 6 monaten nicht mehr vollzustillen sondern zuzufuettern, da der verdauungstrakt des babys feste nahrung benoetigt?????
Flieg, geliebte Susi, flieg!
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°°° Wird's besser? Wird's schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich! (Erich Kästner) °°°
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Janofee
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Beitrag von Janofee »

Das Thema ist super interessant-ich muss mich mal dranhängen.
Felix ist jetzt 4 Monate und ständig verfolgt er uns beim Essen mit Blicken und seine zunge stipitzt nach draußen- anderswo wird dann davon gesprochen, dass es ein Beikostwollenzeichen ist.
Will ich nicht, will weiterhin lange vollstillen, aber wie nur meinen Weg finden?
Jana, Mama von zwei Jungen 03 und 06
ClauWi-Azubine

Soll ich dir vielleicht eine Geschichte erzählen
Oder Langhalsgiraffen imitieren?!
Wollen wir, wenn du willst,
Mit meinen Glasperlen spielen?!
Wenn du lachst, dann werd' ich freiwillig verlieren.
(Keimzeit)
ornara
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Beitrag von ornara »

hallo ihr lieben,

ich habe schon lange nicht mehr in diesen thread geschaut.

claudia,
´ich habe keine ahnung warum die who das empfiehlt. ich kann nur vermuten, dass die who, genau so wie viele andere organisationen, gar nicht so unabhängig ist, wie man meinen möchte. es hänge sehr viele politische und wirtschaftliche interessen mit drin. vor zwei jahren las ich noch irgendwo, dass die who ihre empfehlung auf 9 monate voll stillen ausdehnen wolle. das stand damals auch noch so auf der website, nicht ausdrücklich, aber es war ein anfang. davon ist jetzt nichts mehr zu sehen. ich weise gerne auf die empfehlung der who hin, MINDESTENS sechs monate voll zu stillen, und dann insgesamt MINDESTENS zwei jahre. alle anderen empfehlungen, z. b. den kindern schon von anfang an fleisch zu geben, kann ich nicht unterstützen.

die empfehlungen der who bezüglich des stillens sind sehr hilfreich, wenn man z. b. mit uneinsichtigen ärzten und verwandten argumentiert. für alle anderen situationen würde ich NUR nach meinem kind und nach meinem gefühl gehen. ich würde auch versuchen, jegliche ängste aussen vor zu lassen, mich also nicht von ängsten leiten zu lassen. das ist schwer, ich weiss...
Liebe Grüße von Margarete mit Linus (11/2003) und Miranda (7/2008)
wasserratte
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Beitrag von wasserratte »

Liebe Margarete,
mal ein Randthema (abgesehen davon, dass ich Deine herangehensweise auch gut finde und ich mir viel davon abschauen kann!): Du schreibst, Du möchtest nicht, dass Dein Sohn in den Kidnergarten geht - warum nicht?
War nur mal neugierig,
Susanne mit Finja (04/06)
ornara
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Beitrag von ornara »

hallo susanne,

dieses thema ist einen eigen thread wert und wir hatten es auch schon öfter hier, glaube ich. meine gründe hängen mit meiner überzeugung zusammen, dass

kinder KEINE anderen kinder brauchen um sich gesund zu entwickeln, sondern erwachsene, von denen sie geliebt werden und von denen sie lernen können

kinder von geburt an zuzial und kooperativ sind und dies im kindergarten - falls überhaupt - dann VERlernen, und nicht lernen

kindergärten sinnvoll sind für kinder, deren eltern arbeiten müssen oder möchten, aber NICHT für alle kinder einfach so, nur weil sie kinder sind

ICH für mein kind die beste lehrerin bin, weil ich es kenne, es mir vertraut und ich so arrogant bin, von mir zu behaupten, dass ich viel besser qualifiziert bin, mein kind zu betreuen, als eine erzieherin, die KEINES der bücher gelesen hat, die mir wichtig sind

das alles sind radikale gründe, ich weiss, aber ich habe mich sehr viel mit dem thema beschäftigt und vertraue meinem gefühl.

wenn du mehr darüber erfahren möchtset, kann ich dir folgende bücher dazu empfehlen:

schulfrei - lernen ihne grenzen von stefanie mohsennia
unserekinder brauchen uns von gordon neufeld und gabor mate
alle bücher von eckehard von braunmühl
das kompetente kind von jesper juul
Liebe Grüße von Margarete mit Linus (11/2003) und Miranda (7/2008)
ndongmo3001
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Beitrag von ndongmo3001 »

Liebe Margarete,

ich habe eine fast 8 Monate alten Sohn. Ich muß leider vormittags 3 Std. arbeiten. In dieser Zeit ist der Kleine beim Papa. Anfangs hat er in dieser Zeit die MuMi aus der Flasche getrunken. Irgendwann hat er die Flasche verweigert. Also hat mein Mann ihm die MuMi vom Löffel gegeben. Ziemlich mühsam. Und er hat dann nur noch sehr wenig (50ml) zu sich genommen. Also haben wir es seit einigen Tagen mit Brei versucht. Er isst ein paar Löffelchen, ich habe aber nicht das Gefühl, dass er total begeistert ist. Wenn ich dann nach Hause komme stürzt er sich immer regelrecht auf meine Brust.

Mein Problem ist nun: wie soll ich ihm denn während meiner Abwesenheit die MuMi geben, wenn er die Flasche nicht mehr will. Oder reicht es auch, wenn er eben diese winzige Menge MuMi mit dem Löffel zu sich nimmt? Vielleicht hast Du ja eine Idee oder einen Rat?

Ist halt für berufstätige Mütter etwas schwieriger.....

ndongmo
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Montanara
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Beitrag von Montanara »

Auch ein Denkanstoss:
Meine Kinder WOLLTEN mit knapp 6 Monaten was anderes haben! Die Zeichen waren genau diesselben wie bei Janofees 4 Monate altem Kind.
Also habe ich ihnen was gegeben - auch wenn ich lieber weiter voll gestillt hätte, um mir die Breikocherei zu ersparen! Aber ich glaube, es ist wichtig, auf das Kind zu hören und nicht auf eine Ideologie! Eine gute Mutter ist jene, die auf ihr Kind eingeht. So lange wie möglich voll stillen um jeden Preis hat für mich mit Dogmatik, nicht aber mit Einfühlsam sein zu tun - ausser das Kind möchte es auch so. Aber wenn ein Kind schon früh essen will, warum soll es das nicht dürfen? Manche Kinder können auch schon mit 9 Monaten laufen, und da hindert auch niemand!
Auch wenn wir wenig vor den ominösen 6 Monaten mit Brei angefangen haben: Dadurch, dass meine Kinder selber bestimmen durften, wann sie essen möchten, haben sie auch immer gerne gegessen (wenn auch nicht viel) - wir hatten nie die Kämpfe "ein löffel für Mama". Und beide wollten schon früh selber essen!

Also bitte mehr Offenheit...
hausgeburtserprobte, langzeitstillende und kinderwagenfreie Mutter von Eva Sophia (Mai 2002) und Susanna Martina (Sept. 2004)
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pippilotta_EC
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Beitrag von pippilotta_EC »

hei montanara,
na klar, das finde ich total in ordnung so wie du das gemacht hast! natürlich gehts um das kind und darum, auf das kind und seine wünsche einzugehen...

ich selbst bin nicht streng nach ideologie gegangen, es ergab sich einfach so dass nino "später" (ist ja auch nur relativ) anfing mit essen, nämlich fingerfood und selber löffel halten, und wir die ganze breischoselei und füttern gespart haben, muss ja gestehen, das mir das gefiel.
aber ich hätte ihm essen nie verweigert, hätte es auch so gemacht wie du!

ich hoffe nur, dass mütter, die es anders machen, nämlich "normal" (also so wie es eben die meisten machen), sich nicht jedesmal angegriffen fühlen, wenn es andere mütter gibt, die einen anderen weg gehen. es ist oft das leidige thema, das alternative wege häufig dazu führen, dass andere sich persönlich angegriffen fühlen oder so. eigentlich ja totaler quatsch!!! also bitte: jede mama macht das sicher schon gut auf ihre weise, und es gibt kein richtig oder besser....... alles klar? hoffe, das hier war auch ein "denkanstoss" :wink:

guten appetit allen kleinen und grossen weiterhin :lol:
Yvonne
mit Nino (01.03.2006) und Luna (26.04.2008)
(beide haus- und wassergeburt, windelfrei, familiengebettet, getragen und gestillt)
Bild

It is your mind that creates this world - Buddha
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