Elena hat geschrieben: ↑24.02.2020, 15:39
Pelufer hat geschrieben: ↑24.02.2020, 15:33
Eier werden in einer Schale Wasser getestet,
Aber damit kann man nur das Alter der Eier testen, oder? Nicht, ob sie verdorben sind. Das hat natürlich durchaus miteinander zu tun, muss aber nicht dasselbe sein. Ich würde ein nach diesem Test nicht mehr frisches Ei sicher nicht roh verwenden, es aber aufschlagen und nach Riechbefund selbstverständlich zum Backen o.ä. verwenden.
So kenn ich das auch, ja. Und Schwefel überriecht man auch nicht. Ich schlage tatsächlich grundsätzlich jedes Ei völlig unabhängig vom MHD einzeln in eine Tasse, bevor das zu den restlichen Zutaten kommt (da lassen sich dann wenn die Kinder helfen auch Eierschalen oder angebrütete Küken leichter rausfischen bzw. man verliert nur ein Ei, wenn es dann doch zu schlimm ist. Wobei der Kalk auch nur nervig, nicht ungesund ist und ich schätze gegen das Küken spricht aus gesundheitlicher Sicht auch nichts, der zwei cm große Embryo damals wurde dann aber trotzdem nicht Teil meiner Pfannkuchen).
Salmonellen sind glaub auch nicht so häufig wie der Eindruck oft erweckt wird, da kam hier ja aber auch schon viel zu den Vorsichtsmaßnahmen und spricht ja nichts dagegen.
IndieRina hat geschrieben: ↑25.02.2020, 10:29
Bio-Erdnussbutter, vor etwa einem Jahr geöffnet und danach hinten im Kühlschrank vergessen. Sieht normal aus. Ja oder nein?
was passieren kann ist, dass sich Öl von fester Masse trennt, das einfach unterrühren und glücklich sein. Es kann außerdem ranzig werden, das ist nur eklig, nicht gesundheitsschädlich (also, außer dass dann die vielen gesunden mehrfach ungesättigten Fettsäuren eben mittlerweile gesättigt sind). Wegwerfen würde ich es ranzig trotzdem. Wieso man das durchgaren müsste erschließt sich mir nicht.
Fast alle Schimmelsorten in unseren Breitengraden sind übrigens auch ungefährlich; auch das ist im Wesentlichen eklig.
Was wirklich gefährlich werden kann ist Reis. Das wurde hier ja schon erwähnt. Bacillus cereus überlebt das Kochen, beim Sommerfest bei 30 Grad wird das dann schön kultiviert und auch nochmal abkochen hilft nicht, denn die dann entstanden Toxine bleiben.
Viel der handelsüblichen Milch wird bitter und gehört dann weg. Saure Milch ("traditionell hergestellt" und gekippt) kann man im Allgemeinen essen.
Joghurt, Quark etc. solang es geschlossen ist würde ich auch einfach kurz probieren (mache ich eh immer, bevor es in andere Zutaten gemischt wird; wie oft schon hatte ich Mozzarella, der trotz noch ner Woche Haltbarkeit schon bitter war?), das merkt man sofort und wenn nicht, ist es gut. Geöffnetes Zeug mit Pelz kommt weg.
In Getreideprodukten können auch die Öle ranzen, das riecht man aber. Lebensmittelmotten z.B. haben damit aber mit dem Alter nichts zu tun und wenn man nicht dicht lagert wäre das was, auf das ich auch prüfen würde (und selbst wenn man dicht lagert, kann man sie natürlich selbst reingekippt haben). Auch das ist aber nur eklig und Fremdeiweiß, nicht gefährlich. (das ist auch was, worüber sich gerüchteweise Bäcker freuen, wenn sie Vollkornbrote verkaufen, in Weißbrot sieht man die dunklen Punkte so gut... Lebensmittelchemiker als Freunde haben Vor- und Nachteile
)
Essen kann nicht lesen und MHD ist nur Mindesthaltbarkeit wo der Hersteller bei angemessener Lagerung den vollen Geschmack gewährleistet.
Je natürlicher die Dinge sind, die man so verwendet, desto wahrscheinlicher ist, dass das Schlechtwerden in den letzten paar Jahrtausenden genutzt wurde und seither optimiert. Sei es nun Fermentieren (Sauerteig gehört da letztlich auch rein), schimmeln, gären etc. Ziemlich viel davon kann man essen und es ist sogar lecker. Buttermilch, Schmand, Joghurt, Käse, Kefir etc. ist letztlich alles schlecht gewordene Milch mit den entsprechenden unterschiedlichen Bakterienstämmen. Ist nur blöd, wenn man sich da mal schlechte Bakterienstämme einsammelt.
Fleisch gehört hier nicht zum Speiseplan, nach meinem Eindruck ist da eher Misstrauen angesagt. Aber bei gereiften Dingen (Salami, Schinken,...) liegt die Sache sicher anders als bei Hackfleisch mit seiner riesigen Oberfläche. Wenn Dinge ohne Luft gelagert sind (unter einer Ölschicht, eingeschweißt, unter der Erde) sind das aber im Allgemeinen ungefährliche Bakterienstämme, die das eben fermentieren und zu etwas verändern, was in einer anderen Kultur (oder unserer, vielleicht vor einer Weile) als besonders lecker gilt.
Anders ist es bei Medikamenten. Da ist es häufig ein Verfallsdatum und da kann dann alles passieren von "wirkt gar nicht mehr" über "alles normal" bis hin zu "tut was völlig anderes".