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Botulismusgefahr durch Melasse

Verfasst: 10.11.2019, 15:20
von jeweli
Hallo,

ich überlege, meinem Kleinen in Wasser aufgelöste Zuckerrohr Melasse anzubieten (falls er sie nimmt) und sie für Kekse oder so beim Backen zu verwenden.
Ist ja sehr mineralstoff-, insbesondere eisenreich.

Besteht dabei Botulismusgefahr wie bei Honig oder Ahornsirup?

Danke und liebe Grüße

Re: Botulismusgefahr durch Melasse

Verfasst: 10.11.2019, 15:31
von pqr
Ist denn das Eisen daraus verfügbar? Melasse ist ja auch Kalziumreich, und das stört doch möglicherweise?

Re: Botulismusgefahr durch Melasse

Verfasst: 10.11.2019, 15:39
von soda
Hmm. Da würde ich allein schon aufgrund der Tatsache, dass das mit gesunder Ernährung nix zu tun hat, Abstand nehmen.
Ich hab gelesen, dass Eisen für euch wichtig ist. Aber da würde ich trotzdem andere Quellen suchen und wählen.

Zum backen oder kochen würde mir das nicht schmecken, ich finds per se unlecker.

Re: Botulismusgefahr durch Melasse

Verfasst: 10.11.2019, 16:11
von jeweli
soda hat geschrieben: 10.11.2019, 15:39 Hmm. Da würde ich allein schon aufgrund der Tatsache, dass das mit gesunder Ernährung nix zu tun hat, Abstand nehmen.
Ich hab gelesen, dass Eisen für euch wichtig ist. Aber da würde ich trotzdem andere Quellen suchen und wählen.

Zum backen oder kochen würde mir das nicht schmecken, ich finds per se unlecker.
Ist das nicht gesund? Gut zu wissen.
Habe jetzt schon öfter die Empfehlung gelesen, dass das sooo gesund für Kinder wäre.

Re: Botulismusgefahr durch Melasse

Verfasst: 10.11.2019, 16:31
von Missy
Also ich würde ihn wohl einsetzen zum Backen als Zuckeralternative (durch die Erhitzung ist es dann auch völlig ungefährlich), aber nicht gezielt in Wasser verdünnt zur Nährstoffgabe. Das Zeug besteht ja immer noch zu 60% aus Zucker... da bekomme ich die Nährstoffe lieber anderweitig in mein Kind.

Re: Botulismusgefahr durch Melasse

Verfasst: 10.11.2019, 17:02
von IdieNubren
Aber Honig wird ja auch nicht ungefährlich durch backen?

Ich persönlich versteh den Sinn nicht so ganz 🙈 also ich hab davon noch nie gehört ehrlich gesagt, aber bei eisenhaltigem essen denke ich eher an Hirse und bestimmtes Gemüse

Re: Botulismusgefahr durch Melasse

Verfasst: 10.11.2019, 17:43
von Missy
IdieNubren hat geschrieben: 10.11.2019, 17:02 Aber Honig wird ja auch nicht ungefährlich durch backen?
Du hast Recht. Hab da eben was durcheinander geworfen. Industriell verarbeiteter Honig in Plätzchen z.b. ist ungefährlich, aber daheim kann man ihn nicht "unschädlich" machen.

Re: Botulismusgefahr durch Melasse

Verfasst: 12.11.2019, 09:45
von ShinyCheetah
jeweli hat geschrieben: 10.11.2019, 15:20 Hallo,

ich überlege, meinem Kleinen in Wasser aufgelöste Zuckerrohr Melasse anzubieten (falls er sie nimmt) und sie für Kekse oder so beim Backen zu verwenden.
Ist ja sehr mineralstoff-, insbesondere eisenreich.

Besteht dabei Botulismusgefahr wie bei Honig oder Ahornsirup?

Danke und liebe Grüße
Klares: jein. ;)

Ich habe nach Clostridium botulinum molasses gegoogelt und direkt eine Studie gefunden, in der ein 5 Monate altes Baby, das mehrere Wochen lang Traubenmelasse bekommen hatte, Botulismus entwickelt hat (Paper von 2010, kann es heute Abend gerne verlinken, gerade doof weil Handy). Es kann also definitiv passieren. Ich gehe aber davon aus, dass die Belastung von Melasse mit Sporen bei weitem nicht so hoch ist wie die von Honig. Das Risiko ist also wahrscheinlich geringer. Machen würde ich es trotzdem nicht.

Re: Botulismusgefahr durch Melasse

Verfasst: 20.11.2019, 11:50
von Seiltänzerin
Ich hatte mich mit der Eisen-Thematik bei meinem Großen recht intensiv befasst. Er hat wenig gegessen, gar kein Fleisch gemocht und irgendwann dann als Nachtisch einen Saft mit Eisen drin bekommen, da ich wusste, dass die Menge im Essen auf keinen Fall reichen kann.
Mit der Melasse könntest du zwar Eisen zuführen, Zuckerrübensirup hat auch viel. Um relevante Mengen zu haben, müsste dein Kind aber ganz schön viel Zucker aufnehmen. Und rein chemisch gesehen: Zucker ist Zucker, da ist höchstens noch das Verhältnis Glucose/Fructose unterschiedlich.
Deshalb mal ein anderer Vorschlag: du könntest einen oder zwei Tropfen Ferro Sanol pro Tag für die nächsten Wochen/Monate geben, bis dein Kind größere Mengen essen mag.
Es gibt einige Babynahrung in Gläschen, die mit Eisen angereichert ist. Oft hört oder liest man, das wäre nicht nötig. Der Hintergrund ist aber die Annahme, dass das Baby mit 7, allerspätestens 9 Monaten 600 g Brei pro Tag isst und dadurch ausreichend Eisen bekommt. Einige Kinder essen gerne Brei oder werden mit genug Nachdruck gefüttert, bei vielen anderen reichen die Eisenspeicher, bis genug mit der Beikost rein geht.
Im allgemeinen sind im angereicherten Brei 1-1,5 mg Eisen/100g. Zum Vergleich: 100 g Rindfleisch hat um die 4 mg. Bis etwa 2 mg/100g kann man Eisen zufügen (zum Beispiel zu Obstbrei), ohne dass es deutlich zu schmecken ist.
Ein Tropfen von der Lösung hat meines Wissens 1,5 mg gut bioverfügbares Eisen. Würde dein Stillkind diese Menge zusätzlich zum Essen bekommen und vermutlich durch die Muttermilch auch einiges davon wirklich aufnehmen, hättest du wahrscheinlich schon viel gewonnen. Gleichzeitig würdest du auch nicht überdosieren. Du würdest lediglich so viel Eisen geben wie jemand, der angereicherte Gläschen füttert.

Re: Botulismusgefahr durch Melasse

Verfasst: 15.01.2020, 04:06
von Valentina
Missy hat geschrieben: 10.11.2019, 17:43
IdieNubren hat geschrieben: 10.11.2019, 17:02 Aber Honig wird ja auch nicht ungefährlich durch backen?
Du hast Recht. Hab da eben was durcheinander geworfen. Industriell verarbeiteter Honig in Plätzchen z.b. ist ungefährlich, aber daheim kann man ihn nicht "unschädlich" machen.
Warum denn nicht? Das Botulismus-Toxin ist sehr Hitzeempfindlich, daher ist erhitzter Honig, ob gekocht oder gebacken kein Problem.
Zucker ist auch nicht gleich Zucker, im Honig sind ca. 40 verschiedene Kohlenhydrate, das ist in jedem Fall besser als weißer Zucker.