Wir haben angefangen

Was kommt nach dem Vollstillen?

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jeweli
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Wir haben angefangen

Beitrag von jeweli »

Hallo ihr Lieben,

mein Sohn ist kürzlich 6 Monate alt geworden und hat einen Tag danach das erste mal an einer Zucchini gelutscht, ein Stück Kürbis zermatscht und an einer Kartoffel geleckt. Auch wenn kaum ein Molekül Essen und Kind gekommen sein dürfte, gilt er jetzt wohl nicht mehr als voll gestillt. Seitdem bieten wir regelmäßig etwas an. Wir machen BLW.

Und jetzt?
Hat Mami Stress ...

Zum einen fällt mir der Abschied von der Vollstillzeit irgendwie nicht leicht. Der Anfang war etwas holprig und bin so froh, dass wir nun so eine schöne Stillbeziehung haben.
Stillen will ich noch laaaaaange und aktuell bezieht er sowieso noch alle Nahrung aus der Mamamilch, aber trotzdem... ich könnte heulen. Die Hormone? Versteht mich wer?

Zum anderen stresst es mich wirklich ein bisschen.
Muss ich ihm wirklich sofort mehrmals täglich was anbieten?
Kommt es schon darauf an, dass die Auswahl groß ist und er jeden Tag die verschiedensten Nährstoffe hat? Vor allem auch im Bezug auf Eisen.
Er isst eh ja noch nicht wirklich, erkundet halt ein bissel. Viel landet nicht im Kind, ein wenig aber offenbar schon (wie die Windel zeigt). Mal mehr, mal weniger.
Das darf er auch, wir haben ja Zeit. Er muss nichts bzw nicht viel Essen, wenn er noch nicht mag. Aber was biete ich wann an? Ich esse bisher seeehr unregelmäßig und teils echt ungeeignet.
Wie krieg ich den Beikost Stress aus meinem Kopf?

Außerdem hat er seitdem etwas mit Blähungen zu kämpfen. Besonders unruhig isst er aber nicht bzw nur ein bisschen, bekommt aber gerade die ersten beiden Zähnchen. Aber mehr als vorher eben. (er ist grundsätzlich ein sehr gechilltes Kind.)
Ist es doch noch zu früh?
Andererseits zeigt er Interesse und Spaß daran (auch wenn er manchmal bald die Lust verliert... wobei er gestern Abend zum Beispiel ewig probiert und gelutscht hat). Ich persönlich finde sogar, er macht das super. aber das findet vermutlich jede Mama :-)

Ach und muss ich schon Wasser anbieten? Er wird vorher und nachher gestillt bzw biete ich es zumindest an. Ich denke es würde etwas viel auf einmal sein und würde lieber warten.

Danke schonmal fürs Lesen!
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noisette
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Re: Wir haben angefangen

Beitrag von noisette »

jeweli hat geschrieben: 06.05.2019, 12:45 Hallo ihr Lieben,

mein Sohn ist kürzlich 6 Monate alt geworden und hat einen Tag danach das erste mal an einer Zucchini gelutscht, ein Stück Kürbis zermatscht und an einer Kartoffel geleckt. Auch wenn kaum ein Molekül Essen und Kind gekommen sein dürfte, gilt er jetzt wohl nicht mehr als voll gestillt. Seitdem bieten wir regelmäßig etwas an. Wir machen BLW.

Und jetzt?
Hat Mami Stress ...

Zum einen fällt mir der Abschied von der Vollstillzeit irgendwie nicht leicht. Der Anfang war etwas holprig und bin so froh, dass wir nun so eine schöne Stillbeziehung haben.
Stillen will ich noch laaaaaange und aktuell bezieht er sowieso noch alle Nahrung aus der Mamamilch, aber trotzdem... ich könnte heulen. Die Hormone? Versteht mich wer?

Zum anderen stresst es mich wirklich ein bisschen.
Muss ich ihm wirklich sofort mehrmals täglich was anbieten?
Kommt es schon darauf an, dass die Auswahl groß ist und er jeden Tag die verschiedensten Nährstoffe hat? Vor allem auch im Bezug auf Eisen.
Er isst eh ja noch nicht wirklich, erkundet halt ein bissel. Viel landet nicht im Kind, ein wenig aber offenbar schon (wie die Windel zeigt). Mal mehr, mal weniger.
Das darf er auch, wir haben ja Zeit. Er muss nichts bzw nicht viel Essen, wenn er noch nicht mag. Aber was biete ich wann an? Ich esse bisher seeehr unregelmäßig und teils echt ungeeignet.
Wie krieg ich den Beikost Stress aus meinem Kopf?

Außerdem hat er seitdem etwas mit Blähungen zu kämpfen. Besonders unruhig isst er aber nicht bzw nur ein bisschen, bekommt aber gerade die ersten beiden Zähnchen. Aber mehr als vorher eben. (er ist grundsätzlich ein sehr gechilltes Kind.)
Ist es doch noch zu früh?
Andererseits zeigt er Interesse und Spaß daran (auch wenn er manchmal bald die Lust verliert... wobei er gestern Abend zum Beispiel ewig probiert und gelutscht hat). Ich persönlich finde sogar, er macht das super. aber das findet vermutlich jede Mama :-)

Ach und muss ich schon Wasser anbieten? Er wird vorher und nachher gestillt bzw biete ich es zumindest an. Ich denke es würde etwas viel auf einmal sein und würde lieber warten.

Danke schonmal fürs Lesen!
Hallo Jeweli,

Also ich bin jetzt keine Expertin und kann dir nur von meinen nen Erfahrungen mit meiner großen Tochter berichten.
Wir haben auch BWL gemacht. Das erste außer Muttermilch in ihrem Magen war matschig gekochtes Brokoliröschen, danach Karotte und dann Kartoffel. Wir sind das Ganze total entspannt angegangen. Sie war interessiert und hat sich mit Händen und Füßen querbeet durchprobiert.

Sorry, das Baby ist wach geworden. Meld mich später nochmal... 😅☺️
Liebe Grüße Bini mit Madame (11/13) und Monsieur (2/19)
Fuhrpark: Pfaff Performance, Juki MO-214D, BLCS-2

„Es gibt nur einen Weg, um Kritik zu vermeiden: nichts tun, nichts sagen und nichts sein.“ – Aristoteles
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noisette
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Re: Wir haben angefangen

Beitrag von noisette »

Da bin ich wieder.

Geh das Ganze entspannt und ohne Druck an. Kein „du musst“ für euch Beide! Das Essen zu entdecken ist doch etwas Tolles und Spannendes! Wieso die Eile? So lange du noch nach Bedarf stillst und er weiter gut zunimmt, ist er doch rundum gut versorgt. Alles Notwendige, was er über seine Probiererei nicht in den Magen bekommt gibst doch du ihm weiterhin. Mach dir da nicht so viele Gedanken.

Und was deinen Abschiedsschmerz angeht, das jetzt ist doch noch nicht das Ende. Es ist lediglich eine Erweiterung seines Speiseplans.
Aber glaub mir, gerade ich kann absolut nachvollziehen was du gerade fühlst. Bei meiner Großen war der Stillstart katastrophal. Aus gesundheitlichen Gründen hatte ich lange Zeit nicht genug Milch und zusätzlich extreme Schmerzen bei jedem Anlegen. Wäre ich nicht so stur gewesen und hätte eine liebevolle Hebamme gehabt, die mich anfangs unterstützt hätte, ich weiß nicht wie weit wir gekommen wären.
Erst nachdem ich nach 6 Wochen dieses Forum gefunden habe, habe ich herausgefunden, dass ich das Raynaud Syndrom habe. Nachdem ich das im Griff hatte, haben wir noch weitere zwei Monate mit Brusternährungsset die Milchmenge soweit gesteigert, dass wir den Rest der Zeit voll gestillt haben. Der Beginn des Zufütterns hat nichts daran geändert. Erst mit 10 Monaten hatte sie plötzlich keine Lust mehr und hat sich selbst abgestillt.
Glaub mir, das ist mit wahnsinnig schwer gefallen und ich weiß noch heute wie ich heulend beim letzten stillen mit ihr gesessen bin, aber es war ok.

Ich kann dir nur den Tip geben, lass ihn Spaß haben. Gib ihm alles was dir gerade einfällt (natürlich nichts woran er sich verschlucken kann oder rohen Fisch...).
Ich habe die Große immer in ihren Hochstuhl gesetzt und den Stuhl auf eine kleine runde Plastiktischdecke. So könnte sie nach Herzenslust alles erkunden was mir gerade eingefallen ist und was der Kühlschrank hergab.
Heute ist sie eine der wenige Kinder im Kindergarten, die Spaß am Essen hat und wirklich alles isst.
Von Gemüse über Obst bis zu Schnecken und Sushi ist alles dabei. Ihr Lieblingsessen ist Muscheln mit Pommes und als Vorspeise schwarze Oliven. 😁

Der Kkeine ist erst knapp 3 Monate alt und wurde von Anfang an problemlos voll gestillt. Dieses Mal wusste ich von meinem Raynaud. Wenn es soweit ist, werde ich nichts anders machen wollen.
Ich hoffe mit meinem „kleinen“ Bericht konnte ich dir etwas helfen und Mut machen.
Viel Spaß bei eurer kulinarischen Entdeckungsreise!
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miracle
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Re: Wir haben angefangen

Beitrag von miracle »

Hallo jeweli,
mein drittes Kind kommt bald schon wieder in die Beikost-Zeit und ich freue mich drauf. Wir haben bisher immer BWL gemacht und beim Zweiten war es schon sehr viel entspannter als beim ersten Kind. Es ist einfach eine aufregende Zeit!
Das Schönste: Jedesmal merke ich einen enormen Entwicklungsfortschritt bei meinen Kindern! Sie entdecken einfach immer mehr ihre Welt und die vielfältigen Geschmackserlebnisse! Das ist unwahrscheinlich anregend! Essen ist so sinnlich: Schmecken, Riechen, Fühlen, Tasten - und Werfen und Mamas Reaktion beobachten. :wink:
Bei uns war es im Prinzip so, dass meine Kinder fast 1 Jahr vollgestillt waren. Ab 6 Monaten gab es was zum Probieren, ohne dass ich etwas extra gekocht hätte. Gemüse, ungesalzene Nudeln, Kartoffeln, etc. durfte vom Familientisch ausprobiert werden, und wenn es nix geeignetes gab, dann gab es eben ein Stückchen geschälte Gurke oder etwas Brötchen. Das Baby saß mit am Tisch - damit wurde die Essenssituation einfacher und familiärer. Wenn es nichts wollte, dann gab es eben MuMi nach Bedarf. Bis 1 Jahr hat das Baby seine Essensrationen von selbst immer mehr gesteigert. Das hat alles ganz ohne Druck und Pläne etc. funktioniert. Das Stillen, vor allem nachts, bleibt ja noch ganz lang, wenn ihr beide mögt ...
Wunder gescheh'n ... wir dürfen nicht nur an das glauben, was wir seh'n!

Kleines Wunder 05/2014 (SSW 31+1 / 1080g)
Zweites Glück 11/2016 (SSW 36+3 / 1990g)
Süßer Fratz 12/2018 (SSW 37+2 / 2830g)
Nesthäkchen 02/2021 (SSW 38+1 / 2970g)
und die Zwillings-Sternchen 08/2015
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Regenbogen3141
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Re: Wir haben angefangen

Beitrag von Regenbogen3141 »

Dein Beitrag hätte 1:1 von mir stammen können.

Wir machen jetzt seit knapp 2 Monaten BLW.
Anfangs habe ich auch echt Panik geschoben. Der Gedanke, nicht mehr offiziell ein Vollstillbaby zu haben war beängstigend und vor allem war ich wehmütig. Die frühe Babyzeit ist damit vorbei. Diese Gefühle habe ich nicht mehr. Mein Baby ist jetzt ein großes Baby, das isst und krabbelt und es ist toll. Es macht so Spaß ihr dabei zuzuschauen!
Und der Vorteil an BLW ist, dass das tagsüber stillen so langsam abnimmt, dass man genug Zeit hat sich dran zu gewöhnen.
jeweli hat geschrieben: 06.05.2019, 12:45 Muss ich ihm wirklich sofort mehrmals täglich was anbieten?
Es gibt kein "muss". Die ersten 2-3 Wochen habe ich auch nur mittags was angeboten, ich wollte sie nicht überfordern und war auch selber unsicher. Sie ist nicht verhungert.
Irgendwann zeigte die Motte selber, dass es nicht mehr langt. Sie kriegt nun 3-4 mal am Tag was zu essen.
jeweli hat geschrieben: 06.05.2019, 12:45 Aber was biete ich wann an? Ich esse bisher seeehr unregelmäßig und teils echt ungeeignet.
Hier auch so. Es entwickelt sich aber nach und nach eine Routine. Morgens bekommt die Motte Brot mit Aufstrich während ich auch frühstücke (was ich tatsächlich auch immer tue, ohne Frühstück verhungere ich). Mittags habe ich oft nur gesnackt, jetzt koche ich wirklich fast täglich. Es gibt faule Tage. Aber meist bereite ich uns beiden was vor. Die Routine für nachmittags und abends steht noch nicht so ganz, muss irgendwie den Papa da noch mit einbauen und der macht es mir da nicht einfach.

Tatsächlich konnte ich mir nicht vorstellen, wie das ist, täglich für mich zu kochen. Finde es auch immer noch stressig. Aber es wird. Und ich profitiere vermutlich auch davon, regelmäßig gesund zu essen :oops:
jeweli hat geschrieben: 06.05.2019, 12:45 Ach und muss ich schon Wasser anbieten? Er wird vorher und nachher gestillt bzw biete ich es zumindest an. Ich denke es würde etwas viel auf einmal sein und würde lieber warten.
Es heißt ab Beikostbeginn soll man Wasser anbieten. Die Motte findets spannend, viel trinkt sie noch nicht (das meiste landet wohl daneben), aber Spaß hat sie dabei.
jeweli hat geschrieben: 06.05.2019, 12:45 Außerdem hat er seitdem etwas mit Blähungen zu kämpfen.
Hatten bzw. haben wir auch. Mit Vollstillen hatten wir nur alle 10 Tage Stuhlgang (das war toll xD), nun alle 2 Tage und man merkt richtig, wie ihr morgens früh der Darm anfängt zu arbeiten und sie mitunter quält.
Ich bilde mir ein dass es besser wird. Die Umstellung dauert halt. Mit Breifahrplan würde es vermutlich noch schlimmer sein, bei BLW geht es doch schon eher sanft zu.
mit Motte 09/2018 und Raupe 02/2021
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ShinyCheetah
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Re: Wir haben angefangen

Beitrag von ShinyCheetah »

Mir ging es so ähnlich wie dir. Allerdings hatte ich erst Sorgen, weil F kein Interesse an Beikost hatte, und als das Interesse dann da war, war ich auch irgendwie unglücklich. Und gestresst.

Bei mir hat sich das alles innerhalb von ein paar Wochen gelöst. Obwohl F zusätzlich zum BLW 2x am Tag Brei bekommt (war uns wichtig für die Eisenversorgung), stillt er gefühlt noch genauso viel und oft wie vorher. Und was Brei und Fingerfood angeht, bin ich jetzt auch ziemlich routiniert. Hier gibt es auch immer, was ich eh esse (sogar verarbeitete Lebensmittel - gestern zB Käserortellini), solange das mit dem Salz passt. Richtig Spaß macht es mir allerdings erst, seit ich F in seinen Hochstuhl setze (seit einer Woche, mit Handtüchern gestützt). Solange ich ihn auf meinem Schoß hatte, war es irgendwie echt anstrengend...

Auf jeden Fall: Ich verstehe dich und es wird besser :)
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


The trick to happiness wasn't in freezing every momentary pleasure and clinging to each one, but in ensuring one's life would produce many future moments to anticipate. Shallan Davar/Brandon Sanderson
Glüxkex
hat viel zu erzählen
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Registriert: 18.03.2019, 06:18

Re: Wir haben angefangen

Beitrag von Glüxkex »

Wir haben auch erst mit ca. sechs Monaten angefangen und sind beim BLW gelandet, weil der Kleine Brei total abgelehnt hat. Ich bin noch recht unsicher was ich anbieten kann und hab bisher nichts von unserem Essen angeboten, sondern ihm extra was gemacht.
Kind auf dem Schoß plus Teller festhalten plus Kind festhalten fordert mich auch immer komplett, da könnte ich nebenbei gar nicht ebenfalls essen.
Hinzu kommt, dass ich bisher tagsüber auch nur unregelmäßig esse, morgens Müsli nebenher, Mittags mal ein Brot und abends schläft die kleine Maus schon wenn wir gemeinsam essen.
Ich kann dich da gut verstehen, bisher erscheint es mir absolut utopisch jeden Tag für uns zu kochen.
Was das Weiterstillen angeht, kenne ich bisher nur meinen Großen und den haben wir mit fast drei Jahren mit Mühe abgestillt. War aber auch problematisch mit ihm, weil er das Essen teilweise komplett verweigert hat. Trotzdem hoffe ich, so wie du, das auch diesmal die Stillzeit recht lange währt.
miteinander, drumherum und mittendrin mit den Jungs 9/14 und 9/18 und der kleinen Prinzessin 1/21
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