BLW-Frust: Theater seit 8 Monaten und langsam keine Lust mehr :-/

[KarlErwinsFrau]

Huhu ihr Lieben,

irgendwas mache ich wohl falsch

Meine Kleine ist jetzt 14 Monate und seit 8 Monaten ist das Essen eigentlich nur Theater und Spielerei.

Sie sitzt seit sie selbst sitzen kann täglich bei alle 4 Mahlzeiten dabei und darf alles probieren. Was sie ansatzweise isst sind Maiskörner, Oliven, Granatapfelkerne, pure Butter. Mal ein Stück Banane. Aber das kann man alles nicht als wirkliches Essen bezeichnen. Vieles andere - und ich probiere echt alles - wird nur als Spielzeug verwendet.

Mittlerweile reicht auch nicht mehr eine Olive, oder ein Stück Brot. Nein, es muss alles sein, das dann rumgeschmissen und -gemanscht wird. Eigentlich esse ich nur noch Angeknabbertes vom Boden.

Wenn ich ihr das was sie will nicht gebe, dann klettert sie aus dem Stuhl. Setze ich sie runter werde ich gebissen oder/und sie schreit.
Brei wollte sie noch nie.

Ich stille nach wie vor voll und so langsam geht mir die Geduld einfach aus und ich bin mehr und mehr frustriert bei den Mahlzeiten.
Ich meine, man kann ja auch nicht überall so verschwenderisch mit dem Essen umgehen wie bei uns. Ich möchte das schon so kindgerecht wie möglich und ihr eigentlich ja auch den Spaß gönnen, aber irgendwo nervt es nur noch. Aber kann man in dem Alter schon "erziehen"?
Gibt es hier einen Ausweg, außer einfach durchzuhalten? Mal ne Pause machen mit dem gemeinsamen Essen? Bin für Tipps dankbar.

Grüssle,
KEF

PS: Ich bin selbst vieleJahre zum Essen gezwungen worden und will das auf keinen Fall auch nur ansatzweise für mein Kind.

[pqr]

KarlErwinsFrau

Das klingt anstrengend.
Erzwingen würde ich auch nichts.
Die Frage mit dem Erziehen ist nicht so einfach pauschal beantworten und wohl auch "Stilfrage".
Ich persönlich würde wohl, wenn sie es echt nur herunterschmeißt, erstmal pro Lebensmittel nur ein oder 2 Stücke geben. Ich denke, auch wenn es sie ärgert, kann sie das mit 14 Monaten schon verstehen. Das Beißen und/ oder Schreien würde ich persönlich begleiten und mit ihr im Kontakt bleiben, aber ihr dennoch nicht alles Essen zum Werfen überlassen.

[IdieNubren]

Oh das klingt sehr anstrengend. Ich selbst hab es noch nicht gelesen aber hier schon so oft als Empfehlung gelesen: kennst du das Buch „mein Kind will nicht essen“ von Gonzales? Das „in liebe wachsen“ fande ich ja ganz toll, vielleicj Hilft dir das?

[Vivilotta]

Bei uns war es sehr ähnlich. Ich war nur noch angenervt. Musste ihr ja was anbieten, ich hatte ja auch immer die Hoffnung, dass sie endlich anfangen würde was zu essen. 99 Prozent des Angebotenen landete auf dem Boden. Statt dessen stillte sie immer mehr, um ihren Bedarf zu decken. Bei uns wurde es tatsächlich erst besser, als ich mit ca. 14 Monaten die Stillmahlzeiten nach und nach reduziert habe, so dass nur noch morgens, mittags und abends übrig blieb. Wenn sie stillen wollte, habe ich ihr Essen oder Kuscheln angeboten. Das ging erstaunlich gut.
Fini ist aber bis heute keine gute Esserin, hat wenig bis kein Interesse mal was anderes zu probieren, und ernährt sich, wenn ich nicht lenkend eingreife, über Monate ausschliesslich von Nudeln mit Butter.

[Grashüpfer]

Hallo KarlErwinsFrau,

ich mag dir mal solidarische Grüße da lassen. Das kleine Kind ist ähnlich alt und versenkt Essen gerade meistens im Wasserglas. Und schüttet und matscht anschließend auf dem Tisch rum.
Einen deutlichen Unterschied merke ich aber, wenn wir vorher länger nicht gestillt haben und sie richtig Hunger hat. Dann isst sie nämlich sehr schön.
Die Menge, mit der sie machen darf, was sie will, beschränken wir auf ganz wenig. Wenn sie damit zufrieden ist, soll sie matschen. Wenn sie am Tisch nur noch Theater macht, kann sie spielen gehen. Da wir momentan den Luxus haben, meist zu zweit zu sein, kann dann auch mal einer mit ihr in ein anderes Zimmer gehen und der Rest in Ruhe fertig essen.

Mal ne Pause machen mit dem gemeinsamen Essen?

Vielleicht nicht ne grundsätzliche Pause, aber hin und wieder mal ne Mahlzeit ohne Kind tut dir vielleicht ganz gut!?

Ich wünsch dir starke Nerven!

[soda]

Ich habe zwei sehr unterschiedliche Kinder. Auch beikostmäßig.

Bei der Mini ist vor einigen Wochen erst der Knoten geplatzt. So kann ich gut damit leben. Sie hat viele beliebte Lebensmittel herausgefunden und einige, die sie komplett ablehnt. Da findet sich immer was, wovon sie isst. Und es ist planbar, was am Anfang nicht so war.

Sie läßt sich nicht füttern, höchstens wenn sie in jeder Hand Besteck hat und ich mit einem dritten Löffel noch dazwischen funke (und für sowas hab ich auch keinen Nerv).
Sie will und probiert fast alles, auch wenn vieles dann postwendend zurück kommt.
Manchmal wird geworfen. Dann beende ich nach ein oder zwei Wiederholungen dieses Lebensmittel bzw auch die Mahlzeit. Wenn sie damit nicht einverstanden ist, teilt sie sich mit und isst evtl noch mal normal weiter - oder wirft wieder und dann ist Schluß.

Alles in allem altersgemäß, finde ich. Und keine erzieherische Strafe, finde ich.
Das hat sich so entwickelt, ohne Druck.

Vorher war es so wie bei euch.


Die große Tochter hat ab 5,5 Monaten den Mund aufgesperrt und wollte gefüttert werden. Hauptsache viel, oft und lecker. Sie vertilgte bis auf Bananen und Kartoffeln praktisch alles und hatte, solange nur genug im Mund ankam, keine Präferenz bzgl selbst essen oder geholfen bekommen. Das kam viel viel später und hält dafür bis heute an.

Abwarten. Ruhig bleiben.

[soda]

Ach so. Rausklettern ist bei uns nicht möglich. Sie kann es nicht und kommt auch noch gar nicht auf die Idee. Ist nicht so von der mobilen Sorte....

[KarlErwinsFrau]

Hi,

danke für den Beistand

Das Buch "mein kind will nicht essen" habe ich gelesen und finde es sehr, sehr gut. Hätte ich gerne früher gelesen, weil es ja auch viel ums Stillen geht. Eines meiner liebsten Bücher.

Ich habe zusätzlich natürlich auch noch das Problem, das mit großem Vergnügen die Hunde gefüttert werden. Aber immerhin räumen die nach dem Essen erstmal grob unter'm Tisch auf. Hat auch seine Vorteile

Ok, ich werde ruhig bleiben und ab und an mal alleine essen. Gute Idee.
Vermutlich sollte ich einfach authentisch bleiben. Wenn es mich ärgert, ihr das sagen und dann auch mal konsequent das Essen beenden. Und dann später alleine essen. Denke das könnte funktionieren.

Puh... Manchmal einfach anstrengend das Ganze.

Achja, was fast immer geht bei ihr ist Eis. Kann man ja irgendwo verstehen bei dem Sommer. Ich mache immer selbst irgendwas mit Banane (ohne Zucker) und mogel da alles mögliche rein. Als letzter "Notnagel" am Abend sozusagen.

Grüssle,
KEF

[SingtoMe]

Meine Tochter hat erst richtig angefangen zu essen, nachdem ich abgestillt habe. Das war nach 1,5 Jahren. Ging dann relativ einfach und hat den totalen Umschwung gebracht.
Ich würde tippen, dass dein kind keinen Hunger hat.

[juleika]

Meine große Tochter hat in dem Alter sehr gerne tiefgekühlte Beeren gegessen. Ist vielleicht ne Alternative zum Eis, kann sie gut selbstständig essen und matscht im festen Zustand noch nicht so.