Gegessen wird, was auf den Tisch kommt...?

Was kommt nach dem Vollstillen?

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Lösche Benutzer 1828

Re: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt...?

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Macht.
Essen sollte nie mit Macht gekoppelt sein.
Da würde ich gar nicht hingehen, wenn jemand so was wie aussortieren so persönlich nimmt. Punkt. Fühle mich total unwohl bei so was. Gesellig ist das nicht, wenn es nur ums Essen geht.
muh
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Re: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt...?

Beitrag von muh »

Grundsätzlich gebe ich hier allen Recht, die sagen, niemand soll sich gezwungen fühlen, aufzuessen. Und es ist ja wirklich kein Problem, wenn jemand am Tellerrand ein paar Oliven liegen lässt. Ich zb sortiere rohe Zwiebeln aus. Aber ich kann Yelma auch ein bisschen verstehen. Wenn man ordentliche Produkte gekauft hat und sich Mühe gegeben hat beim Kochen und zum Schluss schmeißt man eigenhändig beim Abräumen des Tisches erhebliche Reste einfach in den Müll, tut das einfach weh.
Ich kenne das von Treffen mit anderen Müttern zu Kaffee und Kuchen. Viele Kinder essen ein paar Bissen vom Kuchen oder kratzen nur die Schokolade ab, der Rest bleibt übrig. Ich selbst kalkuliere das ein, nehme mir selbst nicht so viel und esse einfach die Reste meiner eigenen Kinder auf. Andere Mütter machen das nicht -
kann ich echt verstehen, wieso unnötig ungesunden Kuchen essen? Aber wenn ich nach so einer Runde gefühlt den halben Kuchen in den Müll schmeißen muss, tut das einfach weh. Ich versuche da drüber zu stehen und mich nicht zu ärgern. Aber toll ist es eben nicht.
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muh
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Re: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt...?

Beitrag von muh »

Übrigens neige ich sehr dazu, Reste aufzuessen und Lebensmittel nicht wegzuschmeißen. Das versuche ich mir sogar gerade abzugewöhnen. Ich hab da mal eine schöne Antwort gehört, die ich mir jetzt selbst oft vorsage. "Aber da ist doch schade drum!" -"Schade ist es um uns!"
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Sophia85
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Re: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt...?

Beitrag von Sophia85 »

Mandala345 hat geschrieben: 29.07.2018, 09:03
Missy hat geschrieben: 29.07.2018, 08:27 Und ab wann ist es dann meins? Wenn es im Magen ankommt? Oder wenn es hinten...?
Für mich stellt sich diese Frage eigentlich nicht, ich würde es eher als "Gemeinschaftsgut" ansehen. Eine Essenseinladung sollte doch bestenfalls bedeuten gemeinsam Essen zu Genießen.
Im Vorhinein aber einfach davon auszugehen, dass alles meins ist, sobald es vor mir steht, hat für mich wenig mit Gemeinschaft und Wertschätzung zu tun.
Missy hat geschrieben: 29.07.2018, 08:27 Mir gefällt auch das Machtgefälle nicht bei diesem Thema. Es sollte einfach gar keines geben. Niemand sollte sich angegriffen fühlen oder verletzt. Und niemand sollte sich gezwungen sehen, etwas gegen seinen Willen zu tun, nur um jemanden anderen glücklich zu machen.
Das finde ich auch und denke daher, dass es einfach am Besten ist vor dem Essen alles Abzuklären. Denn wie hier im Thread ersichtlich wird gibt es eben sehr viele unterschiedliche Ansichten und Lösungsstrategien.
Vorher absprechen klingt für mich auch ideal, ist aber sicher nicht immer möglich, gerade wenn mehrere Leute kommen.

Wenn ich jemanden da habe und ich weiß, er oder sie kann / mag vieles nicht essen, dann versuche ich oft, die Person in die Zubereitung mit einzubeziehen. Zusammen kochen macht eh Spaß und da kann man vieles schon in der Küche klären, bevor es am Tisch Probleme gibt. Im Zweifelsfall gibt es Pizza zum selbst belegen oder Salat zum selbst zusammenstellen.

Ich bin grade ein bischen von meinem Mann genervt. Der möchte gerne, dass der Kleine das essen soll, was er für ihn vorgesehen hat und sagt einfach "es gibt nix anderes", obwohl der Kühlschrank nur paar Meter weiter steht und wir uns auch eher spontan nehmen, worauf wir Lust haben. Herrgott, das Kind ist doch nicht blöd, der weiß ganz genau, dass es was anderes gibt. Er zeigt sogar da hin, wo der Kühlschrank steht. Und ich sehe schon zu, dass wir eine halbwegs gesunde Auswahl haben. Ob der Kleine jetzt Haferbrei oder Apfelmus oder Joghurt oder Obst oder Brot mit Belag isst, ist mir völlig wurscht.

Wenn er älter wäre, würde ich erwarten, dass er sich selbst holt, was er will, wenn er nicht mag, was auf dem Tisch ist. Aber er ist 15 Monate alt. Da kann man schon mal etwas Auswahl anbieten.

Naja, mein Mann wurde halt streng erzogen. Wenigstens ist es ok für ihn, dass der Kleine den Teller nicht leer machen muss und Dinge komplett ablehnen darf.
Zum ersten Mal Mama, Sohn wurde 04/2017 geboren.
Lösche Benutzer 1828

Re: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt...?

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Essen wegwerfen ist eine Sache.
Aber ich bin auch kein Mülleimer für Reste oder Dinge, die ich nicht mag
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MamaMonster
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Re: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt...?

Beitrag von MamaMonster »

Sophia, das dachte mein Mann auch mal. Inzwischen hat er verstanden, wieso ich eine Alternative wichtig finde. Er sieht auch, dass die Kinder die Auswahl dem Bedarf anpassen, das finde ich superspannend: wenn der Goldjunge plötzlich Joghurt und Ei (Eiweiss) ohne Ende möchte, kann man wetten, dass er einen Wachstumsschub macht. Ähnliches gilt bei beiden Kindern für Fettphasen. Wird er krank, isst er meist nicht mehr viel, mag aber gerne Obst. Klar ist das nicht immer so deutlich, aber ich achte darauf, dass meine Kinder möglichst etwas mit einem anderen wichtigen Inhaltsstoff angeboten bekommen, falls der Bedarf grad woanders liegt (also zB es gibt Nudeln, dann wäre Brot als Alternative wenig sinnvoll, eher Obst oder Joghurt, gab es Omelette, biete ich eher Kohlehydrate). Gerade bei so kleinen Kindern sieht man den Zusammenhang Lust-Bedarf noch recht gut, finde ich.
Und selber holen: das kann mein Vierjähriger nicht: Kühlschrank bekommt er nicht auf, Brot kann er nicht schneiden, Obst geht, wenn es in der Obstschale liegt, Reste aufwärmen nicht. Das könnte also noch eine Weile so bleiben...
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Re: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt...?

Beitrag von koalina »

Ich schliesse mich sandküste an. Wenn jemand persönlich nimmt das man aussortiert verzichte ich lieber auf die Einladung. Nie nie nie werde ich wieder etwas essen was ich nicht möchte. Das war echt schlimm. Unabhängig davon ob es Allergie ist. Macht beim Thema essen ausüben führt sehr häufig zu Essstörungen.
--.-'-;@

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Miffi
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Re: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt...?

Beitrag von Miffi »

Ich finde, einen guten Gastgeber macht nicht das tolle Essen aus, sondern Freundlichkeit, Akzeptanz und Zugewandtheit - eben, dass der Gast im Mittelpunkt steht. Daher koche ich extra, wenn ich von bestimmten Vorlieben weiß (vegan, vegetarisch, laktosefrei etc.). Kommt spontaner Besuch, isst der einfach mit und sortiert halt aus, was er nicht mag. In der Regel schmeckt das Essen trotzdem gut und wird gewürdigt.

Ganz komplette Ablehnung aller Essenskomponenten habe ich, glaube ich, noch nie gehabt. (Naja. Ausser beim Kletterkind. Die hat das dafür zu ihrem persönlichen Hobby erklärt und erreicht da Höchstleistungen. Die Kita dachte ein halbes Jahr lang, das Kind sei laktoseintolerant, weil sie gerade eine Milch-ist-eklig-Phase hatte und mitbekommen hatte, dass Kinder mit Allergien bestimmte Dinge nicht bekommen - also hat die gesagt, sie wäre allergisch. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als die Erzieherin mich irgendwann fragte, ob wir mit den Nahrungsmittelunverträglichkeiten des Kindes (komplett allergiefrei....) eigentlich schon beim Arzt waren.)

Ich habe immer das Gefühl, es geht beim Essen einfach auch viel um Wertschätzung. Der Besuch soll durch Aufessen zeigen, dass er die Mühe des Gastgebers beim Kochen wertschätzt, der Gastgeber soll durch Berücksichtigen aller Wünsche des Besuchs zeigen, dass er den Gast wertschätzt. Vielleicht ist das hier nicht so sehr Thema, weil es mir komplett wurst ist, ob man mein Essen mag, weil ich weiß, dass meine Besucher mich auch mögen und toll finden, wenn ich absolut eklig koche. Und umgekehrt mag ich alle meine Besucher sehr und zeige das auch - obwohl erstaunlich viele davon keinen Rosenkohl Essen, was ich höchst verwerflich finde. Wertschätzung zeigen ist hier vom Thema Essen wirklich komplett abgekoppelt, das macht es deutlich entspannter.
M. mit Kletterkind (9/2011) und Bonuskindern
Cecily
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Re: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt...?

Beitrag von Cecily »

Ich finde überhaupt nicht, dass Wertschätzung und (alles) aufessen dazu gehören.

Und ich würde auch nicht auf die Idee kommen, alle vorher zu fragen, was sie essen wollen.

Bei Besuch "kochen" wir meistens so, dass nichts schief gehen kann. Im Sommer grillen wir meistens und bei uns ist es bei allen Einladungen gang und gäbe, dass jeder was mitbringt. Damit ist natürlich auch für jeden was dabei, was er gerne ist. Da wir Vegetarier dabei haben, gibt es fleischlose Alternativen. Ich war auch sehr froh, dass meine beste Freundin mir vor ein paar Jahren gesagt hat, dass sie als Vegetarierin keine Fleischersatzprodukte und keinen Grillkäse mehr essen will.

Wir machen jetzt Päckchen mit Zuchini und Aubergine mit Ziegenkäse. Dazu immer Kartoffeln, Maiskolben und Brot. Salate werden aufgeteilt und Fleisch bunt gemischt. Ich wäre nie sauer, wenn jemand mein Dressing / meinen Salat oder meinen Nachtisch nicht will. Zuletzt habe ich Fruchtspieße gemacht und hatte nix dagegen, dass die Kinder untereinander das Obst getauscht haben, dass sie nicht mochten.

Im Winter machen wir oft Raclette, nach dem selben Prinzip.

Wenn ich weiß, dass jemand gerade eine Diät macht, berücksichtige ich das ebenfalls.

Wenn Kinder kommen, gibt es meistens Nudeln, wenn ein Kind die Soße nicht mag, mag es immer nackte Nudeln, meistens mit Parmesan.

Da bin ich O sauer. Genauso wenig bei Erwachsenen.

Viel schlimmer wäre bei mir die Vorstellung, dass jemand keinen Spaß hatte (unabhängig davon, ob ihm das Essen schmeckt oder nicht).

Ich freue mich schon total auf unsere Feier am Samstag, wo jeder aussortieren darf, was er nicht mag :D

Weil es so heiß ist, gibt es übrigens neben der Tauftorte Eis in verschiedenen Sorten, das mag eigentlich fast jeder. Habe gerade (für die Erwachsenen) cooles Wassereis entdeckt, mal schauen wie das ankommt. Bei der Hitze ....

Die einzige "Regel" beim essen in unserer Familie ist, dass es keine Süßigkeiten vor dem Essen und keine süßen Getränke gibt. Da das aber sowieso nicht vorrätig ist, ist die Folge sowieso klar.
Lösche Benutzer 1828

Re: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt...?

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Das klingt entspannt!!!

Ich hätte keinerlei Lust, Gast bei jemandem zu sein, der Wertschätzung mit Essen gleichsetzt.
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