Vegan - Kinderarzt strikt dagegen

Was kommt nach dem Vollstillen?

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MamaDrache
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Vegan - Kinderarzt strikt dagegen

Beitrag von MamaDrache »

Ich bin richtig frustriert. Wir waren heute zur Mutter-Kind-Pass-Untersuchung 7.-9. LM (entspricht, glaube ich, der U5 im deutschen System). Der Babydrache ist kerngesund, hat mit 7 Monaten stolze 10,5 kg und 72 cm. Als ich dann gefragt wurde, ob er eh alles zu essen bekommt, Gemüse, Fleisch, Fisch, hab ich halt wahrheitsgemäß geantwortet, dass wir vegan leben und er das nicht bekommt. Mittlerweile denk ich mir, ich hätte besser lügen sollen. Hab dann einen Vortrag bekommen von wegen Eisenmangel und meine Argumente gegen seine veralteten Ansichten sind auf taube Ohren gestoßen. Dann hat er seine Schleimhäute noch einmal genauer angeschaut und gemeint, es deutet aber eh nix auf einen Mangel hin und ich hab gesagt, wir können ja gern ein Blutbild machen. Ja, aber erst in 2 Monaten (was weiß ich, warum). Es kam gar nicht zur Sprache, was oder wieviel er sonst isst. Positiv war nur, dass der Kinderarzt nach langem Ausfragen (und ich versteh nicht, warum ich mich rechtfertigen muss) doch etwas eingelenkt hat, weil er gemerkt hat, dass ich mir über die Ernährung und Supplemente schon meine Gedanken mache und/oder meine Meinung nicht ändere.
Was mich jetzt so ärgert, ist, dass zukünftig jede Erkrankung nur auf die Ernährung geschoben werden wird (so geschehen bei einer Freundin, da haben sie in der Kinderklinik einen Riesenterror gemacht und das Kind lebt "nur" vegetarisch) und dass es in unserem verbohrten Kaff keine Alternativen gibt.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich könnte jetzt echt etwas Trost gebrauchen. :(
Feurige Grüße vom Mamadrachen mit dem Drachenkind (06/17)
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Re: Vegan - Kinderarzt strikt dagegen

Beitrag von Lösche Benutzer 24346 »

Das ist ein guter Zeitpunkt um an einem dickeren Fell zu stricken.
Es gibt aber eh Vorträge für alles.
Selbst wenn du auf die Frage, ob das Kind von allem etwas isst, sagst "Ja, alles was es mag. Ich biete an und Kind isst mal mehr und mal weniger." :roll:
Und ja, mir wurde für mein Mittleres Kind schonmal eine Rindfleischkur empfohlen gegen seine ständigen Infekte. Hab dann wissen wollen, ob nicht Schwein und Huhn aus Massentierhaltung besser wäre wegen der ganzen enthaltenen Antibiotika ..

Beim nächsten mal, "wir ernähren uns ausgewogen und gesund. Es gibt wenig Zucker und tierische Fette. Und wir kochen frisch."
Lösche Benutzer 24537

Re: Vegan - Kinderarzt strikt dagegen

Beitrag von Lösche Benutzer 24537 »

Da hab ich ja Glück, bei uns alle "Fachleute" auf meiner Seite zu haben. Gyn-Praxis, Geburtshaus, Kinderarztpraxis. Alle wissen bei uns vom "vegan", es wurde aber nie groß zum Thema gemacht. selbst bei der Hündin hat nie jemand Sorgen gehabt. Es kommt aber, denke ich, oft drauf an, wie man es verpackt. Von mir aus sprech ich es eigentlich nicht an und ansonsten kommt "wir ernähren uns pflanzlich" besser an, als "vegan", denn dass die Veganer spinnen, wissen doch eh alle ;)
Für mich ist klar, dass das nicht zur Debatte steht und das merken die Menschen, vermute ich.

...

Unserer Kinderärztin kennen wir auch persönlich und sie war mal bei einem von mir gecaterten (schreibt man das so?) veganen Buffet. Bei der U5 sagte sie nur mit einem Schmunzeln: "über Essen brauche ich mit dir ja gar nicht reden, ich weiß, dass es bei dir nur das Beste gibt."

... im Wartezimmer lag dann aber ein Magazin in dem zu lesen stand, pflanzliche Lebensmittel hätten KEIN Eiweiß :roll:
Lösche Benutzer 24537

Re: Vegan - Kinderarzt strikt dagegen

Beitrag von Lösche Benutzer 24537 »

Aaaah! Doch! Einer hatte Sorge wegen dem Hund: unser ehemaliger uralter Tierarzt! Der starrte die Hündin an und kratzte sich am Kopf: "eigentlich dürfte die gar nicht mehr leben." Dummerweise hatte er ihr kurz zuvor beste Gesundheit attestiert :D

Wir besuchen ihn vielleicht bald mal wieder. Sind schon wieder drei Jahre um und sie lebt immer noch! :D
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MamaDrache
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Re: Vegan - Kinderarzt strikt dagegen

Beitrag von MamaDrache »

Hach ja, das dicke Fell, wo hab ich das denn bloß... Meine Frauenärztin war da auch total entspannt und die Leute im Provinzkrankenhaus bei der Geburt auch.
Das böse V-Wort hab auch nicht ich aufgebracht, das war der Arzt. Das sind nämlich die "ganz Argen" (so die Oma einer Freundin). :-)
Ich sollte wohl auch entschiedener auftreten, aber ich krieg das irgendwie nicht hin. Ich denke immer gleich, dass ich mich rechtfertigen muss und krieg dann Stress, sodass mein Hirn total blockiert. Und der Schlafmangel machts auch nicht besser...
Ich hätte den Kinderarzt ja gar nicht so eingeschätzt, aber als er darauf bestanden hat, dass ich nicht Hafer"-milch", sondern "-drink" sage, weil's ja keine echte Milch ist :roll: , hat er sich eigentlich eh schon selbst disqualifiziert.
Feurige Grüße vom Mamadrachen mit dem Drachenkind (06/17)
Lösche Benutzer 24537

Re: Vegan - Kinderarzt strikt dagegen

Beitrag von Lösche Benutzer 24537 »

Pistazie hat geschrieben: 02.02.2018, 15:49 Das ist ein guter Zeitpunkt um an einem dickeren Fell zu stricken.
Es gibt aber eh Vorträge für alles.
Selbst wenn du auf die Frage, ob das Kind von allem etwas isst, sagst "Ja, alles was es mag. Ich biete an und Kind isst mal mehr und mal weniger." :roll:
Und ja, mir wurde für mein Mittleres Kind schonmal eine Rindfleischkur empfohlen gegen seine ständigen Infekte. Hab dann wissen wollen, ob nicht Schwein und Huhn aus Massentierhaltung besser wäre wegen der ganzen enthaltenen Antibiotika ..

Beim nächsten mal, "wir ernähren uns ausgewogen und gesund. Es gibt wenig Zucker und tierische Fette. Und wir kochen frisch."

Eine Rindfleischkur!? :shock: Sachen gibt's...

ich gehe aktuell dazu über alles und jeden auf den Arm zu nehmen, weil mir vieles soooo auf den Senkel geht!
"Und wann geht sie in die Kita?" "Kiiita!? Die wird im Sommer eingeschult, das ganze Vorgeplänkel können wir uns nicht leisten!"
"Und isst sie schon ordentlich Brei?" "Ne, sie steht mehr auf Schnitzel und Schokotorte." Dabei nur nicht die toternste Miene verlieren :D
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Re: Vegan - Kinderarzt strikt dagegen

Beitrag von AnnaKatharina »

MamaDrache hat geschrieben: 02.02.2018, 16:15 Ich hätte den Kinderarzt ja gar nicht so eingeschätzt, aber als er darauf bestanden hat, dass ich nicht Hafer"-milch", sondern "-drink" sage, weil's ja keine echte Milch ist :roll: , hat er sich eigentlich eh schon selbst disqualifiziert.
Streng genommen hat er aber Recht.
Es ist keine Milch. Drink trifft es eher denn es ist ja kein reines Produkt, sondern in der Regel eine Mischung verschiedener Lebensmittel.
Vielleicht reagiert er da auch etwas "heftiger" weil es undendlich viele Eltern gibt, die anscheinend meinen, weil es "Milch" heißt, wäre es auch Milch, und damit als MuMi-Ersatz geeignet.
Selbst hier im Forum wird ja manchmal gefragt ob man statt Pre nicht Hafermilch oder Reismich geben könne.
Mit K1 (2010) und K2 (2015)
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MamaDrache
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Re: Vegan - Kinderarzt strikt dagegen

Beitrag von MamaDrache »

Danke für den Hinweis, ich hab immer gedacht Kokosnüsse und Sojabohnen hätten Euter.
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Re: Vegan - Kinderarzt strikt dagegen

Beitrag von MamaDrache »

Kuhmilch ist ja auch kein Mumi-Ersatz - ich versteh die Argumentation jetzt nicht ganz.
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Re: Vegan - Kinderarzt strikt dagegen

Beitrag von Angua »

Kalotta93 hat geschrieben: 02.02.2018, 16:34 "Und wann geht sie in die Kita?" "Kiiita!? Die wird im Sommer eingeschult, das ganze Vorgeplänkel können wir uns nicht leisten!"
"Und isst sie schon ordentlich Brei?" "Ne, sie steht mehr auf Schnitzel und Schokotorte." Dabei nur nicht die toternste Miene verlieren :D
ich hab ja die Erfahrung gemacht, dass ich ernst genommen werde, wenn ich sowas mache^^

Mit 7 Monaten definitiv noch, ich glaube auch mit 9, waren die Beikostmengen meiner lieben Tochter (die immer brav auf der 50er Linie für Gewicht und der 95er für Größe blieb) ja noch fast homöopathisch, insofern verstehe ich überhaupt nicht, wieso der Arzt da ein Thema draus gemacht hat...

Je nachdem, wie vernünftig Ärzte sind, lassen sie sich bekehren, dass es vegan durchaus auch in gesund gibt. Ich fürchte nur, die sehen halt wirklich häufig genau die Leute, die eben keine Ahnung haben und sich (in welcher Form auch immer) schlecht ernähren. Dass es mit kleinerem Speiseplan leichter ist, wichtige Dinge zu verpassen, ist ja eigentlich jedem klar. Was übrigens auch regelmäßig mein Argument ist; was Veganer teils an Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide, ... auf ihrem Speiseplan haben, von dem der durchschnittliche SchniPoSa-Bürger noch nie gehört hat... Das Problem ist, dass vielen nicht klar ist, dass die Auswahl häufig nicht kleiner sondern größer wird, wenn man Fleisch bis alle Tierprodukte weglässt, weil man sich eben informieren muss und plötzlich an total coolen Dingen vorbeikommt (die im Allgemeinen nicht seit Generationen auf bestimmte Eigenschaften getrimmt wurden, die den Verkauf vereinfachen aber nichts mit Geschmack oder Vitamingehalt zu tun haben). Denn dass leckere Essen eben nicht getan sind mit "man lässt die Fleisch- bzw. Tierproduktkomponente weg", weiß jeder, der sich mal in einer mittelmäßigen bis schlechten Unterkunft als Vegetarier/Veganer angemeldet hat. (Mein Highlight übrigens, zwei Mal innerhalb weniger Wochen in unterschiedlichen Ecken Deutschlands, beides sogar eher bessere Küchen (angeblich): zu Tode gekochtes Gemüse, ungesalzene (!) Kartoffeln und eine völlige Überforderung, was für ne Sauce man da dran geben könnte. Senf könne man mir anbieten.) Wer das vor Augen hat, kann ja nur an Mangelernährung denken.


Und zur Milch: Auf meiner Kokosmilch steht Milch, ich verstehe bis heute nicht, wieso es da lebensmittelrechtlich ok ist und sonst nirgendwo.
Die Große 11/2014
Der Kleine 12/2017

Herzliche Einladung zum Nähwochenende bei Stuttgart!
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