Getreide-Milch-Brei mit Muttermilch?

Was kommt nach dem Vollstillen?

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Sibi
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Re: Getreide-Milch-Brei mit Muttermilch?

Beitrag von Sibi »

LadyFly hat geschrieben: 22.11.2017, 23:38 Hallo Sibi,

wieso findest du die Vorstellung Brei mit Milch zu machen absurd? Weil sowieso noch gestillt wird? Da hast du eigentlich recht. Aber ich dachte, dass er durch Getreide Brei nur mit Wasser schon sehr satt sein wird und dann nicht mehr genügend Milch trinkt. (Wer weiß schon genau wie viel sein Stillkind an der Brust trinkt...) Daher bin ich davon ausgegangen, wenn ich die Milch auch in den Brei mache, wird er sicher auf seine Tagesration an Milch kommen. Aber vielleicht lieg ich da auch falsch, oder denke einfach zu kompliziert 😉
Ich finde einfach die Vorstellung, Milch abzupumpen und zu verarbeiten absurd, wenn das Baby das genauso aus der Brust trinken kann. Dann gebe ich Getreide-Obst-Wasser-Brei und stille davor/danach. Ich hatte nie Angst, dass meine Kinder verhungern oder zu wenig Milch trinken. Ich habe hier weiter einen zweistündigen Stillrhytmus und Brei ersetzt keine Mahlzeiten, sondern ergänzt sie.

Ich finde Fingerfood toll und rate allen Eltern, deren Kind KEINEN Brei ist zur Entspannung. Aber das heißt im Umkehrschluss nicht, dass Brei schlecht ist und schon gar nicht, dass Brei und babybestimmtes Abstillen sich widersprechen - solange man eben nicht den Brei forciert und die Stillmengen begrenzt/reduziert. Und es ist durchaus ok, wenn ein Baby irgendwann 200 g Brei essen mag - ich habe hier zwei Babys und während eines unterwegs kaum noch stillen mag und Brei bevorzugt und dann gern mal 8 h ohne Stillen tagsüber aushält, hält das andere an seinem 2h-Rhythmus fest. Egal wann und wo.
klecksauge
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Re: Getreide-Milch-Brei mit Muttermilch?

Beitrag von klecksauge »

Khaleesi hat geschrieben: 23.11.2017, 07:43
klecksauge hat geschrieben: 23.11.2017, 00:36 Die Frage ist tatsächlich:
Möchtest du den allgemeinen B(r)eikostplan, der eigentlich ein Abstillplan ist, da ersetzt wird, umsetzen.
klecksauge hat geschrieben:
Beim Brei wird ja davon ausgegangen, dass die Still bzw Flaschenmahlzeit ersetzt wird.
Und es wird davon ausgegangen, dass ein Baby nicht an Familientisch mit isst.....
Also das finde ich jetzt etwas übertrieben. Ob das Kind nun ungezwungen Brei oder Fingerfood angeboten bekommt, ist doch egal. Brei zu füttern hat ja erstmal nichts mit Abstillen zu tun. Auch wir essen doch am Familientisch manches in Breikonsistenz. Das entscheidende ist, wie das Stillen drum herum organisiert wird. Dass vorher vernünftig gestillt wird und bei Bedarf noch hinterher.
Ja, BLW ist toll für viele Babys aber ich finde es nicht richtig, es als einzig wahre Ernährungsform darzustellen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Niemand folgt einem Abstillplan, nur weil er etwas Brei füttert!
Wenn man sich die Fahrpläne diverser Hersteller anschaut, ist Brei füttern sehr wohl ein Abstillplan.

Ich habe nicht geschrieben, dass BLW die einzig wahre Form der Ernährung ist. Die kennen wir gar nicht! Es gibt keine einzige wissenschaftliche Studie, die dazu eine glasklare Aussage trifft, auch wenn das FKE und die DGE das gerne behaupten um Brei als das einzig richtige darzustellen und BLW als gefährlich einzustufen. Studien in die richtig, sind moralisch nicht durchführbar.
Schaut nur mal in andere Länder und Kontinente, es gibt Regionen, in den es keine Möhren gibt und die Kinder sind trotzdem gesund. :wink:


Außerdem geht hier gerade schon wieder etwas in der Begrifflichkeit durcheinander:

BLW = babygeleitetes Abstillen bzw vom Baby gesteuerte Beikost
Das heißt, das Baby wird nicht gefüttert. Das ist die sicherste Methode, damit ein Baby nicht zuviel isst und es nicht zu ungewolltem weniger oder gar Abstillen kommt.
In welcher Form Beikost angeboten wird, ist egal. Das kann Brei sein oder Fingerfood bzw der Familientisch mit all seinen Zubereitungsformen und Konsistenzen.
Der Kern von BLW ist tatsächlich nicht zu füttern (oder nur sehr, sehr achtsam).


Und natürlich gibt es da ganz viele Abstufungen. Wenn mein Baby die leckere Kürbissuppe mitessen möchte, dann mache den Löffel voll und reiche an oder lege den Löffel auf einen Teller. Baby entscheidet alleine, ob der Löffel genommen wird oder nicht. Hat hier mit beiden Kindern nach kurzer Zeit perfekt geklappt.
Für mich ist es praktischer an bestimmten Tagen oder Tageszeiten einen Brei anzubieten, ja, warum denn nicht?
Die Familie muss sich damit wohl fühlen.

Es sollte nur mehr über die Konsequenz einer Breifütterung Menge x aufgeklärt werden.

Vorkauen:
Ja, das ist eine übliche Möglichkeit, auch heute noch, dem Baby bestimmte Nahrungsmittel verdaulicher dar zureichen. Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Vorkauen und Pürieren:
Beim Vorkauen kommt die Nahrung mit Enzymen in Kontakt: Kauen und einspeicheln ist der erste Schritt in der menschlichen Verdauung.
Das fehlt beim pürieren. Nahrung wird dadurch nicht automatisch besser verdaulich und Nährstoffe werden auch nicht automatisch besser vom Körper aufgenommen.
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Re: Getreide-Milch-Brei mit Muttermilch?

Beitrag von Lösche Benutzer 21900 »

Klecksauge, das ist ja alles richtig, was du sagst. Dann hast du dich aber trotzdem sehr unglücklich ausgedrückt. Du hast eben nicht geschrieben, „Beifahrplan ist ein Abstillplan“ sondern „Beim Brei wird ja davon ausgegangen dass die Still bzw Flaschenmahlzeit ersetzt wird.“ und ich stehe immer noch dazu: das kann man so nicht sagen. Nicht Brei per se führt zum Abstillen. Nichts anderes habe ich sagen wollen.

Bei dem Rest, was du geschrieben hast, stimme ich dir voll zu. Wir wissen nicht, was die beste Beikost ist. Vermutlich gibt es auch nicht DIE Beste, sondern Abstufungen.
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Re: Getreide-Milch-Brei mit Muttermilch?

Beitrag von klecksauge »

Unglücklich ausgedrückt, guck mal auf die Uhrzeit. :wink: :lol:

Allerdings gibt es immer noch sehr viel Fachpersonal (und Hersteller von Babynahrung), die das leider genau so sehen.....
Haarsträubend, was ich immer wiederin meinen Workshops höre..... da wird dann das stillen verboten, weil das Kind ja x Gramm von diesem Brei gefüttert bekommen muss usw.
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Re: Getreide-Milch-Brei mit Muttermilch?

Beitrag von davisalo »

Khaleesi hat geschrieben: 23.11.2017, 13:49 Klecksauge, das ist ja alles richtig, was du sagst. Dann hast du dich aber trotzdem sehr unglücklich ausgedrückt. Du hast eben nicht geschrieben, „Beifahrplan ist ein Abstillplan“ sondern „Beim Brei wird ja davon ausgegangen dass die Still bzw Flaschenmahlzeit ersetzt wird.“ und ich stehe immer noch dazu: das kann man so nicht sagen. Nicht Brei per se führt zum Abstillen. Nichts anderes habe ich sagen wollen.

Bei dem Rest, was du geschrieben hast, stimme ich dir voll zu. Wir wissen nicht, was die beste Beikost ist. Vermutlich gibt es auch nicht DIE Beste, sondern Abstufungen.
Brei mit Milch führt aber irgendwie schon zum Abstillen: Denn wenn ich dem Kind vertraue, merkt es ja durchaus, dass die Milch irgendwann reicht. Und die kommt dann eben entweder durch den Brei oder aus der Brust ins Kind.
Klar, wenn das ausschließlich Muttermilch ist, ist das inhaltlich letztlich egal - hätte ich aber total schade gefunden, weil das Stillen ja mehr ist, als nur Muttermilch zu sich zu nehmen, bei dem die Art und Weise der Darreichung egal wäre.

Daher, auch wenn es bei uns sehr lange her ist, auch eine klare Stimme für einen Wasser-Getreidebrei mit Obstmus. Hat hier nur die Große gegessen, weil die Kleine das Breiige nie mochte. Ich hab in dieser Breizeit aber zugenommen, weil mir diese Hirse-Apfel-Wasser-Mischung zu gut geschmeckt hat und ich die Reste einfach nicht stehen lassen konnte :oops: .
Liebe Grüße
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Re: Getreide-Milch-Brei mit Muttermilch?

Beitrag von pqr »

Bei 1 mal täglich Milchbrei würde ich die unfreiwillige Abstillgefahr jetzt eher gering einschätzen.
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
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davisalo
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Re: Getreide-Milch-Brei mit Muttermilch?

Beitrag von davisalo »

pqr hat geschrieben: 23.11.2017, 17:38 Bei 1 mal täglich Milchbrei würde ich die unfreiwillige Abstillgefahr jetzt eher gering einschätzen.
Wenn es tatsächlich 200 ml Milch wären, finde ich, ist das schon eine ganze Menge!
Also, natürlich gibt es dadurch kein komplettes Abstillen. Aber die Stillhäufigkeit bzw. Stillmenge würde sich doch erheblich reduzieren, denke ich mal! Und klar, wie gesagt, Muttermilch käme ja ins Kind, und ich will das auch nicht verurteilen - für viele ist das ein guter und stimmiger und richtiger Weg. Aber man sollte sich halt doch schon darüber bewusst sein, welche Auswirkungen das hat.

Ach so, noch was, was für mich für den milchfreien Getreidebrei spricht: Im vorliegenden Fall ist ja klar, dass die TN gar nicht Muttermilch durch andere Milch ersetzen möchte - also Muttermilch. Und ich weiß nicht, wie es Euch geht: Für mich wäre das damals nix gewesen, den Brei dann selbst zu essen :oops: . Muttermilch hat ja schon einen ganz schön anderen Geschmack ... Und ich mag doch diesen Brei nicht wegwerfen ... (Okay, wie gesagt, ich ging dann entsprechend auf ... :mrgreen: )
Liebe Grüße
davisalo mit zwei Mädels: D (2007) und S (2010)
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Re: Getreide-Milch-Brei mit Muttermilch?

Beitrag von Lösche Benutzer 21900 »

Das mit den 200ml war nur ein Rechenbeispiel. Und selbst wenn jemand so viel Brei anrührt, wieviel davon letzendlich (ungezwungen!) im Kind landet, steht ja wieder auf einem ganz anderen Blatt. Wie wir alle wissen, sind mit 7 Monaten 4 Löffelchen schon viel. :D zumindest war es bei meinem Sohn lange so.

Klar, was man dann mit den Resten macht, müsste man sich überlegen. Aber die TE schrieb ja schon dass ihr die Mengen auch zu viel sind. Da muss man sich echt an die Mengen rantasten, ich hab lange die Mengenangaben geviertelt und es blieb noch was übrig.
davisalo
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Re: Getreide-Milch-Brei mit Muttermilch?

Beitrag von davisalo »

Nun gut, ich bin sicher noch mal speziell: Abpumpen war für mich der Horror und eigentlich ein No Go. Allein die Vorstellung, ich hätte tatsächlich so viel abgepumpt und müsste sie dann im Brei wegwerfen, ist heute, Jahre später, für mich noch ein Graus :oops: ...
Liebe Grüße
davisalo mit zwei Mädels: D (2007) und S (2010)
LadyFly

Re: Getreide-Milch-Brei mit Muttermilch?

Beitrag von LadyFly »

Hallo ihr Lieben, ich meld mich nochmal kurz.

Habe mich sehr geärgert über mein Babykochbuch vom Thermomix, da wirklich jeder Getreidebrei mit Milch angerührt werden soll. Eure Erläuterungen haben mir geholfen, allerdings bin ich doch wieder verunsichert worden, da in unserer Krabbelgruppe alle ihren Brei mit Milch machen. Entweder PRE oder gar Kuhmilch, oder eben schon fertiges Breipulver, wo Milchpulver drin ist. Auch mein KiA, der generell pro Stillen ist, hat mir geraten den Abendbrei sättigender zu gestalten, zb mit Schmelzflocken, damit mein Kleiner nachts besser schläft. Irgendwie schließen sich für mich ein voll gestopfter Magen und guter Schlaf aber aus, doch bei den anderen Muttis scheint es zu funktionieren...
Mich würden eure Erfahrungen interessieren. Tagsüber stillen wir nur noch 4mal. Manchmal meldet er sich gar nicht, aber ich biete ihm einfach die Brust an, weil ich das Gefühl habe, dass es doch wieder Zeit sein müsste, meist nimmt er dann auch ein paar Schlücke. Dafür trinkt er nachts umso mehr. Dabei schlummert er immer wieder ein und wacht suchend auf. Manchmal stündlich. Ich bin morgens richtig ausgesaugt 😂
Es wäre mir natürlich lieber andersrum (tagsüber mehr stillen als nachts). Kennt ihr das?
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