(Selfmade-) Mei Tais und die Haftungsfrage

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paulafranky
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Re: (Selfmade-) Mei Tais und die Haftungsfrage

Beitrag von paulafranky »

Ergänzen wollte ich noch, dass das für gewerbliche Hersteller gilt. Und das Gewerbe ist ja auf Gewinnerzielung ausgerichtet.
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xknäckebrotx

Re: (Selfmade-) Mei Tais und die Haftungsfrage

Beitrag von xknäckebrotx »

Gewitterwölkchen hat geschrieben:
Das hört sich in deiner Formulierung so anstößig an. Klar möchte ich den Schaden ersetzt bekommen, den eine mangelbehaftete Kaufsache an anderen Rechtsgütern verursacht hat. Erst recht dann, wenn es sich bei dem verletzten Rechtsgut um die Gesundheit meines Kindes handelt. Nicht, um davon shoppen zu gehen, sondern um den Wiederherstellungsaufwand zu decken. Mal juristisch formuliert, in der Sache aber treffend.


Ich finde daran nichts anstößiges. Du hattest es ja ein Posting davor schon deutlicher benannt: Wer kommt auf bei einem invaliden Kind. Nennen wir es beim Namen. Da geht es um Geld. Anstößig ist es nicht - egal ob juristisch oder drastisch formuliert


Habe ich jedoch einen Ansprch auf Schadensersatz, auf den ich keinerzeit verzichtet habe, möchte ich diesen auch durchsetzbar wissen. Sicherheit kostet Geld. :wink:


Ja, genau das meine ich. DURCHSETZBAR

...nur bei Unternehmen zu kaufen, die eine gewisse Haftungseinlage mitbringen oder entsprechend hoch versichert sind. Allerdings fallen mir da auf Anhieb auch nur zwei bis drei Hersteller ein, bei denen das gegeben wäre...und die nähen keine MT's.


Jedes Unternehmen haftet verschärft nach dem Produkthaftungsgesetz, die sind ALLE versichert gegen Schäden, die sich in Ausübung ihrer Tätigkeit ereignen. Jede vernünftige Putzfrau hat ne Berufshaftpflicht (kostet in der Regel nichts).


Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das doch die Interpretationsfrage. Ist der MeiTai von xyz eine Gefälligkeit, eine Schenkung gegen Aufwandsentschädigung oder kam ein Kaufvertrag zustande? Ist SchwieMa ein Unternehmen? Wenn ja, vielleicht hat sie doch vergessen, eine Berufshaftpflicht abzuschließen und ihre private Haftpflicht sagt, dass sie dafür nicht aufkommt, weil ja nachweisbar ein Kaufvertrag/Werksvertrag zustande kam ? Woher die 115.000 Euro nehmen, die du jetzt für das invalide Kind brauchst - aus SchwieMa's Socken unterm Bett?

Deswegen meine ich ja: WENN ich SO risikoavers wäre und diese Überlegungen in meine Kaufentscheidung miteinbezöge (ich persönlich tue das nicht), dann würde ich auch NUR bei einem Unternehmen kaufen, von dem ich mir SICHER bin, dass sie im Schadensfall haften können, weil sie entweder a) versichert sind oder b) ich von ihrer Rechtsform aus darauf schließen kann, dass sich im Fall der Fälle was holen lässt. Und da fallen mir persönlich eben auf Anhieb nur zwei Unternehmen ein, von denen ich das ganz sicher sagen kann, ohne dass ich mich vor dem Kauf über ihre Versicherungsverhältnisse aufklären lassen muss. Bei einem Privat-Schneider-MT-Kauf bin ich bisher auch noch nie über AGB in Kenntnis gesetzt worden...weißt du, wie ich das meine?
paulafranky
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Re: (Selfmade-) Mei Tais und die Haftungsfrage

Beitrag von paulafranky »

@ xknäckebrotx: welche 2 unternehmen fallen dir da ein? (bin nämlich grad auf der suche nach nem MT und kenn mich derzeit noch so gar nicht aus. obwohl die von desdemona und acqua schon auch klasse sind).
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Gewitterwölkchen
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Re: (Selfmade-) Mei Tais und die Haftungsfrage

Beitrag von Gewitterwölkchen »

xknäckebrotx hat geschrieben:Und da fallen mir persönlich eben auf Anhieb nur zwei Unternehmen ein, von denen ich das ganz sicher sagen kann, ohne dass ich mich vor dem Kauf über ihre Versicherungsverhältnisse aufklären lassen muss. Bei einem Privat-Schneider-MT-Kauf bin ich bisher auch noch nie über AGB in Kenntnis gesetzt worden...weißt du, wie ich das meine?


Da hast du natürlich recht. Da von niemandem ernsthaft erwartet werden kann, dass er sich vor Abschluss eines Kaufvertrages über die Absicherung seines Vertragspartners informiert, dürfte - wie häufig im BGB und der Rechtsprechung - auf den "Empfängerhorizont" abgestellt werden, und dies anhänd einer Gesamtbetrachtung aller Umstände. (Das macht man im deutschen Recht immer so, wenn man nicht weiter weiß. :roll: :lol: )

Heißt, was durfte sich der Käufer angesichts aller Begleitumstände vorstellen? Wenn ich bei Amelie im Shop nen Sonnenschnuckel-MT erwerbe gehe ich davon aus, dass sie als gewerblich Handelnde versichert ist. Meine Vorstellung gründet sich auf folgenden Tatsachen: Internetshop=gewerblicher Auftritt, gibt Gewährleistung, hat ne Steuernummer, erstellt ne Rechnung, nimmt Geld, etc..

Was darf ich mir denn vorstellen, wenn ich zB bei Aqua einen MT kaufe hier übers Forum? Ich weiß, sie hat ne HP und näht viel, die Teile kosten keine 30 €, also wird sie schon noch Gewinn machen ..... also gewerblich? Heißt das,ich durfte erwarten, dass sie entsprechend versichert ist?

Und bei zB Struppi, die keine HP mit ihren MTs hat aber Geld dafür nimmt, nun zwar nicht so superviel aber immerhin?


Worauf ich hinaus will:

Es gibt klare Fälle, wie die Sonnenschnuckel-MTs, und dann verwischt die Grenze. Im Falle des Falles hat ein Richter zu entscheiden, wie er das Verhältnis bewertet. Auch ein Gefälligkeitsvertrag kann eine Schadenshaftung begründen, darüber sind schon Doktorarbeiten geschrieben worden. Und wenn nun allein die Tatsache, dass Geld geflossen ist, als haftungsbegründend gesehen wird, dann ist das ein Problem.

Und ich als Näherin eines MT wollte mein Schicksal nicht in die Hände eines "gesamtbetrachtenden" Richters legen. :lol: Daher würde ich für jeden Fall eine entsprechende Berufshaftpflicht abschliessen!
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Re: (Selfmade-) Mei Tais und die Haftungsfrage

Beitrag von Gewitterwölkchen »

PS.: Das sind nur meine Gedanken dazu. :wink:
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xknäckebrotx

Re: (Selfmade-) Mei Tais und die Haftungsfrage

Beitrag von xknäckebrotx »

paulafranky hat geschrieben:@ xknäckebrotx: welche 2 unternehmen fallen dir da ein? (bin nämlich grad auf der suche nach nem MT und kenn mich derzeit noch so gar nicht aus. obwohl die von desdemona und acqua schon auch klasse sind).


Ja mir fallen eben KEINE Unternehmen ein, die MT's produzieren. Sondern nur zwei große Hersteller von Babytragehilfen, die ein wenig auf dem Mei-Tai-Prinzip basieren, eine aus den USA und eine, die in der Nähe von Frankfurt a.M. angesiedelt ist ;)

Bei Babyhawk z.B. wüsste ich jetzt auf Anhieb gar nicht, was für eine Unternehmensform die haben. Aus der Webseite geht das nicht hervor, das müsste man strenggenommen auch wieder recherchieren...Aber ich bin auch nicht so drauf, weil mein gesunder Menschenverstand mir sagt, dass ich beurteilen kann, ob eine genähte Tragehilfe was taugt oder nicht. Und auch wenn mein Kind da rausfallen würde, ist die potenzielle Gefährdung auch nicht sooooo groß.

Ich mein jetzt nicht, dass ich mich über eine Platzwunde freuen würde, aber einen Rechtsstreit deswegen anfangen?

Meine private Haftpflicht ist übrigens auch nicht so hoch, dass sie es decken würde, wenn durch eine grob fahrlässige Handlung meinerseits ein LKW in die Tankstelle fahren und alles zum Explodieren bringen würde...das war nämlich das Beispiel meines Ex-Freundes und Versicherungskaufmannes, mit dem er mich zu einer höheren Deckungssumme überreden wollte. ;)

@ Gewitterwölkchen: Du hast absolut Recht, es ist einfach eine Grauzone. Und du brauchst dringend wieder was zu tun, du bist mit Baby intellektuell nicht ausgelastet! :mrgreen:
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Gewitterwölkchen
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Re: (Selfmade-) Mei Tais und die Haftungsfrage

Beitrag von Gewitterwölkchen »

xknäckebrotx hat geschrieben:...das war nämlich das Beispiel meines Ex-Freundes und Versicherungskaufmannes, mit dem er mich zu einer höheren Deckungssumme überreden wollte. ;)


Pfiffiges Kerlchen! Angesichts der Tatsache, dass die höhere Deckungssumme sich kaum in der Prämie niederschlägt hätt ich das wohl auch empfohlen. :wink:

@ Gewitterwölkchen: Du hast absolut Recht, es ist einfach eine Grauzone. Und du brauchst dringend wieder was zu tun, du bist mit Baby intellektuell nicht ausgelastet! :mrgreen:


Ich geh jetzt erstmal Windeln wechseln. :lol:
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LaLeMi
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Re: (Selfmade-) Mei Tais und die Haftungsfrage

Beitrag von LaLeMi »

Ich bin da auch risikoavers - schließlich geht es um die Gesundheit meines Kindes. Da will ich in jeder Hinsicht möglichst sicher gehen - und einen möglichen Schaden von vorneherein vermeiden; denn, das selbst vielleicht durchsetzbare Hunderttausende und Millionen da einen "Schaden" nicht ersetzen können, da sind wir uns wohl alle einig.

(Drum würde ich nie nie solche selbstgenähten Slings von jedermann kaufen, die jeder meint zu können, wenn/weil er eine einigermaßen gerade Naht von A nach B bringt).

Und -@Acqua- ich kenne den Thread in der Hobbythek, das ist gut und wichtig! Denn ja, nicht jeder, der nähen kann, kommt gleich auf den Gedanken, das ist ganz klar.
Ich weiß, das die Näherinnen sich darüber Gedanken machen und ich bin mir ziemlich sicher, an welchen Stellen man hier unbedenklich kaufen kann.

@paulafranky: danke :-) !!

Und ja - es geht nicht nur um "no-name-" (sorry, Mädels ;-)) - Näherinnen hier im Forum, sondern z.T. ja auch um durchaus mittel- bis hochpreisige MTs aus dem Ausland.

Grundsätzlich verwende ich die Tragehilfen ja auch ohne Sicherheitsnetz und doppelten Boden; ich denke auch, ich sehe es Stoff und Nähten einigermaßen an, ob sie mein 11 kg-Kind aushalten oder uns unter Hand und Popo dahinschwinden.
Aber der Gedanke, den hier vermutlich doch einige haben, es ist teuer oder derjenige hat eine Homepage, es wird schon alles sicher sein, trügt vermutlich.

@Anna: die höhere Deckungssumme hab ich auch - hat glaub ich kaum nen Euro ausgemacht !
Lieben Gruß von LaLeMi mit den beiden Maimäusen 2007 und 2010 und dem Septembermäuserich 2013

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***ClauWi-Trageberaterin (Grundkurs 2007, Aufbaukurs 2008)***[/i]
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xknäckebrotx

Re: (Selfmade-) Mei Tais und die Haftungsfrage

Beitrag von xknäckebrotx »

Pfiffiges Kerlchen! Angesichts der Tatsache, dass die höhere Deckungssumme sich kaum in der Prämie niederschlägt hätt ich das wohl auch empfohlen. :wink:


doch, das hat es leider schon - also für meine damaligen Verhältnisse, da war ich aber noch knauseriger in Punkto Versicherung. Und mir wurde einfach bei dem Beispiel schwindelig. Da hatte ich aber auch noch keine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung ;)


Ich geh jetzt erstmal Windeln wechseln. :lol:


hehe...
Sagittaria
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Re: (Selfmade-) Mei Tais und die Haftungsfrage

Beitrag von Sagittaria »

paulafranky hat geschrieben:...
(2) Die Ersatzpflicht des Herstellers ist ausgeschlossen, wenn
...
3. er das Produkt weder für den Verkauf oder eine andere Form des Vertriebs mit wirtschaftlichem Zweck hergestellt noch im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit hergestellt oder vertrieben hat,


Also bin ich doch als Hobbynäherin, die einen MT, Sling o.ä. verkauft, den sie ursprünglich für sich genäht hat aus der Haftung eh draußen :wink:
LIEBE Grüße,
Denise, Anna (12/2007), Mika (05/2010), Jonathan (08/2013) und Lebens/Liebespartner Thomas

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