Windelfreibericht Sara

[Sara]

Als ich mit meinem vierten Kind schwanger war, hatte ich in einem anderen Forum schon von windelfrei gehört und mich darüber informiert, befand das aber für stressig und dachte bei mir selbst: "Na beim vierten brauchste damit nicht auch noch anfangen!"

Tja und dann war die Kleine da. Zunächst habe ich natürlich ganz normal gewickelt, mit Stoff halt. Erst warens die Popolinis, die waren mir aber zu dick, dann hatte ich die Bendels, aber auch die haben mir nicht wirklich gefallen. Und dann war mein Kind drei Monate alt, bekam die erste Impfung und los gehts.
Eine wunde Stelle nach der anderen hatte die kleine. Es wurde immer schlimmer, teilweise war sie so blutig offen, dass echt nix mehr half, keine heilwolle, keine Zinkpaste, es war kein Pilz, es war einfach eine total heftige Reaktion auf ihre eigenen Ausscheidungen, wie ich dann nach tausend anderen Windeln und waschen mit und ohne Waschmittel etc... ausprobiert hatte. Das ganze hat mich so etwa 2,5 Monate gekostet, bis mir der Kragen platze und ich dachte: jetzt kaufst du dir das Buch "Topffit". Gesagt getan, hab ich es dann erstanden und auch mit in den Sommerurlaub genommen und erst mal gelesen, nee, eigentlich verschlungen.
Teilweise fand ich das Buch nicht so sehr gelungen übersetzt, anderenteils auch die Argumente ein bißchen merkwürdig, aber mir ging es ja nicht um idealistische Werte, sondern darum, dass meinem Kind endlich geholfen werden musste.
Beim Lesen hab ich dann schnell festegestellt, dass es zwischen ihr und mir nur über Intuition laufen wird.
Dann habe ich einfach ausprobiert, wie es so ist. Alles, was hätte Intuition sein können habe ich genutzt, um mein Kind zum Klo zu bringen zum abhalten. Direkt in den ersten Tagen hatten wir die ersten Erfolge und der Po meines Kindes wurde zusehens besser. Windeln hatten wir nur WWW dabei, weil wir dort keine Wäsche waschen konnten, aber das hat mich nicht weiter gestört.
Zu Hause dann, sind wir einfach so da reingewachsen. Wir haben Schitzhosen genäht, die waren aber nicht so ganz unser Ding, was aber eher an meinem zusammennähen lag, als am Prinzip ansich.
Da wir eh ein eingespieltes Trageteam sind, meine Kleine und ich, hatte ich schon den Eindruck, dass mir das viele Tragen das empfangen der Intuitionen enrom erleichtert hat und es ließ sich wieder Erwarten völlig problemlos in den Alltag integrieren.
In Zeiten, in denen meine Intuition nicht gestimmt hat, sei es nun das meine Antennen sponnen oder das sie ihre kaum nutze, weil sie was lernen wollte, habe ich wollüberhosen mit Einlagen benutzt und spätestens wenn diese nass war, hat sie dann Bescheid gegeben und ich musste SOFORT reagieren, sonst war die Quittung ein blutig offener Po.
Ich bin vielleicht ein Mensch, der sich mit Dingen gut arrangieren kann, die einfach nicht zu ändern sind, mir blieb einfach nichts anderes übrig als uns den Alltag so zu gestalten, dass windelfrei einfach in unseren passte. Und ich finde, dass ist mir total gut gelungen.
Seit mehreren Monaten ist meine Jüngste jetzt zuverlässig trocken. Ich kann den genauen Tag gar nicht genau festmachen, es war irgendwann einfach so, dass ich vor der Waschmaschine stand und dachte: Hey, lange keine Einlagen mehr in der äsche gehabt und auch deutlich weniger Wäsche von der Kleinen.
Es muss so gegen Mitte der Sommerferien gewesen sein, kurz nachdem sie sich abstillte.
Tja, und da es so völlig problemlos abgelaufen ist, zwar mit einigen "Pannen", die mich aber nicht weiter gestört haben (ich musste nur halt immer spätestens dann sofort reagieren), und sie so von ganz allein da reingewachsen ist, habe ich beschlossen, es beim nächsten Kind wieder zu machen.

Ich möchte zum Abschluss aber auch noch schreiben, dass ich es als enormen Vorteil empfinde, dass meine großen Töchter sowie auch mein Mann ebenso eine total enorme Intuition entwickelt haben für ihre Schwester und Tochter, dass sie teilweise, wenn ich sehr abgelenkt war, schneller gemerkt haben, dass sie mal muss als ich.
Heute sagt sie zu allem AA, was mit Ausscheidungen zu tun hat, sie geht fast selbständig zum Klo (das einzige Hindernis ist die geschlossene Klotür), stellt sich den Hocker vor die Toilette und setzt sich allein drauf, nachdem sie sich ausgezogen hat. Wenn sie hilfe braucht, ruft sie mich oder ihre Schwestern, je nachdem, wen sie grad da haben will und zieht sich danach wieder allein an.
Eine große Hilfe waren wahrscheinlich auch meine großen Kinder, die ihr einfach vorgelebt haben, dass man für seine Ausscheidungen zum Klo geht. Ganz süß war immer der SChlüssellaut - meine großen haben immer SChlüssellaut gemacht, wenn sie selbst auf klo waren und die kleine mit im Bad.

Wir haben nie viel Aufsehen von windelfrei gemacht, es war einfach selbstverständlich, dass sie über der Toilette abgehalten wird.
Es macht mich stolz, diesen Weg gegangen sein zu müssen. ABer er fühlte sich so einzigartig richtig an, dass ich ihn mit dem nächsten Kind wieder gehen werde.
Meine Großen waren auch alle zuverlässig sauber, als ich beschlossen hatte, dass sie keine Windel mehr brauchen, aber bei windelfrei ist es wirklich so anders. Das Kind hat ein völlig anderes Körperbewusstsein und das selbständige windelfrei sein ist einfach so passiert. DAS finde ich faszinieend!

[Johana]

Halllo Sara,

Kurz und knapp: Das liest sich einfach wunderbar !!

Liebe Grüße

[Sara]

Ja, das wars/ists auch

Hab noch vergessen: Es muss irgendwas um den 15. Lebensmonat gewesen sein, als sie fertig war!

[Hexchen]

Wow, klasse

Meine Tochter ist genauso alt wie deine und fängt langsam an, regelmässig aufs Töpfchen zu gehen und auch mal ohne Windel zu sein und das finde ich schon prima. Aber mit 15 Monaten trocken....WOW

Dein Bericht ist gerade der letzte Kick den ich brauchte, um mit den Kleinen komplett anzufangen. Bisher haben wir ihn fürs "grosse" Geschäft abgehalten, aber ganz windelfrei habe ich mich bisher nicht getraut. Aber jetzt... ich versuchs einfach mal...

Glückwunsch an deine Maus und danke fürs Motivieren

[Nimue1212]

Schön zu lesen. Da hat sich ja deine Hoffnung erfüllt, dass D. trocken ist bevor euer neuer Zwerg auf die Welt kommt . Ich finde es auch eine totale Erleichterung, mich nicht mehr um die Ausscheidungen von Livie kümmern zu müssen. Das gibt mir die Zeit, mich in der Hinsicht mehr um Nottie zu kümmern...