Einmal windelfrei und zurück
Verfasst: 19.11.2007, 19:20
Hallo zusammen,
ich möchte meinen Erfahrungsbericht gerne hier in einem gesonderten Fred nochmal zusammenfassen und ergänzen, da ich vieles von "damals" einfach nicht mehr so sehe.
Von windelfrei gehört hatte ich ja schon vor Emilys Geburt, hatte es aber als esoterischen Schwachsinn abgetan. In der Stillgruppe lernte ich dann eine Frau kennen, die mit ihrem Sohn windelfrei praktizierte und bei denen klappte es total super. Mein Interesse war wieder geweckt, und als Emily 4 Wochen alt war, fing ich an, sie abzuhalten. Parallel dazu wickelte ich ab dann auch in Stoff, wenn ich denn wickelte. Es klappte mal gut, mal schlecht, und als sie 5 Monate alt war, war sie dann Tag und Nacht windelfrei.
Nachts ging immer was ins Bett und auch tagsüber hatten wir dauernd "Unfälle", aber darum ging es ja nicht. Ich habe natürlich auch beide Bücher verschlungen und war soooo überzeugt, daß windelfrei ganz toll ist. Immer mal wieder gab es ganz schlechte Phasen, wo ich nur noch am Waschen und Umziehen war, dann kamen auch mal wieder ein paar Highlights, das übliche Auf und Ab eben. Ich versuchte auch, immer noch praktischere Kleidung, noch bessere Backups zu ersinnen und anzuschaffen, es war schon fast ein Hobby. Vollgepinkelt wurde trotzdem alles.
Inzwischen ist Emily über 2 Jahre alt und wir wickeln voll (Stoff) und das seit vielen Monaten. Auch habe ich nicht die Absicht, bei Nummer 2 windelfrei zu praktizieren. Beim Wickeln abzuhalten wäre da dann wohl das höchste der Gefühle.
Wie kam es zu diesem Sinneswandel? Nun, es heißt ja, man soll auf das Kind achten. Und Emily hat, sobald sie dazu in der Lage war, mir ziemlich deutlich signalisiert, daß sie absolut keinen Bock auf diesen Stress dauernd hat. Einer der ersten Zweiwort-Sätze war "Nicht Pipi." Irgendwann wurde gar nicht mehr signalisiert, und es war ein einziges Geziehe und Gezerre, wenn ich sie aufs Klo setzen wollte. Sie wollte nicht, mußte aber, hat eingehalten, irgendwann doch gepullert, dasnn mußte ich sie wieder umziehen, was sie wieder doof fand... schrecklich.
Dazu kam dann noch, daß meine Schwiegermutter aus China da war und ich mal das richtige, hochgelobte traditionelle chinesische Windelfrei live erleben durfte. Ich spare mir lange Ausführungen, aber es wird da mit viel Druck, mit Schimpfen usw gearbeitet.
Inzwischen halte ich windelfrei auch nicht mehr wirklich für praktikabel. Die Völker, auf die sich in der Theorie immer berufen wird, leben unter Umständen, die man nicht so einfach auf unsere Gesellschaft übertragen kann. Daß es fürs Kind schöner ist, kann ich mir auch nicht mehr vorstellen. Ich finde, es ist einfach nur Stress für alle Beteiligten.
Was ich hingegen nach wie vor ziemlich ätzend finde, sind Wegwerfwindeln. Aber das ist ja ein anderes Thema.
ich möchte meinen Erfahrungsbericht gerne hier in einem gesonderten Fred nochmal zusammenfassen und ergänzen, da ich vieles von "damals" einfach nicht mehr so sehe.
Von windelfrei gehört hatte ich ja schon vor Emilys Geburt, hatte es aber als esoterischen Schwachsinn abgetan. In der Stillgruppe lernte ich dann eine Frau kennen, die mit ihrem Sohn windelfrei praktizierte und bei denen klappte es total super. Mein Interesse war wieder geweckt, und als Emily 4 Wochen alt war, fing ich an, sie abzuhalten. Parallel dazu wickelte ich ab dann auch in Stoff, wenn ich denn wickelte. Es klappte mal gut, mal schlecht, und als sie 5 Monate alt war, war sie dann Tag und Nacht windelfrei.
Nachts ging immer was ins Bett und auch tagsüber hatten wir dauernd "Unfälle", aber darum ging es ja nicht. Ich habe natürlich auch beide Bücher verschlungen und war soooo überzeugt, daß windelfrei ganz toll ist. Immer mal wieder gab es ganz schlechte Phasen, wo ich nur noch am Waschen und Umziehen war, dann kamen auch mal wieder ein paar Highlights, das übliche Auf und Ab eben. Ich versuchte auch, immer noch praktischere Kleidung, noch bessere Backups zu ersinnen und anzuschaffen, es war schon fast ein Hobby. Vollgepinkelt wurde trotzdem alles.
Inzwischen ist Emily über 2 Jahre alt und wir wickeln voll (Stoff) und das seit vielen Monaten. Auch habe ich nicht die Absicht, bei Nummer 2 windelfrei zu praktizieren. Beim Wickeln abzuhalten wäre da dann wohl das höchste der Gefühle.
Wie kam es zu diesem Sinneswandel? Nun, es heißt ja, man soll auf das Kind achten. Und Emily hat, sobald sie dazu in der Lage war, mir ziemlich deutlich signalisiert, daß sie absolut keinen Bock auf diesen Stress dauernd hat. Einer der ersten Zweiwort-Sätze war "Nicht Pipi." Irgendwann wurde gar nicht mehr signalisiert, und es war ein einziges Geziehe und Gezerre, wenn ich sie aufs Klo setzen wollte. Sie wollte nicht, mußte aber, hat eingehalten, irgendwann doch gepullert, dasnn mußte ich sie wieder umziehen, was sie wieder doof fand... schrecklich.
Dazu kam dann noch, daß meine Schwiegermutter aus China da war und ich mal das richtige, hochgelobte traditionelle chinesische Windelfrei live erleben durfte. Ich spare mir lange Ausführungen, aber es wird da mit viel Druck, mit Schimpfen usw gearbeitet.
Inzwischen halte ich windelfrei auch nicht mehr wirklich für praktikabel. Die Völker, auf die sich in der Theorie immer berufen wird, leben unter Umständen, die man nicht so einfach auf unsere Gesellschaft übertragen kann. Daß es fürs Kind schöner ist, kann ich mir auch nicht mehr vorstellen. Ich finde, es ist einfach nur Stress für alle Beteiligten.
Was ich hingegen nach wie vor ziemlich ätzend finde, sind Wegwerfwindeln. Aber das ist ja ein anderes Thema.