Windelfrei (Oder wie das Kind uns erzogen hat)
Verfasst: 17.03.2017, 22:11
Hallo zusammen,
schon während der Schwangerschaft bin ich durch das Buch "Artgerecht" von Nicola Schmidt auf das Thema windelfrei gestoßen. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch: "das ist ja ganz witzig, aber warum sollte man sowas machen wenn Pampers doch bei allen Freunden funktioniert haben". Also Thema abgehakt.
Am 24.1. kam dann unser kleiner Joshua auf die Welt und wir hatten direkt im Krankenhaus bei jedem Wickeln "Spaß": sobald die Windel aus war, kam Pipi. Immerhin im hohen Bogen über sich drüber ohne dass er naß wurde. Zumindest einmal - ansonsten quer über alle Klamotten. Inklusive der wickelnden Person. Zusätzlich war bei jedem Ausziehen lautes Geschrei - bis es dann wieder ans anziehen ging. Wärmelampen haben da gar nix geholfen. Zu Hause ging das dann auch genauso weiter. Selbst unsere Nachsorge-Hebamme wurde bei dem Geschrei schon etwas unruhig.
Nach einigen Recherchen hier im Forum bin ich dann doch noch mal auf windelfrei gestoßen und dachte mir: schlimmer kann es nicht werden. Da war Joshua genau eine Woche alt. Also am nächsten morgen nach dem wach werden die Windel im Bad aufgemacht, Joshua übers Waschbecken gehalten und gedacht: wird eh nix passieren, aber dann haben wir es versucht... Und prompt kam Pipi und Kacke. Alle waren erleichtert. Und so ging es dann mit den "Standard-Situationen" weiter: nach dem stillen, nach dem schlafen, nach langen Tragetuch/Kinderwagen-Phasen. Und es kam zu 90% auch was raus. Das Gemecker wurde schlagartig weniger. Zumindest das von Joshua - meine Frau war von den "Entsorgungsaktionen" im Waschbecken nach den ersten Begeisterungsstürmen nicht mehr so angetan. Also ist eine alte Salatschüssel zum Einsatz gekommen. Immer noch im Bad, weil das zielen muss man erst mal üben. Und schnell wurde klar: wir brauchen was mit höherem Rand vorne. Ein Junge streut da doch weiter. So kam Joshua dann mit 2 1/2 Wochen zu einem IKEA-Töpfchen, dass seitdem auch erfolgreich im Einsatz ist.
Abgesehen von dem "durch die Gegend spritzen" war das an- und ausziehen im Bad nicht wirklich komfortabel. Wir haben einen schmalen Platz neben der Badewanne, auf den genau die Wickelunterlage aus der Wickeltasche gepasst hat. Aber jedes Mal auf den Fliesen knien macht auf Dauer keinen Spaß. Mit dem IKEA-Töpfchen haben wir es dann gewagt, ins Kinderzimmer zur Wickelkomode umzuziehen. Im Kinderzimmer haben wir ein Kallax mit 1x4 Würfeln liegend als Sideboard. das ist eine ideale Sitzgelegenheit zum abhalten. Das Töpfchen zwischen die Beine geklemmt und das Kind drüber halten. Dass die Wickelkomode an der anderen Wand steht ist nicht so dramatisch - Joshua hat mitlerweile gut raus zu warten bis die Sitzposition erreicht ist. Aber zur Sicherheit haben wir noch eine Plastikfolie dazwischen liegen Und statt der Wärmelampe bläst jetzt ein Heizlüfter warme Luft auf den Wickeltisch. Wobei wir festgestellt haben, dass gegen das Geschrei allein das Geräusch hilft. Luftbewegung oder Heizen muss nicht sein (wir haben den Ton über einen iPod abgespielt, hat die gleiche Wirkung - und hilft auch beim einschlafen
Den einen oder anderen Pinkelunfall gab es Nachts durchaus - weil die Eltern da dann doch etwas arg verpennt waren und es nach Windel auf zu lange gedauert hat. Da ging es dann beim Hinsetzen schon los. Lustigerweise aber immer auf die Klamotten der Eltern. Achso: wir praktizieren das windelfreie mit Einwegwindeln als "Backup". Und ganz normalen Klamotten - Body/Strampler zum Knöpfen unten, Nachts Innen+Außenschlafsack. Auf andere Backups werden wir sicher nicht vor dem dritten Monat umsteigen. Momentan kommen wir mit 3-4 Windeln pro Tag hin. Überwiegend orientieren wir uns an den Standard-Situationen. Aber das eine oder andere Schreien können wir mitlerweile auch als Pipi/Kacke-Schreien identifizieren. Vor allem wenn er aus dem Tragetuch raus aufs Töpfchen will ist es sehr deutlich.
Das ist unser windelfrei-Werdegang nach knapp 8 Wochen Lebenszeit. Ich bin gespannt wie es mit dem Thema weiter geht
Viele Grüße
Markus
schon während der Schwangerschaft bin ich durch das Buch "Artgerecht" von Nicola Schmidt auf das Thema windelfrei gestoßen. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch: "das ist ja ganz witzig, aber warum sollte man sowas machen wenn Pampers doch bei allen Freunden funktioniert haben". Also Thema abgehakt.
Am 24.1. kam dann unser kleiner Joshua auf die Welt und wir hatten direkt im Krankenhaus bei jedem Wickeln "Spaß": sobald die Windel aus war, kam Pipi. Immerhin im hohen Bogen über sich drüber ohne dass er naß wurde. Zumindest einmal - ansonsten quer über alle Klamotten. Inklusive der wickelnden Person. Zusätzlich war bei jedem Ausziehen lautes Geschrei - bis es dann wieder ans anziehen ging. Wärmelampen haben da gar nix geholfen. Zu Hause ging das dann auch genauso weiter. Selbst unsere Nachsorge-Hebamme wurde bei dem Geschrei schon etwas unruhig.
Nach einigen Recherchen hier im Forum bin ich dann doch noch mal auf windelfrei gestoßen und dachte mir: schlimmer kann es nicht werden. Da war Joshua genau eine Woche alt. Also am nächsten morgen nach dem wach werden die Windel im Bad aufgemacht, Joshua übers Waschbecken gehalten und gedacht: wird eh nix passieren, aber dann haben wir es versucht... Und prompt kam Pipi und Kacke. Alle waren erleichtert. Und so ging es dann mit den "Standard-Situationen" weiter: nach dem stillen, nach dem schlafen, nach langen Tragetuch/Kinderwagen-Phasen. Und es kam zu 90% auch was raus. Das Gemecker wurde schlagartig weniger. Zumindest das von Joshua - meine Frau war von den "Entsorgungsaktionen" im Waschbecken nach den ersten Begeisterungsstürmen nicht mehr so angetan. Also ist eine alte Salatschüssel zum Einsatz gekommen. Immer noch im Bad, weil das zielen muss man erst mal üben. Und schnell wurde klar: wir brauchen was mit höherem Rand vorne. Ein Junge streut da doch weiter. So kam Joshua dann mit 2 1/2 Wochen zu einem IKEA-Töpfchen, dass seitdem auch erfolgreich im Einsatz ist.
Abgesehen von dem "durch die Gegend spritzen" war das an- und ausziehen im Bad nicht wirklich komfortabel. Wir haben einen schmalen Platz neben der Badewanne, auf den genau die Wickelunterlage aus der Wickeltasche gepasst hat. Aber jedes Mal auf den Fliesen knien macht auf Dauer keinen Spaß. Mit dem IKEA-Töpfchen haben wir es dann gewagt, ins Kinderzimmer zur Wickelkomode umzuziehen. Im Kinderzimmer haben wir ein Kallax mit 1x4 Würfeln liegend als Sideboard. das ist eine ideale Sitzgelegenheit zum abhalten. Das Töpfchen zwischen die Beine geklemmt und das Kind drüber halten. Dass die Wickelkomode an der anderen Wand steht ist nicht so dramatisch - Joshua hat mitlerweile gut raus zu warten bis die Sitzposition erreicht ist. Aber zur Sicherheit haben wir noch eine Plastikfolie dazwischen liegen Und statt der Wärmelampe bläst jetzt ein Heizlüfter warme Luft auf den Wickeltisch. Wobei wir festgestellt haben, dass gegen das Geschrei allein das Geräusch hilft. Luftbewegung oder Heizen muss nicht sein (wir haben den Ton über einen iPod abgespielt, hat die gleiche Wirkung - und hilft auch beim einschlafen
Den einen oder anderen Pinkelunfall gab es Nachts durchaus - weil die Eltern da dann doch etwas arg verpennt waren und es nach Windel auf zu lange gedauert hat. Da ging es dann beim Hinsetzen schon los. Lustigerweise aber immer auf die Klamotten der Eltern. Achso: wir praktizieren das windelfreie mit Einwegwindeln als "Backup". Und ganz normalen Klamotten - Body/Strampler zum Knöpfen unten, Nachts Innen+Außenschlafsack. Auf andere Backups werden wir sicher nicht vor dem dritten Monat umsteigen. Momentan kommen wir mit 3-4 Windeln pro Tag hin. Überwiegend orientieren wir uns an den Standard-Situationen. Aber das eine oder andere Schreien können wir mitlerweile auch als Pipi/Kacke-Schreien identifizieren. Vor allem wenn er aus dem Tragetuch raus aufs Töpfchen will ist es sehr deutlich.
Das ist unser windelfrei-Werdegang nach knapp 8 Wochen Lebenszeit. Ich bin gespannt wie es mit dem Thema weiter geht
Viele Grüße
Markus