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Verfasst: 11.06.2008, 07:56
von bibi
wenn ich heute Nachmittag Zeit habe, werde ich mal ein paar Fotos aus meiner Warenkunde hier reinstellen.

Die Jacquard von DD sind sozusagen zwei Gewebe aufeinander, welche miteinander zu einem Gewebe verwoben/verbunden werden.

Die Fäden, welche man so auffällig sieht sind ja die Kettfäden. Den losen Fäden sagt man Flotte, oder Flottung.

Ich werde mich melden...... Habe jetzt dann gleich Unterricht: Häkeln!

Verfasst: 11.06.2008, 08:10
von Alexandra
Schon mal verschieb in freudiger Erwartung dessen, was noch kommt :mrgreen:

Verfasst: 11.06.2008, 21:57
von bibi
Entschuldigung, dass ich mich erst jetzt melde. Es ist schon Abend.... :oops: Aber Rhea hat so einen Wunden Popo und ich war so im Stress. Dafür habe ich schön Papierstreifen verwoben :D .

Und jetzt läuft Fussball, dann habe ich immer Zeit :wink: .


Also zu den Bindungen
Hier die drei Grundbindungen, aus denen alle Gewebe sind. Auch das Jacquard.
Die Rautentücher sind für mich eigentlich eine Satinbindung....


Leinwandbindung
Die Leinwandbindung ist die einfachste Bindung. Der Name kommt wahrscheinlich daher, weil die ersten Leinengewänder in dieser Bindung gewebt wurden. Auch das "Leintuch" wurde früher in dieser Musterung hergestellt.

Kett- und Schussfäden haben gleiche Abstände zueinander.
Der Schussfanden liegt einmal über und einmal unter dem Kettfaden. Die Vorder- und die Rückseite des Leinwandgewebes sehen gleich aus.

Bild
Hier ein Geflecht aus Papierstreifen. Blau-Violett ist der Rapport, die kleinste Wiederholung der Fadenhebungen und Kreuzpunkte.



Köperbindung
Köper (nicht Körper :lol: ) heisst "Querbalken". Vermutlich erhielt die Bindung den Namen nach dem diagonalen verlaufenden Grat oder wegen der Festigkeit und und Strapazierfähigkeit dieser Gewebe.
Jeans-Stoffe beispielsweise sind ja in der Köperbindung.

Der Schussfaden überspringt einen Kettfaden und wird unter dem nächsten zwei Kettfäden durchschossen.
Beim nächsten Schussfaden wird der Bindungspunkt um einen Faden versetzt, wodurch der typische Köpergrad entsteht.
Beim Kreuzköper werde immer zwei Flottfäden nach links und dann die nächsten zwei wieder nach recht gewoben, Darum gibt es keinen Grat in eine Querrichtung, weil sich der Grat kreuzt. Also Kreuzköper :wink: .

Bild
Hier auch wieder das Papier mit dem Rapport.



Satinbindung
Sie wird auch Atlasbindung genannt, was "glatt" und "fein" bedeutet. Mit den kostbaren Seidenstoffen aus China wurde diese Bindung in Europa bekannt (15. Jahrhundert).
Vielfach sind die glänzenden Deko- und Futterstoffe in Satinbindung gewebt.

Der Schussfaden überspringt einen Kettfaden und wird dann unter den nächsten vier Kettfäden durchgestossen. Jeder folgende Schussfaden wird um zwei Kettfäden versetzt. Die Bindungspunkte berühren sich nicht.
Aus diesem Grund ist diese Webung sehr instabil.

Bild
Hier wieder ein Papiergewebe mit dem Rapport.


Die Jacquardgewebe werden aus diesen drei Grundbindungen hergestellt.
Durch die vielen diversen Hebungen und Senkungen der Kettfäden kann man diese schönen Muster herstellen wie das Millefiori. Ein typisches Jacquard Geweben, so wie die alten Kopfkissen, wer sich noch erinnern kann.....

Über den Jacquradwebstuhl werde ich noch einiges nachsehen. Hatte leider keine Zeit mehr und wollte euch nicht noch lange warten lassen.

Verfasst: 11.06.2008, 22:08
von Alexandra
*kinnladerunterfällt*

Das ist SUPER! Vielen herzlichen Dank!!!

Verfasst: 11.06.2008, 22:12
von coccolone
:shock: Wow Sarah!
Klasse! Vielen Dank! :D

Verfasst: 11.06.2008, 22:15
von bibi
:oops:

Bin auch froh, wenn mir mal jemand helfen kann, wenn ich eine Frage habe.....

Verfasst: 11.06.2008, 22:21
von SuperNova
Wenn mir jetzt noch jemand erklärt was Rapport bedeutet wäre ich sehr dankbar. :oops:

Verfasst: 11.06.2008, 22:24
von Alexandra
Hmm, rapporter (frz.) heißt wiederholen, wenn ich da mal im Gedächtnis krame, also denke ich, daß es eine Wiederholung bedeutet. ALso bestimmte Hebungen und Senkungen, die immer wiederholt werden und aus denen dann das Tuch mit seinem eigenen Muster entsteht.

Oder...?

Verfasst: 11.06.2008, 23:20
von AstridA
Alexandra hat geschrieben:Hmm, rapporter (frz.) heißt wiederholen, wenn ich da mal im Gedächtnis krame, also denke ich, daß es eine Wiederholung bedeutet. ALso bestimmte Hebungen und Senkungen, die immer wiederholt werden und aus denen dann das Tuch mit seinem eigenen Muster entsteht.

Oder...?


Zunächst: Danke, Für diese tollen Erklärungen! :D #top

Genau, Alexandra: Beim Stricken heißt es auch Rapport, wenn sich das Muster wiederholt. Bei komplizierten Mustern ist der Rapport sehr groß, bei einfachen Mustern eben klein.

Bei Wikipedia findet man auch was dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bindungslehre

http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6perbindung

Verfasst: 12.06.2008, 08:23
von bibi
@Alex und Astrid:

Ihr seit ja spitze!!!! Da muss ich nichts mehr schreiben. Alles korrekt und richtig :konfetti