MilaMai-Testbericht
Verfasst: 25.05.2011, 09:25
Liebe Trageeltern,
Im Mai 2011 haben zwei Näherinnen mit grosser Erfahrung fusioniert und eine ganz neue Tragehilfe auf den Markt gebracht. Ich hatte die Möglichkeit den „MilaMai“ ausgiebig zu testen und möchte euch gerne daran teilhaben lassen.
Beschreibung:
Der MilaMai verfügt über das beim LueMai bewährte System der Ringe an den Trägern. So passt sich der Trägerwinkel ganz individuell an die Statur der jeweiligen Trageperson an. Somit passt die TH sowohl kleinen, feinen, als auch grossen, breiten Personen bestens. Die Träger sind gepolstert und gerade geschnitten. An den Trägern sowie am Hüftgurt sind Schnallen befestigt. Die Träger sind unten am Hüftgurt (und nicht wie bei den meisten anderen THs mit Schnallen seitlich in der Mitte des Rückenteils) befestigt. Dies ermöglicht eine schöne Beutelung und somit auch, dass Neugeborene anatomisch korrekt im MilaMai getragen werden können. Der Beutel verfügt über Abnäher, die eine optimale Anhock-Spreiz-Haltung unterstützen.
Der Hüftgurt ist strukturiert und gepolstert. Die Schnalle ist gänzlich unterpolstert, damit sie nirgends drücken oder einschneiden kann. Für Tragepersonen mit etwas mehr Bauchumfang sind zusätzliche Polsterverlängerungen erhältlich.
Die Gurten sind alle genug lang, damit der MilaMai auch grossen Tragepersonen passt. Damit die langen Bändel nicht hinderlich umher baumeln, können sie mit einem einfachen Gummisystem zusammengerollt werden.
Der Brustgurt lässt sich auf verschiedene Weise verstellen, oder auch ganz abnehmen. Das Angenehme daran ist, dass er aus Stoff ist und mit Klett verschlossen wird. So kann keine Schnalle unangenehm drücken. Gerade beim Tandemtragen ist dies ein entscheidender Vorteil!
Wer sich schon andere Schnallen-THs gewöhnt ist, muss sich wohl erst umgewöhnen, weil beim MilaMai die Beine „eingefädelt“ werden müssen. Das heisst, die Trägergurten müssen unter den Beinen durch geführt werden. Dies bedingt eine etwas andere Anlegetechnik, als bei anderen THs.
Verstellmöglichkeiten:
Der Steg lässt sich mittels eines Tunnelzuges beim Hüftgurt mit Kletts in der Breite verstellen. Der Steg lässt sich von 25cm bis 48cm verstellen und passt somit sowohl einem Neugeborenen, als auch einem grossen Laufling.
Die Länge des Rückenteils kann an die Grösse des Traglings angepasst werden, indem der Hüftgurt in einen weiteren Tunnelzug gezogen wird.
Kopfstütze:
Die Kopfstütze ist ganz simpel. Seitlich lässt sie sich an den Bändeln raffen, wodurch ein kleines Mützchen entsteht. Die Bändel werden an Laschen befestigt, die sich seitlich an den Trägern befinden. Soll nicht der ganze Kopf gestützt werden, kann die Kopfstütze auch zu einer Nackenstütze zusammengerollt werden.
vor dem Bauch:
Das Kind ist 3 Monate alt und trägt Gr. 62 und sitzt in einer schönen ASH.
Im MilaMai-Bindevideo wird sehr schön gezeigt, wie die Träger für die Bauchtrage vorbereitet werden. Wird auf dem Bauch getragen, werden die Träger mit Vorteil auf dem Rücken gekreuzt vorbereitet. Für das Lösen der Schnallen ist allerdings eine gewisse Beweglichkeit von Nützen.
Einfacher geht’s, wenn man erst die Schnalle des Hüftgurtes löst, wodurch sich die Träger lockern und einfach seitlich abgestreift werden können. Dies kann beim MilaMai ohne Sicherheitsrisiken gemacht werden, da die Träger unter den Beinen durchgeführt und unterm Kinderpo am Hüftgurt befestigt sind. So kann das Kind auch bei gelockertem Hüft nicht aus der TH rausfallen. Bitte diese Technik nicht auf andere Tragehilfen übertragen!!
auf dem Rücken:
Das Kind auf dem Bild trägt Gr. 92 und der Hüftgurt ist im unteren Tunnelzug. Mit den Armen drin ist die Kleine so gut bis zum Nacken gestützt. Dank den Abnähern sitzt das Kind in einem schönen Beutel und hat eine gute ASH.
Bindeanleitung:
Vorerst gibt es lediglich Video-Anleitungen. Eine ausführliche Bindeanleitung wird wohl demnächst mal noch folgen.
vor dem Bauch
auf dem Rücken
Persönliches Fazit:
Bis Anhin waren mir persönlich Tragehilfen mit Schnallen eher unsympathisch. Ich war sehr skeptisch in Bezug auf die Schnallen und die Haltung des Kindes. Zudem haben mir alle probegetragenen Modelle irgendwo gedrückt oder eingeschnitten, was im Extremfall zu eingeschlafenen Armen und anhaltenden Rückenschmerzen führte. Mit dem MilaMai aber ist das ganz anders! Dank den Ringen passen sich die Träger der Statur der Trageperson perfekt an und so ist auch keine Taillierung der Träger nötig. Entspricht nämlich die Taillierung nicht genau der Statur der Trageperson, so kann dies ziemlich unbequem sein. Mit dem MilaMai konnte ich problemlos und ohne Schmerzen tragen. Auch wenn ich persönlich für ein Neugeborenes das Tragetuch einer Tragehilfe vorziehe, werde ich den MilaMai guten Gewissens auch schon für Neugeborene empfehlen.
Meine Kritik am MilaMai galt anfänglich dem verwendeten Gurtmaterial. Da es relativ grob ist, gleitet es nur mühsam durch die Schnallen. Mit der richtigen Technik aber ist auch dies kein Problem mehr. Wird nämlich die ganze Schnalle gekippt, anstatt nur das ein Ende angehoben, braucht es weniger Kraftaufwand und das Gurtband gleitet problemlos durch die Schnalle.
Allerdings könnte ein Problem bei kleinen und oder feinen Tragepersonen entstehen. Wenn sie den Steg für einen grossen Tragling ganz breit einstellen, kann es passieren, dass die Träger nicht mehr genügend angezogen werden können, weil sie unten am Tunnelzug anstehen. Hier hilft es, wenn ein Kompromiss eingegangen wird, indem der Steg entsprechend kleiner gestellt wird. So können die Träger genug eng festgezogen werden, der Tragling ist gut gestützt und die Trageperson muss keine Ausgleichshaltung einnehmen.
Dadurch, dass die Träger am Hüftgurt angemacht sind, kann es passieren, dass beim Festziehen der Träger der Hüftgurt in die Taille hochrutscht. Dies hängt sehr mit dem Gewicht des Traglings und der Statur des Tragenden zusammen und ist eine sehr individuelle Angelegenheit.
Im Mai 2011 haben zwei Näherinnen mit grosser Erfahrung fusioniert und eine ganz neue Tragehilfe auf den Markt gebracht. Ich hatte die Möglichkeit den „MilaMai“ ausgiebig zu testen und möchte euch gerne daran teilhaben lassen.
Beschreibung:
Der MilaMai verfügt über das beim LueMai bewährte System der Ringe an den Trägern. So passt sich der Trägerwinkel ganz individuell an die Statur der jeweiligen Trageperson an. Somit passt die TH sowohl kleinen, feinen, als auch grossen, breiten Personen bestens. Die Träger sind gepolstert und gerade geschnitten. An den Trägern sowie am Hüftgurt sind Schnallen befestigt. Die Träger sind unten am Hüftgurt (und nicht wie bei den meisten anderen THs mit Schnallen seitlich in der Mitte des Rückenteils) befestigt. Dies ermöglicht eine schöne Beutelung und somit auch, dass Neugeborene anatomisch korrekt im MilaMai getragen werden können. Der Beutel verfügt über Abnäher, die eine optimale Anhock-Spreiz-Haltung unterstützen.
Der Hüftgurt ist strukturiert und gepolstert. Die Schnalle ist gänzlich unterpolstert, damit sie nirgends drücken oder einschneiden kann. Für Tragepersonen mit etwas mehr Bauchumfang sind zusätzliche Polsterverlängerungen erhältlich.
Die Gurten sind alle genug lang, damit der MilaMai auch grossen Tragepersonen passt. Damit die langen Bändel nicht hinderlich umher baumeln, können sie mit einem einfachen Gummisystem zusammengerollt werden.
Der Brustgurt lässt sich auf verschiedene Weise verstellen, oder auch ganz abnehmen. Das Angenehme daran ist, dass er aus Stoff ist und mit Klett verschlossen wird. So kann keine Schnalle unangenehm drücken. Gerade beim Tandemtragen ist dies ein entscheidender Vorteil!
Wer sich schon andere Schnallen-THs gewöhnt ist, muss sich wohl erst umgewöhnen, weil beim MilaMai die Beine „eingefädelt“ werden müssen. Das heisst, die Trägergurten müssen unter den Beinen durch geführt werden. Dies bedingt eine etwas andere Anlegetechnik, als bei anderen THs.
Verstellmöglichkeiten:
Der Steg lässt sich mittels eines Tunnelzuges beim Hüftgurt mit Kletts in der Breite verstellen. Der Steg lässt sich von 25cm bis 48cm verstellen und passt somit sowohl einem Neugeborenen, als auch einem grossen Laufling.
Die Länge des Rückenteils kann an die Grösse des Traglings angepasst werden, indem der Hüftgurt in einen weiteren Tunnelzug gezogen wird.
Kopfstütze:
Die Kopfstütze ist ganz simpel. Seitlich lässt sie sich an den Bändeln raffen, wodurch ein kleines Mützchen entsteht. Die Bändel werden an Laschen befestigt, die sich seitlich an den Trägern befinden. Soll nicht der ganze Kopf gestützt werden, kann die Kopfstütze auch zu einer Nackenstütze zusammengerollt werden.
vor dem Bauch:
Das Kind ist 3 Monate alt und trägt Gr. 62 und sitzt in einer schönen ASH.
Im MilaMai-Bindevideo wird sehr schön gezeigt, wie die Träger für die Bauchtrage vorbereitet werden. Wird auf dem Bauch getragen, werden die Träger mit Vorteil auf dem Rücken gekreuzt vorbereitet. Für das Lösen der Schnallen ist allerdings eine gewisse Beweglichkeit von Nützen.
Einfacher geht’s, wenn man erst die Schnalle des Hüftgurtes löst, wodurch sich die Träger lockern und einfach seitlich abgestreift werden können. Dies kann beim MilaMai ohne Sicherheitsrisiken gemacht werden, da die Träger unter den Beinen durchgeführt und unterm Kinderpo am Hüftgurt befestigt sind. So kann das Kind auch bei gelockertem Hüft nicht aus der TH rausfallen. Bitte diese Technik nicht auf andere Tragehilfen übertragen!!
auf dem Rücken:
Das Kind auf dem Bild trägt Gr. 92 und der Hüftgurt ist im unteren Tunnelzug. Mit den Armen drin ist die Kleine so gut bis zum Nacken gestützt. Dank den Abnähern sitzt das Kind in einem schönen Beutel und hat eine gute ASH.
Bindeanleitung:
Vorerst gibt es lediglich Video-Anleitungen. Eine ausführliche Bindeanleitung wird wohl demnächst mal noch folgen.
vor dem Bauch
auf dem Rücken
Persönliches Fazit:
Bis Anhin waren mir persönlich Tragehilfen mit Schnallen eher unsympathisch. Ich war sehr skeptisch in Bezug auf die Schnallen und die Haltung des Kindes. Zudem haben mir alle probegetragenen Modelle irgendwo gedrückt oder eingeschnitten, was im Extremfall zu eingeschlafenen Armen und anhaltenden Rückenschmerzen führte. Mit dem MilaMai aber ist das ganz anders! Dank den Ringen passen sich die Träger der Statur der Trageperson perfekt an und so ist auch keine Taillierung der Träger nötig. Entspricht nämlich die Taillierung nicht genau der Statur der Trageperson, so kann dies ziemlich unbequem sein. Mit dem MilaMai konnte ich problemlos und ohne Schmerzen tragen. Auch wenn ich persönlich für ein Neugeborenes das Tragetuch einer Tragehilfe vorziehe, werde ich den MilaMai guten Gewissens auch schon für Neugeborene empfehlen.
Meine Kritik am MilaMai galt anfänglich dem verwendeten Gurtmaterial. Da es relativ grob ist, gleitet es nur mühsam durch die Schnallen. Mit der richtigen Technik aber ist auch dies kein Problem mehr. Wird nämlich die ganze Schnalle gekippt, anstatt nur das ein Ende angehoben, braucht es weniger Kraftaufwand und das Gurtband gleitet problemlos durch die Schnalle.
Allerdings könnte ein Problem bei kleinen und oder feinen Tragepersonen entstehen. Wenn sie den Steg für einen grossen Tragling ganz breit einstellen, kann es passieren, dass die Träger nicht mehr genügend angezogen werden können, weil sie unten am Tunnelzug anstehen. Hier hilft es, wenn ein Kompromiss eingegangen wird, indem der Steg entsprechend kleiner gestellt wird. So können die Träger genug eng festgezogen werden, der Tragling ist gut gestützt und die Trageperson muss keine Ausgleichshaltung einnehmen.
Dadurch, dass die Träger am Hüftgurt angemacht sind, kann es passieren, dass beim Festziehen der Träger der Hüftgurt in die Taille hochrutscht. Dies hängt sehr mit dem Gewicht des Traglings und der Statur des Tragenden zusammen und ist eine sehr individuelle Angelegenheit.